Ein würdiger Abschluss mit einigen Schwächen
Ein Schwur so mutig und schwerVorneweg: In Band 1 geht es um Harper und Rhen und in Band 2 um Grey und Lia Mara. Ehrlich gesagt konnte mich der erste Band nicht zu 100% überzeugen, da mir ein wenig das Worldbuilding und die Tiefe der ...
Vorneweg: In Band 1 geht es um Harper und Rhen und in Band 2 um Grey und Lia Mara. Ehrlich gesagt konnte mich der erste Band nicht zu 100% überzeugen, da mir ein wenig das Worldbuilding und die Tiefe der Charaktere gefehlt hat. Dafür fand ich den zweiten Band wiederum um einiges besser, da die Charaktere mich auch mehr von sich überzeugt haben. Grey fand ich schon im ersten Band viel sympathischer als Rhen.
Kommen wir nun zu dem dritten Band der Emberfall-Reihe. Der Schreibstil ist wie auch schon in den ersten beiden Büchern angenehm leicht zu lesen, aber ehrlich gesagt haben mich diesmal ein wenig die Perspektivwechsel in meinem Lesefluss gestört. Auch wenn man endlich aus Sicht unserer 4 Hauptfiguren die Geschichte miterleben kann, fand ich die Sichtwechsel eher komisch. Zum Beispiel werden die ersten 6-7 Kapitel abwechselnd aus Sicht von Rhen und Harper erzählt und die nächsten 6-7 Kapitel abwechseln aus der Sicht von Grey und Lia Mara. Eigentlich mag ich Perspektivwechsel sehr gerne, aber irgendwie hatte ich beim Lesen das Gefühl mich für eine Seite von beiden entscheiden zu müssen, da sie ja im Krieg sind. Für mich war das Erlebnis eher befremdlich anstatt angenehm. Trotz alledem fand ich es überhaupt gut, das die Perspektiven gewechselt wurden und man den Krieg von beiden Seiten aus mitverfolgen konnte, da ich beim zweiten Band ein wenig überrscht war, dass nichts von Harper und Rhen erzählt wird und es hauptsächlich um Grey und Lia Mara geht.
Ich bin aber gut in die Geschichte reingekommen und hatte keine Probleme der Geschichte zu folgen. Man weiß ab dem Ende vom zweiten Band das es auf Krieg hinausläuft, weshalb die Spannung für mich von Anfang an da war, Ich wollte unbedingt wissen, wie es nun zwischen den beiden Reichen bzw. Seiten ausgeht und was es noch mit der Zauberin Lillith auf sich hat. Leider ist auf den ersten 250 Seiten nicht viel spannendes passiert. Es gab viel Strategiegerede von beiden Seiten aus und dazu kommen noch die Konflikte jeweils zwischen Harper und Rhen, sowie auch Lia Mara und Grey. Das gab wenigstens etwas Abwechslung zwischen alledem. Ab Hälfte des Buches nahm die Geschichte dann endlich Fahrt auf und es blieb durchwegs spannend bis zum Ende. Jede Menge Action, Magie, Kämpfe etc. haben mir das Lesen bereichert und ein besserer Ende für diese Geschichte hätte es glaube ich nicht geben können. Auch wenn ich einige Sachen vorausgeahnt habe, gab es doch Momente, in denen mich die Handlungen einiger Figuren überraschen konnten. Vor allem habe ich nicht gedacht, das das Buch so blutrünstig und brutal werden würde. Man rechnet gar nicht damit, aber einige Szenen waren schon sehr ausführlich beschrieben und mir ist beim Lesen öfter mal ein Scheuer den Rücken runtergelaufen. Eine Willkommene Abwechslung zur ersten Hälfte des Buches, wenn auch nicht jedermanns Sache.
Was zum Glück nicht zu kurz kam waren die persönlichen Szenen zwischen Grey und Lia Mara und auch Rhen und Harper. Es gab öfter mal etwas viel Drama und co., aber an romantischen Szenen hat es nicht gemangelt, was ich persönlich gut fand. Es drehte sich nicht die ganze Zeit nur um den Krieg, sondern auch auf die Charaktere und deren Beziehungen zueinander wurde eingegangen. Ich konnte deutliche Wandel bei Grey und Rhen spüren. Sie haben Entscheidungen weise getroffen, nicht alles leichtfertig aufs Spiel gesetzt und sind über sich hinaus gewachsen. Im zweiten Band fand ich Rhen ziemlich unsympathisch, da man nur das Schlechte von ihm vermittelt bekommen hat, aber in diesem letzten Teil konnte man ihn nochmal aus ganz anderen Augen beobachten. Auch bei Harper war ich mir zwischenzeitlich nicht ganz sicher, auf welcher Seite sie steht, aber im Endeffekt hat jede Figur ihr persönliches Happy End bekommen, worüber ich sehr froh bin.
Insgesamt kann ich auf jeden Fall sagen, dass auch der dritte und finale Band eine Achterbahn der Gefühle ist, da man sich nie sicher sein konnte, wer jetzt welche Absichten verfolgt und wer versucht, wen in eine Falle zu locken. Das Ende ist besonders voller Spannung, Action und brutalen Szenen, die zwar überraschend sind, man aber doch vorausgeahnt hat. Mir hat es viel Spaß gemacht die Reihe lesen zu dürfen und ich bin etwas traurig, dass sie nun doch schon vorbei ist.
Fazit
Der dritte und finale Band der Emberfall-Reihe beginnt zuerst schleppend, aber bereits ab der Hälfte wird es dafür umso spannender. Es gibt viel Strategiegerede, aber auch Kämpfe und brutale Szenen, die einen nicht kalt lassen. Auch in Sachen Bzeihung gibt es einiges an Drama, was mir zwar überflüssig erschien, dem Handlungsverlauf aber beigesteuert hat. Was mich persönlich anfangs gestört hat, waren die Perspektivwechsel, auch wenn sie das ganze Buch zum Schluss spannender gemacht haben. Zwischenzeitlich wusste man nicht, wem man trauen kann und wem nicht. Besonders das End ehat mir gut gefallen. Es war zwar wenig überraschend, da man es erahnen konnte, aber es gibt für jeden ein schönes Happy End.
Wer die Reihe rund um Emberfall noch nicht gelesen hat sollte dies schnell nachholen, denn man wird als Leser*in in ein tolles Abenteuer entführt und begleitet die Figuren bis zum Happy End, welches für die Reihe ein würdiger Abschluss ist. Auch wenn mein liebster Teil der zweite Band bleibt, kann ich die Reihe auf jeden Fall weiterempfehlen, vor allem denjenigen, die gerne Young Adult Romantasy lesen!
4/5⭐️