Die Thriller von Harlan Coben wurden mir schon so oft empfohlen, dass ich mir von ihm „Ich finde dich“ zugelegt habe. Ich war sehr gespannt, ob dieses Buch meinen extrem hohen Erwartungen entspricht, doch worum geht es hier eigentlich?
Jake Fisher war am Ende. Natalie, DIE Frau für Jake, verließ ihn und heiratete einen anderen. Natürlich konnte er es nicht lassen und tauchte bei der Hochzeit auf. Natalie nahm ihm dabei das Versprechen ab, nie wieder den Kontakt zu suchen und selbst die Tatsache, dass sie sich nur ein paar Wochen kannten, bevor sie sich von Jake trennte, konnte ihn nicht abhalten, sie zu vergöttern und zu leiden wie nie zuvor. Doch Jake hält sich an sein Versprechen und versucht nicht, sie zu finden oder auch auf anderen Wegen an ihrem Leben teilzunehmen. Sechs Jahre vergehen, doch dann geschieht etwas, das Jake direkt mit seiner verlorenen Liebe konfrontiert… und schon bald findet er raus, dass da noch viel mehr dahinter steckt und bringt nicht nur sich selbst in Lebensgefahr…
Mein Eindruck:
Schon die erste Seite hat mich gepackt! Die Geschichte ist in der Ich-Erzählung aus Sicht von Jake erzählt und er agiert mit dem Leser, was einen sofort in die Story zieht. Den Schreibstil von Harlan Coben finde ich absolut fesselnd und mir gefiel wirklich sehr, wie Jake mich als Leser einband und von seinem Leben erzählte. Ich konnte den Schmerz, den er wegen Natalie empfand, richtig spüren. Seine Verzweiflung war greifbar und sein Charakter wurde meiner Meinung nach richtig sympathisch und menschlich gezeichnet. Ich konnte mir richtig vorstellen, wie beliebt Jake, der als Professor an einer Universität lehrt, bei den Studenten ist. Zudem fand ich sehr interessant, welche Wendungen die Geschichte nahm, nichts war vorhersehbar und ich fand mich nicht nur einmal staunend und kopfschüttelnd wieder. Die Spannungskurve wurde während des Buches konstant wirklich ganz oben gehalten und ich habe jede einzelne Seite genossen. Genauso muss ein Thriller für mich sein: keine Längen, lockere, aber dennoch fesselnde Schreibweise und eine mega spannende Geschichte. Coben versteht es, menschliche Beziehungen richtig emotional darzustellen und auch die anderen Protagonisten wurden super ausgearbeitet, jeder mit ganz eigenen Ecken und Kanten. Interessant fand ich ebenso, wie die Freundschaft zwischen Jake und Benedict in die Geschichte eingeflochten wurde. Benedict ist seit Jahren Jakes bester Freund, aber irgendwann musste sich der Leser und auch natürlich Jake selbst fragen, ob er wirklich der Freund ist, für den man ihn hält und man wird mitgenommen auf eine Achterbahn der Gefühle. Auch wenn dieses Werk ein Thriller ist, lässt es einen inne halten und auch mal ins eigene Leben blicken… ist denn wirklich alles so, wie es scheint? Kennt man den anderen wirklich?
Fazit:
Für mich ist dieser Thriller ein absoluter Pageturner und ich konnte mich nur immer schwer davon losreißen. Meine Erwartungen wurden definitiv übertroffen. Ich frage mich nur, warum es so lange gedauert hat, bis ich endlich ein Werk von Harlan Coben gelesen habe und weitere Bücher von ihm stehen schon ganz oben auf meiner Lesewunschliste.