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Veröffentlicht am 16.08.2024

Die Buks muss man einfach lieben! Wir sind total begeistert...

Die magische Bibliothek der Buks 1: Das Verrückte Orakel
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"Die magische Bibliothek der Buks 1: Das Verrückte Orakel" von Nina George und Jens J. Kramer ist bei Planet! (Thienemann Esslinger) erschienen und wurde wundervoll illustriert von Hauke Kock. Im Hardcover-Gewand ...

"Die magische Bibliothek der Buks 1: Das Verrückte Orakel" von Nina George und Jens J. Kramer ist bei Planet! (Thienemann Esslinger) erschienen und wurde wundervoll illustriert von Hauke Kock. Im Hardcover-Gewand und auf 384 Seiten können Leserinnen und Leser ab 10 Jahren mit den vier Freunden aufregende und rasante Abenteuer erleben und sich in die fantastische Welt der Buk-Familie entführen lassen!

Die Bleichkrankheit geht um in der Bibliothek, und die Buks, ihres Zeichens Buchschutzgeister, müssen diese unbedingt stoppen, denn in der Welt der Menschen sind Bücher verboten - doch was tun? Das Verrückte Orakel prophezeit den Buks fünf Kinder, die ihnen helfen und die Bücher retten werden - und tatsächlich finden kurze Zeit später die Zwillinge Nola und Finn mit ihren Freunden Mira und Thommy den Weg zu den Buks in die alte Villa...

Puh, wie furchtbar, eine Welt, in der Bücher als gefährlich gelten, selbständiges Denken verpönt ist, der Schulunterricht nur noch über Tablets und Hologramme stattfindet und die Handys mit einer Überwachungsapp ausgestattet sind. Dort leben Nola, Mira, Finn und Thommy. Eines Tages, nach dem Orkan, der laut den Medien gar nicht stattfand, ist ein Baum umgestürzt und so fällt den Kindern eine Mauer auf und sie fragen sich, was wohl dahinter sein mag. So beginnt das magische, fantasievolle Abenteuer und die Begegnung mit Rebella, Queen Buk, Attila, Oooht Kwisin, Schlemmer, Schönaaufpassa, Alice, Sherlocko, Romantika und wie die Buks alle heißen...Die Buchschutzgeister mit ihren großen, leuchtenden Augen, die alles, was sie benötigen, aus ihren Büchern herausholen können, sind wahrlich faszinierend. Aber auch die Kinder haben, vor allem in den Augen der Buks, ganz Vieles, das sich zu entdecken lohnt!

Wir (Meine Nichte, mein Mann und ich) waren sofort mittendrin im Geschehen, das uns durch den unglaublich bildhaften, detaillierten Schreibstil und die zauberhaften, liebevoll erschaffenen, facettenreichen Figuren sofort ganz in seinen Bann gezogen hat.
So kreativ und individuell ist dieses Buch, dass wir es am Liebsten gehabt hätten, es wäre ewig weitergegangen.
Aber Alles hat einmal ein Ende, und dieses war sogar besonders fies, denn ein dicker Cliffhanger macht soooo wahnsinnig neugierig auf Teil 2 der Dilogie, dass wir jetzt schon ganz aufgeregt sind.

Eine wundervolle, absolut empfehlenswerte Geschichte voller Magie und Humor über Bücher, Neugier, Freundschaft, Zusammenhalt und vieles mehr.

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Veröffentlicht am 08.08.2024

Großartige Dystopie, haarscharf an der Realität - erschreckend authentisch...!

Der Sonnensturm
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"Der Sonnensturm" von Andrew G. Berger ist als Taschenbuch erschienen und bietet 520 Seiten allerfeinstes Lesevergnügen!

Das Jahr 2051: Die Welt, wie wir sie kennen, existiert nicht mehr. Die Bevölkerung ...

"Der Sonnensturm" von Andrew G. Berger ist als Taschenbuch erschienen und bietet 520 Seiten allerfeinstes Lesevergnügen!

Das Jahr 2051: Die Welt, wie wir sie kennen, existiert nicht mehr. Die Bevölkerung ist gespalten - die Bewohner der Clean Cities leben abgeschottet in ihren Waben, Jeder und Jede für sich allein, um Krankheiten und Probleme fernzuhalten. Gesellschaftliche Kontakte, Bildung usw. finden einzig und allein in digital erschaffenen Welten statt. Die Regierung wird unterstützt durch die KI Tron. Die Siedler dagegen leben in Familienverbunden in der umliegenden Wildnis, lehnen Technik komplett ab, sind absolut naturverbunden und versorgen sich durch die Jagd, den Anbau von Gemüse etc.
Doch eines Tages trifft ein heftiger Sonnensturm auf die Erde, was einen EMP (elektromagnetischen Impuls) auslöst, wodurch jegliche Stromversorgung abreißt und in den Clean Cities nichts mehr funktioniert. Die Oberen der Regierung flüchten in einen Bunker und können dort überleben, werden jedoch von Tron ausgetrickst und die KI übernimmt die Macht.

Die übrigen Bewohner der Clean Cities sind auf sich gestellt, ohne Nahrung, warme Kleidung oder sonstige notwendige Dinge, und dann dringen Wölfe in die Städte ein, da die elektrischen Zäune nicht mehr in Betrieb sind...
Die 17-jährige Julia flieht aus ihrer Clean City und trifft schnell auf den 18-jährigen Winston, einen Siedler, der neugierig war auf das Leben der Städter un sich gerade zum (un)passenden Zeitpunkt nahe der Grenze aufhielt. Er nimmt Julia in seine Obhut, damit sie nicht in die Hände der Fänger gerät. Und auch einige von Julias Freunden fliehen in die Wildnis - doch können sie alle in der Natur überleben? Und werden die Siedler sie dulden - denn bei einem riesigen Menschenzustrom ist die Versorgung draußen ebenfalls nicht mehr gewährleistet...
Die Menschheit kämpft ums Überleben, und das auf Leben und Tod - eine abenteuerreiche, gefährliche Zeit beginnt für Julia und Winston.

Andrew G. Berger hat einen unglaublich detaillierten, mitreißenden Schreibstil, der mich sofort gepackt hat. Alles wird so bildhaft beschrieben, die Gegensätze der unterschiedlichen Lebensweisen so brilliant dargestellt, dass ich mir vorkam, als sei ich mittendrin im Geschehen!

Genial finde ich, dass die Clean Cities in der nahen Zukunft existieren, die Siedler dagegen mit ihrer Art zu leben auch für uns sehr oldschool scheinen und eher in die nahe Vergangenheit gehören. Auf diese Weise schlägt der Autor gekonnt eine Brücke über die Gegenwart und erzählt so eine faszinierende, mega packende und unglaublich authentisch anmutende Geschichte, die nicht nur bestens zu unterhalten vermag, sondern auch erschreckt und sehr nachdenklich stimmt.
So viele Parallelen zu unserer derzeitigen Situation, unzählige haarscharf an die Realität angelehnte Möglichkeiten, dass es mir schon etwas Angst gemacht hat.

Besonders einige Details der Clean Cities, z.B. die Pillen, die die Bevölkerung täglich bekommen hat, um ihre Emotionen, den Sexualtrieb etc. zu unterdrücken, finde ich extrem gruselig - und als diese Medikamente nicht mehr wirken, können die Menschen mit ihrer plötzlich auftauchenden Gefühlswelt überhaupt nicht umgehen - sehr beeindruckend...!

Eine atmosphärisch dichte, aufregende Dystopie, die man sich nicht entgehen lassen sollte!

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Veröffentlicht am 08.08.2024

Packender Reihen-Auftakt in idyllischer Umgebung!

Die Sehenden und die Toten
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"Die Sehenden und die Toten" von Sia Piontek ist als Taschenbuch mit 416 Seiten bei Goldmann erschienen und bildet den Auftakt der im Wendland angesiedelten Krimireihe um die Ermittlerin Carla Seidel.

Ein ...

"Die Sehenden und die Toten" von Sia Piontek ist als Taschenbuch mit 416 Seiten bei Goldmann erschienen und bildet den Auftakt der im Wendland angesiedelten Krimireihe um die Ermittlerin Carla Seidel.

Ein Mordfall erschüttert die dörfliche Idylle: Justus, ein 18-jähriger aus bestem Hause, wird tot auf einer Parkbank gefunden. Grausiges Detail: ihm wurden posthum seine Augen ausgestochen und durch Spiegelscherben ersetzt. KK Carla Seidel und ihr Team stoßen bei ihren Ermittlungen schnell auf ein mysteriöses Symbol und eine Heile-Welt-Fassade, hinter der es ordentlich brodelt...

Ein fesselnder Plot vor atmosphärischem Hintergrund, facettenreiche Charaktere und eine sympathische Ermittlerin, die reichlich Vergangenheit mit sich herumschleppt. Von Hamburg in die Provinz gezogen ist Carla mit ihrer Tochter Lana, um Abstand zu ihrem fiesen Ex-Mann zu gewinnen und ihr fast noch latentes Alkoholproblem in den Griff zu bekommen.
Lana ist aufgrund ihrer Erlebnisse eher introvertiert und bleib am liebsten für sich. Dennoch ist sie neugierig und will ihre Mutter unterstützen, so dass sie sich der örtlichen Jugendclique anschließt - und dabei in eine brisante Lage gerät...

Der Fall ist clever konstruiert und gut ausgefeilt, jedoch spielen Zufälle eine große Rolle und es wurden bisweilen Schlüsse gezogen, die für mich nicht ganz nachvollziehbar oder eindeutig waren. Das tat der Spannung jedoch keinen Abbruch und ich war permanent gefesselt und ungemein gespannt, wie es weitergeht.

Die Entwicklung der Protagonisten gefällt mir sehr, Carla und Lana scheinen auf dem Land letztendlich ganz angekommen - bis dieser fiese Cliffhanger am Ende...aber lassen wir das, ich will ja nicht spoilern.
Am Besten selbst lesen, es lohnt sich unbedingt! Und ich freue mich jetzt auf Band 2...

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Veröffentlicht am 05.08.2024

Wenn man das eigene Kind verliert - traurig, gefühlvoll, bewegend!

Mein drittes Leben
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"Mein drittes Leben" von Daniela Krien ist als gebundene Ausgabe bei Diogenes erschienen und umfasst 304 Seiten.

Es geht um das Ehepaar Linda und Richard, deren Tochter gestorben ist und die beide auf ...

"Mein drittes Leben" von Daniela Krien ist als gebundene Ausgabe bei Diogenes erschienen und umfasst 304 Seiten.

Es geht um das Ehepaar Linda und Richard, deren Tochter gestorben ist und die beide auf ganz unterschiedliche Weise mit ihrer Trauer umgehen. Während Richard sich allmählich wieder in eine normales Leben zurückkämpft, kommt Linda mit dem Verlust überhaupt nicht zurecht und findet schließlich einen alternativen Weg, weiterzumachen - aber was macht das mit ihrer Ehe?!
Zudem ist Linda zwischendurch einer schweren Krankheit ausgesetzt, die sie bekämpfen muss, und kann die Ungerechtigkeit darüber, wer sterben muss und wer nicht gehen darf, einfach nicht begreifen.

Daniela Krien war mir bisher unbekannt und das ist schade, denn ich bin wirklich fasziniert von ihrem Schreibstil, der Feinfühligkeit und Tiefe ihrer Erzählung und wie sie es geschafft hat, mich ganz tief in das Geschehen hineinzuziehen, mit Linda zu leiden und zu trauern. Eine unvorstellbare Situation, die sicherlich eine der schlimmsten ist, die Eltern erleben können.

Nichtsdestotrotz gibt es auch Hoffnung und schöne Momente, und einerseits ist das Wortbuilding ganz leicht, die Story dahinter gagegen schwere Kost, die emotional unheimlich aufwühlt und dann noch lange nachhallt.

Ein beeindruckender Roman, der mich sehr bewegt hat und den ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann.

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Veröffentlicht am 26.07.2024

Die nackte Kuh - ein unterhaltsames Experiment, das sehr nachdenklich stimmt…!

Die nackte Kuh
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Jürgen Ehlers hat für sein Buch "Die nackte Kuh" mit Hilfe der Computerprogramme Chat GPT und Bing Image Creator Bilder erzeugt, die die Grundlage des Buches bilden. Die Ki hat nach den Vorgaben des Autors ...

Jürgen Ehlers hat für sein Buch "Die nackte Kuh" mit Hilfe der Computerprogramme Chat GPT und Bing Image Creator Bilder erzeugt, die die Grundlage des Buches bilden. Die Ki hat nach den Vorgaben des Autors die Bilder ausgeworfen, die Jürgen Ehlers dann so abgebildet hat, ohne sie nachzubearbeiten.

Der Autor hat sich große Ereignisse und berühmte Kunstwerke & Literatur aus der Geschichte der Menschheit vorgenommen und geschaut, was die KI damit anstellt.

Das Brandenburger Tor als Hüpfburg, eine Eiszeit in Hamburg , Krokodile, die nur spielen wollen - nichts ist unmöglich!

Die nackte Kuh Anna, die auch das Titelbild ziert, ist das beste Beispiel : Die KI duldet keine Nacktheit, auch nicht bei Kühen, und verpasst ihnen Klamotten - so absurd das auch erscheinen mag.
Der Eisverkäufer im brennenden Pompej drückt den heutigen Zeitgeist perfekt aus - alles muss so weitergehen wie bisher. Und wenn man Glück hat, merkt niemand, dass es eben nicht so ist…
Das Bild des amerikanischen Bürgerkriegs, in dem die Soldaten über und über mit Heuschrecken bedeckt sind, hat mich zum Lachen gebracht - niemand der Betroffenen scheint auch nur im Geringsten irritiert.

Wirklich interessant: KI hat moralische Bedenken gegenüber Nacktheit , Gewalt oder Personen, aber schert sich nicht um die Korrektheit örtlicher Gegebenheiten o.ä. Und die KI bestimmt, was geht und was zu gefährlich, brisant oder heikel ist - nicht der Nutzer!

Auf 76 Seiten beleuchtet Jürgen Ehlers so das "Hilfsmittel" Künstliche Intelligenz von allen möglichen Blickwinkeln aus.

Beeindruckend ideenreich, ironisch und spitzfindig und gerade darum einerseits zum Schmunzeln, andererseits erstaunlich erschreckend die Kreationen der KI und die von menschlichem Gehirn erdachten Texte dazu.

Vom Umfang her schlank, durch die Anzahl der Bilder fast schon ein Comic, nichtsdestotrotz ein Buch, das ich voller Faszination viele Male in der Hand hatte…

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