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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.08.2023

Wie sieht es hinter der perfekten Fassade aus?

Die Schwester
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Der Roman ist sehr spannend geschrieben und man rätselt als Leser*in bis zum Schluss mit Mara, was wohl hinter dem plötzlichen Verschwinden ihrer Schwester steckt. Ist Lisa etwas zugestoßen oder hat sie ...

Der Roman ist sehr spannend geschrieben und man rätselt als Leser*in bis zum Schluss mit Mara, was wohl hinter dem plötzlichen Verschwinden ihrer Schwester steckt. Ist Lisa etwas zugestoßen oder hat sie ihre Familie mit ihren beiden kleinen Kindern vielleicht sogar freiwillig verlassen? Die Spurenlage ist äußerst dürftig und je mehr man hinterfragt, umso verwirrender wird es. So weit ist der Roman gut aufgebaut, aber auch das wahre Thema dahinter ist es wert näher betrachtet zu werden. Lisa ist eine erfolgreiche Ärztin, Ehefrau und Mutter von zwei Kleinkindern, nach außen hin führt sie ein perfektes, glückliches Familienleben. Doch wie sieht es innerlich in ihr aus? Erfüllt sie die Mutterschaft? Ist ihre Ehe so glücklich, wie es scheint? Ist es so gut vereinbar, mit zwei kleinen Kindern in einem anstrengenden Beruf Vollzeit zu arbeiten? Wie sieht es hinter der perfekten Fassade aus? Wem kann man sich bei Problemen anvertrauen? Fragen, die sich viele Frauen stellen und bei den meisten ist es nicht so einfach, wie es vielleicht für Außenstehende wirkt. Außerdem gibt es wenige Hilfsangebote für Frauen, an wen man sich bei Problemen wenden kann, und zudem ist auch die Hemmschwelle recht hoch. Durch diese komplexen inhaltlichen Gedanken hat mir das Buch noch besser gefallen!

Veröffentlicht am 14.07.2023

Thriller mit düsterer Grundstimmung

Die Verborgenen
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Der Thriller hat gleich zu Beginn einen hohen Spannungslevel und dieser wird konstant auf hohem Niveau gehalten. Auch in Kapiteln, in denen weniger passiert, spürt man als Leser*in eine unterschwellige, ...

Der Thriller hat gleich zu Beginn einen hohen Spannungslevel und dieser wird konstant auf hohem Niveau gehalten. Auch in Kapiteln, in denen weniger passiert, spürt man als Leser*in eine unterschwellige, bedrohliche Stimmung. Über Phrogger habe ich mir bis zum jetzigen Zeitpunkt noch gar keine Gedanken gemacht, aber alleine schon die Vorstellung, dass sich jemand im eigenen Heim unbemerkt einnistet, finde ich gruselig. Die unterschiedlichen Perspektiven, aus denen gewisse Ereignisse geschildert werden, finde ich spannend, kombiniert mit den Beobachtungen und Schlussfolgerungen der Phrogger. Situationen, die zuerst völlig harmlos wirken, bekommen mit der Zeit durch das Hintergrundwissen und die erweiterten Sichtweisen eine völlig neue Bedeutung. In der Familie gibt es viele Geheimnisse und unausgesprochene Vorwürfe, die sich hochschaukeln und irgendwann herausmüssen. Von Tabea hätte ich gerne mehr gelesen, ihre Gedanken und ihre Geschichte finde ich sehr berührend. Der Schluss hat mich persönlich etwas überrascht, aber hier möchte ich an dieser Stelle nicht mehr verraten, um den Lesespaß nicht zu verderben.
Ich finde den Thriller sehr gelungen und lesenswert und er lebt vor allem aufgrund der Beobachtungen und der erzeugten dunklen Stimmung des Buches.

Veröffentlicht am 14.07.2023

manchmal kommt das Leben dazwischen

Vom Ende der Nacht
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Der Roman hat mich aufgrund des Titels und des harmonischen Covers angesprochen. Inhaltlich braucht er eine gewisse Zeit, bis Spannung aufkommt, bis die Charaktere interessant werden und bis überhaupt ...

Der Roman hat mich aufgrund des Titels und des harmonischen Covers angesprochen. Inhaltlich braucht er eine gewisse Zeit, bis Spannung aufkommt, bis die Charaktere interessant werden und bis überhaupt etwas geschieht. Erst ab der Mitte des Buches wird es ereignisreich und spannend, bis dahin habe ich meine Entscheidung für das Buch schon ein oder zwei Mal bereut. In der Jugendzeit passiert zwischen Will und Rosie augenscheinlich nicht viel, Blicke, Sehnsüchte und lange Gespräche über dies und jenes, trotzdem spüren sie eine Verbundenheit, die sie ihr Leben lang nicht mehr loslässt. Beide entscheiden sich für andere Partner, andere Orte, treffen Entscheidungen, aber so wirklich glücklich sind sie nicht damit. Vor allem Rosie stellt ihre eigenen Wünsche immer an die letzte Stelle. Manchmal haben Will und Rosie lange Zeit intensiven Kontakt, dann lockeren Kontakt und manchmal sehen sie sich lange Zeit gar nicht und wenn sie wieder aufeinander treffen, fühlt es sich an, als ob keine Zeit dazwischen gewesen wäre. Am Ende dreht sich die Geschichte noch einmal, aber so wirklich zufrieden stellt mich der Schluss als Leser*in nicht. Mir ging die Veränderung zu schnell, zu unvorhersehbar, nicht so wirklich stimmig mit dem restlichen Teil des Romans.

Veröffentlicht am 10.07.2023

oberflächlich und vulgär

Sieben Männer später
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Ich hätte mir den Roman als lustige, leichte Sommerlektüre vorgestellt, da das Cover modern, frisch und witzig aussieht. Leider hat mir der Roman nicht so gut gefallen, wir erwartet. Die Sprache ist sehr ...

Ich hätte mir den Roman als lustige, leichte Sommerlektüre vorgestellt, da das Cover modern, frisch und witzig aussieht. Leider hat mir der Roman nicht so gut gefallen, wir erwartet. Die Sprache ist sehr vulgär und ein Klischee jagt das nächste, was an sich witzig sein könnte, aber in diesem Fall schon too much ist, sodass es peinlich wirkt. Außerdem mag ich es nicht so gerne, wenn so viele Vorurteile abgehandelt werden, ich hätte mir Esther und ihre Clique moderner und frischer vorgestellt.
Die Idee mit der Challenge von Esther finde ich lustig, so kontaktiert sie ihre sieben vorigen Beziehungen noch einmal und versucht herauszufinden, ob nicht doch die/der Richtige schon dabei war und sie dies nur nicht erkannt hatte. Schön finde ich die Mädels-WG mit ihren Vor- und Nachteilen und die Beziehung zur Nachbarschaft. Obwohl die Freundinnen zuerst so eng miteinander wirken, so haben sie dennoch Neid- und Schuldgefühle, das hätte ich mir so auch nicht unbedingt erwartet. Einige Szenen werden meiner Meinung nach zu sehr ausgeschmückt und zu oft wiederholt. Der Roman ist eine leichte Sommerlektüre, wenn man Vorurteile gegenüber Männern, Klischees und vulgäre Sprache mag, wird man ihn witzig finden, ansonsten ist es leichte Lektüre für zwischendurch.

Veröffentlicht am 10.07.2023

macht Lust auf Meer

Weniger ist Meer
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Die Auswanderungsgeschichte von Christine und ihrer Familie liest sich soo lebhaft und natürlich, dass man das Gefühl hat, gemeinsam mit ihnen in Portugal zu sein und bei ihrem Abenteuer mit dabei zu sein. ...

Die Auswanderungsgeschichte von Christine und ihrer Familie liest sich soo lebhaft und natürlich, dass man das Gefühl hat, gemeinsam mit ihnen in Portugal zu sein und bei ihrem Abenteuer mit dabei zu sein. Mir gefällt der lebendige Schreibstil, man wird als Leser*in mitgenommen von einem Thema zum nächsten und zwischendurch gibt es wieder einen Rückblick oder eine Geschichte aus der Vergangenheit. Die Leidenschaft zum Surfen ist total spürbar und ein essentieller Aspekt in ihren Erzählungen und ihrer Biografie, dies wird deutlich zum Ausdruck gebracht. Ebenfalls gut gefällt mir, dass nicht nur die positiven Seiten erwähnt werden, sondern auch Ängste und Befürchtungen Platz haben, negative Aspekte werden genauso erwähnt und es ist nicht immer alles nur schön und durch die rosarote Brille betrachtet. Christine gibt einen sehr ehrlichen Einblick in ihre Trauer und Verluste und lässt keine unangenehmen Themen aus. Neue Freundschaften entstehen, alte Freunde werden noch enger und manche Freunde werden aussortiert. Das Buch macht auf alle Fälle Lust auf Portugal und Meer und danke auch für die wunderbaren Fotos am Ende des Buches!