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Veröffentlicht am 19.12.2017

Schlechte Kindheit können sehr wohl einen Menschen prägen!

Der Todesmeister
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"Sprechen wir von der Kinderprostitution oder dem Missbrauch der Kleinsten, dann sprechen wir von nichts weniger als der Hölle! Kein Schattenreich kann satanischer sein als das, was wir Menschen uns in ...

"Sprechen wir von der Kinderprostitution oder dem Missbrauch der Kleinsten, dann sprechen wir von nichts weniger als der Hölle! Kein Schattenreich kann satanischer sein als das, was wir Menschen uns in diesem Sektor leisten." (Christa Schyboll)
Victor von Puppe ist frisch aus dem Innenministerium zum LKA Berlin gewechselt. Keiner weiß jedoch das er einen triftigen Grund für seinen Wechsel hat. Doch dann wird an der Oberbaumbrücke die Leiche der 16-jährigen Nichte des Justizsenators, tot aufgefunden. Viele Folter- und Missbrauchsspuren weisen auf einen brutalen, skrupellosen Täter hin. Mit seinen beiden Kollegen Begüm Duran und Kenji Tokugawa versuchen sie in dem Fall zu ermitteln. Auch im Internet tauchen Videos auf, die einen perversen Täter zeigen wie er ein junges Mädchen tötet. Doch dann finden sie einen weiteren Toten, der für die Taten verantwortlich gemacht wird. Doch Victor und Ken sind sich sicher, dass er nicht allein der Täter war. Wer möchte das sie nicht weiter in dem Fall ermitteln? Hat der Justizminister und Onkel der Toten da seine Finger mit im Spiel? Das Tagebuch von Katharina gibt ihnen weiter Aufschlüsse doch Victor und Ken müssen weitere Beweise finden. Eine gefährliche Suche nach dem Täter beginnt, der in den oberen Kreisen nicht gern gesehen wird.

Meine Meinung:
Ein sehr guter Auftakt für Thomas Elbels ersten Thriller. Wir Leser haben es seinem Agenten zu verdanken, dass er diesen geschrieben hat. "Der Todesmeister" ist ein sehr brutaler, anspruchsvoller, fesselnder und auch teils realitätsnaher Thriller, der allerdings nichts für schwache Nerven ist. Den bei den Folter- und Tötungsszenen ist der Autor nicht gerade zimperlich. Mehrere Handlungsstränge führen durch das Buch zum einen die Vergangenheit des Täters und der Nichte des Senators. Aber man erfährt auch ein wenig über die Vergangenheit der Ermittler und natürlich die Gegenwart mit dem brutalen Verhalten des Täters. Ein wenig flammt teils überspitzter Humor bei den Ermittlern auf, um die Lage etwas zu entspannen. Der Schreibstil ist sehr gut und interessant, sodass der Spannungsbogen nur selten abflacht. Mich jedenfalls konnte das Buch überzeugen und fesseln und es hat mich am Ende nicht mehr losgelassen. Wieder einmal konnte man lesen, wie Menschen durch Missbrauch in ihrer eigenen Kindheit, selbst zu Tätern werden können. Ich freue mich, das es einen weiteren Fall mit den Ermittlern geben wird und vergebe 5 von 5 Sterne. Ich finde, dieses Buch ist ein Muss für alle Thrillerfans.

Veröffentlicht am 08.12.2017

Wenn der Liebste eine Fremde küsst

Winterzauber Liebe
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"Wenn du etwas mit den Füßen treten willst, dann kauf dir eine Fußmatte." (Auszug aus dem Buch)
Nun hat Isabell endgültig genug, nach dem sie ihren Freund Daniel beim Fremdküssen erwischt. Darum entschließt ...

"Wenn du etwas mit den Füßen treten willst, dann kauf dir eine Fußmatte." (Auszug aus dem Buch)
Nun hat Isabell endgültig genug, nach dem sie ihren Freund Daniel beim Fremdküssen erwischt. Darum entschließt sie sich kurzerhand ihren Sachen zupacken und auszuziehen. Doch wo soll sie den so kurz vor Weihnachten noch unterkommen? Zum Glück hilft ihr ihre beste Freundin Anni, bei der sie kurzfristig einziehen kann. Doch das kann nicht die Lösung sein denkt sich Isabell, bis Weihnachten braucht sie unbedingt eine eigene Wohnung. Da trifft, es sich recht gut das Anni ein Tipp für eine Wohnung bekommt, den zu Daniel zurück ist keine Option, auch wenn er sie momentan mit Blumensträußen überhäuft. Prompt bekommt sie die Wohnung und Weihnachten kann kommen, wäre da nicht die neugierige neue Nachbarin und ihre Arbeitskollegin, die sich über Isabells Trennung lustig macht. Zum Glück hat Isabell ihre drei tollen Freunde Anni, Jenny und Tim, die wissen wie sie Isabell aufmuntern können. Doch schaffen sie es auch, nach allem Isabell für Weihnachten zu begeistern?

Meine Meinung:
Herzlichen Dank an Nadine Bröcker, die mir ihr Buch zum Vorablesen zugesendet hat. Der Schreibstil ist flüssig und sehr schön und innerhalb kürzester Zeit war ich von der Geschichte angetan. Eingeteilt in 24 kurze Kapitel, die zwischen 3 – 5 Seiten Länge haben, die der Leser dann ab dem 1. Dezember beginnen kann. Auch die Geschichte selbst findet zur Vorweihnachtszeit statt, sodass man sich dadurch auch sehr gut auf die Weihnachtszeit einstimmen kann. Die humorvolle, emotionale Geschichte ging mir trotz der Kürze sehr zu Herzen, ich konnte mich sehr gut in Isabell hineinversetzen. Am Ende war ich sogar ein bisschen traurig, das sie nun schon zu Ende sein sollte. Vielleicht gibt es ja irgendwann ein Wiedersehen mit den Protagonisten, ich würde mich sehr freuen. Dieser nett aufgemachte Adventskalender-Kurzroman ist ein schönes Geschenk für alle Leseratten, Mütter oder Ehefrauen. Bei einer Tasse Tee und Plätzchen kann man dann in Ruhe jeden Tag erleben, wie es mit Isabell und ihrem neuen Leben weitergeht. Es muss nicht immer Schokolade sein für einen Adventskalender, so ein Buch ist auch eine gute Idee, deshalb von mir 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.12.2017

Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht!

Der kleine Prinz
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"Wie du am Ende deines Lebens wünschest gelebt zu haben, so kannst du jetzt schon leben." (Mark Aurel)
Einige Zeit ist vergangen, als der kleine Prinz die Erde verlassen hat und nun kehrt er wieder zurück. ...

"Wie du am Ende deines Lebens wünschest gelebt zu haben, so kannst du jetzt schon leben." (Mark Aurel)
Einige Zeit ist vergangen, als der kleine Prinz die Erde verlassen hat und nun kehrt er wieder zurück. Er hat viel gesehen und erlebt, er wollte seine Fragen beantwortet haben, die auf seinem Herzen lagen. Aber er wollte auch herausfinden, warum aus unseren tollen, aufgeweckten Kindern auf einmal so sonderbare große Leute werden, die man oft gar nicht mehr verstehen kann. Deshalb hat er einige Jahre die Menschen, ihre Gewohnheiten und Eigenschaften genaustens beobachtet. Dabei hat er viel schöne Dinge erlebt, aber auch welche die ihn sehr verwirrten und bei denen er nicht weiß, warum die Menschen das machen. Deshalb suchte er einen Freund, mit dem er über seine Erlebnisse reden konnte und der ihm vielleicht manches erklären könnte. Auf dem kleinen Astroiden wird er schließlich fündig, ein alter Mann mit einem weißen Bart, fast wie ein Großvater, der müsste ihm doch helfen können?

Meine Meinung:
Ich liebe das Buch "Der kleine Prinz" von Antoine de Saint Exupéry und habe mich sehr gefreut dieses Buch von Andreas Wassner lesen zu dürfen. Ich hatte am Anfang Befürchtungen, ob er diesem Weltbestseller gerecht werden würde, aber die waren spätestens nach ersten Kapiteln weg. Vor allem merkt man das er das Buch "Der kleine Prinz" selbst sehr geliebt haben muss. Den warum sonst würde er sich die Mühe machen eine Fortsetzung zu schreiben? Auch fällt auf, dass der Autor hier viele Lebenserfahrungen, ob negativ oder positiv hinter sich hatte, bevor er dieses Buch schrieb. Dabei erlebte ich wirklich einen erwachsen gewordenen kleinen Prinzen. Bei dem es mir bei seinen Erlebnissen und Fragen ganz warm ums Herz wurde, den genauso stellte ich mir die Fortsetzung vor. Das Buch ist sehr gut verständlich und mit Bildern versehen, die sogar etwas mehr hätten sein können. Vielen Fragen werden aufgegriffen über die Entwicklung der Kinder zum Erwachsenen, Erziehung, Macht, Egoismus in der Welt, Nächstenliebe, Krieg und vieles andere. Ein Buch, das mir gezeigt hat, wie viel sich verändert hat und wir Menschen heute falsch machen, aber vor allem was wir vielleicht daran ändern könnten. Ich jedenfalls kann dieses Buch nur jedem empfehlen, den es enthält so viel Wahrheit und Lebensweisheiten, die man wissen sollte. Es ist ein Buch, das nicht mit einmal lesen getan ist, sondern das man immer wieder sich ins Gedächtnis rufen muss. Für mich ist es jetzt schon ein Bestseller und gebe 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 28.11.2017

Manche haben zu leben schon aufgehört, ehe sie anfingen.

Der Tanz unseres Lebens
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"Der Tanz ist das stärkste Ausdrucksmittel der menschlichen Seele." (Thomas Niederreuther)
An einem kalten Winterabend im kleinen Berdorf in der Romandie tanzt Florence auf dem vereisten Bergsee und bricht ...

"Der Tanz ist das stärkste Ausdrucksmittel der menschlichen Seele." (Thomas Niederreuther)
An einem kalten Winterabend im kleinen Berdorf in der Romandie tanzt Florence auf dem vereisten Bergsee und bricht dabei durchs Eis in den See ein. Zum Glück hat ihren Tanz Martin, ein junger Arzt gesehen und kann sie noch rechtzeitig retten. Dass dies der Beginn seiner großen, aber nicht ganz einfachen Liebe werden soll ahnt er da noch nicht. Da sie sich vehement gegen die Klinik wehrt, begibt er sie in die Obhut von Claire seiner Vermieterin. Dort lernt sie Zoé kennen, ihre Tochter, die am Down-Syndrom leidet. Da Claire merkt das Florance etwas mit sich herumträgt, bietet sie dieser an auf Zoé aufzupassen, während sie arbeiten geht. Florance scheint auch mit Zoé gut klar zukommen und sich bei Claire wohlzufühlen. Wäre da nicht ihr wohlbehütetes Geheimnis, das sie jeden Abend zum Tanzen aufs Eis treibt. Martin merkt sehr schnell, dass sie ihm gegenüber eine gewisse Distanz aufbaut, dessen Grund er nur erahnen kann. Er weiß, das Florance ihn immer mehr fasziniert und er hinter ihr Geheimnis kommen muss. Aber auch Martin hat ein Schicksalsschlag in dieses Bergdorf gezogen, von dem niemand etwas weiß. Wird das Leben und die Liebe ihre Herzen füreinander öffnen?

Meine Meinung:
Diese Geschichte in dem Buch ist keine leichte und einfache Kost, den es geht um größere und schwere Schicksalsschläge die das Leben für die Protagonisten des Buches bereit hält. Einige Szenen haben mich auch sehr emotional berührt, trotzdem werden in diesem Buch viele ernste Themen behandelt, die wichtig sind. Der Autorin ist der Spagat zwischen Krankheit, Schicksalen, Leben, Liebe, und dem Glauben, mit sehr viel Humor gelungen. Der Schreibstil ist vielleicht mitunter nicht immer einfach, aber sehr tiefgründig und bewegend. Selten hat mich ein Buch so in den Bann gezogen und berührt, wie dieses. So mag manchem Leser die geballte Ladung an Lebensweisheiten und -situationen zu viel sein, weil man mitunter kaum Luft holen kann. Unter anderem hat mir eine Weisheit sehr gut gefallen:

"Menschen sind wie Schneekristalle, oberflächlich sehen sie alle gleich aus, werden geboren, schweben durch das Leben. Werden manchmal von heftigen Böen geschüttelt, woanders hingetrieben, als wir uns eigentlich vorgestellt hatten, um schließlich zu sterben. Doch wenn man die Schneeflocken oder Menschen näher betrachtet, sieht man das einzigartige, filigrane."
Beeindruckt haben mich die Gaben von Zoé, Zitate im passenden Moment zu sagen, die man auch alle am Ende des Buches findet. So traurig dann auch bestimmte Teile des Buches sind, umso lustiger ist die Situationskomik, die mich oft hat schmunzeln lassen. Trotzdem werden hier sehr harte und bewegende Schicksale aufgeführt, bei denen die Autorin oft die treffenden Worte findet. Doch es ist kein Buch für zartbesaitete Menschen, den mitunter gibt es in der Not kein Happyend. Doch das Leben geht auch dann weiter, das will uns diese Geschichte vermitteln. Deshalb von mir 5 von 5 Sterne, eine Leseempfehlung und bitte Taschentücher bereit halten!

Veröffentlicht am 28.11.2017

Wen Liebe einen Menschen verändert

Liebe. Schmerz. Tod.
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"Was aus Liebe getan wird, geschieht immer jenseits von Gut und Böse." (Friedrich Wilhelm Nietzsche)
Nach dem Journalistin Elisa Gerlach ihren Freund Carsten mit der Volontärin in ihrem Bett erwischt, ...

"Was aus Liebe getan wird, geschieht immer jenseits von Gut und Böse." (Friedrich Wilhelm Nietzsche)
Nach dem Journalistin Elisa Gerlach ihren Freund Carsten mit der Volontärin in ihrem Bett erwischt, verlässt sie Hals über Kopf Hamburg. Möglichst viel Distanz wollte sie zwischen sich und ihrem ehemaligen Arbeitgeber bringen. Da kam die Anfrage ihres Studienfreunds Daniel gerade recht, dass bei der Morgenzeitung eine Stelle frei wäre. Als sie dann noch im Haus Elysium bei Vermieterin Karen herzlich aufgenommen wird, ist die Sache klar, sie wird ein neues Leben in München beginnen. Doch in München scheint nicht alles so zu laufen, wie sie erhofft hatte. Nicht nur das sie keinen festen Vertrag bekommt, auch Kollegin Jette macht ihr das Leben schwer in der Redaktion. Außerdem begegnet ihr Karens Sohn, den sie liebevoll Bärchen nennt, sehr distanziert, nur seine Tochter Anna scheint Elisa gleich ins Herz zu schließen. Doch dann bekommt Elisa Gelegenheit ihre Fähigkeiten zu beweisen, den nach einer Gasexplosion mit Todesfolge soll sie recherchieren. Für Kriminalkommissar Henrik Wieland und Lorenz Albrecht scheint das ganze eher Routine, sie gehen von einem Unfall aus. Erst das Verschwinden der 10-jährigen Emily, die man anschließend tot auffindet, bringt den Fall ins Rollen und Elisas eigenständige Recherchen in Lebensgefahr.

Meine Meinung:
Mit diesem Debütroman ist Liv Morus ein wirklich genialer Krimi gelungen. Nicht nur durch die sehr intensiv detaillierten Ermittlungen, sondern auch durch den Einblick in das Pressewesen und den Protagonisten konnte sie mich mehr als überzeugen. Auch wen ich irgendwann eine Ahnung hatte, wer der Täter sein könnte, hat mich die Autorin immer wieder auf eine falsche Fährte gelockt. Der Schreibstil ist sehr gut, flüssig und mit unter außerordentlich emotional, vor allem mit dem Tod von Emily war dies ein Fall, der mir sehr zu Herzen ging. Am Anfang störten mich allerdings ein wenig die vielen Namen und wie ausführlich die Autorin alle Vorgänge beschrieb, doch je länger ich las, desto ergriffener wurde ich von dieser Geschichte. Vor allem durch die unterschiedlichen Handlungsstränge war man als Leser voll dabei, ob als Ermittler, Täter oder Reporter. So einen Krimi habe ich bisher noch keinen gelesen. Chapeau Liv Morus, das war ein wirklich gelungener Auftakt, eines Debütromans von diesem Duo Wieland/Gerlach möchte ich definitiv mehr lesen. Das Cover mit der weißen Rose fand ich hingegen nicht spektakulär, doch erst beim Lesen wurde mir klar was dieses zu bedeuten hatte. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.