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Veröffentlicht am 23.12.2017

Wer blind ist sieht mit dem Herz und Verstand!

Endgültig
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"Es ist kein Unglück, blind zu sein. Es ist nur ein Unglück, die Blindheit nicht zu ertragen." (Konfuzius)
Bei einem Einsatz in Barcelona hat die Elitepolizistin Jenny Aaron bei einer Verfolgungsjagd einen ...

"Es ist kein Unglück, blind zu sein. Es ist nur ein Unglück, die Blindheit nicht zu ertragen." (Konfuzius)
Bei einem Einsatz in Barcelona hat die Elitepolizistin Jenny Aaron bei einer Verfolgungsjagd einen folgenschweren Unfall. Schwerverletzt und traumatisiert, verändert sich ihr Leben schlagartig, den sie erblindet bei diesem Unfall. Für Aaron ist es Anfangs keine leichte Zeit, doch die Tochter eine GSG-9 Kämpfers, kämpft sich zurück ins Leben. Sie arbeitet hart an sich, lernt Brailleschrift, die Samurai Bushido Lehre kennen und lernt wie sie mit Kicksonar (Echoortung) zurechtkommt. Fünf Jahre nach dem Barcelona Einsatz erhält Aaron dann einen Anruf. Ihre früheren Kollegen in Berlin bitten sie um ihre Mithilfe. Reinhold Boenisch, ein lebenslänglich verurteilter Frauenmörder, gegen den Aaron als junge Polizistin ermittelt hat, hat im Gefängnis eine Psychologin getötet. Aaron macht sich auf den Weg nach Berlin, ohne zu ahnen, dass sie bald die schwersten 36 Stunden ihres Lebens miterleben muss. Den in Berlin angekommen merkt sie das Boenisch nur die Einleitung zu einem Komplott größeren Ausmaßes ist. Auch Freund und Kollege Pavlik bangt um Aarons Leben und versucht alles mithilfe seiner Kollegen zu verhindern.

Meine Meinung:
Das Cover und die Kurzinfo hat mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht. Die Brailleschrift und die gelben Seitenabschlüsse lassen das Buch auf einen wirken. So war es überraschend einen sehr spannenden Thriller zu lesen, außerdem machten mich die Ermittlerin und ihre Fähigkeiten sehr neugierig. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob man sich wirklich als Blinde so viele Dinge, so präzise aneignen kann, das man so gut wie Jenny Aaron ist. Auch wenn der Autor viel recherchiert hat, gerade mit blinden Frauen, kommt sie mir manchmal wie eine Superwoman vor. Jedoch merkt man auch sehr gut, das sich der Autor ausführlich mit dieser Materie befasst hat. Was mich weiter störte, waren die ausholenden Beschreibungen, die mich teils verwirrten, aber auch ein wenig störten. Die Berliner Sätze, die viele als Leser als störend empfanden, machten mir hingegen gar nichts. Verwirrend war ebenfalls für mich, die Bemerkungen über diese Bushido und Samurai Lehre. Und bei den Gesprächen wusste ich manchmal nicht, wer was redet, weil die wörtliche Rede von den Dialogen so ineinanderflossen. Aber wenn dann Spannung aufkam, dann hat mich diese auch total in den Bann gezogen. Zum großen Teil hat mich das jedoch das Buch gut unterhalten und neugierig für den nächsten Fall gemacht. Der Schreibstil ist gut, nur ab und an nervten die vielen kurzen Sätze. Wege dem guten Unterhaltungswert gebe ich dem Buch gute 3 1/2 Sterne von 5.

Veröffentlicht am 21.12.2017

Wenn kleine Geschenke eine Familie retten

Das dreizehnte Geschenk
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"Es sind die kleinen Aufmerksamkeiten, die dich zum Wunder für andere machen." (Elmar Kupke)
Es ist das erste Weihnachtsfest, das Joanne mit ihren drei Kinder Ben, Nick und Megan nach dem Tod ihres Ehemanns ...

"Es sind die kleinen Aufmerksamkeiten, die dich zum Wunder für andere machen." (Elmar Kupke)
Es ist das erste Weihnachtsfest, das Joanne mit ihren drei Kinder Ben, Nick und Megan nach dem Tod ihres Ehemanns und Vater verbringen soll. Trauer bestimmt noch immer den Alltag der Familie und gerade kurz vor Weihnachten ist alles noch schlimmer. Den Ehemann Rick verstarb an einem Herzleiden, genau vor den Weihnachtsfesttagen. Am liebsten würde Joanne die Zeit vorschieben, das diese Tage schon hinter ihr liegen. Nur das dran denken an Weihnachten belasten sie so sehr, das sie gar nicht mitbekommt wie ihre kleine Familie immer mehr auseinanderbricht. Doch dann liegt zwölf Tage vor Weihnachten, anonym ein Päckchen vor der Türe. Angelehnt an das Lied "The Twelve Days of Christmas" beschenkt ein unbekannter, wahrer Freund an weiteren Tagen die Familie mit kleinen Geschenken. Ganz allmählich bekommt die Familie und vor allem Joanne wieder neue Kraft und Freude für Weihnachten. Dazu merkt sie erst jetzt, wie sehr sie ihre Kinder in ihrer eigenen Trauer vernachlässigt hat. Wird es nun ein unbeschreibliches Weihnachtsfest geben?

Meine Meinung:
Angelehnt an eine wahre Begebenheit im Jahre 1999, erlebt die Autorin und ihre Kinder genau dieses Wunder was sie in dem Buch schildert. Der Tod ihres Mannes im Vorjahr vor Weihnachten hatte die ganze Familie geschockt und traumatisiert. Vor lauter Trauer merkt Joanne gar nicht wie sehr auch ihre Kinder leiden und was sie durchmachen. Erst diese Geschenke vor ihrer Tür öffneten nach und nach ihre Augen. Zum ersten Mal sieht sie, das auch ihre Kinder sehr vom Verlust des Vaters betroffen sind. Man spürt förmlich, wie Leben in die Familie zurückkehrt und Joanne neue Kraft bekommt. Der Schreibstil ist gut und leicht zu lesen, einmal angefangen nahm mich das Buch total gefangen. Zwar geht die Autorin nicht zu sehr ins Detail, was sie und ihre Kinder anbelangt. Das ist aber auch nicht schlimm, den es geht, ja um einen anderen Sinn, nämlich das beschenken und was es bewirken kann. Allerdings gibt es auch viele emotionale Szenen in dem Buch, die mich manche Tränen gekostet haben. Vielleicht, weil wir selbst im Vorjahr vor Weihnachten einen Trauerfall in der Familie hatten. Für mich ist es ein Buch, das den wahren Sinn von Weihnachten wiederspiegelt. Das ein Lied wie "The Twelve Days of Christmas" so etwas bewirken kann, ist für mich ein Wunder Gottes. Von mir bekommt diese Geschichte als bestes Weihnachtsbuch 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 19.12.2017

Schlechte Kindheit können sehr wohl einen Menschen prägen!

Der Todesmeister
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"Sprechen wir von der Kinderprostitution oder dem Missbrauch der Kleinsten, dann sprechen wir von nichts weniger als der Hölle! Kein Schattenreich kann satanischer sein als das, was wir Menschen uns in ...

"Sprechen wir von der Kinderprostitution oder dem Missbrauch der Kleinsten, dann sprechen wir von nichts weniger als der Hölle! Kein Schattenreich kann satanischer sein als das, was wir Menschen uns in diesem Sektor leisten." (Christa Schyboll)
Victor von Puppe ist frisch aus dem Innenministerium zum LKA Berlin gewechselt. Keiner weiß jedoch das er einen triftigen Grund für seinen Wechsel hat. Doch dann wird an der Oberbaumbrücke die Leiche der 16-jährigen Nichte des Justizsenators, tot aufgefunden. Viele Folter- und Missbrauchsspuren weisen auf einen brutalen, skrupellosen Täter hin. Mit seinen beiden Kollegen Begüm Duran und Kenji Tokugawa versuchen sie in dem Fall zu ermitteln. Auch im Internet tauchen Videos auf, die einen perversen Täter zeigen wie er ein junges Mädchen tötet. Doch dann finden sie einen weiteren Toten, der für die Taten verantwortlich gemacht wird. Doch Victor und Ken sind sich sicher, dass er nicht allein der Täter war. Wer möchte das sie nicht weiter in dem Fall ermitteln? Hat der Justizminister und Onkel der Toten da seine Finger mit im Spiel? Das Tagebuch von Katharina gibt ihnen weiter Aufschlüsse doch Victor und Ken müssen weitere Beweise finden. Eine gefährliche Suche nach dem Täter beginnt, der in den oberen Kreisen nicht gern gesehen wird.

Meine Meinung:
Ein sehr guter Auftakt für Thomas Elbels ersten Thriller. Wir Leser haben es seinem Agenten zu verdanken, dass er diesen geschrieben hat. "Der Todesmeister" ist ein sehr brutaler, anspruchsvoller, fesselnder und auch teils realitätsnaher Thriller, der allerdings nichts für schwache Nerven ist. Den bei den Folter- und Tötungsszenen ist der Autor nicht gerade zimperlich. Mehrere Handlungsstränge führen durch das Buch zum einen die Vergangenheit des Täters und der Nichte des Senators. Aber man erfährt auch ein wenig über die Vergangenheit der Ermittler und natürlich die Gegenwart mit dem brutalen Verhalten des Täters. Ein wenig flammt teils überspitzter Humor bei den Ermittlern auf, um die Lage etwas zu entspannen. Der Schreibstil ist sehr gut und interessant, sodass der Spannungsbogen nur selten abflacht. Mich jedenfalls konnte das Buch überzeugen und fesseln und es hat mich am Ende nicht mehr losgelassen. Wieder einmal konnte man lesen, wie Menschen durch Missbrauch in ihrer eigenen Kindheit, selbst zu Tätern werden können. Ich freue mich, das es einen weiteren Fall mit den Ermittlern geben wird und vergebe 5 von 5 Sterne. Ich finde, dieses Buch ist ein Muss für alle Thrillerfans.

Veröffentlicht am 13.12.2017

Kinder verlieren ist schlimmer, als selbst sterben

Kein Mord verjährt
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"An der Hoffnung hängt das Leben, an der Gewissheit hängt der Tod. So wird auf dem Lebensweg Hoffnung zur Gewissheit." (Gerd Peter Bischoff)
Als Linda Wendel nachts vom Dienst in der Klinik nach Hause ...

"An der Hoffnung hängt das Leben, an der Gewissheit hängt der Tod. So wird auf dem Lebensweg Hoffnung zur Gewissheit." (Gerd Peter Bischoff)
Als Linda Wendel nachts vom Dienst in der Klinik nach Hause kommt, fehlt von ihrem zehnjährigen Sohn Tim jede Spur. Er hatte die Verantwortung für seine beiden Geschwister, die schlafend in den Betten liegen. Drei Jahre später am Donnerstag in der Faschingszeit, als Kommissarin Nadine Andres alleine in ihrer Abteilung ist, entdeckt sie eine Frau. Verloren wartend im Gang es Polizeireviers sitzt sie die Donnerstagsfrau, die jeden Donnerstag hoffend auf neue Nachrichten ihres Sohnes Tim erscheint. Beim Gespräch erfährt Nadine von Linda Wendel, das Tim seit drei Jahren verschollen ist. Nadine der dieser Fall sehr nahe geht versucht nun ihrerseits auf eigene Faust Licht in den Fall zu bekommen. Sie möchte der Mutter, die sich nach wie vor Hoffnungen macht, Klarheit zum Verbleib Tims zeigen. Jedoch der Fall scheint nicht so einfach zu sein wie sie erhofft hatte. Dann lernt sie den suspekten Privatdetektiven Maurus kennen, einen ehemaligen Polizisten. Doch dann entdeckt man kurz vor Ostern bei Arbeiten in einer Kiesgrube einen kindlichen Schädel und Nadine befürchtet schlimmeres.

Meine Meinung:
Wieder einmal hatte ein Krimi vom Bodensee mich neugierig gemacht, da ich ja schon einige dieser Reihe gelesen hatte. Vor allem das schöne und passende Cover hat mir gut gefallen. Leider konnte mich dieses Buch nicht so begeistern wie seine Vorgänger. Die Thematik und Informationen des Plots war ganz gut, doch die Umsetzung fand ich eher etwas holprig. Schon wie beim letzte Fall wurde das Ermittlerteam viel zu schwach dargestellt, diesmal agierte fast ausschließlich Nadine Andres alleine. Ihr Chef Daniel Selzer ist, wie schon im Vorband äußert sonderbar, worauf die Autorin leider ebenfalls nicht näher eingeht. Noch dazu geht er wieder einmal als Chef des Teams regelrecht unter. Schade ich hatte mir da doch mehr erhofft, vor allem auch das die Liebe von Nadine und Daniel endlich vorangeht. Traurig fand ich auch das in dem Fall, die beiden Hobbydetektivinnen Charlotte und Maria so gut wie keine Rolle spielten. Deshalb fehlte es mir auch am nötigen Humor, der sonst zu tragen kommt. Ich vermisste sowohl die Tiefe bei den Ermittlungen, als auch das es bei den Ermittlern haperte. Ebenso fand ich auch das Motiv des Täters recht schwach und hätte da doch mehr erwartet. Ich hoffe, dass der nächste Band wieder mit mehr Tiefe und Humor aufwartet, mit einem geschlossenen Ermittlerteam agiert und das es bei Daniel und Nadine endlich einmal Klarheit gibt. Von mir darum leider nur 3 1/2 von 5 Sterne für dieses Buch.

Veröffentlicht am 11.12.2017

Die Liebe macht listig und erfinderisch

Taste of Love - Mit Sehnsucht verfeinert
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"Die Liebe ist das Gewürz des Lebens, sie kann es versüßen, aber auch versalzen." (Konfuzius)
Hayley liebt Scott und Scott liebt Hayley. Ihre Traumhochzeit war schon in Planung, als ein Ereignis ihre Liebe ...

"Die Liebe ist das Gewürz des Lebens, sie kann es versüßen, aber auch versalzen." (Konfuzius)
Hayley liebt Scott und Scott liebt Hayley. Ihre Traumhochzeit war schon in Planung, als ein Ereignis ihre Liebe erschüttert. Hayley packt ihre Koffer, um in Kalifornien eine Stelle als Gourmetköchin anzutreten. Während Scott traurig zurückbleibt und nicht weiß was los ist, de Hayley redet nicht mehr mit ihm. 3 Jahre später in Boston wird das Gourmetrestaurant Bonefire eröffnet. Nick der Chef vom Bonefire hat Hayley in ihre Heimat Boston zurückgeholt und sie nimmt das verlockende Angebot an. Den Hayleys möchte nach dem Schlaganfall ihres Vaters in der Nähe sein und außerdem denkt sie, das nach der langen Zeit sie Scott vergessen hat. Doch bei der Eröffnung begegnet sie ausgerechnet Scott, der während der Trennung eine steile Karriere gemacht hat und der begehrteste Junggeselle der Ostküste ist. Als sie Scott sieht, wie er mit einer anderen Frau auftaucht, merkt sie das ihre Liebe doch noch nicht ganz erloschen ist. Aber auch Scott hat sie nicht vergessen und er hat ein Geheimnis, das er vor ihr verbirgt. Werden sie beiden wieder zueinanderfinden und können sie über das Ereignis von damals reden?

Meine Meinung:
Für mich war es der erste Roman der "Taste of Love" Reihe, immer habe ich wie schönen Cover bewundert. Darum wollte ich auch unbedingt mal eines dieser Bücher lesen. Der Schreibstil ist flüssig und sehr gut, an manchen Stellen fand ich jedoch Hayleys Verhalten als sehr anstrengend, teilweise sogar nervig. Diese Liebesgeschichte, bei der man sich fühlt wie in einer Achterbahn, ist aufgebaut in zwei Handlungssträngen. Die Vergangenheit, bei der man mehr von den Anfängen ihrer Liebe erfährt, hat mich mehr fasziniert, als die Gegenwart. In der Geschichte trifft man dann auch immer wieder auf Figuren der vorangegangenen Bände. Der Humor ist es dann, was dieser Geschichte noch die nötige Würze gibt, wie Hayley beim Kochen. Am Ende ist das ganze ein banaler, aber auch trauriger Auslöser, was ich hier aber nicht weiter erörtern werde. Wieder einmal kommt zum Tragen, das man in der Liebe immer miteinander kommunizieren sollte und das Liebe nicht nur Vergnügung, sondern auch harte Arbeit ist, will man sie erhalten. Ich jedenfalls habe mit Scott und Hayley mitgelitten, habe gelacht, geweint und mich bestens unterhalten. Von mir bekommt diese komplizierte Liebesgeschichte 4 von 5 Sterne.

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