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Veröffentlicht am 28.07.2020

Vergeudetes Potenzial

Der Federmann
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Max Bentow ist mir seit langem ein Begriff, jedoch hatte ich es leider noch nicht geschafft, einen seiner Thriller zu lesen. Da fiel mir das Hörbuch zu „Der Federmann“ in die Hände und so habe ich einige ...

Max Bentow ist mir seit langem ein Begriff, jedoch hatte ich es leider noch nicht geschafft, einen seiner Thriller zu lesen. Da fiel mir das Hörbuch zu „Der Federmann“ in die Hände und so habe ich einige Stunden im Auto mit Bentows Thriller-Debüt verbracht. Doch um was geht es in „Der Federmann“?
Dieser Thriller spielt in Berlin. Eine junge Frau wird bestialisch ermordet und mit einem toten Dompfaff bedeckt. Der Polizist Nils Trojan wird mit dem Fall betraut und ehe er sich versieht, ist er auch schon mit dem zweiten Fall des Killers konfrontiert. Diesmal tötet der Killer eine alleinstehende Mutter und die Tochter, Lene, verschwindet plötzlich spurlos. Ist sie in den Fängen des Mannes, der ihre Mutter eiskalt hingerichtet hat? Trojan nimmt die Jagd auf…

Mein Eindruck vom Buch:
Generell bin ich etwas zwiegespalten, was diesen Thriller angeht und ich habe einige Zeit gebraucht, um überhaupt ins Buch zu finden. Vielleicht liegt es daran, dass ich anscheinend mit dem Sprecher Axel Milberg nicht ganz klar komme. Seine Sätze sind mir oft zu abgehakt, zu emotionslos. Das hat dazu beigetragen, dass ich mit dem Polizisten Nils Trojan absolut nicht warm wurde. Aber ich denke, selbst wenn ich das Buch statt gehört gelesen hätte, wären die Sympathiepunkte für den Hauptprotagonisten nicht sehr gestiegen. Das Rumgeeiere mit seiner Therapeutin Jana Michels ging mir zunehmend auf den Keks und seine respektlosen Verhörmethoden fand ich mehr als unangebracht. Auf mich wirkte es so, als wolle man damit den Thriller „veramerikanischen“, was hier einfach nichts zu suchen hatte. Meiner Meinung nach wird Trojan allgemein nicht unbedingt als respektvollen Menschen gezeichnet, zudem farblos und nichtssagend. Mittlerweile gibt es so viele Thriller auf dem Markt, dass man etwas Außergewöhnliches in die Geschichte oder in die Protagonisten einflechten sollte, um sich vom Mainstream abzuheben. Dies hat hier so gar nicht funktioniert und ich bin mir sicher, die Figur Nils Trojan werde ich schon bald wieder vergessen haben. In der zweiten Hälfte des Buches waren dann auch spannende Komponenten dabei, doch auch diese konnten mich nicht wirklich packen. Am Schluss gab es für mich zu viele Zufälle, was nicht gerade dazu beitrug, mich mitzittern zu lassen.

Fazit:
Schade! Eigentlich hatte dieser Thriller einiges an Potenzial, doch dies wurde nicht umgesetzt und leider konnte mich auch der Sprecher Axel Milberg nicht überzeugen. Deshalb werde ich keinen weiteren Band dieser Thriller-Reihe lesen oder hören.

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Veröffentlicht am 09.07.2020

Dieses Buch wird leider nicht repeated

Repeat This Love
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Der Titel dieses Buches zog mich sofort an und als ich den Klappentext gelesen habe, wollte ich dieses Werk unbedingt lesen! Clementine, kurz genannt Clem, 25, verliert bei einem Überfall ihr Gedächtnis ...

Der Titel dieses Buches zog mich sofort an und als ich den Klappentext gelesen habe, wollte ich dieses Werk unbedingt lesen! Clementine, kurz genannt Clem, 25, verliert bei einem Überfall ihr Gedächtnis und muss sich nun neu kennenlernen. Sie begibt sich auf die Suche nach ihrer Vergangenheit und trifft auf Ed Larson, den sie vor noch nicht allzu langer Zeit verlassen hat. Dieser ist allerdings nicht gerade begeistert, als sie bei ihm auftaucht, aber sein Pflichtgefühl zwingt ihn dazu, sich um sie zu kümmern. Besteht vielleicht sogar eine zweite Chance für die beiden?

Mein Eindruck vom Buch:
Ganz ehrlich? Wo war die Handlung? Die Inhaltsangabe hat mich dazu verleitet, anzunehmen, dass Clem alles tut, um herauszufinden, wer sie ist und wer den Anschlag auf sie verübt hat. Ich hatte Spannung erwartet, verflochten mit einer Liebesgeschichte. Stattdessen erwartete Clem mich mit Grübeleien, wie wohl der Sex mit Ed war und mit ihrer Eifersucht auf ihr früheres Ich. Das Buch basiert auf ihrer Ich-Erzählung und normalerweise gelingt es mir immer ganz gut, mich mit den Protagonisten zu identifizieren. Mehr noch, ich liebe diese Perspektive. Doch hier war Identifikation eine Fehlanzeige. Clementine hat mich oft nur genervt und im Grunde bestand ihre Gedankenwelt rein darin, sich Sex mit Ed auszumalen oder mit ihrer Schwester und/oder Chefin über Sex zu philosophieren. Nicht zu vergessen die ständigen Betonungen, wie sexy und gutaussehend Ed doch ist. Ich spürte keine echten Emotionen und absolut keinen Tiefgang und das fand ich sehr schade. Eds Verhalten hat mich zunehmend irritiert und ich konnte absolut nicht nachvollziehen, warum keine der Figuren Clem mal reinen Wein eingeschenkt hat. Nein, stattdessen wurde nur um den heißen Brei herumgeredet, was sich zog und zog und zog und zog... Auch die „Nebendarsteller“ der Geschichte wurden sehr oberflächlich dargestellt. Hauptsache schön und sexy. Wirklich authentisch kam niemand rüber und deshalb wurde mein Interesse an der Auflösung, wer Clem denn Böses will, immer weniger. Allein der flüssige Schreibstil der Autorin lassen mich dieser Story zwei Sternchen geben.

Fazit:
Enttäuschend! Hier wurde unglaublich viel Potenzial verschenkt! Wer einfach nur mal Anspruchsloses ohne Tiefgang und viel Gerede über Sex lesen möchte, ist hier sicherlich gut bedient. Für mich war es aber leider so gar nichts.

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Veröffentlicht am 30.06.2020

Enttäuschend

Die Fotografin
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Achtung, enthält kleinen Spoiler

Die Inhaltsangabe dieses Hörbuchs hat mich sofort gepackt. Die kleine Amory bekommt von ihrem Onkel Greville eine Kamera zum Geburtstag und damit entschied sich ihr Lebensweg, ...

Achtung, enthält kleinen Spoiler

Die Inhaltsangabe dieses Hörbuchs hat mich sofort gepackt. Die kleine Amory bekommt von ihrem Onkel Greville eine Kamera zum Geburtstag und damit entschied sich ihr Lebensweg, denn sie tat alles, um ihren Traumberuf ausüben zu können: Fotografin. Nichts hält sie in ihrer Heimatstadt London und so verbringt sie einige Zeit in Berlin, New York und später Frankreich. Anfangs hat mich die Geschichte auch wirklich gepackt! Amory erzählt in ihren Siebzigern von ihrem Leben und ich fand es spannend, ihr Leben begleiten zu dürfen. Vorallem in den 20er Jahren war es noch verdammt schwierig, sich als Frau durchzusetzen und dann auch noch den Beruf einer Fotografin zu wählen, versprach einen steinigen Weg. Doch sie hat sich von nichts und niemanden aufhalten lassen und verfolgte ihre Träume. Tja, doch schon bald war mir alles ein wenig zu banal, zu konstruiert. Wo sie anfangs noch kämpfen musste, half ihr bald einfach Vitamin B weiter, was das ganze immer unglaubwürdiger werden ließ. Und auch mit ihrem Charakter wurde ich nicht richtig warm. Oft kam purer Egoismus durch, was mich abgeschreckt hat und auch nicht in die Geschichte richtig eintauchen ließ. Von Wärme war kaum etwas zu spüren. Sie hatte nicht viele Partner, aber diese waren immer sehr hilfreich für ihre Karriere, was auf eine berechnenden Charakter deutete. Auch die anderen Protagonisten waren mir nicht sonderlich sympathisch. Im Gegenteil, über eine Darstellung habe ich mich besonders geärgert! Clives Frau, durch einen Unfall querschnittgelähmt, wird als verbitterte Ehefrau dargestellt, die durch ihr Handicap unfähig ist, ein Sexualleben zu haben. Damit werden seine Affären „gerechtfertigt“. Sorry, aber das ist absoluter Blödsinn. Und ich kann das beurteilen, nachdem ich dieses Handicap selber habe. Ich finde es mehr als schade, dass dieses vollkommen falsche Bild gezeigt wird. Damit werden einfach nur Vorurteile geschürt. Für mich war dieses Hörbuch einfach nur enttäuschend. Schade, denn Potenzial wäre genügend vorhanden gewesen.

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Veröffentlicht am 26.09.2019

Wurde leider mit Sheridan nicht warm…

Straße nach Nirgendwo
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Dieses Buch von Nele Löwenberg habe ich als Prämie bekommen. Nele Löwenberg ist der Mädchenname von Nele Neuhaus und ich denke, jede/r deutsche Leser/in weiss, von wem hier die Rede ist. Deshalb war ich ...

Dieses Buch von Nele Löwenberg habe ich als Prämie bekommen. Nele Löwenberg ist der Mädchenname von Nele Neuhaus und ich denke, jede/r deutsche Leser/in weiss, von wem hier die Rede ist. Deshalb war ich wirklich gespannt auf dieses Buch. Es ist der zweite Band der Sheridan-Grant-Serie. Den ersten Teil habe ich nicht gelesen, hatte aber nicht das Gefühl, dass mir deshalb wichtige Infos fehlten.

Doch um was geht es in diesem Werk?
Die 17-jährige Sheridan Grant will nach einem heftigen Familienstreit ihre Heimat verlassen um als Sängerin durchzustarten. Doch kaum ist sie unterwegs, erfährt sie, dass ihr Bruder Esra einen brutalen Amoklauf machte. Daraufhin wird sie aufgegriffen und zurück „nach Hause“ gebracht, was für sie der totale Horror wird. Detective Lieutenant Jordan Blystone versucht die Gründe herauszufinden, warum Esra diese Tat begang und versucht alles, um Sheridan zu helfen, die von den Medien und auch von Einwohnern ihrer Heimat zur Schuldigen ernannt wird.

Mein Eindruck vom Buch:
Anfangs fand ich es sehr erfrischend, dass der Leser Sheridan in der Ich-Erzählung kennenlernt, wohingegen die Kapitel über Jordan Blystone in der dritten Person geschrieben ist. Normalerweise fällt es mir leicht, mich mit Protagonisten zu identifizieren bzw. mich in sie hineinzufühlen, doch bei Sheridan ist mir dies leider kaum gelungen. Um ehrlich zu sein, fand ich sie nicht sonderlich sympathisch, ganz im Gegenteil, manchmal hat mich ihr rumgezicke einfach genervt. Zudem fand ich es unrealistisch, dass ständig irgendwelche „Retter“ zur richtigen Zeit auftauchten, um sie aufzufangen. Für mich war dies total überzogen. Ebenso ihre Gefühlswelt… und Achtung, wer das Buch noch nicht gelesen hat, sollte jetzt nicht weiterlesen.
Was mir vollkommen unbegreiflich war… da erfährt Sheridan, dass durch den Amoklauf ihres Bruders Menschen getötet wurden, die sie liebte und ihr Vater schwer verletzt wurde und sie hat nichts Besseres zu tun, als für ihre jeweiligen Retter zu schwärmen? Ich hatte mit 17 selbst eine Extremsituation und das wäre das Allerletzte gewesen, womit ich mich beschäftigt hätte. Zudem legte Sheridan zeitweise eine Arroganz an den Tag, was mich oft nur den Kopf schütteln konnte. Ich freute mich immer, wenn dann wieder ein Kapitel über Jordan Blystone kam, der mir weitaus sympathischer und authentischer rüberkam als Sheridan. Nichtsdestotrotz lässt sich die Geschichte flüssig lesen, was dem tollen Schreibstil von Nele Löwenberg zu verdanken ist.

Fazit:
Ich habe keinen Zweifel daran, dass Nele Neuhaus/Löwenberg eine geniale Schriftstellerin ist und ein paar ihrer Krimis habe ich selbst schon verschlungen. Jedoch hat mich die Geschichte um Sheridan kein bißchen gepackt und deshalb werde ich den ersten Teil nicht nachholen und sollte es eine Fortsetzung geben, auch diese nicht lesen.

Veröffentlicht am 19.02.2019

Unglaublich verschenktes Potenzial

Weil wir uns lieben
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Oh, wie habe ich mich auf dieses Buch gefreut, ist es ja der dritte Teil über Will & Layken. Die beiden haben es endlich geschafft, sind trotz aller Widrigkeiten zusammen und es läuteten auch schon die ...

Oh, wie habe ich mich auf dieses Buch gefreut, ist es ja der dritte Teil über Will & Layken. Die beiden haben es endlich geschafft, sind trotz aller Widrigkeiten zusammen und es läuteten auch schon die Hochzeitsglocken. Im Honeymoon lässt sich Layken von Will „ihre“ Geschichte erzählen und so taucht der Leser nochmal richtig in die Geschichte ein.

Tja, wäre es nur so, dass man nochmal in Will & Laykens Bann gezogen wird. Denn im Grunde ist der dritte Band einfach nur nochmal eine kompimierte Zusammenfassung der ersten beiden Teile. Ehrlich gesagt konnte ich kaum fassen, exakt die gleichen Dialoge nochmal zu lesen. Da hat die Autorin Colleen Hoover leider viel zu oft Copy & Paste benutzt. Klar, es gibt ein paar Dinge in Wills Erzählung, die man noch nicht wusste, aber im großen und ganzen ist es schlicht und ergreifend nur eine Wiederholung. Zudem waren mir in diesem Band Will & Layken nicht mehr sooo sympathisch wie in den Vorgängern. Vorallem Will hat einige Punkte verloren und ich muss gestehen, ich habe das Ende des Buches richtig herbei gesehnt.

Fazit:
Wer es schafft, sollte einfach nur die ersten beiden Bände „Weil ich Layken liebe“ und „Weil ich Will liebe“ genießen und danach einen Cut machen. Bei mir hat dieses Werk auf jeden Fall einen schalen Nachgeschmack hinterlassen, ich war richtiggehend enttäuscht und die ganze Geschichte wurde durch dieses Finale einfach nur geschmälert. Das Besondere von Will & Layken ging leider mit diesem Band verloren.