Trotzdem
Mein drittes LebenDer Roman hat eine düstere, traurige Grundstimmung, die zwischenzeitlich sehr schwer auszuhalten ist. Erzählt wird er aus der Sicht von Linda, die nach dem Unfalltod ihrer 17jährigen Tochter in ein tiefes ...
Der Roman hat eine düstere, traurige Grundstimmung, die zwischenzeitlich sehr schwer auszuhalten ist. Erzählt wird er aus der Sicht von Linda, die nach dem Unfalltod ihrer 17jährigen Tochter in ein tiefes Loch fällt. Ihr Mann geht mit der Trauer anders um und er hat auch noch zwei weitere Kinder, aber Linda fühlt sich von allen im Stich gelassen und gibt sich voll und ganz ihrer Trauer hin. Sie kümmert sich nicht, was ihr Umfeld für angemessen hält oder was von ihr erwartet wird, sondern muss nun mit ihrem neuen Leben und ihrer Situation klarkommen, muss alleine sein und muss überlegen, ob sie einen Neuanfang schaffen will und kann. Mit der Zeit füllt sich ihr Leben wieder mit neuen Menschen und Tieren, sie mietet einen alten, abgelegenen Bauernhof und bricht aus ihrem gewohnten Umfeld und ihrem Rhythmus aus. Zwischenzeitlich wirkt die Stimmungslage sehr trostlos, die Beziehung zu ihrem Ehemann geht in die Brüche, Linda trauert intensiv und erlaubt sich so viel Zeit dafür zu nehmen, wie sie braucht.
Mit der Zeit ist sie wieder offen, sich neuen Menschen anzunähern und ein gewisses Maß an Nähe und Vertrauen zuzulassen. Linda erfährt auch wieder, dass alle Menschen ihre eigenen Probleme zu schultern haben und sie nicht alleine dasteht. Am Ende des Romanes hat man das Gefühl, Linda hat sich wieder gefangen und kann zumindest kleine Momente des Glücks genießen, auch wenn ihr Leben nie wieder glücklich werden wird, so wie es einmal war.
Dieses „Trotzdem“ hat mir als Message sehr gut gefallen, ist eine gelungene Zusammenfassung in einem Wort.