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Veröffentlicht am 11.02.2019

Der einzige Jude der je in einen Ofen rein-und wieder rausspaziert ist

Der Tätowierer von Auschwitz
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"Ein Leben ohne Hoffnung ist wie ein Vogel ohne Schwingen. Ein Leben ohne Liebe ist wie ein Himmel ohne Sterne." (Ernst Thälmann)
Als man 1942 Ludwig Eisenberg auch Lale genannt nach Auschwitz deportierte ...

"Ein Leben ohne Hoffnung ist wie ein Vogel ohne Schwingen. Ein Leben ohne Liebe ist wie ein Himmel ohne Sterne." (Ernst Thälmann)
Als man 1942 Ludwig Eisenberg auch Lale genannt nach Auschwitz deportierte wurde, ahnte er noch nicht das er dort auch die Liebe seines Lebens kennenlernen würde. Schnell bekam er dort die Aufgabe des Tätowierers, er musste jeden Mitgefangenen eine Nummer tätowieren. Jene Nummer, unter der die Gefangenen in jener Zeit registriert wurden und bei der man später erkannte, das die Person in Auschwitz gewesen war. Seine Arbeit als Tätowierer bracht jedoch für Lale auch Vorteile, den er bekam eine besondere Schlafstätte und bessere Essensrationen wie andere. Eines Tages dann tätowiert er einer jungen Frau ihre Nummer in den Arm und sofort verliebt er sich in ihre wunderschönen Augen. Schnell erfährt er, das sie Gita heißt und wo sie untergebracht ist. Lales Einfluss ermöglicht es ihm, das er für Gita eine leichtere Arbeit in der Schreibstube bekommt. Die beiden verlieben sich ineinander, auch wenn sie wissen, dass es für sie vielleicht nie eine Zukunft geben würde. Lales Lebenswille, sein Mut und die Hoffnung sind es schlussendlich, die auch Gita am Leben erhalten und selbst als sie getrennt werden wieder zueinanderfinden lassen. Eine bewegende Liebesgeschichte in Zeiten des Todes, Elends und der Unmenschlichkeit, bei denen der Mut, Hoffnung und die Menschlichkeit nie verloren gingen.

Meine Meinung:
Ein bemerkenswertes Cover nicht wegen der Pforte vom KZ Auschwitz-Birkenau, sondern wegen den verschlungenen Händen mit der Nummer, passten gut zu dieser Lebensgeschichte. Dieses Lebensbild von Ludwig Eisenberg der sich später Lale Sokolov nannte, besticht zum einen durch seine Arbeit, die er in Auschwitz machen musste. Ich habe ja inzwischen schon viel über Auschwitz und den Holocaust gelesen, wusste aber bis dato nicht, das die Juden selbst ihre Mithäftlinge tätowieren mussten. Besonders imponierte mir jedoch in dieser Geschichte Lales Mut, das er mit seinem wenigen zusätzlichen Essen noch andere Mitbewohner versorgte. Selbst als er von polnischen Bewohnern Essen bekommt, ist er nicht selbstsüchtig, sondern teilt seine Rationen und half dadurch sicher einigen Menschen zu überleben, allen voran Gita. Das Lale nicht nur einmal einen Schutzengel hatte, der ihn vor dem Tod bewahrte, hat ebenfalls etwas mit seiner Großzügigkeit zu tun. Die Todeszelle und die Mauer von Auschwitz an der viele Menschen zu Tode kamen, hatte ich bildlich vor Augen. Den vor einigen Jahren bei meinem Besuch des KZ konnte ich mir selbst ein Bild davon machen, wie grausam man die Menschen behandelt hatte. Am meisten jedoch hatte mich gefreut, dass selbst in Zeiten der Not und Entbehrung die Liebe niemals verloren geht. Das sich Lale und Gita bei Ende des Kriegs, nach Trennung und Verschleppung in Pressburg je wiedersehen würden, hätte ich nicht für möglich gehalten. Und das ihre Liebe auch noch bis zu ihrem Tod anhielt, wie man im Nachwort liest, ist das schönste der ganzen Geschichte. Trotzdem lässt mich wieder einmal vieles fassungslos zurück, von dem was Lale in diesem Buch und in den 3 Jahren Auschwitz zu erzählen hatte. Besonders als er erwähnte, dass ihm mehrmals Dr. Mengele begegnet war, lief mir ein Schauer über den Rücken. Mit diesem Lebensbericht hat australische Autorin Heather Morris erneut ein Zeichen gesetzt "Gegen das Vergessen", möge es wirklich helfen. Für mich ist das Buch definitiv empfehlenswert und sollte von jedem gelesen werden, damit der Holocaust niemals in Vergessenheit gerät und darum gebe ich 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 09.02.2019

3 Frauen, Leben und viele Schicksalsschläge

Wintertöchter
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"Schicksalsschläge lassen sich ertragen – sie kommen von außen, sind zufällig. Aber durch eigene Schuld leiden – das ist der Stachel des Lebens." (Oscar Wilde)
Ein verschneiter Winter 1940 im österreichischen ...

"Schicksalsschläge lassen sich ertragen – sie kommen von außen, sind zufällig. Aber durch eigene Schuld leiden – das ist der Stachel des Lebens." (Oscar Wilde)
Ein verschneiter Winter 1940 im österreichischen Forstau, irgendwo in einer Hütte in den Bergen, setzen bei der jungen Marie die Wehen ein. So früh hatte sie das Kind nicht erwartet, den eigentlich wollte sie bei der Geburt längst im Dorf unten sein. Doch nun muss sie ausgerechnet bei dem vielen Schnee ihren Ehemann Toni hinunterschicken, um ihre Schwester Barbara, die ihr bei der Geburt helfen wollte zu holen. Doch unter dramatischen Umständen gebärt Marie ihr Mädchen selbst und sofort ist ihr klar das Anna (Anneli) ein ganz besonders Kind ist. Den Anna trägt eine besondere Gabe in sich, die nur die weiblichen Familienmitglieder bisher betroffen hatten. Diese Gabe wird für Anna und Marie zum einen Segen, aber auch Fluch bringen. Doch zuvor erfährt Marie von Barbara, das Toni auf dem Weg ins Dorf tödlich verunglückt ist. Für Marie ist es ein harter Schlag den Toni war die Liebe ihres Lebens. Nun muss sie Anneli ganz alleine großziehen und ihre Gabe macht das ganze noch unberechenbarer. Zum Glück erfährt Anneli von Barbara sehr viel über diese Gabe, den auch sie trägt sie in sich. Viele Jahre gehen ins Land, ehe Marie dann in Roman einen neuen Mann findet. Doch diese Verbindung wird weder Marie noch Anna wirklich Glück bringen.

Meine Meinung:
Ein unscheinbares Cover mit einer schlichten Berghütte im Schnee passten sehr gut zu dieser Geschichte. Der Klappentext hatte mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht, das es dabei teils um einen fiktiven Inhalt ging, wusste ich da noch nicht. Der Schreibstil war sehr gut, selbst wenn ab und zu ein paar Sätze wiederholt wurden, hatte mich die Geschichte sehr berührt. Gerade durch ihre bildhafte Schreibweise, konnte ich mir vieles gut vorstellen, z. B. wie es bei Marie im Winter mit dem vielen Schnee auf dem Julianenhof sein könnte. Beeindruckt hatten mich außerdem die drei Frauen, um die sich diese Geschichte hauptsächlich drehte und mit welcher Ehrlichkeit die Autorin sie darstellte. Da ist zum einen Marie die sich nach einem harten Schicksalsschlag ganz alleine um ihre kleine Tochter Anna und den Hof kümmern musste. Ihr Schicksal hat mich sehr bewegt, da sie vor allem im letzten Drittel noch viel Schweres erdulden musste. Barbara gefiel mir besonders wegen ihrer Fähigkeit wie sie mit Anneli und ihrer Gabe umging. Außerdem unterrichtete sie ihre Nichte in Heil- und Pflanzenkunde was später noch eine große Bedeutung haben würde. Anna die sehr unter ihrer Gabe litt, tat mir von Anfang an leid, den sie musste gerade deshalb auch viel erdulden und einstecken. Manchmal kam sie mir fast ein bisschen älter vor, als sie in Wirklichkeit war, besonders weil sie meist mit soviel Verantwortung belastet wurde. Dass sie am Ende noch einige schwere Schicksalsschläge einstecken musste, bei dem sich ihr Leben für immer verändern würde hatte ich nicht vermutet. Drei Frauen drei beeindruckende Leben und Schicksale vereinen dieses Buch und machen es zu einem beeindruckenden Drama und Lebensgeschichte. Natürlich weiß ich nicht wie viel an dieser Geschichte wahr oder fiktiv ist und sicherlich gibt es keine solche Gabe, wie sie Anna hatte. Doch es gibt sicher auch heute noch immer Menschen, die besondere Begabungen vererbt bekommen und dadurch ausgegrenzt oder Ängste haben wie bei Anna. Eine Geschichte, die mich vor allem am Ende sehr berührt hatte. Nur das offene Ausgang am Ende war etwas abrupt, doch er weist auf eine Fortsetzung hin. Ein Buch das für mich auf alle Fälle eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne verdient hat.

Veröffentlicht am 06.02.2019

Wo Dunkelheit ist kann man Wunder leuchten lassen

In der Nacht hör' ich die Sterne
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"Im Dunkeln sieht man nicht so gut, dafür hört man umso besser." (Marion Gitzel)
Kurz vor ihrem zehnten Geburtstag erfährt Mafalda das sie ca. 6 Monaten ihr Augenlicht verlieren wird. Mafaldas einziger ...

"Im Dunkeln sieht man nicht so gut, dafür hört man umso besser." (Marion Gitzel)
Kurz vor ihrem zehnten Geburtstag erfährt Mafalda das sie ca. 6 Monaten ihr Augenlicht verlieren wird. Mafaldas einziger Halt ist ihr Kater Cosimo Tucaret, Estella und der Kirschbaum auf dem Schulhof. Seit dem Tod ihrer Großmutter hat Mafalda eine besondere Beziehung zu dem Kirschbaum. 140 Schritte sind es noch von, wo aus sie den Baum sieht, als sie von ihrer Krankheit erfährt und fortan nennt sie ihn immer den Stargardt Nebel. Mafaldas Eltern sind ihr auch keine Hilfe, den sie sind, selbst mit dem ganzen total überfordert. Zum Glück lernt sie dann in der Schule die neue geheimnisvolle Hausmeisterin Estella kennen. In Estella findet sie eine Freundin, sie pfeift ihr immer morgens, so das Mafalda leichter den Weg zur Schultüre findet. Außerdem nimmt sich Estella Zeit um mit Mafalda über ihre Ängste, das Leben und was wichtig für sie ist zu reden. Trotzdem nehmen Mafaldas Ängste jeden Tag zu, vor allem, nachdem sie merkt, dass ihre Schritte zum Baum immer kürzer werden. Deshalb schmiedet Mafalda einen Plan, was sie tut, wenn es vollkommen dunkel wird. Noch ahnt sie nicht, das Estella ebenfalls ein Geheimnis hat.

Meine Meinung:
Eine warmes hellgrünes Cover lud mich ein, bei dem die Person ein wenig zu reif für eine 10-Jährige wirkte. Die Autorin selbst erkrankte mit 17 Jahren ebenfalls an dieser Krankheit, deshalb konnte sie sich gut in Mafalda hineinversetzen. Anders als bei Mafalda ist jedoch bei Paola Peretti noch ein Fünftel ihres Augenlichts vorhanden. Doch auch sie weiß, dass sie irgendwann von der Dunkelheit umgeben sein wird. Morbus Stargardt ist eine seltene Form der Makula Degeneration die man nicht heilen kann. Der Schreibstil war einfach gehalten, so das ich mir gut vorstellen könnte das dieses Buch für Kinder ab 9 Jahre sein könnte. Deshalb darf man auch bei dieser Geschichte keine tief greifende, emotionale Story erwarten und trotzdem konnte mich dieses Buch an vielen Stellen berühren. Sehr ausführlich erlebte ich Mafaldas Gefühlswelt, ihre Ängste und Sorgen, wobei der Humor in dem Buch ebenfalls zum Tragen kommt. Gut gefielen mir dabei die Charaktere, allen voran Mafalda deren Gedanken und Sorgen ich gut verstehen konnte. Dabei gefiel mir gut der Einfall mit Mafaldas Liste und der Satz von Estelle: "Wer Angst hat verpasst das Leben, Mafalda." Sympathisch war mir sofort Estella die zum einen eine herzliche und aber auch eine etwas ruppigere Seite hatte. Wahrscheinlich brauchte sie, dass damit sie als Hausmeisterin durchgreifen konnte. Zuletzt war dann noch Filippo, er geht mit Mafalda in eine Klasse. Wie es in dem Alter ist, schämen sich Jungs und Mädchen noch recht häufig, so das sich die beiden nur sehr langsam näherkommen. Dafür werden sie im Laufe der Geschichte immer mehr zu besten Freunden. Natürlich hätte man das ganze Buch ausführlicher präsentieren können, den das Buch hat nur knapp über 200 Seiten. Doch trotz der Kürze haben mich Mafaldas Krankheit und ihre Sorgen sehr bewegt. Ich jedenfalls kann dieses Buch nur empfehlen, besonders den Eltern und Kindern, die selbst von dieser Krankheit betroffen sind und gebe darum 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 04.02.2019

Eine brutale Mordserie in der Mainmetropole

Blinde Rache
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"Es scheint übrigens in der Natur zu liegen, dass Schwächre immer grausamer in ihrer Rache sind als Stärkre." (Adolph Freiherr von Knigge)
Mara Billinsky kehrt zur Frankfurter Mordkommission zurück, nachdem ...

"Es scheint übrigens in der Natur zu liegen, dass Schwächre immer grausamer in ihrer Rache sind als Stärkre." (Adolph Freiherr von Knigge)
Mara Billinsky kehrt zur Frankfurter Mordkommission zurück, nachdem sie in Düsseldorf große Erfolge verzeichnet hatte. Bei ihren Kollegen, allen voran ihrem Vorgesetzten HK Rainer Klimmt kommt sie nicht gerade gut an. Den Mara hat ein sehr auffallendes Äußeres, nicht gerade passend für eine Kommissarin. Mit ihrer schwarzen Kleidung, Tattoos, Piercings und den Doc-Martens Schnürstiefeln passt sie so gar nicht ins Team. Gerade deshalb wird sie von allen heimlich "die Krähe" genannt. Um sie möglichst schnell wieder loszuwerden setzt sie Klimmt aufs Abstellgleis. Statt Mord muss sie wegen mehreren Wohnungseinbrüchen ermitteln. Doch dann erschüttert eine brutale Mordserie Frankfurt und selbst das Team um Klimmt ist ratlos. Deshalb setzt er nun doch Mara zusammen mit dem ruhigen Kollegen Jan Rosen auf den Fall an. Nun hat Mara endlich einmal die Gelegenheit zu beweisen, was in ihr steckt. Da sie Rosen nicht in Schwierigkeiten bringen will ermittelt sie auf eigener Faust und ahnt dabei nicht, dass sie selbst in Gefahr schwebt.

Meine Meinung:
Das auffällige rote Cover besticht vor allem durch die Krähe, dazu noch der interessante Klappentext, beides hatten mich sofort magisch angezogen. Der Schreibstil des für mich noch unbekannten Autors war sehr gut, flüssig und von Anfang an spannend. Das in drei größeren Blöcken aufgeteilte Buch bestach vor allem durch die Ermittlerin Mara Billinsky. Der Plot bei dem es um Einbrüche und eine Mordserie ging, war sehr gut ausgearbeitet, bis zum letzten Drittel hatte ich keine Ahnung wer der Täter sein könnte. Dazu noch die interessante durchaus belastende Vergangenheit der Ermittlerin die mich nach diesem Buch noch neugieriger auf die weiteren Folgen machte. Mit Mara Billinsky hat Autor Leo Born eine wirklich extravagante Ermittlerin erschaffen, man könne sie durchaus mit Stieg Larssons Lisbeth Salander vergleichen, die ebenfalls optisch aus der Norm hervorsticht. Auch wenn Mara in manchen Szenen sicher etwas eigenwillig, kalt und unnahbar daherkommt, konnte ich feststellen, das in ihrem Innersten einen herzlicher, verletzter und sensibler Mensch steckt. Doch sie ist auch eine Kämpferin die, wenn sie eine Sache angefangen hat, sich darin verbeißt und nicht aufgibt. Jan Rosen dagegen ist das krasse Gegenteil, er ist eher der ruhige, zurückhaltende Zeitgenosse, der mit der Strom fließt, um möglichst nicht aufzufallen. Doch Mara weckt in ihm seine Lebensgeister, durch sie wird Rosen auf einmal ein Partner, mit dem sie zusammenarbeiten könnte. Maras Vorgesetzter Klimmt dagegen ist ein richtiger Fiesling, mit dem ich mich nicht anfreunden könnte. Was die Opfer anbelangt, beschönigt Leo Born nichts, von daher ist es sicher kein Buch für Zartbesaitete. Dies war definitiv ein besonderer und guter Reihenauftakt, bei dem ich mich schon auf den nächsten Band mit Mara Billinsky freue, dem ich eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne gebe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Spannung
  • Geschichte
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 29.01.2019

Gefährliche Suche im stillgelegten Bergwerk

Tiefe Stille
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"Sie spürte, das der Durst ihren Mund hatte austrocknen lassen. Der Hunger hingegen, der an ihren Eingeweiden genagt hatte, war längst verschwunden." (Auszug aus dem Buch)
Maria Wagner ist eine der Gewinner ...

"Sie spürte, das der Durst ihren Mund hatte austrocknen lassen. Der Hunger hingegen, der an ihren Eingeweiden genagt hatte, war längst verschwunden." (Auszug aus dem Buch)
Maria Wagner ist eine der Gewinner des diesjährigen Krimiwettbewerbs. Zusammen mit ihren Mitstreitern Leon und Christof, nimmt sie an einer Krimiralley am Schliersee teil. Als sie in einem alten Holzschuppen eine Leiche finden, vermuten sie dies gehört alles zum Spiel und sammeln sofort Beweise. Könnten sie ja nicht ahnen, dass sie kurz danach in einem echten Mordfall landen, der sie dazu in Gefahr bringt.
Währenddessen versucht Hauptkommissar Lukas Zieringer nach einem harten, traumatischen Jahr mit Panikattacken und Flashbacks, wieder bei der Kripo anzufangen. Allerdings nicht mehr in München, sondern im beschaulichen Miesbach. Eigentlich hatte er gehofft hier nur harmlose Delikte aufzuklären. Doch dann, kaum angekommen, bekommt er es sofort mit einem Mordfall zu tun. Außerdem werden schon länger mehrere junge Frauen vermisst, die sein Vorgänger nicht gefunden hat. Als ein Hinweis sie erneut zur Saftfabrik und dem stillgelegten Bergwerk führen, wird es nicht nur für Lukas ein gefährliches Unterfangen.

Meine Meinung:
Das düstere Cover mit einem Förderturm einer Zeche und der Klappentext hatten mich überzeugt, das ich dieses Buch unbedingt lesen möchte. Da ich die Autorin von zwei erst kürzlich gelesenen Romanen her kannte, wusste ich, dass sie einen sehr guten Schreibstil hat. Auch hier hatte sich dies bewahrheitet, den allein schon die Leseprobe hatte, mich überzeugt. Beim Plot ging es in erster Linie, um vermisste Frauen, Drogenhandel, Mord und die obengenannte Krimiralley. Dass die Autorin sich immer viel Mühe mit ihren Recherchen und Einzelheiten gibt, hat man auch in dieser Geschichte gemerkt. Gerade diese vielen Informationen, verbunden mit dem Fall haben mir gut gefallen. Dadurch erfuhr ich sehr viel über den ehemaligen Untertagebau, den Bergleuten und über die Zeche Hausham. Den diese Zeche mit all ihren Gefahren und Unwegsamkeiten spielt auch viel in diesem Krimi eine Rolle. Deshalb nahmen die Kapitel immer mehr an Tempo zu, sodass der Spannungsbogen kontinuierlich hoch blieb, ich kaum mehr aufhören konnte zu lesen. Die Charaktere waren sehr gut durchdacht, allen voran der smarte, sympathische Kommissar Lukas, der mir sofort gefallen hat. Vor allem, weil er freundlich, zuvorkommend und hartnäckig am Fall blieb. Dazu Fiedler Lukas Chef den ich als sehr kompetent und freundlich empfand. Endlich mal ein Chef, der nicht mit seinen Untergebenen schreit oder ausrastet. Dazu noch diverse Nebencharaktere die alle mit viel Harmonie und teils Humor zum Gelingen dieses Krimis beitrugen. Wieder mal durfte ich erleben, dass die Autorin ihren humoristischen Esprit mit einfließen lässt und es trotzdem immer spannend blieb. Vielleicht hätte man, die am Anfang sehr ausführlich beschriebene Krimiralley etwas abkürzen können, doch das ist schon jammern auf höchstem Niveau. Niemals hätte ich gedacht, dass die Autorin mich auch mit ihren Krimis überzeugen könnte. Ich bin noch immer total geflasht von diesem Buch und kann es nur jedem empfehlen. Selten habe ich einen so abenteuerlichen Krimi gelesen, deshalb von mir 5 von 5 Sterne. Und ich freue mich auf Lukas Zieringers zweiten Fall.