unterschätze nicht die Macht der Frauen
FeuerjagdMir gefällt die ruhige, entspannte Erzählweise der Autorin, die sehr gut zum irischen Landleben passt. Was mir weniger gut gefallen hat, sind die ausschweifenden Dorfgeschichten, diese hätten kürzer gehalten ...
Mir gefällt die ruhige, entspannte Erzählweise der Autorin, die sehr gut zum irischen Landleben passt. Was mir weniger gut gefallen hat, sind die ausschweifenden Dorfgeschichten, diese hätten kürzer gehalten werden können. Zudem werden die Dorfbewohner als naiv dargestellt und die Frauen und Mädchen werden gar nicht erst ernst genommen. Diese veraltete Denkweise gefällt mir nicht und die Tratschgeschichten, wer mal was mit wem vor fünfzig Jahren hatte, waren nicht relevant.
Als Johnny mit einem Unbekannten ins Dorf zurückkehrt und alle mit seinen Goldgräbergeschichten lockt, kommt wieder Schwung in die Geschichte und man erkennt, dass es innerhalb der Dorfgemeinschaft zu brodeln beginnt. Man hat das Gefühl, endlich passiert mal etwas Außergewöhnliches in dem abgeschiedenen Dorf, auch wenn die Geschichte rund um das Gold nicht glaubwürdig dargestellt war, sondern eher schleppend in Fahrt kam.
Das traditionelle Pub und das einfache Ortsleben gefallen mir, auch wenn Cal es als Zugezogener nicht einfach hat, Anschluss zu finden.
Trey hat endlich ein wenig Halt gefunden, indem sie sich an den Werten von Cal und Lena orientiert und Verantwortung für ihren Hund übernimmt. Durch die ganze Unruhe durch das Auftauchen ihres Vaters kommt auch Trey wieder komplett aus dem Takt und handelt unüberlegt. Der Tod ihres älteren Bruders beschäftigt sie nach wie vor schwer und sie will endlich jemanden dafür zur Verantwortung ziehen. Doch hier mauert die Dorfgemeinschaft und niemand gibt preis, was er oder sie weiß oder vermutet. Man tut fast so, als wäre Treys Bruder noch am Leben und nur kurz im Ausland, was ich eigenartig finde. Wenn es hart auf hart kommt, halten die Einheimischen zusammen, vor allem Fremden gegenüber.
Was sich am Ende aber als spannende Message herausstellt, man sollte die Intelligenz und die Macht der Frauen nicht überschätzen.