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Veröffentlicht am 23.03.2022

Ein zauberhaftes Buch mit ganz besonderer Protagonistin

Das Fundbüro der verlorenen Träume
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"Das Fundbüro der verlorenen Träume" von Helen Frances Paris ist im März 2022 als Taschenbuch mit 368 Seiten bei dtv erschienen.

Das Cover ist wunderschön gestaltet, fällt sofort ins Auge und passt perfekt ...

"Das Fundbüro der verlorenen Träume" von Helen Frances Paris ist im März 2022 als Taschenbuch mit 368 Seiten bei dtv erschienen.

Das Cover ist wunderschön gestaltet, fällt sofort ins Auge und passt perfekt zum Inhalt des Buches.

Helen Frances Paris erzählt hier auf ganz zauberhafte, detaillierte und farbenfrohe Weise die Geschichte von Dorothea "Dot" Watson, die sich ihrem Job im Fundbüro voll und ganz verschrieben hat. Dot ist immer die Erste im Büro, sie geht voll darin auf, Gegenstände zu kategorisieren und in die Regale einzuordnen. Noch mehr aber liebt sie es, verlorene Fundstücke ihren Besitzern wieder zurückgeben zu können. Leider konzentriert sie sich dabei zu wenig auf ihr eigenes Leben und vergräbt sich förmlich im Fundbüro, um die Trauer nicht allgegenwärtig werden zu lassen. Um wen? Das wirst Du beim lesen des Buches herausfinden!

Doch eines Tages bekommt Dot einen neuen Chef, und damit ändert sich alles...

Dot ist eine tolle Frau, die alte Werte verinnerlicht hat und die jeden Gegenstand im Fundbüro wertschätzt, weil er irgendjemandem etwas bedeutet...!

Dot hat wirklich viel Pech gehabt in ihrem Leben und ist komplett in ihrer Trauer gefangen - diese und das Fundbüro sind ihr ganzer Lebensinhalt.

Anita, Dots Kollegin, finde ich ziemlich gut. Sie ist eine treue Seele und versucht, Dot ein bisschen aus ihrem Trott zu reißen, ohne sie irgendwie zu verurteilen dafür, dass sie anders ist als die meisten. Im Gegensatz dazu ist es schwierig, sich mit Dots ältere Schwester Philippa anzufreunden- sie ist herrisch und versucht, über Dots Leben zu bestimmen...

Absolut großartig finde ich die Kapitelüberschriften in Form der im Fundbüro an Fundstücken befestigten Dijon-Anhängern - zu schade, dass man die Farbe nicht ins Buch aufgenommen hat.

Als Dot immer mehr ins Straucheln gerät, konzentriert sie sich ganz darauf, die verlorene Tasche von Mr. Applaby zu finden und ihm diese wieder zukommen zu lassen - und dabei findet sie ganz allmählich immer mehr von sich selbst...

Die Autorin hat hier die Lebensgeschichte einer herzensguten Seele geschrieben, die es ganz und gar nicht immer leicht hat und der bei dem Versuch, ihren Alltag einfach ganz normal zu meistern, immer wieder Steine in den Weg geworfen werden. So erkennt man sich auf die ein oder andere Weise wieder und die Story wirkt absolut authentisch.

"Das Fundbüro der verlorenen Träume" ist eine wundervolle Geschichte , die sehr emotional ist, bisweilen rührend, aber keineswegs kitschig oder klischeehaft.

Ich liebe dieses Buch!

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Veröffentlicht am 16.03.2022

Die Wiederansiedlung der Wölfe in den schottischen Highlands - eindringlich, spannend und naturverbunden.

Wo die Wölfe sind
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„Wo die Wölfe sind“ von Charlotte McConaghy ist als gebundenes Buch mit 432 Seiten im März 2022 beim S. Fischer Verlag erschienen.

Es handelt sich hierbei um einen ganz besonderen Roman, der auf spannende, ...

„Wo die Wölfe sind“ von Charlotte McConaghy ist als gebundenes Buch mit 432 Seiten im März 2022 beim S. Fischer Verlag erschienen.

Es handelt sich hierbei um einen ganz besonderen Roman, der auf spannende, eindringliche und naturverbundene Weise über ein Projekt zur Wiederansiedlung und Renaturierung von Wölfen in den schottischen Highlands erzählt.

Die Wolfsbiologin Inti Flynn kommt nach Schottland, um eine Wiederansiedlung der Tiere in Gang zu bringen und dadurch die Art zu erhalten sowie die zerstörte Natur zu retten. Inti besitzt die seltene Gabe, die Gefühle anderer Menschen und auch Tiere nachzuempfinden (Mirror Touch Synästhesie). Da sie so sensibilisiert ist, hat sie sich von anderen Menschen weitgehend zurückgezogen und hofft, durch die Arbeit mit den Wölfen einen Neuanfang machen zu können.

Als ein Farmer tot aufgefunden wird, gerät sie in einen echten inneren Konflikt, denn es stellt sich die Frage wessen Existenz wichtiger ist, Wolf oder Mensch?!? Vermag Mensch zu beurteilen, was wichtiger ist? Und wird Inti wieder zu sich selbst finden?

Charlotte McConaghy hat einen sehr einfühlsamen Schreibstil und beschreibt die Natur bildhaft und detailliert. Auch Inti und ihre Arbeit werden dem Leser ausgesprochen nahe gebracht, so dass ein wunderschöner Roman entstanden ist, der zugleich spannend ist und berührt. Man spürt Intis innere Konflikte richtig gut, die anfangs aufgebaute Distanz zu den Tieren (z.B. durch die Verwendung von Zahlen statt Namen) geht nach und nach verloren, weil Inti emotional voll involviert ist. Glücklicherweise hat sie ihre Zwillingsschwester, die ihr immer zur Seite steht.

Ein Buch, das nicht nur eine eindringliche und spannende Geschichte über die Wölfe erzählt, sondern gleichwohl zum Nachdenken anregt darüber, dass der Mensch der Natur wieder mehr Raum geben muss, damit auch unsere Ur-Ur-Enkel sich auf dem Planeten Erde noch wohlfühlen können und Flora und Fauna irgendwann wieder soweit möglich intakt sind.

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Veröffentlicht am 14.03.2022

Leichtgängiger, spannender Thriller aus Australien mit vielen Überraschungen

Gold Coast - Ein Ort voller Lügen. Maßlose Gier. Mehr als nur Rache
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"Gold Coast - Ein Ort voller Lügen. Maßlose Gier. Mehr als nur Rache" von Chris Hammer ist als Taschenbuch mit 544 Seiten bei FISCHER Scherz erschienen.

Es handelt sich um Band 2 der Reihe um Martin Scarsden, ...

"Gold Coast - Ein Ort voller Lügen. Maßlose Gier. Mehr als nur Rache" von Chris Hammer ist als Taschenbuch mit 544 Seiten bei FISCHER Scherz erschienen.

Es handelt sich um Band 2 der Reihe um Martin Scarsden, der unabhängig vom ersten Band gelesen werden kann, da es sich um einen eigenständigen Fall handelt. Die privaten Hintergründe des Protagonisten sind allerdings ziemlich komplex und es wäre dahingehend vorteilhaft, "Outback" vorher zu lesen, wenn auch nicht notwendig...

Zum Inhalt: Mandalay Blonde, aka Mandy, hat ein Haus in Port Silver geerbt und möchte nun mit ihrem Sohn Liam und ihrem Freund Martin Scarsden dorthin ziehen, Was sie nicht weiß, ist, daß Martin aus Port Silver stammt und vor annähernd 20 Jahren aus dem Ort regelrecht geflüchtet ist, ohne je zurückzukehren.

Als Matrin in Port Silver ankommt, findet er in der Küche eine Leiche - erstochen. Mandy sitzt apathisch im Nebenraum und hat Blut an den Händen. Hat sie versucht, dem Mann das Leben zu retten, oder hat sie etwas mit dem Mord zu tun? Martin glaubt fest an Mandys Unschuld und beginnt selbst zu recherchieren und zu ermitteln, da die Polizei seine Freundin natürlich auf der Liste der Hauptverdächtigen hat. Zudem stellt sich heraus, dass der Ermordete Jasper ein alter Freund aus Kinder- und Jugendtagen ist.

Meine Meinung: Chris Hammer hat einen tollen Plot zu einem Thriller umgesetzt, der clever ausgeklügelt ist und eine Menge Überraschungen bietet. Die Spannung baut der Autor gemächlich, aber kontinuierlich auf und es bleibt nicht bei dem einen Mord. Je intensiver Martin Scarsden nachforscht, desto tiefer gerät er in einen regelrechten Sumpf aus Intrigen, Lügen und Geheimnissen. Das Geschehen nimmt relativ spät so richtig Fahrt auf, dann aber mit Vollgas.

Der Schreibstil des Autors ist insgesamt sehr detailliert, er lässt den Leser ausgiebig an der australischen Natur teilhaben (was mir wirklich gut gefällt, da sie offensichtlich vielfältig und wunderschön ist) und ebenso an der Vergangenheit seines Protagonisten, der immer wieder an frühere Zeiten zurückdenkt.

Martin gefällt mir sehr gut, er ist empathisch und verbeißt sich regelrecht in die Ermittlungen. Allerdings handelt er bisweilen etwas planlos und seine Beziehung zu Mandy ist schwierig, zumal die Kommunikation zwischen den beiden so gut wie gar nicht funktioniert. Ein sehr vielschichtiger Charakter, der lange Zeit vor sich selbst auf der Flucht war und nun einiges zu verarbeiten hat...

Mandy blieb mir etwas fremd, sie ist eher kühl und zurückhaltend, aber das mag der Situation geschuldet sein, in der sie sich befindet.

Am liebsten mag ich Martins Onkel Vern, der mit seiner Patchworkfamilie ein bisschen Chaos, aber vor allem sein großes Glück leben kann. Ein toller Mensch!

Mein Fazit: Ein wirklich lesenswerter Thriller aus Australien, der die Spannung langsam, aber stetig aufbaut und eine Menge Überraschungen bereithält.

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Veröffentlicht am 13.03.2022

Kompaktes Wissen über das menschliche Gehirn - informativ, aber zu lax präsentiert

Hirn to go
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"Hirn To Go - Was wir von listigen Hirnforschern und smarten Prostituierten lernen können" von Julia Reichert ist als Hardcover mit 164 Seiten im Februar 2022 beim Carl Ueberreuter Verlag erschienen.

Es ...

"Hirn To Go - Was wir von listigen Hirnforschern und smarten Prostituierten lernen können" von Julia Reichert ist als Hardcover mit 164 Seiten im Februar 2022 beim Carl Ueberreuter Verlag erschienen.

Es handelt sich um ein Sachbuch, das einen locker-flockigen Schreibstil aufweist, der mir definitiv zu lax ist. "Alzheimer ist ätzend" beispielsweise ist in meinen Augen eine absolut unpassende Ausdrucksweise. Sprachlich richtet sich das Buch somit scheinbar an eine Zielgruppe bis maximal Mitte 30...

Informativ ist das Buch und auch stellenweise ganz witzig - auf alle Fälle unterhaltsam. Fachlich vermag ich es als absoluter Laie auf dem Gebiet der Neurowissenschaften nicht zu beurteilen.

Was mir persönlich überhaupt nicht gefällt, ist, daß jedes Kapitel mit einem Imperativ beginnt. Ich mag mir aber gar nichts befehlen lassen beim lesen...

Leider ist das Buch auch wenig wertig aufgemacht, es wirkt ein bißchen so, als wollte man Papier sparen. Die Seiten werden voll ausgenutzt, das Schriftbild ist nicht sonderlich einladend und nach jedem Kapitel beginnt direkt auf derselben Seite das nächste, lediglich mit einem doppelten Zeilenabstand. Die Kapitelüberschriften sind wenigstens fettgedruckt, sonst würde alles komplett nahtlos ineinander übergehen. Da hätte ich besonders bei einer Hardcover-Ausgabe ein deutlich ansprechenderes Layout erwartet.

Insgesamt eine unterhaltsame, informative Lektüre, die kurzweilig unterhält - versprochen hatte ich mir von "Hirn To Go" definitiv mehr...!

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Veröffentlicht am 09.03.2022

Fesselnder Krimi mit tollen Protagonisten vor der wunderschönen Kulisse Merans.

Merano mortale
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"Merano mortale" von Elisabeth Florin ist im März 2022 als Taschenbuch mit 272 Seiten beim Emons Verlag erschienen.

Zum Inhalt: Ispettore Emmenegger ("Emmi"), dessen Vornamen niemand kennt, wurde kürzlich ...

"Merano mortale" von Elisabeth Florin ist im März 2022 als Taschenbuch mit 272 Seiten beim Emons Verlag erschienen.

Zum Inhalt: Ispettore Emmenegger ("Emmi"), dessen Vornamen niemand kennt, wurde kürzlich erst der Nachfolger von Commissario Pavarotti bei der Meraner Mordkommission und bekommt es sogleich mit seinem ersten Mordfall als leitender Ermittler zu tun. Und bei dem Opfer handelt es sich auch noch um eine Bekannte - seine etwas spröde Nachbarin Lisa Granelli, deren Hund Hilde Emmi nun auch irgendwie am Hals hat. Außerdem ist Emmenegger ziemlich durcheinander, da er sich ganz schön zu seiner Kollegin Eva hingezogen fühlt - die ist aber zu allem Überfluss deutlich jünger als er und will von solch einem alten Zausel sicherlich nichts wissen...

Meine Meinung: Elisabeth Florin hat mich mit ihrem Krimi von Beginn an gefesselt und es hat mir sehr viel Spaß gemacht, "Merano Mortale" zu lesen und mich mit Eva und Emmenegger auf die Jagd nach dem Mörder zu begeben.

Die Autorin schreibt eingängig und bildhaft, ihre Charaktere sind absolut liebevoll und facettenreich erschaffen und außer reichlich Spannung gibt es sowohl witzige als auch tragische Momente - und ein klitzekleines Bisschen Liebesgeschichte ist auch noch mit dabei. Das alles vor der wunderschönen Kulisse Merans, die perfekte Menge an Lokalkolorit rundet das Geschehen zu einem perfekten Krimi ab.

Emmenegger ist ein Ermittler, wie man ihn sich wünscht. Er hat seine Ecken und Kanten, aber vor allem ist er engagiert, schaut genau hin und ist menschlich einfach toll und absolut loyal. Auch seine Kollegin Eva ist eine sehr sympathische junge Frau, die ich sehr mag und die zwischendurch tief in der Klemme steckt...

Besonders gefallen hat mir die Entwicklung von Paul Tschugg, der so einige persönliche Probleme hat, aber an seinen Aufgaben wächst (mit etwas Unterstützung) und sich diesen stellt. Paul ist ziemlich exzentrisch, hat aber das Herz auf dem rechten Fleck.

Auch die übrigen Charaktere sind grundverschieden und ausdrucksstark, und so mancher mausert sich, z.B. vom Unsympathen zu einem Menschen, der vollen Respekt verdient.

Elisabeth Florin versteht es grandios, die Spannung hochzuhalten und das Finale ist nach diversen unvorhergesehenen Wendungen im Verlauf der Handlung actionreich und überraschend. Zum Ende hin wird außerdem alles aufgeklärt und es bleiben keine Fragen offen - so mag ich das :)

Mein Fazit: Ein großartiger Krimi, der definitiv Lust auf mehr macht und mich schon ungeduldig auf den nächsten Fall für Emmi und Eva warten lässt - unbedingte Leseempfehlung!

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