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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2023

interessante Location - nicht spannend umgesetzt

Zwei Fremde
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Der Thriller hat spannende Elemente und das Thema finde ich ebenfalls geeignet für eine aufregende und nervenaufreibende Jagd, bei der man nicht weiß, wer das Gute und wer das Böse verkörpert. Die Umsetzung ...

Der Thriller hat spannende Elemente und das Thema finde ich ebenfalls geeignet für eine aufregende und nervenaufreibende Jagd, bei der man nicht weiß, wer das Gute und wer das Böse verkörpert. Die Umsetzung hat mir leider nicht ganz so gut gefallen. Die Szenen aus der Vergangenheit von Remie und über ihren Bruder sowie dessen Gefängnisaufenthalt waren sehr in die Länge gezogen und nicht spannend erzählt. Auch die Schilderung, welche Räume genau im Hotel leer stehen und wo sich was befindet, war zu umfangreich und diente nicht unbedingt einem Mehrwert, hier hätte deutlich gekürzt werden müssen. Interessant war dann, als beide Polizisten hintereinander auftauchten, mit dem gleichen Namen und Remie gemeinsam mit einem verbliebenen Gast entscheiden musste, welcher Polizist der echte wäre. Hier finde ich die Argumentationslinie lustig, welche Merkmale herangezogen wurden. Die wilde Verfolgungsjagd im Schneegestöber war mir auch too much, nicht so realistisch erzählt und die Aufklärung des Falles, warum und wer mit wem und wie verstrickt war, war etwas komplex und hat nicht so stimmig gepasst, finde ich. Ich war vom Schluss etwas enttäuscht und hatte mir aufgrund der Lokation und der Abgeschiedenheit des Hotels eine spannenderes Handlungsumfeld erwartet.

Veröffentlicht am 31.10.2023

macht nachdenklich

The Beautiful Fall - Die vollkommen irritierende Kettenreaktion der Liebe
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Der Roman beginnt erzählend und langsam aus Sicht des Ich-Erzählers Robert, der von seiner Krankheit berichtet, bei der er in regelmäßigen Abständen sein Gedächtnis verliert, sich wieder vollkommen neu ...

Der Roman beginnt erzählend und langsam aus Sicht des Ich-Erzählers Robert, der von seiner Krankheit berichtet, bei der er in regelmäßigen Abständen sein Gedächtnis verliert, sich wieder vollkommen neu orientieren muss und dafür Erinnerungsstützen in Form von Notizen und bedeutsamen Gegenständen aufbewahrt. Das Krankheitsbild ist unvorstellbar, spannend beschrieben und hat mein Interesse geweckt. Spannend ist auch der Aufbau des Buches, in dem man einen Countdown an Tagen bis zum nächsten Tag des Vergessens miterleben kann. Robert beschäftigt sich täglich mit den gleichen Dingen, er macht Sport, bestellt sich Lebensmittel vom Zustellservice und verbringt den Großteil des Tages damit, einen Rekord an Dominosteinen aufzustellen. Die Beschreibung des Alltages waren mir zu ausführlich, vor allem, da sie sich ständig wiederholen und das Thema Domino war vor allem in der ersten Hälfte des Buches zu aufdringlich, sodass es etwas langatmig war. Erst mit dem Eintritt von Julie in Roberts Leben kommt auch Schwung in die Geschichte. Julie stellt sein komplettes Leben auf den Kopf, sie bringt Robert dazu, mutiger zu werden und den Rhythmus zu durchbrechen, aber sie verbringt mit ihm auch viele gemeinsame Stunden mit den Dominosteinen. Die Beziehung ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Robert wehrt sich gegen sein Verliebtsein, da er weiß, dass er sich in wenigen Tagen nicht mehr an Julie erinnern wird können und möchte abblocken, auf der anderen Seite fühlt er sich zu ihr hingezogen und Julie gibt auch nicht so einfach auf. Sie lockt Robert aus der Reserve.
Der traurigste Teil an der Geschichte ist, dass Robert sich emotional von allen Mitmenschen zurückzieht, da er nicht weiß, wem er trauen kann und wem nicht. Er kann sich auch nicht erinnern, welche Menschen ihm nahe stehen. Durch das Schreiben seines Tagesberichtes versucht er, Erinnerungen und ihm neue Erkenntnisse festzuhalten. Doch kann er seinen Aufzeichnungen trauen? Kann er neuen Mitmenschen vertrauen oder kennen sie ihn schon? Wer sagt ihm die Wahrheit? Wenn es schiefgeht, er nicht mit dem Leben klarkommt, dann droht ihm die Einweisung in eine Anstalt, aber dies will er auf jeden Fall verhindern. Doch ist es der Sinn des Lebens, dass er aus Angst völlig isoliert und zurückgezogen lebt und kaum am Leben teilnimmt? Eine schwierige Entscheidung, die ich an Roberts Stelle auch nicht treffen möchte. Auch für ihn schwierig, auf welcher Grundlage er Entscheidungen treffen kann.
Der Roman macht nachdenklich und ist ruhig und leise, trotzdem gewaltig.

Veröffentlicht am 26.10.2023

alle lügen

Rotkäppchen lügt
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Der erste Teil der Trilogie hat es in sich. Der Thriller lässt sich aufgrund der kurzen und abwechslungsreichen Kapitel zügig lesen und die Geschichte entwickelt sich langsam zu einem Gesamtbild. Am Anfang ...

Der erste Teil der Trilogie hat es in sich. Der Thriller lässt sich aufgrund der kurzen und abwechslungsreichen Kapitel zügig lesen und die Geschichte entwickelt sich langsam zu einem Gesamtbild. Am Anfang hat man viele mögliche Zugänge und als Leserin absolut keinen Plan in welche Richtung die Reise geht, das mag ich persönlich sehr gerne und am Ende hat man zumindest einen Teilzusammenhang hergestellt, allerdings werden im ersten Teil nicht alle losen Fäden zusammengeführt und nicht alle Geschehnisse aufgeklärt. Der Thriller ist blutrünstig, es werden einige brutale Morde begangen und auch ausführlich, mit sämtlichen Details, geschildert.
Es sind einige interessante Charaktere im Spiel. Mir gefällt Nora als Charakter sehr gut, obwohl sie ihren Mitmenschen gegenüber eine distanzierte Art hat, die ihre Kolleg
innen eher von ihr fernhält. Wenn sie sich in einen Vorfall oder eine Sache verbissen hat, lässt sie sich nicht davon abbringen und auch nicht einschüchtern und sie kombiniert sehr gut, oft schneller als andere. Manja finde ich als Charakter noch immer undurchschaubar und ich bin mir nicht sicher, auf welcher Seite sie steht. Auf der einen Seite hat sie eine gute Aufklärungsrate, aber auf der anderen Seite wirkt sie auch erpressbar und hat sich mit dubiosen Leuten eingelassen. Ich bin gespannt, ob sie sich im nächsten Teil noch klarer positioniert.
Das Ende des Buches lässt mich etwas ratlos zurück. Ich hätte mit der Person als Täter*in nicht gerechnet, bin aber jetzt aufgrund des Cliffhangers schon sehr gespannt, welche Geheimnisse im zweiten Teil gelöst werden. Da ich offene Enden nicht mag, ist es für mich eine Motivation, mir schnell den nächsten Teil zu besorgen.

Veröffentlicht am 25.10.2023

nicht zu lange warten

Warum bist du nicht, wie ich dich gern hätte?
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Wir können unsere/n Partnerin nicht ändern, wir können nur uns selbst ändern. Eigentlich ist diese Sichtweise logisch, aber trotzdem fällt es schwer, vor allem in Situationen, in denen wir uns ärgern oder ...

Wir können unsere/n Partnerin nicht ändern, wir können nur uns selbst ändern. Eigentlich ist diese Sichtweise logisch, aber trotzdem fällt es schwer, vor allem in Situationen, in denen wir uns ärgern oder bei Konflikten, dass wir uns darauf besinnen. Die Autorin gibt einen umfangreichen Einblick in die unterschiedlichsten Themenbereiche, wie Familie, Sexualität, brisante Streitthemen in Beziehungen und verknüpft diese immer mit praktischen Fallbeispielen aus ihrer Arbeitspraxis. Die Antworten sind alltagstauglich und praxisnah. Um keine Illusionen entstehen zu lassen, erwähnt sie fairerweise auch, dass es sehr lange dauert, bis wir unsere eingefahrenen Verhaltensweisen und Denkmuster verändern können und in emotionalen Situationen ist es auch normal, dass wir wieder in alte Muster zurückfallen.
Dass Frauen und Männer unterschiedlich kommunizieren ist allseits bekannt, spannend waren hier die Beispiele, wenn man die Rollen vertauscht und die Situation aus Sicht des anderen Geschlechts betrachtet. Dadurch kann man auch Verständnis für die andere Seite aufbauen. Interessant finde ich auch, dass Frauen eher einen Coach oder Therapeut
innen aufsuchen, wenn sie gerade ein Problem haben und dies lösen möchten und Männer erst Hilfe suchen, wenn die Situation schon eskaliert ist, eine Trennung vollzogen wurde und es sozusagen zu spät ist.

Veröffentlicht am 24.10.2023

nützlich in allen Lebenslagen

Good Inside - Das Gute sehen
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Das Cover ist fröhlich und bunt gestaltet, es fällt auf und symbolisiert das Miteinander. Die Autorin vermittelt ihre Aussagen so, dass sie für eine breite Zielgruppe leicht verständlich sind und sich ...

Das Cover ist fröhlich und bunt gestaltet, es fällt auf und symbolisiert das Miteinander. Die Autorin vermittelt ihre Aussagen so, dass sie für eine breite Zielgruppe leicht verständlich sind und sich jede*r in den vorgestellten Situationen wiedererkennt. Ich finde es toll, dass es praxisnah und alltagstauglich geschrieben ist, nicht nur theorielastig ohne konkrete Handlungsansätze. Die wichtigste Message ist es, das Gute zu sehen und auch in schwierigen Situationen nicht aus den Augen verlieren. Mir gefällt auch der Ansatz, dass wir zuerst herausfinden müssen, was eigentlich dahinter steckt. Ein bedeutender Schritt ist schon getan, wenn man sich dessen bewusst ist und eine Veränderung anstrebt. Kinder wollen verstanden werden und je nach Alter oder Gefühlslage können sie sich besser oder schlechter artikulieren.
Es gibt natürlich keine allgemeingültigen Rezepte und Regeln, wie man sich in bestimmten Situationen verhalten sollte und welches Ergebnis dann dabei herauskommen wird, wie immer, wenn man mit Menschen arbeitet, aber einige interessante Denkanstöße sind dabei, die man sich verinnerlichen und bei Gelegenheit ausprobieren kann. Auch kleine Schritte und Erfolge verhelfen zu einem glücklicheren Miteinander, nicht nur in der Eltern-Kind-Beziehung, sondern auch in allen Lebenslagen. Selbstreflexion sollte uns dabei ständig begleiten und dies auf ehrliche Weise, auch wenn uns etwas nicht so gut gelungen ist, dazu stehen und daran arbeiten, wie man es beim nächsten Mal anders und vielleicht besser hinbekommen könnte.