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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.06.2024

Abhängigkeit

Ein klarer Fall von Schicksal
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Der Roman ist aus der Sichtweise von Hera geschrieben, die sich in einen älteren, verheirateten Mann verliebt und mit ihm eine Affäre beginnt. Das Thema an sich ist nicht neu und auch die Probleme, die ...

Der Roman ist aus der Sichtweise von Hera geschrieben, die sich in einen älteren, verheirateten Mann verliebt und mit ihm eine Affäre beginnt. Das Thema an sich ist nicht neu und auch die Probleme, die damit verbunden sind, altbekannt. Trotzdem kann man Heras Gefühlswelt und das Chaos in ihrem Inneren sehr gut nachvollziehen. Mal hofft sie, dass ihr Geliebter seine Frau verlässt, dann will sie selbst einen Schlussstrich ziehen, von ihrem Umfeld zieht sie sich fast komplett zurück, Schamgefühl und Trauer sind häufiger vorhanden als das kurze Glücksgefühl, wenn sie gestohlene Momente miteinander verbringen. Der Roman kommt mit relativ wenigen Charakteren aus und konzentriert sich stark auf Hera. Die Grundstimmung ist Großteils traurig, fremdbestimmt, hoffnungslos, aussichtslos, unterbrochen durch kurze glückliche Momente. Zusätzlich kommt dann auch noch Corona ins Spiel und Hera fühlt sich noch eingegrenzter und eingesperrt, alleine mit ihren Gedanken, Hoffnungen und ihrem Gefühlschaos. Hera, die beruflich wenig Ehrgeiz zeigt und auch nur mit Widerwillen einer Arbeit nachkommt, steckt all ihre Energie in den verheirateten Mann und verändert sich für ihn, in der Hoffnung, ihn für sich zu gewinnen. Von seinem anderen Leben weiß sie zwar, blendet dies aber bewusst aus. Es ist erschütternd und traurig zu lesen, in welche Abhängigkeit sich Hera begibt. Sie wartet abends stundenlang auf eine Nachricht von Arthur, um sich dann auf Abruf für einen kurzen Moment im Park mit ihm zu treffen und er versetzt oder vertröstet sie immer wieder auf später. Wie die Geschichte für Hera ausgeht, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten.

Veröffentlicht am 21.05.2024

etwas vereinfacht dargestellt

In dunklen Wäldern
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Der Kriminalroman mit der sympathischen Ermittlerin Lodi in einfacher und lockerer Sprache geschrieben. Lodi zeigt viele authentische Seiten, stellt sich ihren Ängsten und ist eine unkonventionelle Ermittlerin, ...

Der Kriminalroman mit der sympathischen Ermittlerin Lodi in einfacher und lockerer Sprache geschrieben. Lodi zeigt viele authentische Seiten, stellt sich ihren Ängsten und ist eine unkonventionelle Ermittlerin, die sehr gut mit Thomas, aber auch alleine arbeiten kann. Der Ermittlungsfall erinnert Lodi an ihr Kindheitstrauma, es gibt Ähnlichkeiten, aber im Endeffekt war dies nur eine Nebengeschichte und steht in keinem Zusammenhang zum aktuellen Fall. Im aktuellen Ermittlungsfall tappen sie teilweise im Dunkeln, verdächtigen fast willkürlich Personen aus dem Umfeld des Mordopfers und eine leicht zu überzeugende Staatsanwältin erteilt Bescheide und Durchsuchungsbeschlüsse aufgrund von minimalen Indizien, und das in einer Rekordzeit, wie es in realen Situationen kaum üblich ist. Leider verliert Lodi beruflich eine wichtige Bezugsperson, die inhaltlich und persönlich eine Bereicherung war.
Gut finde ich, dass Lodi erkennt, dass sie sich ihren Ängsten stellen muss und sich professionelle Hilfe sucht, wobei professionell hier auch wiederum nicht ganz richtig ausgedrückt ist. Ihr Psychologe oder Psychotherapeut arbeitet zuhause und inoffiziell, ich vermute, dass er wahrscheinlich seine Zulassung verloren hat. Trotzdem finde ich es gut, dass das Thema rund um Depressionen und Angststörungen angesprochen wird.

Veröffentlicht am 10.05.2024

spannend, aber nicht realitätsnah

Gehe mit den Toten
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In diesem Thriller sterben reiche, einflussreiche Männer unter mysteriösen Umständen und Lara Plank versucht einen Zusammenhang herzustellen. Leider wird sie von ihrem Vorgesetzten zurückgerufen und eingebremst, ...

In diesem Thriller sterben reiche, einflussreiche Männer unter mysteriösen Umständen und Lara Plank versucht einen Zusammenhang herzustellen. Leider wird sie von ihrem Vorgesetzten zurückgerufen und eingebremst, was Lara nur noch neugieriger macht. Gemeinsam mit ihrem Ex-Freund und Journalisten Daniel und einem pensionierten Ermittler Simon recherchiert und ermittelt sie auf eigene Faust und erfährt höchst interessante Neuigkeiten.
Der Thriller ist lebendig geschrieben, in lockerer Sprache und mitreißend, sodass die Spannung aufrechterhalten wird. Inhaltlich gibt es einige Unstimmigkeiten und realistisch dargestellte Szenen und Laras Alleingänge sind schon etwas too much und nicht tragbar für die Teamarbeit. Gestört hat mich, dass Lara dauermüde und ewig geschlafen hat bzw. dieser Fakt so in den Mittelpunkt gerückt wurde, das hat schon fast genervt. Auch die Weitergabe von Insiderwissen an die Presse, in diesem Fall an ihren Ex-Freund, ist nicht tragbar. Interessant auch, dass sich die Medien bei diesen hochkarätigen Toten nicht mehr ins Zeug legen und intensiver berichten, das ist etwas unglaubwürdig, tatsächlich wäre es ein gefundenes Fressen für die gesamte Presse.
Am Ende wird aufgelöst, wer in welcher Weise mit wem verstrickt ist, war dann auch keine allzu große Überraschung mehr dabei. Der Thriller ist locker und spannend zu lesen, realitätsnah ist er allerdings nicht.

Veröffentlicht am 23.04.2024

durchwachsen

Ostfriesenhass
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Der Schreibstil ist zeitweise recht lustig und locker, doch der Hintergrund der Geschichte rund um die UFO-Forscher und Außerirdische finde ich zu unrealistisch und überzogen dargestellt. Auch das Team ...

Der Schreibstil ist zeitweise recht lustig und locker, doch der Hintergrund der Geschichte rund um die UFO-Forscher und Außerirdische finde ich zu unrealistisch und überzogen dargestellt. Auch das Team und die Art und Weise wie einige der Ermittlerinnen arbeiten, mit Gewalt, Erpressung und unter Umgehung des Dienstweges, ist absolut nicht zu tolerieren. Auch feministische Witze und Anspielungen sind nicht lustig gemeint, sondern diskriminierend und sollten heutzutage nicht mehr gemacht werden. Einige wenige Ermittlerinnen waren sympathisch, wie Ann Kathrin. Teilweise waren mir inhaltlich auch zu viele Längen und gewisse Szenen sehr in die Länge gezogen, hier hätte es deutlich straffer sein können. Ich habe mich teilweise gut unterhalten gefühlt und teilweise auch fast fremdgeschämt.

Veröffentlicht am 28.03.2024

holpriger und sprunghafter Einstieg

Was nicht vergessen wurde. Ihr Geheimnis kann nicht für immer begraben bleiben
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Zu Beginn wird ein Überblick über alle beteiligten Personen gegeben, indem sie nach Familienzugehörigkeit aufgelistet werden. Grundsätzlich finde ich das keine schlechte Idee, in diesem Fall hat es mir ...

Zu Beginn wird ein Überblick über alle beteiligten Personen gegeben, indem sie nach Familienzugehörigkeit aufgelistet werden. Grundsätzlich finde ich das keine schlechte Idee, in diesem Fall hat es mir aber nicht so gut geholfen wie erhofft. Der Einstieg war für mich sehr holprig, es wechseln laufend Charaktere und Orte und auch Zeitsprünge vor und zurück werden gemacht und dies in recht kurzen Kapiteln. Ich finde es für den Einstieg zu sprunghaft und verwirrend und es macht es auch unnötig kompliziert, um sich in der Geschichte zurecht zu finden. Den ersten Teil habe ich nicht gelesen, vielleicht kommt dies als Erschwerungsgrund noch hinzu.
Lange Zeit stellt man sich als Leser*in die Frage: Wie gehören die unterschiedlichen Geschichten zusammen? Dieser Plot ist sehr gut gelungen und auch nicht zu leicht zu durchschauen. Gut finde ich auch den psychologischen Aspekt, indem die Autorin berücksichtigt, was traumatische Erlebnisse mit Menschen machen können und dass es manches Mal auch nicht möglich ist zu heilen oder zu vergessen.