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Veröffentlicht am 23.12.2018

Die Vergangenheit bringt oft böse Bestien hervor

Ich schenke dir den Schmerz
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"Böse Menschen müssen das Böse aus Hass gegen die Bösen tun." (Novalis)
Hauptkommissar Richard Störmer hat seinen letzten Fall noch immer nicht richtig überwunden, da kommt es im Mansfelder Land erneut ...

"Böse Menschen müssen das Böse aus Hass gegen die Bösen tun." (Novalis)
Hauptkommissar Richard Störmer hat seinen letzten Fall noch immer nicht richtig überwunden, da kommt es im Mansfelder Land erneut zu Mordfällen. Sein Freund Staatsanwalt Nagel ist davon überzeugt, das der letzte Täter Falk Michels dahintersteckt. Kurz danach werden zwei verbrannte Frauen bei einer Autobahnkirche aufgefunden. Bei einem weiteren Zwischenfall findet man in einem Paket 2 Köpfe und Haarbüschel von Frauen die schon älter als 20 Jahr sind. Als dann es dann bei einem Banküberfall zu weiteren Toten und Entführung von Mitarbeitern kommt, ist man sich sicher das Michels diese Taten niemals alleine begangen hat. Noch erkennt Störmer die Zusammenhänge nicht auch nicht, dass sich der Psychopath mit einer Bestie verbündet hat, die nicht vor brutalen Foltermethoden und Morden zurückschreckt. Zur gleichen Zeit muss Störmer das Rätsel um eine unbekannte Macht einer noch aktiven DDR-Seilschaft der Staatssicherheit lösen, die ebenfalls ihr Unwesen treiben. Dabei ahnt Störmer noch nicht das, das er selbst längstens zur Zielscheibe der Täter geworden ist und ihm die Zeit davonläuft.

Meine Meinung:
Nachdem ich den ersten Band schon gelesen hatte, war ich schon gespannt, wie es mit Kommissar Richard Störmer weitergeht. Das düstere Cover mit dem Blick auf eine Burg zeigt im Grunde schon einer der Kulissen im Mansfelder Land. Der Schreibstil war gut und hat mich schnell in den Bann gezogen. Jedoch wie schon im Vorgängerband waren mir auch hier oft wieder große Zeitsprünge, die ich nicht immer nachvollziehen konnte. Genauso waren mir in diesem Fall die Ermittlungsarbeit viel zu wenig, meist erlebte ich nur das heftige und brutale Treiben und Foltern der beiden Psychopathen. Zwar war die Spannung dadurch außerordentlich hoch, doch es hat mich bisweilen, sogar entsetzt und fassungslos gemacht wie die Täter mit ihren Opfern umgingen. Vor allem die Folterszenen und Ermordungen die der Autor wirklich brutal und detailliert dargestellt hatte, waren meiner Ansicht nach fast zu viel. Dadurch wurden die polizeilichen Ermittlungen leider so drastisch in den Hintergrund gedrängt, sodass ich mich manchmal fragte, ob hier überhaupt ermittelt wird oder ob wir nur die Täter und ihre Taten erleben. Natürlich konnte man nachvollziehen das Störmer diesen Fall ungern bearbeitet, trotzdem kam mir die reine Ermittlung zu kurz. Ich würde mich freuen, wen ich beim nächsten Mal deutlich mehr von Störmers kriminalistischer Seite miterleben könnte. Gerne auch mit dem Zutun von Autorin, Nachbarin und Freundin Magdalena, in die er sich inzwischen verliebt hatte und die ein gutes Duo abgeben würden. Meiner Meinung nach kam in diesem Buch auch seine Kollegin Alida und Staatsanwalt Nagel zu kurz. Dagegen fand ich die Machenschaften dieser Seilschaft der ehemaligen Stasi, recht glaubwürdig und erschreckend, nur gut das diese fiktiv waren. Ein Kriminalfall wieder mal nichts für schwache Nerven, dem ich 4 von 5 Sterne gebe und der weiter Luft nach oben hat.

Veröffentlicht am 22.12.2018

Der Sinn des Lebens ist leben, packen wir es an

Achtzehn
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"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." (Mark Aurel)
Achtzehn das zweite Buch mit modernen Kurzgeschichten wie das Leben sie schreibt. Es erwarten uns 6 interessante Geschichten aus der Feder ...

"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." (Mark Aurel)
Achtzehn das zweite Buch mit modernen Kurzgeschichten wie das Leben sie schreibt. Es erwarten uns 6 interessante Geschichten aus der Feder von Lyl Boyd. Mit Bedacht hat er sie ausgesucht und zusammengestellt, damit sie Menschen unterhalten und zum Nachdenken bewegen. In diesen Geschichten nimmt uns der Autor mit in seine ganz anderen, eigene Welt und Sicht der Dinge. Dabei hat er sie mit viel Liebe und Leidenschaft ausgedacht. Im Buch sind folgende Geschichten enthalten.
"Schwester Nancy" die Altenpflegerin ist bei Kollegen und den Pflegebedürftigen äußerst beliebt. Als sie einen neuen Kollegen einarbeiten soll, wird plötzlich alles anders.
Bei "Seemannsgarn" erweckt ein Stück Seemannsgarn in Tom alte Erinnerungen und zeigt ihm, das auch er Geheimnisse hat wie sein Vater.
In "U-Haft"wird ein Mann bei einer Demonstration verhaftet und gelangt in die Fänge eines sehr suspekten Arztes.
Bei "Blau nicht grün" geht es um die heutigen Ernährungsformen von vegetarisch, vegan, bis zu frutarisch.
In "Sapiosexuell" geht es um Liebe, Treue und wie eine Krankheit ein Eheleben verändern und überdauern kann.
In "Bunt", was verbindet einen Dresdner Serienmörder und der 13. Februar miteinander?

Meine Meinung:
In ähnlicher Aufmachung wie schon Vorgängerband "Siebzehn", zeigt das Cover diesmal einen Fisch. Auch inhaltlich war es ähnlich aufgemacht, nur das es diesmal 6 neue Geschichten enthielt, die zuvor nur digital lesbar waren. Der Schreibstil war sehr gut, wie ich es schon von einigen seiner Kurzgeschichten her kannte. Auch hier handelte es sich wieder um eine besondere Auswahl von Lyl Boyds Sammlung. Ein Buch, das sicher auch ihre Lebenseinstellung verändern wird, den Lyl Boyd ist ein Meister darin den Lesern das Leben anders vor Augen zuführen. Lassen sie sich mitnehmen in seine Weltsicht und sie werden sehen das bei jeder Geschichte etwas zum Nachdenken für sie dabei sein wird. Für mich jedenfalls waren bisher seine Geschichten immer ein einmaliges Erlebnis, so das ich dieses Buch gerne weiterempfehlen möchte. Die dünne, kleine Form des Buches ist zudem bestens geeignet um in Handtaschen oder Sakkos mitgenommen zu werden. Außerdem eignet es sich ebenfalls gut für unterwegs wie z.B. die Bahnfahrt und Busfahrt. Die Geschichten sind unter anderem recht kurz, sodass sie ohne Bedenken während der Mittagspause in Arbeit lesen kann. Als Geschenk ist es ebenso gut geeignet, so das sie es sicher nicht bereue werden und von mir gibt es obendrauf noch 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 17.12.2018

Schläge machen unser Leben nicht besser

Sich Prügeln
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"Mit Gewalt gewinnt nicht, wer recht hat, sondern immer der Stärkste." (Phil Bosmans)
In diesem Buch schildern 18 Menschen einen Moment, in dem sie bereit waren, sich zu prügeln. Einen Moment, in dem sie ...

"Mit Gewalt gewinnt nicht, wer recht hat, sondern immer der Stärkste." (Phil Bosmans)
In diesem Buch schildern 18 Menschen einen Moment, in dem sie bereit waren, sich zu prügeln. Einen Moment, in dem sie nicht dachten, dass es ihr Leben für immer beeinflussen könnte. Wie kam, es dazu das sie sich nicht mehr in ihrer Gewalt hatten und was war der Auslöser? Würden sie es heute wieder soweit kommen lassen? Wir erleben z.B. Arkadi der nach der falschen Wortwahl seines Gegenübers, seiner Wut freien Lauf lässt und zuschlägt. Steve bei dem Alkohol auf einer Hausparty der Auslöser war. Gese ein ehemaliger Skinhead für den Prügel völlig normal waren. Lars der an Neonazis gerät, Fabian der mit seiner Freundin zusammen auf dem Nachhauseweg angegangen wurde. Paul der schon als Kind von seinen Eltern verprügelt wurde. Doch wir erleben auch Lutz, der lieber Konflikten aus dem Weg geht und damit bisher gut fährt und viel anderes mehr.
Autor Houssam Hamade führte zahlreiche Interviews, wobei die Interessantesten hier zusammengefasst sind. Das Buch illustriert von Marie Petri, in ihren schwarz-weiß Bildern wird einem deutlich die Mimik der Schläger oder Geschlagenen vor Augen geführt.

Meine Meinung:
Ein unscheinbares Cover wie man so auf den ersten Blick erkennt, doch beim zweiten hinschauen entdeckt man die zwei Münder die sich zueinander gekehrt haben und sich anbrüllen. Dies ist schon oft einer der Auslöser dafür, das als Nächstes eine Prügelei folgen könnte. Die Kurzinfo hat mich neugierig gemacht, ich wollte wissen, was motiviert 18 Menschen dazu sich schon einmal geprügelt zu haben oder warum wurden sie verprügelt. Dabei wurde ich überrascht wie schnell oft ganz einfache, lapidare Situationen eskalieren konnten. Oft sind es unschöne Worte, ein kleiner Stupser, Rache, Alkohol oder Drogen als Auslöser oder gar nur aus Langeweile, die Menschen zu einer Prügelei verleiten. In beeindruckenden kurzen und knappen 18 Lebensgeschichten musste ich oft fassungslos miterleben wie schnell Menschen in eine Prügelei geraten oder sie selbst anfangen. Dazu erklärt der Autor nach jeder Geschichte Techniken des Prügelns oder wie es zu den einzelnen Situationen kommen konnte. Es war mir vorher nicht richtig bewusst, das es so viele verschiedene Arten des Prügelns und der Gewalt gibt. Ich finde, das dieses Buch einem vielleicht manches ins Bewusstsein rückt, wie man solche Situationen vermeiden kann oder gar anders reagiert, damit es nicht zu diesen Eskalationen kommt. Natürlich werden wir durch dieses Buch unsere Welt nicht verändern oder heil machen, doch vielleicht wird uns einiges bewusster werden. Ein Buch sicher auch gut für Gesprächsgruppen gegen Gewalt. Ich jedenfalls kann es nur empfehlen und geben 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 12.12.2018

Das Sexualleben von Ommel

Am liebsten dreist
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"Stolze und feige Menschen sind dreist, solange ihnen das Schicksal günstig ist, in der Not aber werden sie plötzlich kleinlaut und bescheiden." (Niccoló Machiavelli)
Der Polizist Ommel hat eine Affinität ...

"Stolze und feige Menschen sind dreist, solange ihnen das Schicksal günstig ist, in der Not aber werden sie plötzlich kleinlaut und bescheiden." (Niccoló Machiavelli)
Der Polizist Ommel hat eine Affinität für Frauen bzw. den Sex mit ihnen, vor allem wenn diese sich dreist nehmen was sie wollen. Die Kombination dieser Eigenschaften und Vorlieben führt ihn immer zu sehr eigenwilligen Begebenheiten bei denen Ommel nie weiß wie sie enden werden. Eigentlich könnte er jede Frau herumbekommen, den er scheint für viele ein sympathischer Zeitgenosse zu sein. Das funktionierte auch gut bei Wiebke, Ina und Cora ehe er eines Tages in der Lottoannahmestelle Charlott kennenlernt. Charlott ist genau das was Ommel schon immer gesucht hat sie begeht Ommel und mit ihr hat er seinen besten Sex bisher. Den Charlott ist offen für alles was dieses Thema anbelangt, zumindest so lange bis die Kinder auf die Welt kommen. Denn dann gerät Ommel auch in dieser Beziehung immer wieder an Situationen bei denen er nicht weiß, ob er sich darauf einlassen oder doch lieber die Finger davon sein lassen sollte. Autor Michael Schalk macht aus seinem Ommel keinen Frauenversteher, aber er versucht es zumindest. Einfach lesen, lachen und am besten alles dreist auf die leichte Schulter nehmen!

Meine Meinung:
Das Cover mit der Banane und dem Stinkefinger weist hier schon auf ein provokantes, erotisches Buch hin. Der Schreibstil war flott und leicht zu lesen, doch ich tat mich ein wenig schwer mit diesem Buch. Leider fehlte mir bei dieser Geschichte der Plot, den es ging eher wie im Tagebuchstil um Ommels Sexualleben. Ich muss sagen nach der Hälfte des Buches hatte ich dann auch schon fast genug von dem ganzen. Trotzdem hatte ich es zu Ende gelesen, um zu sehen, ob doch noch eine Wende kommt oder wie das ganze ausgeht. Jedoch der ganze rote Faden dieses Buches zog sich allein um Ommels Sexualität. Schon alleine der Name nervte mich mit der Zeit, ich fand ihn dann auch nicht lustig. Beim gesamten Buch fehlte mir unter anderem der Humor, es gab kaum eine Szene, bei der ich schmunzeln musste. Es sei diese, als er in dem Wäschekorb steckt oder als der Sohn morgens in sein Bett kam. Gut fand ich lediglich das Ommel sich immer wieder zusammenriss und das Thema Treue dann doch noch bei ihm in der Vordergrund rückte. Was der Autor bei Namen wie Ommel oder Mannomann lustig fand, konnte ich leider gar nicht verstehen. Ebenfalls konnte auch mit Mergelsex und dem Blitzer Schlitzer wenig anfangen. Vielleicht bin ich einfach der falsche Leser für so eine Art von Buch, bei dem ich leider nicht alles dreist auf die leichte Schulter nehmen konnte. Mir war es zu viel Akt und zu wenig Geschichte drumherum, von daher kann ich diesem Buch nur 2 1/2 von 5 Sterne geben.

Veröffentlicht am 12.12.2018

Vergessen wird, wer nicht in die Norm passt

Die Nacht der Vergessenen
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"Vergessen ist ein Mensch erst, wenn er an unserem Leben nicht mehr Teil hat." (Torsten Marold)
Wie in vielen Städten gibt es auch in Zürich, mitten im Herzen der Stadt eine Seitenstraße, die "Rote Meile" ...

"Vergessen ist ein Mensch erst, wenn er an unserem Leben nicht mehr Teil hat." (Torsten Marold)
Wie in vielen Städten gibt es auch in Zürich, mitten im Herzen der Stadt eine Seitenstraße, die "Rote Meile" genannt. Dort leben die Menschen die nicht in das eigentliche Stadtbild passen, Obdachlose, leichte Mädchen, harte Jungs, schlaue Geschäftemacher und mancherlei Nachdenkliche. In den Bars suchen Frührentner Geborgenheit und Studenten eine weibliche Schulter zum Anlehnen. Am Heiligabend macht sich die Heilsarmeeoffizierin Nicole (Nicky) zusammen mit Heidi auf den Weg die Frauen auf der Straßen und hilfsbedürftige Menschen zu beschenken und die Gute Botschaft von Weihnachten weiterzutragen. Doch Nicky hat momentan das Gefühl stillzustehen, keine Kraft mehr zu haben ihre Aufgabe weiterzumachen. Den viele wollen gar nicht von ihnen beschenkt werden, aus Angst oder Resignation. Auch bei der Schwarzen Perle stehen sie immer vor verschlossener Türe. Dazu hat Nicky auch noch mit Ehemann Markus gestritten, weil er wütend war, das er sie an Heiligabend alleine lässt.

Meine Meinung:
In diesem Buch gibt Iris Muhl durch 9 Kapitel einen Einblick in die verschiedenen Gesichter und ihren wichtigen Seiten des menschlichen Lebens von Verlust, Sehnsucht, Einsamkeit, Glaube und Liebe. Das Cover mit einem Blick auf eine Frau in einer winterlich verschneite Straße einer Stadt passt sehr gut. Der Schreibstil war gut gewesen und viele Geschichten haben mich sehr zum Nachdenken angeregt. Iris Muhl zeigte hier auf, wie schnell man doch solche Menschen vergisst, die nicht in unsere Norm passen. Oft werden z. B. diese Frauen unter Zwang zu ihrer Arbeit der Prostitution gezwungen, weil sie Geld für ihre Familie brauchen oder weil sie in den Fängen von Freiern geraten bei denen sie nicht mehr herauskommen. Schnell werden sie dann von Familien verstoßen oder lügen die Familie an, damit sie nicht über ihrer Tätigkeit erfahren. Gerade an Weihnachten ist die Zeit für diese Menschen hart, Erinnerungen kommen hoch, die Kälte setzt einem zu oder man verfällt in Melancholie. Deshalb fand ich es schön zu sehen das sich Menschen aufmachen, um diese Leute zu beschenken, ein gutes Wort für sie haben oder vielleicht sogar einladen. Dieses Buch sollte uns selbst hinterfragen, was tun wir an Weihnachten, um die Gute Botschaft der Geburt Jesus weiterzugeben? Oder wollen wir sein wie die Menschen bei Maria und Josef, die ihnen die Herberge verweigert haben? Wie gut das da Gott anders ist und gerade diese Menschen ihm am Herzen liegen. Mich hat vor allem die Geschichte von dem obdachlosen jungen Mann Patrick angesprochen und nachdenklich gemacht. Schade nur fand ich das alle Geschichte offen blieben und das mich einige nicht berühren konnten, weil mir ein wenig die Emotionen fehlten. Da hätte ich mir dann doch etwas mehr Emotionen und Auflösung der Ereignisse gewünscht. Trotzdem ein Buch, das einen gerade zu Weihnachten nachdenklicher den je macht und dem ich 4 von 5 Sterne gebe.