Profilbild von coffee2go

coffee2go

Lesejury Star
offline

coffee2go ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit coffee2go über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.11.2022

aus dem Ruder gelaufen

Böser Abschied
0

Ein Junggesellenabschied gerät völlig aus dem Ruder und am nächsten Tag können sich alle Beteiligten nicht mehr so genau an die Geschehnisse erinnern. Dass zudem noch ein ortsansässiger Polizist involviert ...

Ein Junggesellenabschied gerät völlig aus dem Ruder und am nächsten Tag können sich alle Beteiligten nicht mehr so genau an die Geschehnisse erinnern. Dass zudem noch ein ortsansässiger Polizist involviert ist, macht die Ermittlungen noch komplexer. Die Aufklärung ist relativ kurzweilig und man wird als Leser*in von einer Lüge oder Vertuschungsaktion zur nächsten gelotst. Sehr gut gefallen haben mir allerdings die örtlichen Begebenheiten. Obwohl ich noch nie dort war, konnte ich mir den Strand, Sylt, die Stimmung in der Nacht dort sehr gut vorstellen und mich in die mehr oder weniger lustige Junggesellenparty hineinversetzen.

Veröffentlicht am 07.11.2022

Zeit für Reflexion

Sommerschwestern
0

Der Roman liest sich auf der einen Seite leicht wie ein Sommerroman, auf der anderen Seite kommen aber nach und nach zahlreiche Probleme und auch traurige Facetten der gesamten Familie auf den Tisch. In ...

Der Roman liest sich auf der einen Seite leicht wie ein Sommerroman, auf der anderen Seite kommen aber nach und nach zahlreiche Probleme und auch traurige Facetten der gesamten Familie auf den Tisch. In den paar Tagen im Ferienhaus am Strand haben die Schwestern Zeit, in der sie gemeinsam wieder näher zueinander finden, aber auch aneinandergeraten und auch Zeit, in der sie alleine ihr eigenes Leben reflektieren können. Natürlich hat die Zusammenkunft auch noch einen weiteren Hintergrund, weshalb ihre Mutter dies alles arrangiert hat, auf den ich jetzt nicht näher eingehen möchte um nicht zu viel zu verraten. Für meinen Geschmack hätte der Roman noch etwas mehr in die Tiefe gehen können, dann hätte er mir noch besser gefallen. Es ist allerdings kein leichter Sommerroman, wie man es aufgrund des Titels vermuten würde.

Veröffentlicht am 04.11.2022

nicht jeder sagt die Wahrheit

Nordwestnacht
0

Der dritte Fall von Hendrik Norberg und Anna Wagner spielt in St. Peter Ording, einem kleinen Ort am Strand. Eine Filmcrew dreht hier gerade an der Fortsetzung einer Serie mit mehr oder weniger bekannten ...

Der dritte Fall von Hendrik Norberg und Anna Wagner spielt in St. Peter Ording, einem kleinen Ort am Strand. Eine Filmcrew dreht hier gerade an der Fortsetzung einer Serie mit mehr oder weniger bekannten Schauspielerinnen und ist plötzlich nicht mehr Filmset, sondern realer Schauplatz. Schnell ist klar, dass nicht alle Beteiligten auf Anhieb die Wahrheit sagen, sodass die Ermittlungen eher schleppend verlaufen. Ein junger Ermittler ist auch noch frisch verliebt und mit seinen Gedanken nicht ganz bei der Sache, sodass die Geschichte richtig gefährlich für ihn wird.
Besonders gelungen finde ich die Beschreibung der Örtlichkeiten. Ich war zwar selbst noch nie dort, habe aber beim Lesen ein sehr schönes Gefühl für den Strand, die Gegend und die Stimmung bekommen. Auch das Privatleben von Erik und Anna spielt wieder eine Rolle und mit der Zeit merkt man als Leser
in auch, wie sich die Beiden weiterentwickeln.
Am Ende findet man noch einen gemeinen Cliffhanger, sodass man am liebsten weiterlesen möchte, jetzt aber erst mal auf den neuen Teil warten muss.

Veröffentlicht am 03.11.2022

traurig schön

Jeder Tag für dich
0

Der Roman lässt sich auf der einen Seite sehr schnell lesen, da man als Leser*in unbedingt wissen möchte, wie es Mary geht und wie sie ihr Leben weiterhin bestreitet, auf der anderen Seite brauchte ich ...

Der Roman lässt sich auf der einen Seite sehr schnell lesen, da man als Leser*in unbedingt wissen möchte, wie es Mary geht und wie sie ihr Leben weiterhin bestreitet, auf der anderen Seite brauchte ich zwischendurch Verschnaufpausen, da die Geschichte so unendlich schön, aber zugleich auch traurig ist. Mary hat einen straffen Alltag, der sie am Leben hält und zudem steht sie jeden einzelnen Tag stundenlang am Bahnhof und wartet auf Jim, in der Hoffnung, dass er zu ihr zurückkommt und sie ihr gemeinsames Leben fortsetzen können als ob inzwischen keine Zeit vergangen wäre. Sie gönnt sich keine Freizeit, keine schönen Erlebnisse und ist auch nicht bereit für neue Beziehungen. Es ist ein wahrer Glücksfall, dass die Reporterin Alice in ihr Leben tritt und mit ihrer erfrischenden Art und Weise die Suche nach Jim forciert. Gerade für Mary ist es sehr wichtig, dass sie Klarheit findet, in welcher Weise auch immer um danach ihr Leben neu zu sortieren. Der Roman ist sehr emotional und tiefgründig traurig geschrieben, es herrscht Großteils eine bedrückende Grundstimmung und mit Alice kommt ein Aufwind und Elan in die Geschichte, was mir sehr gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 28.10.2022

eiskalte Stimmung

Kalt und still
0

Hanna hat es momentan nicht leicht: Sie wird von ihren Vorgesetzten aus ihrer Position im Team gedrängt, weil sie sich korrekt nach Vorschrift verhalten hat und einen Kollegen nicht decken möchte, der ...

Hanna hat es momentan nicht leicht: Sie wird von ihren Vorgesetzten aus ihrer Position im Team gedrängt, weil sie sich korrekt nach Vorschrift verhalten hat und einen Kollegen nicht decken möchte, der seine Frau misshandelt. Gleichzeitig verlässt sie ihr Lebensgefährte und somit ist auch von heute auf morgen ihre Wohnung weg und sie muss sich um alle ihre Lebensbereiche gleichzeitig kümmern, von ihrem Selbstvertrauen ist auch nichts mehr übrig. Ihre Schwester Laura spring ihr in der Not zu Hilfe und regelt vorerst mal alles für sie. Doch auch im schönen Wochenendhaus in Schweden kommt sie nicht lange zur Ruhe, dann ganz in ihrer Nähe verschwindet ein junges Mädchen nach einer Party nahezu spurlos. Die Suche nach dem Mädchen, die Ermittlungen und das Drumherum laufen nicht so glatt, wie gewünscht…..
Genau das hat mir an diesem Krimi auch so gut gefallen: Aus einer alltäglichen Situation, die aus dem Ruder läuft, entsteht ein Unglück und dann wird eine immer größere Sache daraus, ohne, dass es so beabsichtigt gewesen wäre, aber es lässt sich nicht mehr aufhalten. Wie bei einer Schneelawine, wenn diese mal ins Rollen gerät, ist sie nicht mehr zu stoppen.
Nebenbei erfährt man als Leser*in auch sehr viel aus dem privaten Leben der Ermittler und aller beteiligten und befragten Personen, das macht das Geschehen noch viel realer und authentischer. Vor allem auch die Beschreibung der Landschaft, die kalten Temperaturen und das Leben in den Bergen – obwohl ich noch nie dort war, kann ich es mir bildlich sehr gut vorstellen und fühlen. Wirklich toll umgesetzt von der Autorin! Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!