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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.04.2023

Ist dies wirklich die endgültige Wahrheit?

Die Wahrheit
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Im Roman, der eigentlich ein Krimi oder Thriller sein müsste, wird recht schnell zu Beginn die Spannung aufgebaut und diese hält sich auch während der Geschichte konstant hoch. Durch die abwechselnden ...

Im Roman, der eigentlich ein Krimi oder Thriller sein müsste, wird recht schnell zu Beginn die Spannung aufgebaut und diese hält sich auch während der Geschichte konstant hoch. Durch die abwechselnden Perspektiven der einzelnen Kapitel bekommt man als Leserin einen Einblick aus Sicht von Bill, Jennica oder Karla und zusätzlich werden die Ermittlungsprotokolle der Verhöre eingebaut. Man weiß als Leserin schon zu Beginn, wer am Ende nicht überleben wird, aber trotzdem ist der Weg dahin, wie es zum Doppelmord kommen konnte und wer in welcher Weise involviert ist, sehr spannend beschrieben. Die Charaktere sind auch ausführlich geschildert und das Mitgefühl mit ihnen wechselt von Kapitel zu Kapitel, wobei zum Ende hin fast alle Charaktere, außer natürlich Bills kleine Tochter Sally, bedeutend an Sympathie verlieren. Mir gefällt außerdem, dass der Autor mit weniger aktiven Handlungen, aber dafür mit intensiveren psychologischen Raffinessen arbeitet und somit die Leser*innen emotional stark involviert.
Am Ende des Buches fügen sich alle Handlungsstränge zu einem gemeinsamen Schluss zusammen und fast alle Fragen werden aufgeklärt. Eine Frage bleibt für mich als Leserin noch offen: Wer hat Bill beim Jugendamt gemeldet?
Leider habe ich die beiden Vorgänger-Titeln „Die Lüge“ und „Die Bosheit“ noch nicht gelesen, werde das aber jetzt nachholen und hoffe, dass sie ebenso spannend sind und mich gut unterhalten werden.

Veröffentlicht am 30.04.2023

ein vielschichtiger actionreicher Krimi

Mutterliebe
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Der Justiz-Krimi ist eher ein Action-Thriller, da er durchgehend sehr temporeich und auch ereignisreich ist und der Justiz-Handlungsstrang nur einer von mehreren Handlungssträngen ist. Die Gerichtsreporterin ...

Der Justiz-Krimi ist eher ein Action-Thriller, da er durchgehend sehr temporeich und auch ereignisreich ist und der Justiz-Handlungsstrang nur einer von mehreren Handlungssträngen ist. Die Gerichtsreporterin Kiki Hollander wirkt sehr quirlig, überaus motiviert und hängt sich persönlich mit voller Energie in ihren Auftrag, bis es für sie selbst persönlich und gefährlich wird. Als Charakter wirkt sie sehr sympathisch, als Leser*in muss man sie einfach mögen sowie auch ihr Umfeld. Sehr gut gefallen hat mir aber auch der ernste Hintergrund, wie es Frauen mit Depressionen während und nach der Schwangerschaft ergeht und wie schwerwiegende Folgen eine falsche Medikation haben kann. Sylvia wird im Verlauf des Buches auch vielschichtiger dargestellt, nicht nur als Kindermörderin, wie sie während des Prozesses von einigen Personen wahrgenommen wird, dies hat mir gut gefallen. Sehr emotional und authentisch finde ich auch die persönlichen Erzählungen von Sylvia am Anfang der einzelnen Kapitel aus ihrer Wahrnehmung. Hiervon hätte ich gerne noch mehr gelesen. Insgesamt hat mir der vielschichtige und actionreiche Krimi sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 27.04.2023

ruhige drohende Stimmung

30 Tage Dunkelheit
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Der Kriminalroman hat einen langsamen, erzählenden Charakter, sodass man als Leserin gemütlich folgen kann und dann ereignet sich doch wieder ein spannender Plot oder ein Ereignis, mit dem man nicht unbedingt ...

Der Kriminalroman hat einen langsamen, erzählenden Charakter, sodass man als Leserin gemütlich folgen kann und dann ereignet sich doch wieder ein spannender Plot oder ein Ereignis, mit dem man nicht unbedingt gerechnet hat. Die Schriftstellerin Hannah wird zu Beginn sehr unsympathisch dargestellt: momentan erfolglos, am absteigenden Ast, neidisch auf ihre Kolleginnen, die Mainstreamkrimis schreiben und sich gut verkaufen, alkoholabhängig, unfreundlich – das typische Klischee einer zurückgezogen lebenden Schriftstellerin. Der Tapetenwechsel in ein anders Land und der Kontakt zu anderen Menschen tut ihr aber sichtlich gut und sie wandelt sich immer mehr, auch charakterlich. Zu manchen Personen baut sie eine Beziehung auf und der Todesfall des Neffen ihrer Vermieterin ist natürlich großes Gesprächsthema in dem kleinen, abgeschiedenen Dorf und bietet für Hannah die ideale Ausgangssituation für ihren eigenen Krimi, den sie in 30 Tagen schaffen möchte. Neugierig unterstützt sie auch den einsamen Dorfpolizisten bei den Ermittlungsarbeiten und je öfter sie bedroht wird, sich nicht mehr einzumischen, umso mehr wird sie dazu motiviert weiterzumachen und nicht locker zu lassen. Der Krimi hat eine besondere Stimmung, die auch die Dorfbewohner spiegelt, verschlossen, geheimnisvoll und Fremden gegenüber misstrauisch und kritisch. Das Ende hat mich dann persönlich doch ein wenig überrascht, passt aber im Nachhinein ganz gut.

Veröffentlicht am 27.04.2023

Tote Tante und noch weitere Giftmorde

Halliggift (Ein Minke-van-Hoorn-Krimi 3)
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Der Nordseekrimi ist aufgrund der mitreißenden und lebendigen Erzählweise der Autorin uns als Leserinnen so authentisch, als ob man tatsächlich vor Ort und mitten im Geschehen wäre. Minke und Lisa sind ...

Der Nordseekrimi ist aufgrund der mitreißenden und lebendigen Erzählweise der Autorin uns als Leserinnen so authentisch, als ob man tatsächlich vor Ort und mitten im Geschehen wäre. Minke und Lisa sind beide sehr liebenswerte Charaktere und ergänzen sich als Ermittlerinnen gut, auch wenn sie nicht immer einer Meinung sind. Bo kann diesmal aufgrund seines Krankenstandes nur eingeschränkt mitwirken, aber dafür hat er einen für ihn passenden Part zugeschrieben bekommen. Die Giftmorde sind im Nachhinein schlüssig und aus Täterinnensicht auch gut nachvollziehbar und wurden auch beinahe perfekt umgesetzt, vor allem die Szene mit der „Toten Tante“ lädt zum Schmunzeln ein, wie auch noch zahlreiche weitere Eigenheiten. Bereichernd finde ich auch die Tagebucheintrage aus Sicht des jungen Mädchens, das gerade in der anfänglichen Verliebtheitsphase war. Allerdings waren sie für meinen Geschmack recht kurz gehalten, hier hätte ich gerne noch mehr davon gelesen. Am Ende fügen sich alle Puzzleteile perfekt ineinander und ergeben einen runden und gelungenen Abschluss.

Veröffentlicht am 26.04.2023

interessante Charaktere

Inselmord
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Ein Mord auf einer Halbinsel auf Rügen, der von einem speziellen Ermittlungsteam aufgeklärt wird. Es bleibt allerdings nicht bei einem Mord und langsam aber doch wird das Ermittlungsteam fast zu klein, ...

Ein Mord auf einer Halbinsel auf Rügen, der von einem speziellen Ermittlungsteam aufgeklärt wird. Es bleibt allerdings nicht bei einem Mord und langsam aber doch wird das Ermittlungsteam fast zu klein, sodass auch Neulinge die Chance bekommen, direkt an der Front zu ermitteln und IT-Experten hinzugezogen werden. Es gibt viele interessante Handlungsansätze, Gedanken, die wieder verworfen werden, neue Ideen, die sich auftun und man hat das Gefühl als Leser*in mitten im Geschehen zu sein. Man muss sich nur auf eine gedankliche Reise einlassen. Die Hintergründe, ohne zu viel zu verraten, finde ich besonders spannend und runden die Geschichte schlussendlich sehr gut ab. Mir hat der Bezug zur Schulzeit und den damaligen Ereignissen und die Verknüpfung mit aktuellen Geschehnissen sehr gut gefallen. Was ich nicht so gelungen finde, ist die Einbeziehung der IT-Expertin, die sich im Darknet umhört und sofort Ergebnisse erzielt bzw. Personen ausfindig macht, das scheint mir dann doch zu schnell und nicht ganz glaubwürdig. Ansonsten hat mich der Krimi sehr gut unterhalten, im nächsten Teil würde ich mir noch zusätzlich Einblicke in das Privatleben der Ermittler, vor allem Romy und Jan, wünschen, da dies fast komplett fehlt. Mir gefällt es gut, wenn es eine Kombination aus Ermittlungsfall und Privatleben gibt, das macht die Personen lebendiger. Dies würde sie noch menschlicher und authentischer machen. Die Verdächtigen waren charakterlich gut dargestellt, sodass ihr Handeln auch nachvollziehbar war.