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Veröffentlicht am 22.09.2023

Kann Liebe ein Herz kurieren?

Winterherz
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"Das schwere Herz wird nicht durch Worte leicht. Doch können Worte uns zu Taten führen." (Friedrich Schiller)
Es sind nur wenige Wochen bis Weihnachten, als der 14-jährige Wilhelm für 6 Wochen in ein Sanatorium ...

"Das schwere Herz wird nicht durch Worte leicht. Doch können Worte uns zu Taten führen." (Friedrich Schiller)
Es sind nur wenige Wochen bis Weihnachten, als der 14-jährige Wilhelm für 6 Wochen in ein Sanatorium weit weg von zu Hause muss. Keiner weiß, was mit seinem Herzen los ist und warum er immer wieder zusammenbricht. Niemals hätte er mit einem so großen Haus und Park gerechnet. Hier sollen lauter Kinder, wie er für 6 Wochen bleiben? Bei Liegebädern und einer Menge Disziplin lernt er schnell seine Mitbewohner kennen. Egon, der eine Verlobte hat und heimlich mit Hanteln trainiert, der warmherzige Milo und Leseratte Bruno, der Bücher über alles liebt. Doch am meisten fasziniert ihn die Schwesternschülerin Ilona, für die er sogar ein Buch liest und zum Rebellen wird. Erst Gefühle werden bei ihm entfacht, wären da nur nicht die Sorgen um Mutter.

Meine Meinung:
Das kindliche, warmherzige Cover stimmt einen sofort in die winterliche Atmosphäre dieser Geschichte ein. Allerdings täuscht dieses kindliche Cover, denn für mich ist diese Geschichte definitiv nichts für Kinder. Dadurch, dass zu viele Themen nur angeschnitten und leider etwas zu flach abgehandelt werden, finde ich es eher für Jugendliche und Erwachsene. Der Schreibstil ist unterhaltsam und ich kann mich sofort in Wilhelm hineinversetzen. Sein mulmiges Gefühl zu Beginn, die Ängste, die auf ihn zukommen, ob ihn die anderen Kinder wohl mögen werden? Erschütternd fand ich die Vorstellung schon, dass so viele schwerstkranke Kinder in einem Haus aufeinandertreffen und alle mit Herzproblemen. Dazu noch müssen sich die Kinder viel zu früh mit dem Sterben und Tod auseinandersetzen, ohne dass sie wirklichen seelischen Beistand durch die Schwestern und Ärzte bekommen. Im Gegenteil, viele von ihnen sind kühl und abweisend, nicht so dagegen die Schwesternschülerin Ilona. Was mag da in diesen jungen Kindern so vorgehen, die gerade erst so richtig ihr Leben genießen möchten, ihre erste Liebe kennenlernen und von der Zukunft träumen? Ein wenig vermittelt einem hier Wilhelms Geschichte von seinen Ängsten, Hoffnungen und Träumen. Leider spüre ich in Anbetracht der Schwere ihrer Erkrankung zu wenig Emotionen, zumindest haben sie mich nicht zu Tränen gerührt. Die bleiben hier ein bisschen auf der Strecke, was sicherlich an der Kürze des Buchs lag. Auch Themen wie häusliche Gewalt, Liebe, Autorität und Aufbegehren wurden zwar angeschnitten, doch meiner Ansicht nach nicht eindeutig genug. Dagegen fand ich das Setting mit dem unheimlich großen Haus und dem Park, der zu Luftbädern und Spaziergängen einlädt, beeindruckend. Auch die Gefahr, deren die jungen Patienten tagtäglich ausgesetzt sind, falls sie mal wieder über die Stränge schlagen, wird hier spürbar. Ebenso wie die Hierarchie und Strenge, die zur damaligen Zeit noch unter dem Pflegepersonal herrschen. Kein Wunder also, dass sogar so schwerkranke Kinder wie Wilhelm dagegen aufbegehren. So ein Sanatorium in der Form wäre heute sicherlich nicht mehr denkbar. Zwar gibt es noch immer Regeln in solchen Einrichtungen, aber weitaus kindgerechter als damals. Zwar gibt es noch immer Regeln in solchen Einrichtungen, aber weitaus kindgerechter als damals. Schön empfand ich das Ende, welches mit Überraschungen aufwartet. Von mir gibt es gute 4 von 5 Sterne dafür.

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Veröffentlicht am 07.08.2023

Der Besuch des Präsidenten

Morgen der Entscheidung
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"So können wir getrost sagen: Der Herr ist mein Helfer, ich werde mich nicht fürchten; was kann mir ein Mensch tun?" (Hebr. 13, 6)
Mit dem Besuch des Präsidenten in Raleigh bekommt das Secret Service Team ...

"So können wir getrost sagen: Der Herr ist mein Helfer, ich werde mich nicht fürchten; was kann mir ein Mensch tun?" (Hebr. 13, 6)
Mit dem Besuch des Präsidenten in Raleigh bekommt das Secret Service Team eine neue und herausfordernde Aufgabe. Für Tessa ist es ihr erstes Mal, dass sie die Leitung dafür übernehmen darf und alles gut vorbereitet wird. Doch noch mehr freut sie sich auf ein Wiedersehen mit ihrem besten Freund Zane, der inzwischen ins Weiße Haus befördert wurde. Eigentlich hatten sich die beiden nur auf Freundschaft geeinigt. Doch je länger sie voneinander getrennt sind, desto mehr spürt Tessa, wie sehr er ihr fehlt. Schließlich hat er ihr mehrmals aus schwierigen Situationen geholfen, ohne sie je etwas auszuplaudern. Ihr Alkoholproblem hat sie dank eines Entzugs schon längst in den Griff bekommen. Nun soll sie also mit den Geheimagenten des Präsidenten zusammen für dessen Sicherheit garantieren. Allerdings scheint jemand nach Tessas Leben zu trachten, aber Zane versucht dies zu verhindern. Wird alles gut ausgehen? Und wie soll es mit Tessa und Zane weitergehen?

Meine Meinung:
Nach Band eins ist jetzt der dritte Band der Raleigh Reihe der nächste für mich. Ein wenig nehme ich schon beim Lesen wahr, dass mir inhaltlich der mittlere Band dieser Reihe fehlt. Vor allem, was Privatleben und Freundschaft der Ermittler betrifft. Ich fand schon, dass beim letzten Fall recht viel Romantik und Privatleben der Ermittler vorkam, doch dieser blieb dennoch spannend und interessant. Dieses Mal allerdings plätschert die Geschichte so ein bisschen vor sich hin. Zwar verspricht der Anfang, ein interessanter Plot zu werden, doch leider zieht sich die Entwicklung der eigentlichen Geschichte wieder extrem in die Länge. Gewiss so eine Vorbereitung auf einen Besuch des Präsidenten und was alles daran ansetzt, ist auf alle Fälle lesenswert. Doch trotz allem bleibt der Spannungsbogen für mich einfach zu flach. Zu viel meiner Meinung nach dreht sich um das Secret Service Team und deren Vorliebe für Kaffee, Donuts und anderem. Es ist zwar schön zu erfahren, was inzwischen aus Luke und Faith wurde. Auch sie trugen beide ihre Probleme aus der Vergangenheit mit sich herum. Ebenso ist es bei Tessa und Zane insbesondere was ihre damalige Alkoholsucht anbelangt. Mit der hat sie sicherlich ihre Freundschaft gehörig kompromittiert, zumal Zane durch die Alkoholsucht seiner Mutter eh schon vorbelastet war. Ich konnte deshalb gut seine Ängste begreifen, mit Tessa nicht mehr als eine Freundschaft einzugehen. Recht überzeugend ist fraglos wieder der starke Zusammenhalt des Secret Service Teams. Nicht nur, weil sie alle eine tiefe Freundschaft verbindet, sondern weil der Glaube jedes einzelnen für den Zusammenhalt sorgt. Da wird zum Beispiel eine Teambesprechung erst einmal mit einem Gebet begonnen. Aber auch der Verlust mehrerer Agenten hat das Team noch stärker zusammengeschweißt. Nicht zu übersehen sind natürlich die beiden Charaktere Tessa und Zane, um die es hauptsächlich geht. Wie schon in Band eins ist Zane eine vorbildliche Persönlichkeit, der alles für seine Freunde und Kollegen tun würde, ebenso wie Tessa. Ungeachtet der etwas ausgedehnten Romantik und der holprigen Spannung ist das Buch unterhaltsam und bekommt 4 von 5 Sterne von mir.

  • Einzelne Kategorien
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Veröffentlicht am 30.07.2023

Schwester ist ein Stück Kindheit, das für immer bleibt

Seeglasschwestern
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"Schwestern sind Engel, die uns auf die Füße heben, wenn unsere Flügel Schwierigkeiten haben, sich daran zu erinnern, wie man fliegt." (westwing)
Drei Kurzgeschichten stehen im Mittelpunkt dieses Buches, ...

"Schwestern sind Engel, die uns auf die Füße heben, wenn unsere Flügel Schwierigkeiten haben, sich daran zu erinnern, wie man fliegt." (westwing)
Drei Kurzgeschichten stehen im Mittelpunkt dieses Buches, die alle etwas mit unterschiedlichen Schwestern zu tun haben. Dabei steht die Hattaras Island bei allen dreien im Mittelpunkt des Geschehens.
In "Die Seeglasschwestern" reist Elisabeth Gallagher mit ihrer Mutter nach Hattaras Island, um ihre Tante Sandy zu überreden, zurück nach Michigan zu kommen. Vor allem, nachdem ein Hurrikan im Anmarsch ist und sie große Angst um Sandy haben. Doch für Sandy ist der Muschelladen ihr Traum und Hattaras Island der Ort, wo sie schon immer sein wollte. Während die Schwestern versuchen, ihre Konflikte zu lösen, entdeckt Elisabeth vieles, was sie in ihrem Leben ändern möchte.
In "Die Gezeitenschwestern" geht es um die beiden Schwestern Tandi und Gina. Ihre schwierige Kindheit hat sie nicht nur ins Heim gebracht, sondern auch im Streit auseinandergerissen. Doch nun wurde Tandi eine Anklage wegen Betrugs zugestellt und sie muss Gina deshalb dringend finden. Was sich ihr dann allerdings offenbart und sie herausfindet, zieht ihr fast den Boden unter den Füßen weg. Höchste Zeit, dass sie mit ihrer Schwester alle Probleme vor ihrer Hochzeit bereinigt.
In Panik verfällt Lektorin Jeb Gibbs, als sie in "Die Sandburgschwestern" von Autor Evan Hall einen Heiratsantrag bekommt. Unmöglich kann sie ihn auf der Leserreise in Paris heiraten. Den bisher sind die Ehen ihrer Familie noch nie gesegnet gewesen. Zudem muss sie kurz entschlossen verhindern, dass ihre jüngere Schwester alleine nach Hattaras Island reist. Die will sich nämlich auf die Herkunftssuche ihrer Mutter machen. Dass Lily Clarette indessen durch ihr Projekt eine weitere Schwester gefunden hat, überrascht selbst Jeb. Ein wenig hat mich hier verwundert, wie schnell in dieser Geschichte die Skepsis der Schwestern in Trauer des Abschieds gewichen ist.

Meine Meinung:
Das wundervolle Cover mit den drei Schwestern hat mich sofort verzaubert und ich wusste, dieses Buch muss ich lesen. Leider jedoch konnten die drei Kurzgeschichten nicht meine Erwartungen erfüllen. Der Schreibstil ist zwar flüssig, locker und unterhaltsam, doch allen drei Geschichten fehlt es ein klein wenig an Tiefgang. Warum sich die Autorin dafür entschied, diese Geschichten so kurzzuhalten, weiß ich nicht. Ich kann nur sagen, fast jede der Geschichten hätte ein eigenes Buch verdient. Zwar konnte ich einige Probleme der Schwestern nachvollziehen, doch war mir manches schlichtweg zu wenig oder blieb sogar verborgen. Am Ende waren sogar bei der einen oder anderen noch Fragezeichen bei mir offen. Das fand ich sehr bedauerlich, den dadurch erfuhr ich viel zu wenig, wie es zu den einzelnen Problemen kam. Dabei hatten wirklich alle drei Schwestern eine interessante Vergangenheit, bei der es sich lohnen würde, mehr darüber zu erfahren. Dabei haben wirklich alle drei Schwestern eine interessante Vergangenheit, bei der es sich lohnen würde, mehr darüber zu erfahren. Mit Hattaras Island hat die Autorin ein recht beschauliches, idyllisches Setting gewählt. Man sofort das Gefühl hat, sich auf dieser kleinen Barriereinsel vor der Küste von North Carolina sich wohlzufühlen. Dass die Gemeinschaft untereinander und dem Einstehen für jeden einzelnen Bewohner wichtig ist, spürt man sofort. Es liegt sicher auch daran, weil viele tief mit ihrem christlichen Glauben verbunden sind. Wobei die Autorin für mich die Glaubensthematik doch recht dezent hält. Abseits dessen finde ich schön, dass alle drei Geschichten am Ende auf der Insel spielen und mehr oder minder auch in Sandys Muschelladen. Trotz der Kürze wird dem Leser das Thema Schwestern recht deutlich vermittelt, weshalb dieses Buch sich zweifelsohne zu lesen lohnt und von mir 4 von 5 Sterne bekommt.

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Veröffentlicht am 13.06.2023

Keiner ist perfekt, jeder macht mal Fehler

Morgen mach ich bessere Fehler
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"Jeder schleppt Ballast mit sich rum, und manchmal tut es gut, ihn mit anderen zu teilen. Damit man man ihn für eine Weile nicht alleine auf dem Buckel hat." (Buchauszug)
Die Feier zum achtzigsten Geburtstag ...

"Jeder schleppt Ballast mit sich rum, und manchmal tut es gut, ihn mit anderen zu teilen. Damit man man ihn für eine Weile nicht alleine auf dem Buckel hat." (Buchauszug)
Die Feier zum achtzigsten Geburtstag von Tante Fine nimmt Elli, eine alleinerziehende Mutter der 6-jährigen Paula, zum Anlass, um von Hamburg ins Allgäu zu fahren. Mit im Gepäck ist ausgerechnet ihr ständig nörgelnder Großonkel Heinz, der sie schon immer auf dem Kicker hatte. Unterwegs trifft sie dann ausgerechnet den Rechtsanwalt, mit dem sie am Vortag wegen einer illegalen Aktion der Garten-Guerillas aneinandergeraten ist. Allerdings, weil Can Demiray (Cano) dringend eine Mitfahrgelegenheit nach München benötigt, unterbreitet er Elli ein lukratives Angebot. Doch dieser Roadtrip von Nord nach Süd erweist sich als wahre Kampfansage für Elli. Zum einen wäre da der ständig nörgelnde Heinz, der immer alles besser weiß, so wie der arrogante Cano die Elli regelrecht auf die Palme bringen. Dazu kommt noch ein unerwarteter Boxenstopp wegen eines Defekts am Auto. So müssen sie durch manche Bewährungsproben, Überraschungen und Unannehmlichkeiten durch, ehe bei Elli und Cano erstes Herzklopfen einsetzt. Gibt es für einen Rechtsverdreher und eine Chaos-Queen wirklich eine Zukunft?

Meine Meinung:
Die Bücher von Petra Hülsmann sind schon immer ein Garant gewesen für gute Unterhaltung, so auch dieses Mal. Das einfache Cover hingegen konnte mich nicht so recht überzeugen, da es vom Inhalt wenig vermittelt. Der unterhaltsame, abwechslungsreiche, humorvolle Schreibstil, wie ich ihn von der Autorin kenne, ist hier mitunter etwas holprig. Das mag vielleicht daran liegen, weil dieses Buch lange unvollendet in der Schublade lag oder sie eine doch recht lange krankheitsbedingte Zwangspause hatte. Jedenfalls fand ich es diesmal nicht ganz so rund und harmonisch und mitunter waren einige langatmige Passagen darunter. Trotzdem fand ich die Einfälle sehr gut, ebenso wie die Charaktere, die alle Ecken und Kanten hatten. Da wäre zum Beispiel Nörgler und Besserwisser Heinz, der im Grunde mit sich selbst nicht zufrieden ist und deshalb an jedem was auszusetzen hat. Doch in seinem Herzen steckt auch ein weicher Kern. Der Workaholic Cano scheint es jedem recht machen zu wollen und wirkt mitunter zugeknöpft und unnahbar. Mit der Zeit zeigt er jedoch eine ganz andere Seite von sich und Elli sieht darin einige Parallelen zu ihrem eigenen Leben. Die sympathische Elli ist sehr fürsorglich zu ihrer Tochter Paula. Ihre pfiffige Paula mochte ich am liebsten, die kecke, kesse Art und die teils humorvoll, teils gewiefte Wortwahl ist hier sehr gut getroffen und auch altersgerecht. Sie mir mit Zöpfen und ihrem permanenten Fahrradhelm auf dem Kopf vorzustellen, fällt mir leicht. Ein Wiedersehen gibt es außerdem mit einem alten Bekannten. Knut, der wie immer einen Spruch auf Lager hat und mal wieder viel zu kurz hier auftaucht. Eigenwilliges wie ein Hotel mit jeder Menge an Engeln dekoriert, eine Kaninchenausstellung mit Hindernissen und ein Schützenfest mit jeder Menge Überraschendes findet sich hier alles wieder. Ebenso gibt es viele gesellschaftskritische Themen wie Rassismus, Umweltschutz, Flüchtlinge, Klimawandel bis hin zu Gender. Lediglich am Ende ging es mir dann doch etwas zu flott, im Gegensatz zum Roadtrip. Doch selbst hier hatte die Autorin noch einiges an Humor auf Lager, sodass ich mit Schmunzeln ende. Von daher gebe ich diesem Buch gute 4 von 5 Sterne.

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 31.05.2023

Filmfestspiele in Cannes mit Mord und Intrigen

Dunkle Wolken über Cannes
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"Das Leben ist wundervoll. Es gibt Augenblicke, da möchte man sterben. Aber dann geschieht etwas Neues, und man glaubt, man sei im Himmel." (Edith Piaf)
Cannes, der idyllische Urlaubsort an der Riviera, ...

"Das Leben ist wundervoll. Es gibt Augenblicke, da möchte man sterben. Aber dann geschieht etwas Neues, und man glaubt, man sei im Himmel." (Edith Piaf)
Cannes, der idyllische Urlaubsort an der Riviera, lädt mal wieder zu ihren jährlichen Filmfestspielen ein. Ziehmutter und Freundin Simonette Bandelieu hat für Reisejournalistin Conny von Klarg sogar Karten besorgt. Außerdem hat sie für Conny ein Interview arrangiert mit Schauspielerin Margaux Calimard, die eine gute Freundin von ihr ist. Allerdings ereignet sich kurz vor der Eröffnung ein Mord und die Tote ist ausgerechnet Margaux. Erschlagen wurde sie in ihrer Wohnung vorgefunden. Die Polizei geht recht schnell von einem Raubmord aus, da einige Schmuckstücke, unter anderem ein teures Collier fehlen. Jedoch nicht nur vom Schmuck fehlt jede Spur, sondern ebenso Margaux Tochter Juliette. Allerdings durch ihren Spursinn entdeckt Conny recht schnell ungereimtes und Auffälligkeiten, denen sie nachgeht, bis sie durch Visagistin Ines auf erste Geheimnisse stößt.

Meine Meinung:
Wieder einmal blicke ich auf ein Cover mit einem malerischen Foto von Cannes, was mich sofort neugierig auf den zweiten Band dieser Reihe macht. Der Schreibstil ist unterhaltsam, flüssig und in verschiedene Kapitel und Handlungsstränge eingeteilt. Extrem schwergetan habe ich mich dieses Mal wieder mit den vielen französischen Wörtern und Sätzen. Diese werden zwar von der Autorin größtenteils übersetzt oder umschrieben, doch weil ich die Sprache selbst nicht beherrsche, stört es doch ein wenig meinen Lesefluss. Mir ist schon klar, dass dieser Krimi in Frankreich spielt, allerdings muss dann wirklich so viel französische Redewendung im Plot vorkommen? Weshalb mir selbst die Straßennamen in diesem Buch ebenso recht wenig helfen, das ist dann eher was für Liebhaber Frankreichs. Ferner finde ich es in Sachen Spannung mitunter ein wenig schleppend und einige Szenen sind sogar etwas langatmig gestaltet. Gut dagegen gefallen mir die Einblicke in die Arbeit von Psychologe und Fallanalytiker Félix Weißenstein. Dadurch wirken die Ermittlungen auf mich deutlich realistischer, den eigentlich ermittelt ja eine Journalistin nicht in einem Mordfall. Des Weiteren erhalte ich Einblicke in Conny und Félix Liebes- und Privatleben. Was mir gut gefiel, da dies im vorherigen Buch etwas zu kurz kam. Ihre Liebe, die durch die Geburt seines Sohns Lucien deutlich schwieriger wurde, bleibt weiterhin angespannt. So bleibe ich voller Erwartungen, wie es mit in dieser Dreiecksbeziehung weitergeht. Bei den Ermittlungen selbst warten wieder jede Menge Überraschungen und Wendungen auf den Leser. So ist es kein Wunder, warum der eigentliche Täter bis zum Ende hin sich bedeckt hält. Anspruchsvoll und gut durchdacht sind außerdem die vielen Charaktere und Beziehungsgeflechte der Schauspielerin und ihrer Tochter, die zu viel Verwirrung führt. Nach wie vor sympathisch finde ich Conny und ihr liebenswerter Freund Félix. Etwas eigenwillig und lange undurchschaubar bleiben für mich dagegen Ines, Juliette und Noah. Trotzdem ich das Lesen diesmal etwas anstrengend und schleppend empfand, bin ich neugierig wie es weitergeht und gebe 4 von 5 Sterne.

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