Cover-Bild Der Tanz unseres Lebens
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11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Tinte & Feder
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 28.11.2017
  • ISBN: 9781542048514
Noa C. Walker

Der Tanz unseres Lebens

Der neue berührende Roman der Bestsellerautorin von »Du, ich und die Farben des Lebens«.

Als Florence durch das Eis bricht und in das kalte Wasser des Bergsees sinkt, hätte es der letzte Tag im Leben der Musicaldarstellerin sein können. Doch der junge Arzt Martin holt sie zurück ans Ufer. Es ist der Beginn einer wundervollen Liebesgeschichte, umgeben von den Schicksalen, Wünschen und Geheimnissen einer Dorfgemeinschaft in den Bergen der französischen Schweiz. Dort leben auch die unbekümmerte Zoé, das kleine Mädchen, um das sich Florence liebevoll kümmert, und dessen Mutter Claire, die sie sofort in ihr Herz schließt.

Zwischen Martin und Florence liegt jedoch ein unausgesprochenes Geheimnis, das in ihre persönliche Vergangenheit zurückreicht. Noch kennt er nicht den wahren Grund für ihren Tanz auf dem Eis, und sie weiß nichts von seinem schweren Schicksal.

Meisterhaft verwebt Noa C. Walker die Leben und Träume ihrer Figuren miteinander – einfühlsam, hoffnungsvoll und auf höchstem Niveau.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.01.2018

Wunderbare Charaktere verwebt in einem einzigartigen Schreibstil

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Diese Geschichte ist keine leichte und einfache Kost, denn es geht um größere und schwere Schicksalsschläge, denen sich die Protagonisten des Buches stellen müssen; Vergewaltigung, eine angeborene Krankheit, ...

Diese Geschichte ist keine leichte und einfache Kost, denn es geht um größere und schwere Schicksalsschläge, denen sich die Protagonisten des Buches stellen müssen; Vergewaltigung, eine angeborene Krankheit, eine Tochter, die bald sterben wird, eine schreckliche Erfahrung, bei der ein Arzt ein herzkrankes Kind nicht retten konnte. 
Und über all dem hängen noch all die Vorurteile und Beleidigungen, die sich das (von Florence so benannte) Dreigestirn gegenüber Martin, Claire, Zoé, Harald und allen voran Florence hält. Das Dreigestirn besteht aus engstirnigen Damen, die aus Neid und Vorurteilen handeln - wir kennen solche Menschen ja alle. 
Dabei sind die Charaktere im Vordergrund des Romans besondere Personen, die das Wort Nächstenliebe von der Bibel abheben und zeigen, was es heißt, tagtäglich anderen Menschen Glück zu schenken, während das eigene Schicksal das Privatleben überschattet. 
Florence, eine Musicaldarstellerin, liebt das Tanzen über alles. Sie tanzt, wo auch immer sich ihr die Möglichkeit bietet. Doch sie ist schwanger - von jemandem, der sie in ihrer Vergangenheit am Theater vergewaltigt hat. Den Rückhalt ihrer Mutter hat sie dabei nicht. Dennoch kümmert sie sich rührend um Kinder, tanzt und lacht mit ihnen, als wäre in ihrem Inneren alles gut. 
"Gelegentlich [...] lachte Florence ihrem Schmerz einfach ins Gesicht - oder tanzte ihn weg."
~S.79
Zoé, auf die die Tänzerin aufpasst, leidet unter Trisomie 21, dem Down-Syndrom. Dennoch tanzt auch sie gemeinsam mit Florence durchs Leben und hört auf die bissigen Worte des Dreigestirns kein Stück:
"Ich bin perfekt" 
~S.45
Zoé muss man einfach lieben. Mit den verschiedensten Zitaten aus Büchern und Filmen, die sie geschickt in Gespräche einfließen lässt, bringt sie die Leser immer wieder zum Staunen. (In ihrem Vorwort merkt die Autorin aber auch an, dass sie mit den Zitaten vielleicht manchmal "zu hochgegriffen" (S.6) habe.) Sie ist ein sonniges Kind.
"Glück in seiner reinsten Form, hervorgerufen durch ein Lachen. Tränen kullerten über ihre Wangen, die Zoé voll Hingabe mit dem Zeigefinger wegstupste."
~S.38
Martin war vor seiner Zeit im kleinen Dorf in der Schweiz ein karriereorientierter Kardiologe. Doch als ein Junge bei einem seiner Eingriffe stirbt, beschließt er, in das abgelegene Dorf zu ziehen und dort als Kinderarzt mit Smiley auf dem T-Shirt die Kinder von ihren Wehwehchen zu befreien. Ebenfalls von ihren Wehwehchen befreien will Martin Florence, nachdem er von ihrer Vergangenheit erfährt. Er lässt nicht locker und versucht immer und immer wieder, Florence für sich zu gewinnen. Doch er kann sie ja nicht einmal berühren, da sie sich jeder seiner Berührungen sträubt. Martin jedoch geht das mit massenhaft Feingefühl und Durchhaltevermögen an - beeindruckend. 
Bei dieser Aufgabe, der sich Martin stellt, hilft ihm auch der ansonsten so stille Einsiedler, dessen Vertrauen Florence schnell gefasst hat. Er ist ein älterer Herr voller Weisheiten und der alten Schule.
"Wir Menschen sind wie die Schneekristalle [...] Oberflächlich betrachtet sehen wir alle gleich aus, werden geboren, schweben durch unser Leben, manchmal von heftigen Böen geschüttelt, werden ganz woanders hingetrieben, als wir uns das eigentlich vorgestellt hatten, und schließlich sterben wir. Bei näherer Betrachtung sieht man jedoch die filigrane Einzigartigkeit. Bei jeder Schneeflocke, bei jedem Menschen."
~S.159
Zuletzt bliebe noch Claire, die für ihre Töchter Lysann und Zoé alles tun würde, gleichzeitig aber auch ihren Mann und den Traum des eigenen Hotels verloren hat.
Lysann ist gerade erst 16 und fährt Ski mit ganzem Herzen. Aufgrund ihres Traums vom Skifahren ist sie meist nicht zuhause, sondern an einer Sportschule. Indes wird sie krank. Martin vermutet gleich mehr als lediglich eine Erkältung dahinter. Lysann aber ist eine Kämpfernatur und lässt sich von der Krankheit nicht unterkriegen. Stattdessen schenkt sie jedem ein breites Lächeln und sorgt sich rührend um ihre jüngere Schwester. 
 
Und all diese besonderen Person verwebt Walker in einem imposanten, bemerkenswerten und berührenden Schreibstil miteinander, sodass ich das Buch nicht mehr weglegen konnte. Man muss nicht nur weinen, sondern auch lachen. Ein Roman zum Mitfühlen vor atemberaubender Kulisse:
"Die in verschiedenen Blaunuancen getauchten Berghänge verrieten deutlich, wohin die Sonnenstrahlen nicht gelangten. Diesen Flächen blieb es verwehrt, von Licht und Wärme liebkost zu werden. Auf dem zugefrorenen See glitzerten Abermillionen silbriger Sterne, als habe der Himmel sie über Nacht herabgeworfen."
~S.43

Das Fazit
Einzigartige Charakter, bis ins kleinste Detail liebevoll beschrieben mit viel charakterlicher Tiefe - verwebt in einen sehr besonderen und poetischen Schreibstil. Ein Meisterwerk.

Veröffentlicht am 20.12.2017

Aufeinander zugehen

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Das fällt manchen schwerer, anderen leichter. Der Tänzerin Florence
fällt es sehr, sehr schwer - meistens jedenfalls. Und das aus gutem
Grund.

Doch nachdem sie nach einer nächtlichen Tanzeinlage auf
dem ...

Das fällt manchen schwerer, anderen leichter. Der Tänzerin Florence
fällt es sehr, sehr schwer - meistens jedenfalls. Und das aus gutem
Grund.

Doch nachdem sie nach einer nächtlichen Tanzeinlage auf
dem Eis und dem darauf folgenden Einbruch vom Arzt Martin gerettet
wurde, landet sie bei Claire und ihrer Tochter Zoe - einem Kind mit
Down-Syndrom. Und dort kann sie sich öffnen und gar in die Familie
einfügen. Schnell wird sie zur Betreuerin Zoes und nicht nur das - sie
wird sozusagen zu ihrer und Claires Lebens-Gefährtin.

Durch
Zufall ist sie in dem kleinen Ort in der Romandie geblieben und bleibt
dort hängen, was vor allem mit Claire und Zoe und bald auch mit Lysann,
Zoes älterer Schwester, die schwer erkrankt aus ihrem Sportinternat nach
Hause zurückkehrt, zusammenhängt, aber längst nicht nur.

Denn
Florence hat selbst ihr Päckchen zu tragen und dieses wörtlich zu
nehmende Päckchen trägt sie am liebsten unter Freunden, zu denen sich
gern auch Martin zählen würde, doch so leicht macht es Florence ihm
nicht, kann sie es ihm nicht machen.

Wie sie dennoch das Dorf
erobert - umgekehrt ist dies längst geschehen - beschreibt Noa C. Walker
in einer eindringlichen Schilderung, die man aufgrund ihrer teils
wundersamen Fügungen stellenweise als märchenhaft bezeichnen könnte,
würde nicht so viel Pragmatisches und Handfestes drin vorkommen. Um sich
endgültig einleben zu können, muss Florence allerdings jemandem
verzeihen, jemandem, der weit weg ist...

Ein schönes und kluges
Buch, bei dem es wie immer bei Noa C. Walker um Menschlichkeit in ihren
unterschiedlichen Facetten geht, vor allem ums Verzeihen, aber auch um
das Wertschätzen dessen, was man hat. Ein warmherziges, stimmiges Buch
mit kraftvollen Elementen und wunderschönen Zitaten, die die Autorin dem
Mädchen Zoe in den Mund legt.

Wer eine stimmungsvolle Lektüre
für den Advent sucht, der hat sie hiermit gefunden. Ich jedenfalls
empfehle sie aus ganzem Herzen!

Veröffentlicht am 08.12.2017

"Glattes Eis, ein Paradies für den, der gut zu tanzen weiß." (Friedrich NIetzsche)

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Die Musicaldarstellerin Florence ist nach einem Schicksalsschlag in einen kleinen Ort der schweizerischen Romandie geflüchtet, um Abstand zu gewinnen und für sich wichtige Entscheidungen zu treffen. Nachts ...

Die Musicaldarstellerin Florence ist nach einem Schicksalsschlag in einen kleinen Ort der schweizerischen Romandie geflüchtet, um Abstand zu gewinnen und für sich wichtige Entscheidungen zu treffen. Nachts wirbelt sie tänzerisch auf dem zugefrorenen See, um sich ihre Gefühle aus dem Leib zu tanzen, als sie unglücklich einbricht. In letzter Minute wird sie von Martin gerettet, der sie seiner Vermieterin Claire und ihrer Familie anvertraut. Claire ist alleinerziehende Mutter von zwei Mädchen, Lysann ist sportbegabt und in einem Internat, die jüngste Zoe hat das Down Syndrom und bezaubert Florence sofort durch ihre Sprüche und ihre Offenheit. So bleibt Florence bei Claire, kümmert sich um Zoe, während Claire den Lebensunterhalt verdient. Doch auch Martin, der sich als Kinderarzt niedergelassen hat, kreuzt Florence‘ Weg häufig. Der junge Mann hat etwas an sich, dass sie anrührt und auch ihm geht es ebenso. Gleichzeitig lernt Florence durch ihren Tanz Harald kennen, einen älteren Mann, der sehr zurückgezogen lebt und so weise spricht. Als Lysann schwer krank wird und nach Hause kommt, werden nicht nur Claires und Zoes Leben, sondern auch die von Florence, Martin und Harald durcheinandergerüttelt und es kommt zu Entscheidungen, die das Leben eines jeden von ihnen verändern werden…
Noa C. Walker hat mit ihrem Buch „Tanz unseres Lebens“ einen sehr einfühlsamen und emotionalen Roman vorlegt, der den Leser mitten ins Herz trifft und selbst nach der letzten gelesenen Seite noch lange gedanklich beschäftigt. Der Schreibstil ist flüssig und gleichzeitig warmherzig und gefühlvoll. Schnell findet sich der Leser in den romantisch-anmutenden Schweizer Bergen wieder, denn die Landschaftsbeschreibungen sind so bildgewaltig und farbenfroh; man kann den zugefrorenen See und die mit Schnee bedeckte malerische Landschaft regelrecht vor Augen sehen. Die Autorin spricht in ihrem Roman viele verschiedene Themen an, die jeden Tag irgendwo in irgendeinem Leben eine große Rolle spielen. Da geht es um das Problem von alleinerziehenden Müttern, um das Leben mit einem behinderten Kind, um alte Träume, um Ärztefehler und Missbrauch, aber auch um der Menschen Mangel an Zufriedenheit dem Leben gegenüber. Ebenfalls findet der Klatsch in einem kleinen Ort Erwähnung, denn Worte und spitze Zungen können wie Messer verletzen und Schaden anrichten. Sehr behutsam verknüpft die Autorin all dieses zu einer wunderschönen und anrührenden Geschichte, die den Leser von der ersten Seite an nicht mehr loslässt.
Die Charaktere sind mit viel Liebe zum Detail ausgearbeitet und in Szene gesetzt worden. Jeder von ihnen hat individuelle Eigenschaften, Ansichten und Verhaltensweisen, so dass sie sehr realitätsnah und authentisch wirken und der Leser sich sehr gut mit ihnen identifizieren kann. Florence ist eine sympathische Frau, die ein Geheimnis mit sich herumträgt, welches ihr einige Entscheidungen abverlangt. Sie steht ziemlich allein in der Welt, denn zu ihrer Mutter hat sie kein sonderlich enges Verhältnis. Florence ist einerseits offen und geht auf die Menschen zu, andererseits hat sie Berührungsängste, die ihr das Leben schwer machen. Ihr Leben ist das Tanzen, dem sie all ihre Kraft widmet und viele Entbehrungen in Kauf nimmt. Claire ist eine alleinerziehende Mutter, die sich und die beiden Töchter mit einem Hoteljob ernährt, dabei hatte sie im Leben andere Träume, die von jetzt auf gleich wie Seifenblasen zerplatzten. Martin ist ein zurückhaltender Mann, der ebenfalls einen Schicksalsschlag zu verkraften hatte und aufgrund dessen sein altes Leben völlig auf den Kopf gestellt hat, um ihm eine neue Richtung zu geben. Er ist einfühlsam, hilfsbereit und sehr geduldig, doch auch er hat einen Traum, in den er all seine Hoffnungen setzt. Zoe ist ein bezauberndes Mädchen, das sofort die Herzen der Leser erobern wird. Ihre offene und liebe Art nehmen einen gefangen, ihre immer passenden Sprüche und Zitate lassen einen schmunzeln oder in Erinnerungen schwelgen. Sie spricht immer genau das aus, was man selbst denkt und es ist auch immer wieder die Wahrheit, mit der die Menschen heutzutage so ihre Schwierigkeiten haben. Harald ist ein alleinlebender älterer Herr, der sich die Abgeschiedenheit der Berge absichtlich ausgesucht hat, weil ihm die Welt zu laut erscheint. Er hat viel erlebt, sich fast aus dem alltäglichen Leben zurückgezogen, doch insgeheim hat er noch viel zu viel zu sagen, als dass das Alleinsein ihm genug wäre. Er ist eine Seele von Mensch und gibt Halt und Zuversicht, wenn man bereits denkt, am Ende des Tunnels käme kein Licht mehr. Auch die anderen Charaktere verleihen der Geschichte mehr Glaubwürdigkeit und zusätzliche Spannung.
„Der Tanz unseres Lebens“ ist ein hochemotionaler Roman, der Menschen zusammenführt, die alle an einem Scheideweg in ihrem Leben stehen. Die Autorin zeigt auf, wie sie alle auf ihre Weise den anderen unterstützen, alte Träume zu verabschieden, neue Träume wahr werden lassen und sich den Herausforderungen des Lebens mutig entgegen stellen oder dem Leben überhaupt eine neue Wende zu geben. Ein wunderbares Buch, das traurig stimmt, Mut macht und das Herz während der Lektüre fest im Griff hat, aber auch noch lange danach. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 07.12.2017

Wenn Träume zerplatzen...

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Die Pariserin Florence ist Musicaldarstellerin mit Leib und Seele. Als sie kurz davor steht, sich den Traum ihres Lebens, Tänzerin am Broadway, zu erfüllen, geschieht etwas, das ihr Leben aus der Bahn ...

Die Pariserin Florence ist Musicaldarstellerin mit Leib und Seele. Als sie kurz davor steht, sich den Traum ihres Lebens, Tänzerin am Broadway, zu erfüllen, geschieht etwas, das ihr Leben aus der Bahn wirft und scheinbar all ihre Hoffnungen zunichte macht.
So zieht sie sich in ein kleines Bergdorf in der Romandie, der französischen Schweiz, zurück, nicht wissend, wie es weitergehen soll.
Was fängt man mit zerplatzten Träumen an? Wie findet man einen Neuanfang?
Florence hat darauf erstmal nur eine Antwort: sie tanzt! Sie tanzt voller Leidenschaft, aber auch Verzweiflung, entschlossen, dem Leben zu trotzen. Und ganz allmählich tanzt sie sich in die Herzen einer Handvoll Menschen in ihrem Übergangszuhause, das bald weit mehr als nur ihr Zufluchtsort wird, hinein.
Mit der ihr eigenen Fröhlichkeit, die immer wieder den Kampf gegen ihren Kummer gewinnt, nimmt sie Einfluss auf die neugewonnenen Freunde, bringt Sonne in ihr Leben, um festzustellen, dass die Liebe, die sie gibt, zu ihr zurückkommt, und um zu erkennen, dass aus Träumen, die sich in Luft aufgelöst haben, ein unerwarteter Neuanfang geboren werden kann, eine neue Chance auf Glück, das viel tiefer und reicher ist, als sie je für möglich gehalten hätte.

Einen wunderschönen, stimmungsvollen, zutiefst berührenden Roman hat Noa C. Walker da geschrieben!
Er lebt von seinen Protagonisten, allen voran der jungen Florence, die trotz allem Schweren, das sie erlebt hat, einen überwältigenden Optimismus ausstrahlt, der ansteckend ist und sich unwillkürlich auch auf den Leser überträgt.
Aber nicht nur auf ihn! Sie beeinflusst nachhaltig das Leben der so liebevoll ausgearbeiteten, sympathischen Charaktere, die die Autorin ihr zur Seite gestellt hat, und die ebenso ihre eigenen Träume haben begraben müssen.

Da ist Martin, ein junger Arzt, der sich genau wie Florence in dem Bergdorf vergraben hat, nachdem er erkannt hatte, dass sein Ehrgeiz, sein Leben auf der Überholspur, seine hochfliegenden Träume ihn von sich selbst und dem, was er eigentlich wollte, weggeführt haben. Er hat längst erkannt, was die anderen Akteure noch lernen müssen...
Oder Claire, deren sehnlichster Wunsch es war, ein eigenes Hotel zu führen. Stattdessen aber verdient sie ihren und den Lebensunterhalt für ihre kleine Familie mühsam als Hotelangestellte, nachdem ihr Mann sie verlassen hatte, als klar war, dass ihre jüngere Tochter Zoé mit Down-Syndrom geboren werden würde.
Zoé wiederum ist mit der ihr eigenen Offenheit und ihrem gewinnenden, vorurteilsfreien Wesen schließlich ein unverzichtbares, verzauberndes Bindeglied zwischen allen im Roman versammelten Charakteren, deren Leben sie entschieden bereichert!
Als Claires ältere Tochter, Lysann, eine begabte Nachwuchsskiläuferin, schwer erkrankt und es sich abzeichnet, dass ein weiterer Schicksalsschlag Claires Leben aus den Fugen zu bringen droht, ist es Florence, die Halt und Hoffnung gibt.
Ihr Tanzen zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten Roman. Florence, das Energiebündel par excellence, kann ihre Füße für keine Sekunde still halten, sie tanzt, wann immer ihr Bedürfnis danach übermächtig wird, und wo immer sie auch ist, - und alle tanzen mit ihr, tanzen die Trauer weg, die Hoffnungslosigkeit oder einfach nur den grauen Alltag. Als Leser möchte man so manches Mal dabei sein...

Während die Handlung voranschreitet, lässt Noa C. Walker die Protagonistin eine unglaubliche und doch überzeugende Entwicklung durchlaufen, lässt sie, und mit ihr die übrigen Akteure, sehen lernen, was im Leben wirklich von Bedeutung ist, und dass das Leben selbst eigentlich ein großes Geschenk ist, das man dankbar annehmen darf.
Wenn alle Beteiligten am Ende erkennen, dass es nicht nur den einen großen Traum gibt, und dass auch aus Träumen, von denen man sich verabschieden musste, die einem genommen wurden, manchmal etwas Gutes, vielleicht sogar etwas Besseres und Intensiveres als vorher erwachsen kann, wenn man nur die Hoffnung nicht aufgibt, dann mag auch der eine oder andere Leser nachdenklich werden und die eigenen zerplatzten Träume in einem anderen Licht sehen....

Für mich jedenfalls war "Der Tanz unseres Lebens" in vielerlei Hinsicht einer der bemerkenswertesten Romane, die ich in diesem Jahr gelesen habe, wahrlich ein Roman mit Tiefgang!
Und so möchte ich ihn unbedingt weiterempfehlen, - allen, die sich berühren lassen möchten, den Träumern wie den Realisten, den Verzagten wie den Mutigen....

Veröffentlicht am 03.12.2017

Sehr berührend

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Dass es bei einem Buch von Noa C. Walker ein Wechselbad der Gefühle werden würde, hatte ich geahnt, aber dieses Mal wird es besonders heftig.
Eine junge Tänzerin wird bei ihrem Tanz auf dem Eis beobachtet. ...

Dass es bei einem Buch von Noa C. Walker ein Wechselbad der Gefühle werden würde, hatte ich geahnt, aber dieses Mal wird es besonders heftig.
Eine junge Tänzerin wird bei ihrem Tanz auf dem Eis beobachtet. Welch ein Glück! Denn während sie alle ihre Gefühle beim Tanz abarbeitet, geschieht ein Unglück - sie bricht ein. Ihr Beobachter Martin ist noch rechtzeitig zur Stelle, um Florence zu retten. Florence will keinesfalls in ein Krankenhaus und daher bringt Martin sie zu Claire. So kommt es, dass das Schicksal einige Menschen in diesem kleinen Dorf in der Romandie zusammenbringt und ihr Leben verändert.
Der Kinderkardiologe Martin hat sich hierhin zurückgezogen, weil ihm ein Krankheitsfall besonders nahe ging und er sich schuldig fühlt. Nun hat er eine kleine Praxis, in der er die ganz normalen Wehwehchen der Kinder behandelt.
Claire ist alleinerziehende Mutter von zwei Kindern und ganz besonders beansprucht, denn ihre Tochter Zoé ist mit Trisomie 21 auf die Welt gekommen. Das Mädchen ist selbstbewusst, strahlt gute Laune aus und geht unbefangen auf Menschen zu. Claire muss für den Lebensunterhalt sorgen und auch dafür, dass jemand sich um Zoé kümmert. Sie sorgt sich aber auch um ihre große Tochter Lysann.
Dann ist da natürlich Florence, die immer ehrgeizig ihr Ziel verfolgt hat, um eine gefragte Tänzerin zu werden. Mit ihrem Tanz verzaubert sie die Menschen. Doch dann ist etwas geschehen, das sie in dieses Dorf gebracht hat. Sie will eine Weile bleiben und sich um Zoé kümmern. Aber jeden Abend treibt etwas Florence zum Tanzen aufs Eis.
Das Buch ist wundervoll zu lesen, obwohl das Schicksal es mit den Protagonisten wirklich nicht gut meint. Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Aber als es so richtig dicke kommt und die Verzweiflung nicht ausbleibt, wachsen diese Menschen zusammen. Zoé spendet Trost durch ihr Dasein und ihr einnehmendes Wesen, Florence durch ihren Tanz mit dem sie auf andere zugeht, und der alte Mann namens Harald taucht wie ein Engel auf und nimmt mit seiner Zuversicht und seinem Glauben die Angst.
Die Geschichte ist sehr traurig, sie lässt wohl niemanden kalt. Da aber Zoé mit ihrem Zitatenschatz oft genug für komische Momente sorgt, musste ich doch immer wieder mal schmunzeln. Das Schicksal dieser Menschen hat mich berührt und ich habe mich gefragt: Wie kann man das alles tragen? Aber gerade in solchen Zeiten merkt man, wie stark man wirklich ist.
Es ist eine sehr berührende Geschichte, die mich nicht so schnell loslässt.