Was geschah vor knapp 20 Jahren? Ist es wirklich passiert oder war alles nur eingebildet?
Die ZelleMein erstes Buch von Jonas Winner, welches mich komplett in den Bann gezogen hat
Das Cover:
Es ist fast in komplett schwarz gehalten und nur ein bißchen erahnt man in einem Stückchen Licht einen Boden ...
Mein erstes Buch von Jonas Winner, welches mich komplett in den Bann gezogen hat
Das Cover:
Es ist fast in komplett schwarz gehalten und nur ein bißchen erahnt man in einem Stückchen Licht einen Boden in einer Zelle... das Cover verspricht einen düsteren Inhalt und es hat mich sehr angesprochen.
Zum Inhalt:
Der mittlerweile erwachsene Sam erinnert sich an die grausamen Geschehnisse, die er vor fast 20 Jahren als 11jähriger erlebte und schreibt diese Ereignisse nieder. Damals zieht Sammy mit seinen Eltern und seinem älteren Bruder Linus von London nach Berlin, worauf er so gar keine Lust hat. Dazu auch noch am Anfang von den Sommerferien, ein Zeitpunkt, an dem er ausser seiner Familie niemanden in Berlin kennt und nicht, wie sein Bruder, der etwas früher nach Berlin kam, schon Freunde in der Schule fand. Erstmal konnte es ihn auch nicht trösten, dass sie in eine prächtige Jugenstilvilla zogen, in der er ein tolles Zimmer mit einer schönen Aussicht beziehen durfte. Vor Langeweile streunert er auf dem geläufigen Grundstück herum und entdeckt eines Tages seinen Vater, der in einer Hütte am Ende des Geländes verschwand. Neugierig folgt er ihm und gelangt so in einen alten Luftschutzbunker, in dem er den Gängen folgt und eine alte Bowlingbahn entdeckt. Natürlich testet er gleich mal den dort gefundenen Plattenspieler und probiert in seinem kindlichen Interesse auch die Bowlingbahn und selbst den Whiskey. Plötzlich hört er eine eine Art pochen und als er die Halle wieder verlässt, findet er eine verschlossene Tür mit einem Guckloch. Als er das Sichtplättchen zur Seite schiebt, meint er, seinen Augen nicht trauen zu können... er entdeckt ein komplett verschrecktes Mädchen asiatischer Herkunft, kaum älter als er, die in der Zelle gefangen ist und ihm zeigt, was sich für eine grauenhaft Einrichtung hinter einem Gummivorhang befindet. Sam sagt ihr, er würde Hilfe holen... seinen Vater, worauf sie vollkommen entsetzt schreit: NO, DADDY, NO! Sam ist natürlich vollkommen verstört und versteht die Welt nicht mehr, kann nicht glauben, dass sein Vater so grausam sein könnte, dieses Mädchen hier einzusperren. Am nächsten Tag ist die Zelle jedoch leer und keine Spur weist darauf hin, dass hier mal ein Mädchen eingesperrt war... was Sammy vor die Frage stellt: Was ist mit dem Mädchen passiert? Was hat sein Vater getan? Und wem kann er noch vertrauen?
Der Schreibstil:
Das Buch hat mich auf den ersten Seiten gleich gefesselt und ich kam sehr schnell in das Buch rein. Die Schreibweise ist klar und flüssig, die Kapitel haben eine sehr angenehme Länge, so dass man auch zwischendurch kurz mal ein Kapitel lesen kann. Interessant fand ich auch die Kapitel, in der man den "Täter" aus Sicht von Sam denken hört.
Die Charaktere:
Natürlich kommt hier erstmal Sammy. Ich finde ihn sehr gut gezeichnet, allerdings ist mir seine Denkweise teilweise etwas zu "erwachsen". Der Grund hierfür kann aber natürlich auch sein, dass Sam ja seine Geschichte niederschreibt und er da vielleicht mehr von seiner jetzigen Sichtweise mit einfließen ließ. Sammys Vater, Nathan, ist undurchschaubar dargestellt, was natürlich essentiell ist, sonst wär' ja am Anfang schon klar, wie das Buch endet Becky, Sammys Mutter und Linus, sein Bruder, kommen mir in dem Buch etwas zu kurz. Ich mag mich täuschen, aber für mich kommt es nicht so rüber, als hätte Sammy eine wirklich enge Bindung zu den beiden. Seine Fixierung liegt ganz klar auf dem Vater. Hannah, das Au-pair-Mädchen ist für mich eher eine Nebendarstellerin, man lernt sie nicht wirklich kennen. Und dann gibt es da noch Marina, das Nachbarsmädchen, mit dem sich Sammy anfreundet und die in der Geschichte eine große Rolle spielt.
Mein Eindruck zum Buch:
Wie ich schon schrieb, haben mich die ersten Seiten des Buchs richtig gefesselt. Leider hat aber meiner Meinung nach der Spannungsbogen im Verlauf etwas nachgelassen und das Buch hat mich zeitweise nicht mehr so gepackt, wie am Anfang. Deshalb gibt es von mir einen Punkt Abzug. Zum Schluss hin wurde es aber wieder zu einem richtigen Pageturner und ich konnte es gar nicht mehr aus der Hand legen.
Fazit:
Ich würde es definitiv jeden Thriller-Fan empfehlen und "Die Zelle" wird bestimmt nicht das letzte Buch sein, das ich von Jonas Winner gelesen habe.