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Veröffentlicht am 04.08.2017

Trau schau wem...

The Couple Next Door
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Nachdem dieses Buch überall mit Lobeshymen gepriesen wurde, kam ich natürlich nicht umhin, dieses Werk zu lesen. Wobei mich der Klappentext jetzt nicht so ganz umgehauen hat, denn es gibt ja unzähliger ...

Nachdem dieses Buch überall mit Lobeshymen gepriesen wurde, kam ich natürlich nicht umhin, dieses Werk zu lesen. Wobei mich der Klappentext jetzt nicht so ganz umgehauen hat, denn es gibt ja unzähliger Thriller, in der Kindesentführung eine Rolle spielen und ich war sehr skeptisch. Zudem handelt es sich hier um ein Debüt der Autorin Shari Lapena, von daher hatte ich keine Ahnung, was für ein Schreibstil mich erwartet. Doch um was geht es in „The Couple Next Door“? Wie schon geschrieben, geht es hier um eine Kindesentführung. Das Ehepaar Marco und Anne feiern bei den Nachbarn Graham und Cynthia, mit denen sie befreundet sind, Grahams 40. Geburtstag. Jede halbe Stunde sehen Marco und Anne abwechselnd nach ihrer kleinen Cora und haben auch das Babyfon dabei. Als sie dann nach der Party nach Hause kommen beginnt der Albtraum: Ihre Prinzessin liegt nicht mehr in ihrem Bettchen…

Mein Eindruck:
Ich muss ehrlich gestehen, die erste Hälfte des Buches habe ich mich hauptsächlich gefragt, warum Marco und Anne mit Cynthia und Graham befreundet sind. Angeblich waren Anne und Cynthia vor Coras Geburt beste Freundinnen und ich fragte mich, was die beiden eigentlich jemals verbunden hat. Das hat mich dann doch tatsächlich dazu gebracht, auch mal meine Freundschaften zu hinterfragen und ich bin heilfroh, dass bei mir doch alles anders läuft. Aber ich schweife ab! Die Geschichte ist spannend geschrieben und lässt sich auch flüssig lesen, dennoch hat es mich bis zur Halbzeit nicht richtig gepackt. Ich kann leider nicht mal genau den Finger drauf legen, was mir genau gefehlt hat. Dabei fand ich den Buchaufbau, der darauf basiert, abwechselnd die Sichtweisen von Marco, Anne und dem Detective Rasbach aufzuzeigen, super umgesetzt. Vielleicht habe ich auch einfach schon zu viele Thriller gelesen, die diesen übertroffen haben. Ich habe wirklich nicht mehr daran geglaubt, aber nachdem ich schon die Hälfte des Buches gelesen hatte, nahm die Spannungskurve eine extreme Wendung nach oben und ab da musste ich mir das Werk förmlich aus den Händen reißen lassen, damit ich mich auch mal wieder um den Haushalt kümmere. Plötzlich wurden Ereignisse aufgedeckt, bei denen ich richtig die Luft anhalten musste und die meisten Kapitel endeten mit einem totalen Cliffhanger, so dass ich einfach weiterlesen MUSSTE. Das Ende war für mich unvorhersehbar und nachdem ich das Buch beendet habe, musste ich es wirklich erst noch wirken lassen. Es ist unglaublich, welch Verstrickungen in diesem Thriller eingeflochten wurden und der Leser wird von einem Standpunkt aus zum nächsten katapultiert. Die Charaktere finde ich sehr gut gezeichnet, auch, wenn ich mit keinem der Protagonisten so richtig warm wurde. Aber das musste ich auch nicht, denn es war richtig spannend mitzuerleben, wie jeder der Figuren mit der Entführung und mit seiner ganz eigenen Gedankenwelt umgeht.

Fazit:
Ein solider Thriller, den man ruhig mal zum Abschalten lesen kann. Die Autorin arbeitet im Moment an ihrem zweiten Buch und ich kann mir gut vorstellen, dass ich auch dieses lesen werde. Nachdem mich aber die erste Hälfte nicht wirklich gepackt hat, kann ich nur 3,5 Sternchen vergeben. Aber vielleicht ändert sich das ja beim nächsten Werk von Shari Lapena.

Veröffentlicht am 03.08.2017

Eines meiner Highlights 2017 im Bereich Thriller

Ich finde dich
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Die Thriller von Harlan Coben wurden mir schon so oft empfohlen, dass ich mir von ihm „Ich finde dich“ zugelegt habe. Ich war sehr gespannt, ob dieses Buch meinen extrem hohen Erwartungen entspricht, doch ...

Die Thriller von Harlan Coben wurden mir schon so oft empfohlen, dass ich mir von ihm „Ich finde dich“ zugelegt habe. Ich war sehr gespannt, ob dieses Buch meinen extrem hohen Erwartungen entspricht, doch worum geht es hier eigentlich?

Jake Fisher war am Ende. Natalie, DIE Frau für Jake, verließ ihn und heiratete einen anderen. Natürlich konnte er es nicht lassen und tauchte bei der Hochzeit auf. Natalie nahm ihm dabei das Versprechen ab, nie wieder den Kontakt zu suchen und selbst die Tatsache, dass sie sich nur ein paar Wochen kannten, bevor sie sich von Jake trennte, konnte ihn nicht abhalten, sie zu vergöttern und zu leiden wie nie zuvor. Doch Jake hält sich an sein Versprechen und versucht nicht, sie zu finden oder auch auf anderen Wegen an ihrem Leben teilzunehmen. Sechs Jahre vergehen, doch dann geschieht etwas, das Jake direkt mit seiner verlorenen Liebe konfrontiert… und schon bald findet er raus, dass da noch viel mehr dahinter steckt und bringt nicht nur sich selbst in Lebensgefahr…

Mein Eindruck:
Schon die erste Seite hat mich gepackt! Die Geschichte ist in der Ich-Erzählung aus Sicht von Jake erzählt und er agiert mit dem Leser, was einen sofort in die Story zieht. Den Schreibstil von Harlan Coben finde ich absolut fesselnd und mir gefiel wirklich sehr, wie Jake mich als Leser einband und von seinem Leben erzählte. Ich konnte den Schmerz, den er wegen Natalie empfand, richtig spüren. Seine Verzweiflung war greifbar und sein Charakter wurde meiner Meinung nach richtig sympathisch und menschlich gezeichnet. Ich konnte mir richtig vorstellen, wie beliebt Jake, der als Professor an einer Universität lehrt, bei den Studenten ist. Zudem fand ich sehr interessant, welche Wendungen die Geschichte nahm, nichts war vorhersehbar und ich fand mich nicht nur einmal staunend und kopfschüttelnd wieder. Die Spannungskurve wurde während des Buches konstant wirklich ganz oben gehalten und ich habe jede einzelne Seite genossen. Genauso muss ein Thriller für mich sein: keine Längen, lockere, aber dennoch fesselnde Schreibweise und eine mega spannende Geschichte. Coben versteht es, menschliche Beziehungen richtig emotional darzustellen und auch die anderen Protagonisten wurden super ausgearbeitet, jeder mit ganz eigenen Ecken und Kanten. Interessant fand ich ebenso, wie die Freundschaft zwischen Jake und Benedict in die Geschichte eingeflochten wurde. Benedict ist seit Jahren Jakes bester Freund, aber irgendwann musste sich der Leser und auch natürlich Jake selbst fragen, ob er wirklich der Freund ist, für den man ihn hält und man wird mitgenommen auf eine Achterbahn der Gefühle. Auch wenn dieses Werk ein Thriller ist, lässt es einen inne halten und auch mal ins eigene Leben blicken… ist denn wirklich alles so, wie es scheint? Kennt man den anderen wirklich?

Fazit:
Für mich ist dieser Thriller ein absoluter Pageturner und ich konnte mich nur immer schwer davon losreißen. Meine Erwartungen wurden definitiv übertroffen. Ich frage mich nur, warum es so lange gedauert hat, bis ich endlich ein Werk von Harlan Coben gelesen habe und weitere Bücher von ihm stehen schon ganz oben auf meiner Lesewunschliste.

Veröffentlicht am 31.07.2017

Einfach phantastisch...

Eragon - Das Vermächtnis der Drachenreiter
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Es ist noch gar nicht lange her, da habe ich Hörbücher für mich entdeckt und nun ist „Das Vermächtnis der Drachenreiter“ mein zweites Buch im Audioformat. Ich war wirklich sehr gespannt auf diesen Start ...

Es ist noch gar nicht lange her, da habe ich Hörbücher für mich entdeckt und nun ist „Das Vermächtnis der Drachenreiter“ mein zweites Buch im Audioformat. Ich war wirklich sehr gespannt auf diesen Start der Vierteiligen Reihe, in der es um Eragon geht. Er ist ein 15jähriger Junge aus Alagaësia, der eines Tages auf der Jagd einen glänzenden blauen Stein findet. Was zuerst als seltsamer Fund angesehen wird, entpuppt sich eines Nachts doch tatsächlich als ein Ei, aus dem urplötzlich ein kleiner Drache entschlüpft. Eragon muss sich der Frage stellen, ob die ganzen alten Geschichten aus dem Ort tatsächlich war sind und nicht nur das, plötzlich wird er in einen Kampf gegen das Imperium verwickelt, angeführt durch den König Galbatorix, der eine furchterregende Armee um sich gescharrt hat. Und so macht sich Eragon mit Brom, seinem Lehrmeister, auf den Weg um das Schicksal Alagaësias zu wenden, nichtsahnend, was für Abenteuer auf ihn warten…

Eindruck vom Buch:
Es ist unglaublich, welch faszinierende Welt der Autor Christopher Paolini hier geschaffen hat! Dabei war er gerade mal so alt wie Eragon, als er begann, dieses Meisterwerk zu Papier zu bringen! Jeder Fantasy Fan kommt hier auf seine Kosten, denn hier ist alles vereint, was sich ein Leser wünscht: Grausame Schlachten, treue Gefährten und der Leser durchlebt die komplette Bandbreite an Gefühlen. Neben Drachen begegnet man in diesem Werk auch Zwergen und Elfen und auch mit anderen Phantasiegeschöpfen, die Christopher Paolini erdacht hat und die es nur in Eragons Geschichte gibt, macht man Bekanntschaft. Es ist wirklich beeindruckend, wie die Protagonisten zum Leben erweckt werden und man wird komplett in die Welt Alagaësia gezogen, in der man mit Eragon mitfühlt und das auf alle erdenkliche Art und Weisen: ich habe mit Eragon mitgelitten, mitgelacht, mich mit ihm gefreut, aber hatte ebenso auch mit ihm Angst. Der Autor hat es geschafft, dass die Verbindung zwischen Eragon und seinem Drachen Saphira richtig spürbar ist, aber auch andere Verbindungen, wie das Band zwischen Eragon und seinem Cousin Roran, mit Brom, aber auch mit der Elfe Arya sind meisterhaft dargestellt. Dieses Werk lässt einen eintauchen in eine komplett andere Welt und man vergisst alles andere um einen herum. Der Sprecher des Hörbuchs Andreas Fröhlich unterstützt dies in perfekter Form. Es ist mit Worten kaum zu beschreiben, wie lebendig er die Geschichte werden lässt und mit einer Stimmgewalt die unterschiedlichen Charaktere spricht. Jeder Protagonist hat seine eigene Artikulation, seinen unverwechselbaren Redestil und man erkennt jede der Figuren sofort. Hut ab vor diesem Synchronsprecher, ich habe jeden einzelnen Satz sehr genossen und finde: Andreas Fröhlich MUSS man gehört haben! Allein die Razak zu lesen finde ich eine Meisterleistung!

Fazit:
Von meiner Seite aus gibt’s eine absolute Hörempfehlung!! Ich bin restlos begeistert von dieser Welt, die von einem so unglaublich jungem Autor erschaffen wurde und freu mich sehr drauf, in den zweiten Teil einzutauchen und wieder Andreas Fröhlich zu lauschen!

Veröffentlicht am 28.07.2017

Magische Welten...

Die unsichtbare Bibliothek
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Schon der Titel machte klar: Ich MUSS dieses Werk lesen! Voller Vorfreude habe ich mich auf „Die unsichtbare Bibliothek“ gestürzt, denn ich liebe Geschichten über Bücher! Wenn dann auch noch Fantasy involviert ...

Schon der Titel machte klar: Ich MUSS dieses Werk lesen! Voller Vorfreude habe ich mich auf „Die unsichtbare Bibliothek“ gestürzt, denn ich liebe Geschichten über Bücher! Wenn dann auch noch Fantasy involviert ist, klingt das für mich nach einem perfekten Lesestoff. Die ersten Seiten bin ich noch dahingeflogen, doch dann kam ich leider ins Stocken. Ich kann nicht mal richtig den Daumen darauf legen, woran es letztendlich lag. Ich wurde mit der Hauptprotagonistin Irene leider nicht warm und auch der Assistent Kai wurde meiner Meinung nach anfangs eher wie ein Sunnyboy einer Teenieband dargestellt, was ihn mir auch nicht gerade sympathisch machte. Nach ca. 80 Seiten habe ich das Buch erstmal weggelegt. Dabei hat alles auf dem Klappentext so enorm spannend geklungen! Es geht um Irene Winters, eine Agentin der unsichtbaren Bibliothek, die immer wieder faszinierende Aufräge erhält: Sie soll Bücher beschaffen, die sehr rar sind oder die es in verschiedenen Varianten gibt. Diese werden dann in der unsichtbaren Bibliothek aufbewahrt und geschützt. Um an die Werke zu kommen, begibt man sich in verschiedene Welten, in der teilweise Magie herrscht. Gut, nachdem ich erstmal eine Pause gemacht und ein anderes Buch gelesen habe, nahm ich wieder dieses Werk von Genevieve Cogman in die Hand und startete einen zweiten Versuch. Diesmal gelang es mir besser, in die Geschichte zu finden und nach einer Weile wurde mir Irene gottseidank sympathischer. Anfangs wirkte diese Figur kalt und für mich als Leser unnahbar, aber meiner Sicht nach hat ihr die Autorin peu á peu mehr Emotionen, mehr Leben und mehr Persönlichkeit eingehaucht, was den Lesefluss dann doch erleichtert hat. Die Geschichte an und für sich fand ich sehr spannend, den Grundgedanken eine geniale Idee. Dennoch konnte mich der Schreibstil nicht packen, auch wenn man hier auf Vampire und auf Drachen in einer ganz anderen Version trifft. Sehr schade, ich denke, die Story hätte noch viel mehr Potenzial gehabt und ich mir im Moment sehr unsicher, ob ich auch die anderen Teile lesen werde.

Veröffentlicht am 20.07.2017

Komplett anders als erwartet...

Die Schwester
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Ich hatte schon lange kein Buch mehr von Joy Fielding gelesen und dachte, es wäre endlich mal wieder an der Zeit. Ich mag ihre Thriller sehr gerne und war mir sicher, mich erwartet in diesem Werk Spannung ...

Ich hatte schon lange kein Buch mehr von Joy Fielding gelesen und dachte, es wäre endlich mal wieder an der Zeit. Ich mag ihre Thriller sehr gerne und war mir sicher, mich erwartet in diesem Werk Spannung und Nervenkitzel. Doch leider kam alles anders. Dabei war der Klappentext vielversprechend und auch der Start war überzeugend. Die Protagonistin Caroline Shipley ist glücklich verheiratet und verbringt mit ihrem Mann, ihren zwei kleinen Mädchen, ein paar Freunden und Familienmitgliedern ihren zehnten Hochzeitstag in einer Ferienanlage in Mexiko. Was als Traum begann, endet im Grauen, denn ihre kleine Tochter Samantha wird entführt. 15 Jahre vergehen und Caroline droht an dem Verlust zu zerbrechen. Doch dann bekommt sie einen Anruf einer Jugendlichen, die behauptet, ihre entführte Tochter zu sein. Dadurch wird Caroline wieder vollkommen zurückgerissen und sie macht sich erneut auf der Suche nach der Wahrheit…

Die Geschichte ist flüssig geschrieben und so wird es dem Leser leicht gemacht, sich in die Story zu stürzen. Doch ich hatte etwas komplett anderes erwartet. Auf der Rückseite des Buches ist in einem Zitat vermerkt, dass es sich hier um einen Thriller handelt. Meiner Meinung nach dreht es sich hierbei aber eher um ein Familiendrama. Den Aufbau des Buches fand ich im Grunde klasse, man wechselt immer wieder zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart und Stück für Stück wird alles klarer. Dennoch sind ein paar Dinge sehr hervorsehbar, was ich als enorm schade empfand. Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet, vorallem Carolines Freundin war mir vom ersten Satz an unglaublich sympathisch und auch die „nicht entführte“ Tochter Michelle ist facettenreich dargestellt. Joy Fieling beweist auch in diesem Werk, dass sie es wirklich drauf hat, ihren Figuren grandios Leben einzuhauchen und sie sehr realistisch und einfach menschlich darzustellen. Vorallem bei diesem sehr senisiblen Thema ist das eine extrem schmale Gradwanderung und die Autorin hat alle Ängste, Sorgen, aber auch die Wut und die Gefühle der Machtlosigkeit perfekt in ihr Buch eingeflochten und den Leser die ganze Bandbreite mitfühlen lassen. Dies hat mich das Buch dann doch innerhalb ein paar Tage lesen lassen.

Fazit: Für eingefleischte Thriller-Fans kann ich dieses Werk leider nicht empfehlen. Wenn man allerdings auf der Suche nach einem Familiendrama ist, das wirklich authentisch und gefühlvoll geschrieben ist, hat man hier mit Sicherheit ein tolles Buch gefunden.