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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.04.2019

schafft Bewusstsein und macht nachdenklich

Wenn man den Himmel umdreht, ist er ein Meer
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Meine Meinung zum Buch:
Zuallererst sind mir der poetische und wunderschöne Titel sowie das ebenso ansprechende Cover positiv aufgefallen. Der Schreibstil wirkt zu Beginn etwas direkt, beobachtend, distanziert, ...

Meine Meinung zum Buch:
Zuallererst sind mir der poetische und wunderschöne Titel sowie das ebenso ansprechende Cover positiv aufgefallen. Der Schreibstil wirkt zu Beginn etwas direkt, beobachtend, distanziert, sodass ich nicht sofort auf die Idee gekommen bin, dass die Autorin ihre eigenen Erlebnisse und Erfahrungen schildert. Mit der Zeit bekommt man allerdings einen besseren Einblick in die Familiengeschichte und kann die Distanziertheit und fehlende Emotionalität nachvollziehen, trotzdem hätte ich mir mehr Emotionen und Nähe gewünscht.
Der Zwiespalt zwischen positivem Denken und dann wieder Enttäuschung, der Wunsch nach Nähe und dann wieder der Wunsch allein zu sein – die ganzen Hochs und Tiefs, die die Krankengeschichte und die Verarbeitung der Erlebnisse mit sich bringen, finde ich, sind sehr gut zum Ausdruck gekommen. Nicht ganz klar war mir zeitweise die Beziehung zu J., manchmal waren sie sich sehr nah und dann ist er nicht da, wenn Tabea eine lebensnotwendige Operation über sich ergehen lassen muss.
Schön finde ich, dass viele Metapher und poetische Sichtweisen vorkommen, die die Erzählungen rund um den Krankenhausalltag und die Aufarbeitung der Familiengeschichte, besser ausdrücken. Sehr ergreifend finde ich die Aussage auf S. 49: „Wenn ich keine Worte habe, schicke ich Bilder.“ Eine andere Ausdrucksweise, nicht mit Wörtern, aber trotzdem vermittelt es gut, wie es emotional in Tabea aussieht.
Außerdem hat das Buch in mir auch die Frage aufgeworfen, ob ich, wenn ich in der gleichen Situation wie Tabea wäre, ein Organ von einem Familienangehörigen annehmen möchte und umgekehrt, ob ich ein Organ spenden würde. Ich glaube, diese Fragen haben auch viele weitere LeserInnen nachträglich beschäftigt und ein Bewusstsein für die Thematik wachgerufen.

Mein Fazit:
Die SMS, die Tabea an alle Freunde schickt: „Guten Tag, Leben!“, ist treffend für den Neuanfang und die positiven Erwartungen an die Zukunft.

Veröffentlicht am 13.04.2019

Reflexionen eines Lebens

Die Angehörigen
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Meine Meinung zum Buch:
Der Schreibstil ist schnörkellos, reflektierend und besteht hauptsächlich aus Genes Erinnerungen über das Leben mit seiner Familie und seinen Freunden. Nach dem plötzlichen und ...

Meine Meinung zum Buch:
Der Schreibstil ist schnörkellos, reflektierend und besteht hauptsächlich aus Genes Erinnerungen über das Leben mit seiner Familie und seinen Freunden. Nach dem plötzlichen und unerwarteten Tod seiner Frau Maida stellt er sich die Frage, ob sie mit ihm und mit ihrem Leben überhaupt glücklich war. Mit dem Nachruf beschäftigt sich Gene sehr lange und kommt schließlich zu dem Entschluss, seinen Verlust in einem Satz zusammenzufassen: „Irgendetwas Konkretes war verloren gegangen“ (S. 71).
Nach dem Tod seiner Frau stellt Gene auch fest, dass er mit der gemeinsamen, erwachsenen Tochter Dary nicht viele Gemeinsamkeiten hat, dass die verstorbene Ehefrau das Bindeglied zwischen ihm und seiner Tochter sowie auch zu den gemeinsamen Freunden war. Mit seiner Enkelin kann er besser reden als mit seiner Tochter. Seine Tochter entspricht in vieler Hinsicht nicht seinem Bild, wie er sich seine Tochter vorgestellt hat und auch wenn Gene versucht tolerant zu sein, so gelingt ihm das nicht immer von Herzen. Er würde seine Tochter so gerne richtig glücklich erleben. Er stellt in Frage, warum sie so geworden ist, wie sie ist und ärgert sich, dass er keinen guten Draht zu ihr findet.
Mit dem Alleinsein kommt Gene zuerst recht passabel klar, doch seine Tochter sucht mittels Annonce eine Haushälterin für ihn. Mit der Haushälterin beginnt er eine kurze Romanze und fühlt sich plötzlich wieder in einer neuen Lebensphase – auf der einen Seite glücklich, auf der anderen Seite verheimlicht er es vor seinen Freunden und seiner Familie. Er weiß nicht so recht, wie er mit der neuen Situation umgehen soll und wie es passieren konnte, dass er sich nach so kurzer Zeit schon wieder neu verliebt hat. Doch seine Haushälterin kommt mit der Situation nicht klar und beendet schon bald die Beziehung und das Dienstverhältnis.
Gene zieht sich immer mehr zurück und hinterfragt sein komplettes Leben. Zeitweise zweifelt er sogar an der Echtheit der Partnerschaft zwischen ihm und Maida. Er beschäftigt sich mit dem Sinn des Lebens und stellt sich die Frage: „Bestand sein Lebenssinn darin niemals alleine zu sein?„ (S. 276).

Mein Fazit:
Der Roman behandelt in reflektierender Sichtweise das Leben von Gene, seinem Umfeld und seiner Familie und macht auch vor unangenehmen Themen nicht halt.

Veröffentlicht am 11.04.2019

der Racheplan

Golden Cage. Trau ihm nicht. Trau niemandem. (Golden Cage 1)
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Meine Meinung zum Buch:
Der Roman „Golden Cage“ unterscheidet sich inhaltlich komplett von der Krimireihe der Autorin, die in Fjällbacka spielt. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und erzählend und die ...

Meine Meinung zum Buch:
Der Roman „Golden Cage“ unterscheidet sich inhaltlich komplett von der Krimireihe der Autorin, die in Fjällbacka spielt. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und erzählend und die Spannung schwankt ein wenig auf und ab, bekommt aber am Schluss ihren Höhepunkt. Faye hat sich als Charakter sehr stark verändert und im Laufe des Buches weiterentwickelt. Zu Beginn war sie naiv und unmotiviert, aber die Enttäuschung und den Betrug durch ihren Ehemann hat sie Rachegefühle entwickelt und einen konkreten Racheplan ausgearbeitet und durchgezogen. Ich muss zugeben, dass es zwar spannend zu lesen war, was Faye in kürzester Zeit alles geschaffen hat, aber sonderlich realistisch finde ich es nicht. Gut finde ich die Idee mit dem Geschäftskonzept, bei dem betrogene Frauen als Investoren einsteigen, das könnte auch in der Realität gut funktionieren, allerdings mit anderen Produkten. Dass Faye aber in so kurzer Zeit dermaßen viel Geld verdienen kann, ist äußerst überzogen. Es werden einige Klischees bedient, aber für einen Roman hat es mich nicht allzu sehr gestört.
Der Schluss des Buches hat mir am besten gefallen, ohne zu viel zu verraten, er rundet den gesamten Roman ab und als LeserIn ist man zufrieden.

Mein Fazit:
„Golden Cage“ – ein Racheplan von betrogenen Frauen, der voll und ganz aufgeht.

Veröffentlicht am 04.04.2019

Erinnerungen an die Liebe

Die einzige Geschichte
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Meine Meinung zum Buch:
Paul lernt mit 19 Jahren Susan (48) am Tennisplatz kennen und erlebt mit ihr seine erste Liebe. In drei Kapiteln schildert der Autor die Geschichte aus Pauls Sicht. Zuerst völlig ...

Meine Meinung zum Buch:
Paul lernt mit 19 Jahren Susan (48) am Tennisplatz kennen und erlebt mit ihr seine erste Liebe. In drei Kapiteln schildert der Autor die Geschichte aus Pauls Sicht. Zuerst völlig positiv, verliebt und noch mit jugendlichem Leichtsinn, doch schon bald verändert sich die Dynamik spürbar und auch Paul wird ernster, übernimmt Verantwortung, die für sein junges Alter erdrückend wirken bis er schließlich die Verantwortung wieder abgibt und versucht den Rest seines Lebens mit anderen Dingen zu füllen. Mir haben die vielen Lebensweisheiten und Zitate gut gefallen, weil sie immer genau zur Stimmung von Paul gepasst haben und er damit versucht hat, sich und seine Situation zu erklären. Im dritten Teil war es mir dann allerdings schon etwas zu gehäuft, da hat sich eine Weisheit an die andere gereiht, sodass es ziemlich mühsam war, genauso wie sich eine flüchtige Bekanntschaft nach der anderen für Paul ergeben und auch wieder erledigt hat. Mit Susan hatte er seine einzige Beziehung, in guten und schlechten Zeiten, die ihn sehr geprägt hat.
Das Thema Alkoholismus nimmt auch einen bedeutenden Part in der Geschichte von Susan und Pau ein. Zuerst ist Susan noch lustig und wirkt locker, aber mit der Zeit wird Paul in eine Co-Abhängigkeit gedrängt, die er erstaunlich lange erträgt, bis er sich eingestehen muss, dass er es nicht mehr schafft und Susan sich nicht mehr ändern kann. Der Alkoholismus von Susan hat auch Auswirkungen auf das Sozialleben von Paul, da sich die Freunde mehr und mehr zurückziehen und Paul ohnehin schon nicht so viele soziale Kontakte hat. Susan ist durch den Alkoholkonsum natürlich auch verändert und verfällt immer mehr.
Laufend hält Paul seine Gedanken und Zitate passend zur jeweiligen Stimmung in einem kleinen Büchlein fest und korrigiert diese auch wieder oder streicht Weisheiten, die für ihn nicht mehr passen. Somit passt auch das auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftige Cover wieder sehr gut zur Geschichte und rundet die Idee ab.
Mir hat das Zitat auf Seite 229 sehr gut gefallen: „Manchmal stellt er sich eine Frage über das Leben: Welche Erinnerungen sind wahrer, die glücklichen oder die unglücklichen?“

Mein Fazit:
Auch wenn es für Paul die einzige Geschichte geblieben ist, auf alle Fälle ist es eine Geschichte, die auch lange nach dem Lesen noch beschäftigt und nachwirkt.

Veröffentlicht am 01.04.2019

hebt die Stimmung und erfüllt Stadt-Land-Klischee

Bleib doch, wo ich bin
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Meine Meinung zum Buch:
„Bleib doch, wo ich bin“ ist ein lockerer, leichter Liebesroman, der auch aufgrund des frischen Covers perfekt in den Frühling und Sommer passt. Der Roman liest sich sehr leicht ...

Meine Meinung zum Buch:
„Bleib doch, wo ich bin“ ist ein lockerer, leichter Liebesroman, der auch aufgrund des frischen Covers perfekt in den Frühling und Sommer passt. Der Roman liest sich sehr leicht und schnell ohne allzu große Überraschungsmomente. Einzig zu Beginn der Geschichte hätte ich mir bei den Kapitelüberschriften einen Hinweis gewünscht, von wem das Kapitel handelt, so war es etwas mühevoller gleich dahinterzukommen. Mein Lieblingscharakter ist Tierarzt Rob, vor allem seine ruhige Art, mit der er die Menschen in seinem Umfeld gleichermaßen einnehmen kann, wie seine tierischen Patienten, hat mir auf Anhieb gut gefallen. Sehr viele Leserinnen werden Lasse ganz toll finden, aber ich war zeitweise schon genervt von seiner komplizierten Art und dass er immer vor allen Problemen davonläuft, anstatt sie anzusprechen. Das typische Klischee zwischen Großstadtmenschen und Landmenschen wird auch in vollen Zügen ausgeschöpft, aber auf humorvolle Weise, mit einem Augenzwinkern.

Mein Fazit:
Ein sehr netter, sonniger Frühlingsroman, der die Stimmung hebt und gleich Lust auf den Folgeband macht.