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Veröffentlicht am 29.12.2022

4 Kinder mitten im Sturm in Berlin - ein hochspannender Roman für 9- bis 13-Jährige

Die Windvögel - Sturm über Berlin
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„Sturm über Berlin“ ist der 2. Band der „Windvögel“-Reihe von Stefanie Kloft, kann aber auch gut gelesen werden, wenn man Band 1 nicht kennt. Alle Bücher der Reihe erzählen in sich abgeschlossene Geschichten. ...

„Sturm über Berlin“ ist der 2. Band der „Windvögel“-Reihe von Stefanie Kloft, kann aber auch gut gelesen werden, wenn man Band 1 nicht kennt. Alle Bücher der Reihe erzählen in sich abgeschlossene Geschichten. Ich habe das Buch meinem achteinhalbjährigen Grundschul-Jungen vorgelesen und fand es sehr spannend und gut geschrieben.

Zum Inhalt: Die beiden Geschwister Hannes und Ella sind diesmal getrennt mit ihren Freunden unterwegs, als ein Sturm Stadtteile von Berlin lahmlegt. So landen Hannes und Noah in den Unterwelten und Ella und Kiki müssen viel Mut beweisen, bis sie nach Hause kommen …

„Sturm über Berlin“ ist meinem Empfinden nach noch spannender und auch eine Ecke unheimlicher als der 1. Band („Das geheimnisvolle Leuchten“). Die Handlung spielt sich phasenweise in U-Bahn-Schächten und auf dem Friedhof ab, es gibt einen Autounfall und einen unheimlichen Mann im Park. Also nichts zur Zartbesaitete!

Gleichzeitig ist es ein tolles Buch über Freundschaft, Zusammenhalten in Krisensituationen und Gottvertrauen. Wir haben es richtig gern gelesen und dabei auch noch einiges über Berlin gelernt. Klare Empfehlung für Kinder (und ihre Eltern) zwischen 9 und 13 Jahren.

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Veröffentlicht am 08.08.2022

Wunderschönes Vorlesebuch für (angehende) Grundschulkinder über Freundschaft, Ausgrenzung, Vertrauen und Gott

Fino und die neue Welt
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„Fino und die neue Welt“ ist ein wunderschönes Vorlesebuch für Kinder, die bald in die Schule kommen oder schon in der Schule sind.

Ich habe das Buch meinem Sohn vorgelesen, der gerade 8 Jahre alt geworden ...

„Fino und die neue Welt“ ist ein wunderschönes Vorlesebuch für Kinder, die bald in die Schule kommen oder schon in der Schule sind.

Ich habe das Buch meinem Sohn vorgelesen, der gerade 8 Jahre alt geworden ist. Zuerst dachten wir, es wäre mehr oder weniger eine Kinderbibel, um die eine Rahmenhandlung herum gebastelt wurde. Tatsächlich ist es aber sehr viel mehr. Der kleine Delfin Fino lebt mit seinem Opa seit Kurzem in der Delfinbucht. Er sucht und findet Freunde, streitet und verträgt sich wieder, macht Fehler und erlebt Schönes und Schweres. Abends erzählt ihm sein Opa immer Geschichten vom „König aller Könige“, die zu dem passen, was er tagsüber erlebt hat.

Die 26 kurzen Kapitel sind perfekt zum Vorlesen vor dem Einschlafen. Ehrlich gesagt wurden es aber auch mal 2 oder 3 Kapitel, weil mein Junge immer mehr wollte und Fino richtig lieb gewonnen hatte.

Es ist wirklich ein tolles Buch, das ich sehr empfehlen kann. Was ich besonders gut fand: In der Fino-Geschichte geht nicht immer alles glatt, aber es gibt ein versöhnliches Ende. Die Bilder passen sehr gut, wirken schön und professionell (Kompliment an Miriam Kreher!).

Auch wenn das Buch ab 5 Jahren empfohlen wird, würde ich hier eher etwas älter ansetzen, da es auch um Themen wie Ausgrenzung und Tod geht. Sensible Kinder könnten davon sonst überfordert sein. Für meinen Jungen passte es.

Wir hoffen sehr auf eine Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 08.05.2022

Andachten für einen Glauben mit Tiefgang - keine einfachen Antworten, aber viel Gottvertrauen

Ich lasse dich nicht, es sei denn, du segnest mich
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Dieses Andachtsbuch „für Frauen mit geistlichem Kämpferherz“ ist ein Geschenk. Ein Geschenk für alle, die ehrlich zu sich und Gott sind (oder werden wollen). Für alle, die mit Zweifeln und Enttäuschungen ...

Dieses Andachtsbuch „für Frauen mit geistlichem Kämpferherz“ ist ein Geschenk. Ein Geschenk für alle, die ehrlich zu sich und Gott sind (oder werden wollen). Für alle, die mit Zweifeln und Enttäuschungen ringen. Für alle, die durch tiefe Täler gegangen sind – oder gerade gehen.

Denn Désirée Wiktorski ist selbst durch tiefe Täler von Depression und Erschöpfung gegangen. Eindrücklich schildert sie, wie ihr dabei ihr Glaube nicht immer eine Hilfe war, aber sie doch ihren Gott nicht loslassen konnte und wollte … und schließlich aus dem Tal wieder herausfand.

Die 44 Andachten sind Themenbereichen wie „Dehnübungen für den Glauben“, „Höllisch heiße Eisen“ oder „Du und Gott – never change a winning team!“ zugeordnet. Eingestreut sind immer wieder kurze oder längere Gedichte der Autorin. Sie hat eine schöne Sprache, die auf der Höhe der Zeit ist, und ist inhaltlich immer um Ausgewogenheit bemüht. Man findet in den Andachten viel „sowohl – als auch“ und „einerseits – andererseits“. Mit einigen „heißen Eisen“ hat sie lange persönlich gerungen – und das spürt man diesem Buch ab.

„Ich lasse dich nicht …“ ist im Werden entstanden und über Jahre gereift. Sie und ich sind etwa gleich alt. Viele Lektionen, die sie gelernt hat, kamen mir bekannt vor. Die modernen Beispiele aus dem Leben und die hübsche Gestaltung haben mich sehr angesprochen. Die schönen Zeichnungen von Tamara Friede machen das Buch zu einem Hingucker und etwas Besonderem. Jede Andacht enthält außerdem auch Impulse zum Weiterdenken oder Übungen zum Ausprobieren.

Mir hat das Buch sehr viel gebracht. Ich habe es in kleinen Häppchen gelesen, meist in meiner Stillen Zeit oder in meiner Mittagspause. Manche Andachten haben mich betroffen gemacht, da ich persönlich nicht zu Depressionen neige. Aber ich habe trotzdem fast immer etwas daraus ziehen können und wertvolle Impulse für mein Leben mit Gott erhalten.

„Ich lasse dich nicht …“ kann ich daher wirklich jeder Frau empfehlen, die sich nach einer tieferen Beziehung zu Gott sehnt. Es ist geerdet ist in einer engen Beziehung zu Jesus, die durchs Feuer gegangen ist, und gegründet auf einer umfassenden Bibelkenntnis.

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Veröffentlicht am 24.04.2022

Auch Teil 3 überzeugt - bitte mehr davon!

Käpten Sturm - Der Schatz der Nebelberge
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Endlich!
Teil 3 der Käpten-Sturm-Reihe ist da! Ich lese die Bücher meinem Grundschuljungen vor (der bald 8 wird) und muss sagen, dass ich nach wie vor begeistert von ihnen bin.

Das Prinzip ist immer dasselbe: ...

Endlich!
Teil 3 der Käpten-Sturm-Reihe ist da! Ich lese die Bücher meinem Grundschuljungen vor (der bald 8 wird) und muss sagen, dass ich nach wie vor begeistert von ihnen bin.

Das Prinzip ist immer dasselbe: Ein Teil der Geschichte spielt im Heute und bildet die Rahmenhandlung. Die beiden Geschwister Anne und Lenny sind mit ihren Eltern nach Mecklenburg-Vorpommern in ein altes Schmugglerhaus gezogen und entdecken dort immer wieder neue Logbücher von Käpten Wilbert Boynen Sturm, der „zur Zeit der Seefahrer und Piraten“ lebte. Jedes Logbuch enthält ein in sich abgeschlossenes Abenteuer und die einzelnen Kapitel wechseln mit denen, die im Heute spielen. In Band 3 geht es – wie der Titel schon sagt – um den „Schatz der Nebelberge“ (der natürlich am Ende gefunden wird).

Doch auch die Rahmenhandlung hat es in sich. Während es der achtjährigen Anne leichtfällt, in ihrem neuen Umfeld Freunde zu finden, hat ihr elfjähriger Bruder Lenny es immer wieder mit Mobbing zu tun. Wie gut, dass Opa Abraham ihm dabei zur Seite steht …

Band 3 der Serie ist so spannend wie die ersten beiden Teile, enthält aber auch wieder klare Bezüge zum Glauben an Gott und Mut machende Lösungen für ganz alltägliche Dinge wie Einsamkeit und den Umgang mit (schlechten) Geheimnissen.

Ich kann „Der Schatz der Nebelberge“ wärmstens empfehlen, wie auch die ganze Serie. Wir werden ihr auf jeden Fall treu bleiben.

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Veröffentlicht am 27.02.2022

Berühren lassen! - Gerhard Trabert zeigt, wie es geht

Am Abgrund der Menschlichkeit
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Seit seiner Nominierung zum Bundespräsidenten ist Gerhard Trabert vielen hierzulande kein Unbekannter mehr. Sein Buch „Am Abgrund der Menschlichkeit“ ist eine Chronik seiner zahlreichen Hilfseinsätze als ...

Seit seiner Nominierung zum Bundespräsidenten ist Gerhard Trabert vielen hierzulande kein Unbekannter mehr. Sein Buch „Am Abgrund der Menschlichkeit“ ist eine Chronik seiner zahlreichen Hilfseinsätze als Arzt, beginnend 1992 im Jugoslawien-Krieg. Gleichzeitig ist es aber auch viel mehr als das. Es ermöglicht den Lesern, sich berühren zu lassen – von der Not und der Ungerechtigkeit, die Trabert nüchtern und doch empathisch beschreibt, und von den vielen, vielen Einzelschicksalen, die darin angerissen werden.

Ich muss gestehen, ich hatte etwas Angst vor dem Buch. Vor allzu detaillierten Schilderungen des Leids und Elends, dem Menschen auf der Flucht begegnen. Vor Hoffnungslosigkeit, die beim Lesen entstehen könnte – weil Hilfe immer nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein kann bei den Millionen von Geflüchteten, die es auf der Welt aktuell gibt.

Doch Trabert gelingt es, seine Leser abzuholen und gleichzeitig nicht zu überfordern. Er gibt Einblicke in seine persönlichen Erlebnisse und Empfindungen, die unter die Haut gehen. Ja, vieles ist schrecklich. Aber vieles lässt und ließe sich auch verändern. Deutlich zeigt er den politischen Handlungsbedarf auf und erzählt gleichzeitig von Mut machenden Fortschritten und Einsätzen, die sich gelohnt haben – sowohl für die Helfenden als auch die Hilfe empfangenden. Er beschreibt, wie Menschen, die alles verloren haben, ihren Helfern Hilfe anbieten. Menschlich sein und menschlich bleiben – dazu ermuntert dieses Buch.

Ich kann es nur wärmstens jedem empfehlen, der sich ein realistisches Bild über die Situation von Geflüchteten machen möchte (insbesondere in Europa), und selbst aktiv werden will.

Klare Kaufempfehlung!

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