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Veröffentlicht am 29.12.2022

4 Kinder mitten im Sturm in Berlin - ein hochspannender Roman für 9- bis 13-Jährige

Die Windvögel - Sturm über Berlin
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„Sturm über Berlin“ ist der 2. Band der „Windvögel“-Reihe von Stefanie Kloft, kann aber auch gut gelesen werden, wenn man Band 1 nicht kennt. Alle Bücher der Reihe erzählen in sich abgeschlossene Geschichten. ...

„Sturm über Berlin“ ist der 2. Band der „Windvögel“-Reihe von Stefanie Kloft, kann aber auch gut gelesen werden, wenn man Band 1 nicht kennt. Alle Bücher der Reihe erzählen in sich abgeschlossene Geschichten. Ich habe das Buch meinem achteinhalbjährigen Grundschul-Jungen vorgelesen und fand es sehr spannend und gut geschrieben.

Zum Inhalt: Die beiden Geschwister Hannes und Ella sind diesmal getrennt mit ihren Freunden unterwegs, als ein Sturm Stadtteile von Berlin lahmlegt. So landen Hannes und Noah in den Unterwelten und Ella und Kiki müssen viel Mut beweisen, bis sie nach Hause kommen …

„Sturm über Berlin“ ist meinem Empfinden nach noch spannender und auch eine Ecke unheimlicher als der 1. Band („Das geheimnisvolle Leuchten“). Die Handlung spielt sich phasenweise in U-Bahn-Schächten und auf dem Friedhof ab, es gibt einen Autounfall und einen unheimlichen Mann im Park. Also nichts zur Zartbesaitete!

Gleichzeitig ist es ein tolles Buch über Freundschaft, Zusammenhalten in Krisensituationen und Gottvertrauen. Wir haben es richtig gern gelesen und dabei auch noch einiges über Berlin gelernt. Klare Empfehlung für Kinder (und ihre Eltern) zwischen 9 und 13 Jahren.

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Veröffentlicht am 20.11.2022

Geschichten in der Geschichte über Advent und seinen Zauber

Ein ganz besonderer Stern
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Die Geschwister Philipp (11) und Emma (6) Sandner und entdecken beim Adventsschmücken mit ihrer Mutter in der Weihnachtskiste ein Buch über Adventsbräuche. Die Familie beschließt, dieses Buch gemeinsam ...

Die Geschwister Philipp (11) und Emma (6) Sandner und entdecken beim Adventsschmücken mit ihrer Mutter in der Weihnachtskiste ein Buch über Adventsbräuche. Die Familie beschließt, dieses Buch gemeinsam in Etappen zu lesen – so weit die Rahmenhandlung von „Ein ganz besonderer Stern“. Es enthält also Geschichten in der Geschichte.

In 15 Kapiteln werden so bekannte und weniger bekannte Bräuche um die Advents- und Weihnachtszeit erklärt, darunter z. B. der Adventskranz, die Herrnhuter Sterne, Barbarazweige, Nikolaus, Lebkuchen, Adventsbäume, Nüsse knacken … Ich finde die Mischung sehr gelungen, die Anneli Klipphahn hier zusammengestellt hat. Die schönen Zeichnungen von Liliane Oser passen perfekt zum Text und ergänzen ihn auf sehr schöne Weise.

Zu jedem Kapitel gibt es kreative „Bastel- und Aktionstipps“, wie schon auf dem Umschlag angedeutet. Manche sind sehr leicht durchzuführen und man braucht nicht viel dafür, manchmal sogar nur ein Handy, das QR-Codes lesen kann. Aber nicht alle sind auf Anhieb umsetzbar – als Eltern sollte man sich am besten vorher die Tipps durchlesen und schauen, ob man etwas besorgen muss oder möchte.

Das stärkste an diesem Vorlesebuch sind die „Geschichten in der Geschichte“. Hier hat die Autorin meinem Empfinden nach immer den richtigen Ton getroffen. Bei der Rahmenhandlung wirkte das, was die Kinder sagen, auf mich ab und zu etwas zu „erwachsen“ für ihr Alter. Doch insgesamt ist es ein sehr schönes Adventsbuch, das ich gern weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 11.09.2022

Schönes Verschenkbuch für (weibliche) Engel auf Erden, Ermutigung zur Selbstfürsorge

Auch Engel brauchen mal 'ne Pause
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Eigentlich mag ich Bücher nicht, in denen Engel „vermenschlicht“ werden. Viel zu viel Ehrfurcht habe ich vor Gottes Dienern, wie sie in der Bibel dargestellt werden – die so rein gar nichts gemein zu haben ...

Eigentlich mag ich Bücher nicht, in denen Engel „vermenschlicht“ werden. Viel zu viel Ehrfurcht habe ich vor Gottes Dienern, wie sie in der Bibel dargestellt werden – die so rein gar nichts gemein zu haben scheinen mit niedlichen Babys oder Mädchen im weißen Gewand.

Und doch hat mich dieses Bilder- und Geschenkbuch für Erwachsene berührt. Denn die Botschaft dahinter wird durch die Symbolik der „Engels-Geschichte“ viel eindrücklicher und greifbarer, gerade für die, die es betrifft.

Wer kennt sie nicht – die „Engel auf Erden“, die sich für andere aufreiben und dabei selbst zu kurz kommen? Die gerne geben, weil sie Menschen lieben, und manchmal am Ende nichts mehr für sich selbst übrig haben. Für all diese „Engel“ ist dieses Buch gemacht worden – um sie auf liebevolle Weise daran zu erinnern, dass sie auch wichtig sind, dass sie Grenzen setzen dürfen, dass sie nicht für alles und jeden verantwortlich sind.

„Auch Engel brauchen mal ´ne Pause“ ist ein schönes Buch zum Verschenken, um diesen „Engeln“ Wertschätzung zu zeigen. Von der Aufmachung her aber eher etwas für Frauen als für Männer.

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Veröffentlicht am 14.08.2022

Anrührende Geschichte eines Jungunternehmers der besonderen Art

Löffelweise Hoffnung
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Eine Junge kauft eine Insel, um dort Therapiehasen anzusiedeln? Das klingt interessant, dachte ich mir, und wurde nicht enttäuscht.

Caleb Smith entdeckt als Einzelkind im zarten Alter von 8 Jahren seine ...

Eine Junge kauft eine Insel, um dort Therapiehasen anzusiedeln? Das klingt interessant, dachte ich mir, und wurde nicht enttäuscht.

Caleb Smith entdeckt als Einzelkind im zarten Alter von 8 Jahren seine Liebe zu Kaninchen und ruft wenige Zeit später ein Programm ins Leben, um anderen Menschen durch seine Tiere Trost und neue Hoffnung zu spenden. Was süß klingt, ist letztlich eine wirklich berührende Geschichte und gleichzeitig eine beeindruckende Jungunternehmer-Story.

Mir als Mutter und Unternehmerin hat es Spaß gemacht, „Löffelweise Hoffnung“ zu lesen. Imponiert haben mir Calebs Eltern, die weise und behutsam ihren Sohn unterstützten und ernst nahmen. Als sie einige Zeit nach den Anfängen des „Kaninchen-Business“ als Katastrophenhelfer zu einem Amoklauf an einer Grundschule gerufen wurden, durfte Caleb mitkommen und mit seinen Kaninchen Trost spenden. Meinem Eindruck nach ist es ihnen gelungen, einen gesunden Mittelweg zwischen Unterstützung und Freiraum zu geben, in dem ihr Sohn aufblühen und seine Träume verwirklichen konnte.

Caleb erzählt größtenteils chronologisch und spart auch Misserfolge und traurige Zeiten in seinem Leben nicht aus. Die Suche nach einer passenden Insel gestaltete sich lange schwierig, aber letztlich ging sein Traum in Erfüllung. Dass man das vorher weiß, nimmt der Geschichte etwas die Spannung, und ich persönlich hätte auch nicht so viele Informationen über die einzelnen Kaninchen gebraucht.

Trotzdem liest sich „Löffelweise Hoffnung“ insgesamt gut und wer z. B. die Bücher von Rachel Anne Ridge („Das Glück hat lange Ohren“) mochte, dem wird es sicher gefallen. Ein Kinderbuch ist es allerdings nicht, z. B. wegen der Beschreibung des Amoklaufs und so mancher Erwachsenen-Insider. In Auszügen kann man Kindern unter 12 Jahren aber sicher daraus vorlesen.

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Veröffentlicht am 10.08.2022

Tolles Sachbuch, aber eher geeignet ab Klasse 2-3

SUPERLESER! Tiere des Regenwalds
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„Tiere des Regenwalds“ ist ein Sach-Geschichtenbuch für Erstleser aus der „Superleser!“-Reihe. Wir hatten bereits mehrere Bücher aus dieser Reihe ausgeliehen und waren daher gespannt auf dieses Buch. Insgesamt ...

„Tiere des Regenwalds“ ist ein Sach-Geschichtenbuch für Erstleser aus der „Superleser!“-Reihe. Wir hatten bereits mehrere Bücher aus dieser Reihe ausgeliehen und waren daher gespannt auf dieses Buch. Insgesamt können wir es empfehlen – allerdings eher für Klasse 2-3.

Mein „Testleser“ war mein Junge (gerade 8 Jahre alt geworden und die 2. Klasse hinter sich gebracht). Aktuell liest er noch nicht ganz flüssig, interessiert sich aber für Sachthemen und so passte dieses Buch perfekt. Die farbig hervorgehobenen Silben waren eine große Hilfe – dieses Extra finde ich super!

Die Textabschnitte sind im Hauptteil des Buches angemessen lang bzw. kurz und die Seiten sind schön bebildert. Nicht alle Wörter waren einfach zu lesen – bei der „Harypie“ wusste ich selbst nicht hundertprozentig, wie man das richtig ausspricht. Hier hätte man sich auch auf weniger außergewöhnliche Tiere beschränken können.

Unpassend fand ich die Anleitung „Einen Schmetterlingsdrachen bauen“, die als Extra auf den letzten Seiten zu finden war. Der Text der Anleitung ist viel zu klein gedruckt und da die Hauptfarbe des Drachens lila ist, wirkt er auf Jungs-Leser wenig attraktiv. Auch sucht man vergeblich „Eine spannendes Abenteuer“ (Original-Zitat) im Text. Es sind einfach Sachinformationen über Tiere des Regenwalds. Es gibt keinen roten Faden, der durch das Buch führt.

Fazit: Insgesamt zu empfehlen, aber etwas Luft nach oben ist da noch!

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