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Veröffentlicht am 06.06.2017

Das Bootsrennen Oxford - Cambridge und der tote Trainer

Tödliches Blau
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"So regen wir die Ruder, stemmen uns gegen den Strom – und treiben doch stetig zurück, dem Vergangenen zu. (F. Scott Fitzgerald)
Der Trainer des Oxforder Ruderteams der Universität Marcus Hind, wird tot ...

"So regen wir die Ruder, stemmen uns gegen den Strom – und treiben doch stetig zurück, dem Vergangenen zu. (F. Scott Fitzgerald)
Der Trainer des Oxforder Ruderteams der Universität Marcus Hind, wird tot bei den Ruderhäusern des Christ Church Meadow gefunden. Zunächst sieht alles danach aus, als wäre es ein Unfall und Hind sei nach einer Bootsfahrt ertrunken, bis Polizeibeamte Simmons eine Kopfwunde entdeckt. Wer hatte Anlass dem Trainer etwas anzutun, die gegnerische Mannschaft auf Cambridge, die demnächst ein Ruderturnier mit dem Team hätte? Wenig später ergibt die Obduktion das Hind qualvoll in der kalten Themse erfroren ist. Inspector Heidi Green und Inspector Frederick Collins haben auch schnell ein paar Verdächtige ins Auge gefasst, doch fast alle haben ein Alibi. Jedoch finden sie heraus, das Hind durchaus auch Feinde hatte, vor allem einige Studenten, die kurzfristig nicht ins Ruderteam kamen. Auch der Ruderer Carl Morgan ist durch seine Nervosität recht auffällig, hat er irgendwas zu verbergen? Doch wenige Tage später findet man erneut einen Toten und es ist ausgerechnet Carl, hat er doch mehr gewusst?

Meine Meinung:
Mein zweiter Krimi dieser Autorin und wieder einmal wird im englischen Stil ermittelt. Man fühlt sich sofort wieder in Oxford angekommen, durch die schönen Beschreibungen, die die Autorin mit in diesen Krimi einfließen lässt. Katharina M. Mylius Krimis sind nicht actionbeladen und blutig, nein bei ihr dominieren die Ermittlungsarbeiten, wie man es auch aus den englischen Krimis im Fernsehen kennt. Im akuraten, manchmal vielleicht auch etwas steifen englischen Stil von Inspector Barneby oder Lewis ermitteln auch die beiden Inspectoren Green und Collins. So werden dann die Leser mitgenommen auf eine exzellente Ermittlungstour durch Oxford, mit teils humoristischen Einlagen. Auch das Privatleben der beiden Ermittler kommt nicht zu kurz. Doch am meisten gefiel mir die englische Korrektheit und die Ortsbeschreibungen, man merkt einfach, das die Autorin selbst lange Zeit in Oxford gelebt hat. So wird dann auch der Leser bis zum Ende im Unklaren gehalten, wer der Täter ist. Das Cover ist wieder einmal sehr schön gelungen mit dem Ruderteam auf der Themse. Im Anhang befindet sich dann auch noch eine Karte von Oxford und die Beschreibung der Bootsrennen zwischen den Universitäten Oxford und Cambridge, die wohl schon eine längere Tradition haben. Ich freue mich schon auf den nächsten Fall der beiden Ermittler und gebe diesem unterhaltsamen Krimi gute 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 01.06.2017

Wen nach zehn Jahren Ehe die Liebe ins Wanken kommt

Ich schenk dir die Hölle auf Erden
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"Manchmal drückt Musik aus, was man nicht sagen kann, worüber zu schweigen aber schade wäre?"
Carina entdeckt einen Zettel Candlelight-Dinner, 3 Flaschen Champagner, Hamamet, Honemoon Suite Romantikhotel ...

"Manchmal drückt Musik aus, was man nicht sagen kann, worüber zu schweigen aber schade wäre?"
Carina entdeckt einen Zettel Candlelight-Dinner, 3 Flaschen Champagner, Hamamet, Honemoon Suite Romantikhotel Rosenhain. Das kann doch uns nicht passieren, nach zehn Jahren Ehe und zwei Kinder, niemals. Natürlich ist die Lust und Leidenschaft mit den Jahren auf der Strecke geblieben, aber sie liebt doch Jonas immer noch. Doch als sich dann bei der abendlichen Gegenüberstellung alles als Wahrheit herausstellt, bricht für Carina eine Welt zusammen. Nur gut das an dem Abend ihre Freundinnen da waren, die sie unterstützt und aufbauen konnten. Carina schickt Jonas zu seiner Geliebten und schmiedet Rachepläne. Da werden dann Jonas teure T-Shirt und Businesshemden getinkert, was sich später als coole Geschäftsidee herausstellt. Außerdem verpasst man der Wohnungstür ein neues Schloss. Nun will Carina einiges an sich und ihrem Leben ändern und so lernt sie auch im Fitnessstudio Tom kennen. Aber ist sie schon bereit für eine neue Liebe oder hat Jonas nochmal eine Chance verdient?

Meine Meinung:
Ich bedanke mich beim Verlag, das ich dieses Buch vorab lesen durfte. Dies ist das zweite Buch, das ich von der Autorin lese und wieder einmal habe ich es im Nu verschlungen. Der herrlich leichte, erfrischende und humorvolle Schreibstil macht es einem aber auch einfach diese Geschichte zu lesen. Das einzige was ich ein wenig übertrieben fand, waren die vielen Bio, veganen Hinweise, die häufigen Wiederholungen im Bezug auf "Käffchen geht immer" und das mir die neunjährige Tochter ein wenig zu sehr erwachsen vorkam. Ansonsten ist es eine aberwitzige Komödie um ein Paar, bei dem nach zehn Jahren Ehe die Luft raus ist. Köstlich fand ich auch Sprüche wie: "Jogge am besten frühmorgens, bevor dein Gehirn merkt, was du vorhast." oder "Du weißt ja, Männer sind wie Highheels: Wir lieben sie, aber sie tun uns teuflisch weh.". Zum Nachdenken waren aber auch so schöne Sätze wie: "Wenn ich bleiben würde, stände ich dir nur im Wege. Deshalb gehe ich, aber ich weiß: Bei jedem Schritt auf meinem Weg werde ich an dich denken." Ein Buch, das einem wieder vor Augen führt, was passiert, wenn man die Männer, Frauen und die Ehe vernachlässigt. Das Cover mit dem älteren Ehepaar passt so gar nicht zur Geschichte, allerdings passt es zum Stil der (K)ein Romane. Als leichte Sommerlektüre wunderbar geeignet und bekommt von mir gute 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 22.05.2017

Der 16. Geburtstag und Mutters Geschenk

Paradise Valley 1
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Lena die zusammen mit ihrer Schwester und einer neuen Familie gerade in eine Art Patchworkfamilie zusammenwachsen sollen, feiert ihren 16. Geburtstag. Da bekommt sie von einem Anwalt ein außergewöhnliches ...

Lena die zusammen mit ihrer Schwester und einer neuen Familie gerade in eine Art Patchworkfamilie zusammenwachsen sollen, feiert ihren 16. Geburtstag. Da bekommt sie von einem Anwalt ein außergewöhnliches Geschenk, mit dem Hinweis das er ihr dieses an ihrem 16. Geburtstag überreichen soll. In der Kiste befindet sich ein Medaillon und eine alte Videokassette. Doch kurz darauf wird sie von jemandem verfolgt, der ich das Medaillon entwendet. Tom der gerade mit seiner Filmcrew zugange ist, wird auf den Vorfall aufmerksam und will Lena dabei helfen wieder ihr Medaillon zu bekommen. Als sie die Videokassette ansehen werden wieder Erinnerungen an ihre Mutter in Lena geweckt. Und auch in dem Tagebuch ihres Vaters, das sie heimlich liest, erfährt sie, dass ihre Mutter an Elektrosensibilität litt und deshalb ihre Familie verlassen musste. Ihr Vater schreibt, was von einer Sekte, die sie regelrecht ergriffen hat. Was ist mit ihrer Mutter, warum hat sie Lena diese Nachricht zukommen lassen? Was steckt in diesem Medaillon? Und was hat es mit dieser Sekte auf sich?

Meine Meinung:
Ein interessantes Buch, das genau für jüngere Jugendliche ab 10–12 Jahre das richtige ist. So eine gewisse Spannung baut sich im Laufe des Buches auf, so das selbst ich jetzt gerne wissen möchte, wie das ganze weiter geht. Es geht um ein interessantes Thema nämlich Elektrosensibilität und wie dadurch eine Familie zerstört wurde. Aber auch ein Stück weit um Ängste, Sekten und Glauben, der allerdings in diesem Buch noch sehr zurückhaltend vorkam. Der Schreibstil ist sehr jugendlich, in kurzen Sätzen gehalten, so das diese manchmal sogar etwas unruhig wirken. Die Protagonisten der Zoomcrew haben mir sehr gut gefallen, sie sind sehr hilfsbereit und zuvorkommend. Dieses Buch ist eine Mischung aus Abenteuer, Spannung und einer kleinen beginnenden Liebesgeschichte. Ich denke das dieses Buch für Jungs und Mädchen gleichermaßen interessant sein könnte. Dem Autor bekannt von Tatort Drehbüchern und den "Kaminski Kids" und selbst Vater von drei Kindern, merkt man, an das er sich gut in dieses Alter einfühlen kann. Der Plot ist für mich gegen Ende sogar noch interessanter geworden, so dass ich auf den nächsten Teil gespannt bin. Von mir bekommt das Buch gute 4 von 5 Sterne. Die Zoomcrew wird außerdem in den Social Media das ganze kreativ supporten, das ebenfalls im Buch angegeben ist.

Veröffentlicht am 19.05.2017

Die sieben Todsünden von Morcone

Die Morde von Morcone
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"Ecce gladius Domini super terram, cito et velociter!"
(Seht, rasch und bald kommt das Schwert des Herrn über die Erde!)
Der Münchner Anwalt Robert Lichtenwald zieht es in sein Rustico nach Morcone in ...

"Ecce gladius Domini super terram, cito et velociter!"
(Seht, rasch und bald kommt das Schwert des Herrn über die Erde!)

Der Münchner Anwalt Robert Lichtenwald zieht es in sein Rustico nach Morcone in der Toskana, nach dem seine Frau ihn nach einem Streit verlassen hat. Hier will er über sein Leben und seine Ehe nachdenken und seinen Garten bepflanzen. Doch bei einem Spaziergang an einem Montag mit dem Conte, entdecken sie eine Tote ein Hermaphrodit (Zwitter) mit afrikanischer Herkunft. Auffällig ist das auf der Brust eingeritzte L. Als kurz danach erneut an einem Montag die nächste Tote gefunden wird, mit einem eingeritzten Buchstaben, ist es vorbei mit der Ruhe in Morcone. Waren die Morde als Strafe Gottes über den Ort gekommen? Auch Robert und die Reporterin Giada Bianchi, die Robert beim besser italienisch lernen behilflich ist, lassen die Morde keine Ruhe. Nachdem der dritte Mord geschieht und ihr Freund der Friseur Antonio Giustis verhaftet wird, bietet sie Robert um Hilfe. Erst wird von Satanisten ausgegangen, doch dann verdichtet sich immer mehr das der Mörder die sieben Todsünden sühne.

Meine Meinung:
Danke dem Verlag das ich dieses Buch vorablesen durfte. Ich kannte den Autor Stefan Ulrich schon von seinen Büchern "Quattro Stagioni" und "Arrivederci Roma", die mir beide sehr gut gefallen haben. Nun begibt sich der Autor in das neue Genre Krimi, was auch als Debüt ganz gut geklappt hat. Vereinzelt hatte ich jedoch das Gefühl, das es zu viele Details der Region und zu wenig um die Morde und die Opfer ging. Der Plot war ansonsten sehr interessant und auch die Recherchen zu Saligia den sieben Todsünden und zu Girolamo Savonarola haben mich sehr beeindruckt. Was mich am meisten störte, waren die vielen verschiedenen Namen und ital. und auch lat. Begriffe die der Autor verwendete. Es wäre vielleicht schön gewesen, diese in einem Anhang zu übersetzen bzw. zu beschreiben. Auch hat mir ein wenig das Ermittler-Täter Konzept gefehlt, da die Polizisten sich eher etwas zurück gehalten haben. Den für einen Hobbyermittler war mir Robert Lichtenberg dann doch etwas zu träge. Trotzdem könnte ich mir vorstellen das diese Gespann Lichtenberg/Bianchi bei einem neuen Fall aufeinander treffen. Das Cover mit einem Einblick der Toskana hingegen, fand ich sehr passend. Deshalb von mit 3 1/2 Sterne von 5 für diesen Toskana Krimi.

Veröffentlicht am 09.05.2017

Das kalte, winterliche Sylt wird von Toten überschattet

Ist so kalt der Winter
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John Benthien will die freien Tage zu Weihnachten, gemütlich mit seinem Vater auf Sylt verbringen. Da ereilt ihn eine heftige Grippe mit Fieber, die ihn ans Bett fesselt. Als sein Vater ein paar Besorgungen ...

John Benthien will die freien Tage zu Weihnachten, gemütlich mit seinem Vater auf Sylt verbringen. Da ereilt ihn eine heftige Grippe mit Fieber, die ihn ans Bett fesselt. Als sein Vater ein paar Besorgungen macht und John eingeschlafen war, wird er von einer älteren Frau geweckt. Annelie Jansen ihre Nachbarin ruft wirres Zeug, von Einbruch und toten Weihnachtsmann in der Badewanne. Doch John geht mit ihr in ihr Haus, um sich umzusehen und entdeckt eine Drohung und einige Ungereimtheiten, weswegen sie Annelie mit in ihr Haus nehmen. Jedoch ein paar Tage später die gleiche Szene wieder, wacht John aus den Schlaf auf, weil ihn Annelie geweckt hat. Dieses Mal sagt sie das sie einen toten Nikolaus in den Dünen gesehen und sie jemand verfolgt hat. Kurz darauf finden Benthiens Kollegen eine Leiche, bei der man recht schnell die Identität herausfindet. Als wenige Tage danach John Benthien die nächste Tote entdeckt, wird dieser Fall immer undurchsichtiger. Könnte der Täter der entflohene Sträfling Luca Meinhardt sein, der anscheinend in Sylt gesichtet wurde?

Meine Meinung:
Das Hörbuch mit der angenehmen Stimme von Nicole Engeln gelesen, hat mir sehr gut gefallen. Wie schon bei Nina Ohlandts Bücher sind ihre Krimis immer sehr bildlich und liebevoll geschrieben. Man merkt halt, das man es hier mit einer Autorin zu tun hat, die schon sehr viele gute Krimis geschrieben hat. Ich konnte mich von daher, recht gut in die einzelnen Szenen hineinversetzen und durch die bildliche Sprache hatte ich das Gefühl mitten im Winter auf Sylt zu sein. Förmlich habe ich das Feuer knistern hören und roch den Geruch nach Zimtsternen und Schokoladenkuchen. Durch das ständige Wechseln von idyllischer Weihnachtsvorbereitung, spannender Verfolgung, Ängsten und Morden fieberte und rätselte man bis zum Schluss mit. Das Ende wartet dann mit einer ganz anderen Wendung auf, wie man vielleicht erhofft hatte und hat mich wirklich überrascht. Die Protagonisten waren sehr sympathisch, mit einer glaubhaften Geschichte, die mich gut unterhalten hat. Der richtige Krimi für kalte Wintertage. Deshalb von mit 4 von 5 Sterne für diesen Kurzkrimi. Und ich freue mich auf weitere Krimis mit John Benthien und seinem Team.