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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2018

Charakterkalt wie ein Schneemann

Schneemann
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Es ist Winter und wieder einmal treibt ein Serienmörder sein Unwesen: Er hat es auf junge Mütter abgesehen, die er brutal ermordet und dann als Symbol einen Schneemann hinterlässt. ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Es ist Winter und wieder einmal treibt ein Serienmörder sein Unwesen: Er hat es auf junge Mütter abgesehen, die er brutal ermordet und dann als Symbol einen Schneemann hinterlässt. Die Ermittlung leitet Harry Hole, der sich durch eine Unzahl an Motiven und Verdächtigen kämpft und schließlich selbst persönlich in den Fall involviert wird.

Meine Meinung zum Buch:
Das Thema habe ich sehr spannend gefunden, auch die Tatsache, dass der Ermittler selbst kein makelloses Leben führt und selbst in den Fall verwickelt wird, habe ich als Aufwertung des Buches empfunden. Allerdings habe ich einige Längen im Buch gefunden und auch die Ideen waren nicht immer gelungen ausgefeilt und durchdacht, der Autor bedient sich vieler Klischees. Die Charaktere, vor allem auch Harry Hole selbst, werden als sehr oberflächlich und kalt beschrieben, man kann kaum Sympathie für sie aufbringen. Ebenfalls werden manche Situationen zu lange und zu offensichtlich beschrieben, sodass man schnell einen Verdacht hat, und keine überraschenden Wendungen mehr kommen. Was passiert, geschieht zu offensichtlich. Der Krimi ist zwar nicht schlecht geschrieben, aber auch nicht so gut, wie er beworben wird – es ist ein durchschnittlicher Krimi, den man nach dem Lesen auch schnell wieder vergisst.

Titel und Cover:
Der Titel „Schneemann“ passt auch sinngemäß sehr gut zu der emotionalen Kälte, die der Ermittler ausstrahlt und offensichtlich auch zum Tatmotiv des Mörders. Das Cover ist ähnlich und abgestimmt auf die anderen Bücher von Jo Nesbo, hat also Wiedererkennungswert.

Mein Fazit:
Der Schneemann war für mich ein durchschnittlich guter Kriminalroman. Aufgrund der vielen durchwegs positiven Kritiken, die ich vorab über das Buch und den Autor gelesen habe, hatte ich mir einen überdurchschnittlich guten Krim erwartet. Diese Erwartung wurde leider nicht erfüllt.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Wer suchet, der findet - oder auch nicht

Das Landei
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Rob leitet eine erfolgreiche Werbeagentur in der Stadt, hat eine hübsche Freundin und lässt es sich gut gehen, doch plötzlich holt ihn seine Vergangenheit ein. Er kommt ins ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Rob leitet eine erfolgreiche Werbeagentur in der Stadt, hat eine hübsche Freundin und lässt es sich gut gehen, doch plötzlich holt ihn seine Vergangenheit ein. Er kommt ins Grübeln, da er vor vielen Jahren mit seinem Freund Golo von heute auf morgen das Landleben und seine Familie hinter sich gelassen hat und in die Stadt gezogen ist. Er versucht in seinem Leben einen neuen Sinn zu finden, sucht wieder den Kontakt zu seinen ehemaligen Freunden und versucht einige Konstante in seinem Leben zu verändern. Rob begibt sich auf eine Reise, reflektiert sein Leben und beginnt eine Suche nach seiner Traumfrau.

Meine Meinung zum Buch:
Das Landei hat mir nicht so gut gefallen, wie ich aufgrund der Leseprobe erwartet hätte. Der Autor hat versucht einerseits das Buch sehr witzig und kurzweilig aufzubauen, auf der anderen Seite kommen aber auch ernste Elemente vor. Ich finde, dass die Kombination nicht so gut gelungen ist. Das Buch ist sehr oberflächlich geblieben, die Situationen haben sich häufig wiederholt, es ist nicht allzu viel an Handlung passiert und auch das offene, etwas abrupte und etwas eigenartige Ende des Buches konnte mich nicht begeistern.
Der Charakter Rob ist auch nur sehr oberflächlich beschrieben, ich konnte nicht wirklich viel über ihn herauslesen, deshalb ist er auch nicht besonders sympathisch geworden. Über seine Familie und die Gründe für den Wegzug aus dem Dorf erfährt man sehr wenig, das Landleben wird etwas ins Lächerliche gezogen und die Veränderungen und charakterlichen Entwicklungen, die Rob durchlebt sind auch nicht unbedingt positiv. Er nutzt seine Mitmenschen aus, die Anderen behandeln ihn oberflächlich und er ist auf der Suche nach der Traumfrau, die es vielleicht irgendwo gibt oder auch nicht. Die weiteren Charaktere werden auch fast alle oberflächlich, naiv und einfallslos beschrieben.

Cover und Titel:
Das Cover und den Titel habe ich recht lustig gefunden, allerdings habe ich im Laufe des Buches nicht wirklich einen Zusammenhang zum Coverbild entdecken können. Die Optik lässt auf ein witziges, leichtes, humorvolles Buch schließen, was sich beim Lesen allerdings nicht bestätigt.

Mein Fazit:
Ich hätte es besser gefunden, wenn sich der Autor für eine Stilrichtung entschieden hätte: entweder ein witziges Buch oder ein ernstes Buch, das zum Denken anregt, zu schreiben. Die Kombination finde ich nicht besonders gut gelungen, das Buch hat mich nicht unterhalten.

Veröffentlicht am 26.03.2018

interessantes Thema, aber leider nicht gut ausgearbeitet

In Todesangst
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Tim ist Vater einer 17jährigen Tochter, die bei seiner Ex-Frau lebt, aber die Sommerferien bei ihm verbringt. Als Sydney nach ihrer Ferialarbeit in einem Hotel abends nicht ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Tim ist Vater einer 17jährigen Tochter, die bei seiner Ex-Frau lebt, aber die Sommerferien bei ihm verbringt. Als Sydney nach ihrer Ferialarbeit in einem Hotel abends nicht nach Hause kommt und auch am Handy nicht erreichbar ist, wird Tim besorgt und begibt sich auf die Suche nach seiner Tochter. Im Hotel, in dem Sydney arbeitet, hat man angeblich noch nie etwas von ihr gehört, auch die Ex-Frau sowie neuer Mann und Stiefbruder, sogar ihre beste Freundin wissen nicht, wo sich Sydney aufhalten könnte oder was ihr zugestoßen sein könnte. Die Situation wird immer verwickelter, je näher Tim sich mit dem Leben seiner Tochter beschäftigt.

Meine Meinung zum Buch:
Eigentlich lese ich die Thriller von Linwood Barclay sehr gerne und habe seine anderen Werke auch spannend und vom Inhalt her gut durchdacht befunden. In Todesangst hat mir von seinen Büchern am wenigsten gefallen, da die Charaktere teilweise zu übertrieben dargestellt wurden, keine richtige Spannung aufgekommen ist – dh die Handlungen und nächsten Schritte waren vorhersehbar und das Geschehen teilweise sehr unrealistisch und utopisch. Der Autor hat für meinen Geschmack zu viele Klischees bedient und die Handlungsstränge zusammengewürfelt. Für mich vermittelt das Buch den Eindruck, dass es inhaltlich noch einmal überarbeitet werden müsste, um richtig spannend zu werden.
Das Thema des Buches fand ich sehr spannend! Es waren auch einige Charaktere gut beschrieben und der Beginn des Buches hat mich auch gefesselt, sodass ich das Buch, trotz Klischees und Längen, fertig gelesen habe.

Titel und Cover:
Der Titel klingt vielversprechend und ist passend für einen Thriller, das Cover hat auch eindeutig Wiedererkennungswert mit den weiteren Büchern des Autors.

Mein Fazit:
Ich lese die Bücher von Linwood Barclay grundsätzlich sehr gerne, da er sehr spannende und aufregende Thriller schreibt. In Todesangst kann ich nur bedingt weiterempfehlen, vorher würde ich alle anderen Bücher des Autors lesen, wenn man auf Spannung und durchdachte Handlungen Wert legt.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Wer bist du wirklich?

Kein Entkommen
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
David arbeitet als Journalist beim Standard, ist seit fünf Jahren glücklich verheiratet mit Jan und hat mit ihr einen gemeinsamen Sohn Ethan, der vier Jahre alt ist. Die drei ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
David arbeitet als Journalist beim Standard, ist seit fünf Jahren glücklich verheiratet mit Jan und hat mit ihr einen gemeinsamen Sohn Ethan, der vier Jahre alt ist. Die drei führen ein scheinbar glückliches Leben, auch Davids Eltern kümmern sich rührend um ihren Enkel, doch von einem Tag auf den anderen ist das idyllische Leben vorbei. Jan verschwindet spurlos und David tappt im Dunkeln und gerät selbst als Verdächtiger in das Visier der Ermittler.

Meine Meinung zum Buch:
Linwood Barclay hat vor allem den journalistischen Berufsalltag von David und das Presseleben sehr gut beschrieben, er hat auch selbst einen journalistischen Background. Die Charaktere des Buches wurden sehr detailliert beschrieben, allerdings sind manche Personen etwas übertrieben dargestellt: zB David, der als Journalist für wirtschaftliche Skandalgeschichten tätig ist, wird sehr naiv und blauäugig dargestellt, reagiert auch sehr langsam und ist selbst unsicher in seinen Recherchen. Oder auch die zwielichtigen Typen werden sehr klischeehaft und überspitzt dargestellt. Den Charakter von Jan fand ich sehr vielschichtig und interessant, sodass man sich gut in ihre Lage hineinversetzen konnte, auch wenn man mit ihrem Handeln nicht einverstanden war. Die Motive und Absichten der einzelnen Charaktere wurden im Laufe des Buches immer deutlicher, das habe ich als Bereicherung gefunden. Wie gut kennen wir unsere Mitmenschen wirklich?
Der Schreibstil war durchwegs spannend, das Buch hat sehr temporeich begonnen und die Spannung konnte bis zum Schluss aufrecht gehalten werden, va. auch durch die relativ kurzen Kapitel und die Szenenwechsel. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass die Ereignisse am Ende des Buches etwas surreal wurden, hier wäre etwas weniger besser gewesen.

Titel und Cover:
Das Cover fällt durch die grellen Neonfarben optisch auf und ist vom Stil und Schriftbild ähnlich wie weitere Bücher des Autors, hat also Wiedererkennungswert. Auch der Titel ist stimmig mit dem Inhalt des Buches.

Mein Fazit:
Kein Entkommen war für mich sehr spannend und kurzweilig zu lesen und Linwood Barclay hat meine Erwartungen erfüllt.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Sushi und Dampfnudel von der Oma

Dampfnudelblues
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
„Dampfnudelblues“ von Rita Falk ist der zweite Teil des Provinzkrimis, in dem der Dorfpolizist Franz Eberhofer am Mordfall des Realschuldirektors Höpfl ermittelt. Dies stellt ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
„Dampfnudelblues“ von Rita Falk ist der zweite Teil des Provinzkrimis, in dem der Dorfpolizist Franz Eberhofer am Mordfall des Realschuldirektors Höpfl ermittelt. Dies stellt sich als kein leichtes Unterfangen heraus, da niemand den Schuldirektor leiden kann und auch niemand um ihn trauert. Gleichzeitig muss Franz als Babysitter für seine kleine Nichte einspringen, die er den Namen Sushi verpasst und beziehungstechnisch lief es bei Franz auch schon einmal besser.

Meine Meinung zum Buch:
Der Schreibstil von Rita Falk ist gewohnt locker, umgangssprachlich und gespickt mit vielen derben Ausdrücken. Dafür gibt es am Ende des Buches ein Glossar, was die Ausdrücke bedeuten und auch Omas leckere Rezepte sind angeführt.
Als Charaktere sind wieder die üblichen Personen vertreten: Der trottelige Dorfpolizist Franz, der bei seinem Vater und seiner Oma im umgebauten Schweinestall lebt. Auch Susi, die ehemalige Freundin von Franz kommt kurz ins Spiel, verliebt sich dann aber in einen Italiener. Leopold, der Bruder von Franz, ist derzeit mit einer Freundin aus den Philippinen liiert und bringt sein Baby, das den Onkel Franz liebt, öfters zum Babysitten vorbei. Die Charaktere sind allesamt sehr überzeichnet und witzig beschrieben und auch die gute bayrische Küche spielt im Buch eine große Rolle. Die Aufklärung des Mordfalles läuft so nebenbei und auch wirkt nicht sonderlich professionell. Die Handlung ist relativ leicht vorhersagbar und auch die Alltagsroutine von Franz wird für meinen Geschmack zu häufig beschrieben, ansonsten fand ich das Buch amüsant zu lesen.

Cover und Titel:
Das Cover und die Gestaltung des Buches ist sehr rustikal, farblich in einem frühlingshaften Grünton und passt sehr gut zum Vorgängerbuch.

Mein Fazit:
Für alle LeserInnen, die das Vorgängerbuch gerne gelesen haben, kann ich den zweiten Teil durchaus empfehlen. Ein Einstieg mit dem zweiten Teil ist gut möglich. Wer nicht so gerne umgangssprachliche, derbe Ausdrücke und seichte Krimis mag, wird das Buch nicht mögen. Ich freue mich schon auf den dritten Fall mit Franz Eberhofer.