Das Set enthält 44 Karten mit Archetypen. Diese sind universelle Bilder und Vorstellungen, denen wir unter anderem in Träumen oder der Literatur begegnen. Das beiliegende Booklet ist sehr liebevoll gestaltet und gibt in wenigen Worten klare Botschaften weiter. Es erklärt, was Archetypen genau sind und was wir mit ihnen anfangen können. Nach einigen Möglichkeiten zur Legung finden wir eine Übersicht aller Karten, bis schließlich jeder Archetyp einzeln erklärt wird. Bekanntere Formen, wie die Mutter, der Heiler, der Lehrer oder der Held, werden mit Archetypen ergänzt, an die man oft nicht denkt. Zu jeder Karte finden wir Schatten- und Lichtseiten und eine Erklärung zur Figur. Alle Karten sind einzigartig und detailreich gestaltet. Das Set hat eine angenehme Größe und die Karten fühlen sich gut an. Wer sich mit seinen Bewohnern und damit sich selbst genauer beschäftigen möchte, dem sei dieses Set ans Herz gelegt.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

Die dreißigjährige Natsuko erhält von ihrer Schwester und ihrer Nichte Besuch. Die Schwester spricht nur noch von einer Brustvergrößerung, während ihre Tochter versucht mit dem in der Pubertät weiblicher werdenden Körper klarzukommen. Acht Jahre später stellt sich Natsuko ihre eigenen Fragen über Weiblichkeit und Herkunft und was es bedeutet, allein zu sein.
Der Roman berührt sehr viele verschiedene Bereiche von Körperlichkeit, Geschlecht, Selbstbestimmung, Einsamkeit und Identität in unterschiedlichen Konstellationen. Ich war überrascht von den tiefgründigen Auseinandersetzungen mit diesen Themen, die sich teils anbahnen, teils überraschend auf den Leser einbrechen. Die Geschichte bleibt bis zum Schluss spannend. Die Protagonistin Natsuko lässt sich nicht so leicht greifen, man findet beim Lesen aber immer mehr zu ihr. Ein tolles Buch, sprachlich beeindruckend und inhaltlich modern und mitreißend.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

Der Roman erzählt die Geschichte von Daiyu, die im China der 1880er Jahre ihr Zuhause und schließlich auch ihre Heimat verliert. Sie wird entführt und gelangt mit dem Schiff nach Amerika. Dort gerät sie von einer schwierigen Situation in die nächste und versucht sich neu zu erfinden, damit sie überleben kann. Das Buch berichtet von einem Kapitel der amerikanischen Geschichte, das kaum einer kennt, der Chinese Exclusion Acts, einer rassistischen Bewegung gegen Einwanderer aus China.
Wir erleben mit, wie Daiyu aufwächst und dabei stets versucht weiterzukommen, sich zu verwandeln, ihre eigene Geschichte zu verstehen, und wir erkennen, welche Macht Entscheidungen haben können. Der Roman ist schonungslos und berichtet offen von Gewaltakten und Missbrauch, was ihn zu keiner leichten Kost macht. Ein wichtiger Text, dessen kunstreiche Darstellung und feinfühlige Sprache das Buch dabei zu einem besonderen Leseschatz machen.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

Zusammen mit dem auf dem Cover abgebildeten kleinen Licht und dem Wurm gehen wir durch sieben Türen. Hinter jeder dieser Türen steckt ein wichtiger Bestandteil des Lebens, beispielsweise Liebe und Hass, Mut und Angst oder die Zeit. Wir lernen, dass es die Dichotomie braucht und auch die Graustufen dazwischen relevant sind, damit alles ein Ganzes wird. Warum neben dem einen immer auch das andere existiert und wie man jeweils hinein- und hinausfinden kann. Am Ende der Geschichte muss das Licht eine Entscheidung treffen, wie wir sie alle getroffen haben und treffen werden. Die Illustrationen sind sehr schlicht und ansprechend gestaltet, vor allem der Wurm ist liebevoll ausgearbeitet. Das Buch ist etwas größer als A5 und ein echter Hingucker. Wir finden eher wenig Text, aber alle Themen werden ausreichend beleuchtet. Eine tolle Mischung aus Ratgeber und fantastischer Reise zu dem, was im Leben wirklich wichtig ist.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

Der Kinderroman von Yorick Goldewijk ist bereits optisch ein ziemlicher Hingucker. In dem Buch stößt das Mädchen Cato eines Tages auf ein Kino, in dem ganz besondere Filme laufen. In diesem Kino sind nämlich Zeitreisen möglich. So öffnet sich für Cato eine Welt jenseits des Alltagstrotts, in dem sie sich gefangen fühlt. Der Vater interessiert sich scheinbar kaum für sie und dann ist da noch Cornelia, die sich in alles einmischt. Auch in der Schule traut sich Cato nicht, ihre Meinung zu sagen. Doch der Kinobesuch verändert alles, denn dort lernt sie Frau Kano kennen, die sie zu einer Zeitreisenden macht. Einfach und unverblümt werden in diesem Buch Gefühle und Situationen beschrieben, die jeder kennt. Cato ist ein intelligentes und selbstbewusstes Mädchen, das noch zu seiner eigenen Stärke finden muss. Wie wichtig dabei Erinnerungen oder allgemeiner Gedanken sind und wie viel man damit verändern kann, zeigt dieser Kinderroman ab 10 Jahren. Ein sehr berührendes und reflektierendes Buch mit vielen verschiedenen Ebenen und Plot-Twists.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere