Profilbild von connychaos

connychaos

Lesejury Star
offline

connychaos ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit connychaos über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.11.2019

Gänsehautfeeling

Das tote Kind im Wind
0

In Büsum wird die Leiche eines kleinen Jungen gefunden. Der 8jährige Ammar aus Syrien wurde nackt auf einer Schaukel festgebunden.
Die Kieler Mordkommission ermittelt und bekommt zufälligerweise Hilfe ...

In Büsum wird die Leiche eines kleinen Jungen gefunden. Der 8jährige Ammar aus Syrien wurde nackt auf einer Schaukel festgebunden.
Die Kieler Mordkommission ermittelt und bekommt zufälligerweise Hilfe von den Berliner Kollegen.
Kommissarin Nina Schwarz holt in Büsum ihren Kollegen David Menger ab, der sich dort von seiner Drogensucht kurieren will.
In Berlin stoßen die Kommissare auf einen ähnlichen Fall, ein weiterer Junge wird tot aufgefunden, der Mord weist deutliche Ähnlichkeiten auf.
Kurze Zeit später verschwindet noch ein Flüchtlingsjunge, Eile ist geboten.

Die Berlin-Krimis mit Kommissar Breschnew haben mir sehr gefallen, ich war deshalb sehr gespannt auf „Das tote Kind im Wind“.

Der Schreibstil ist leider etwas abgehackt, er liest sich nicht ganz so leicht und flüssig wie erhofft. Nach einigen Kapiteln gewöhnt man sich aber daran und es geht besser.

Die Kommissare Nina Schwarz und Lisa Wertheim fand ich sehr sympathisch, mit David Menger und Max Klingsmann wurde ich dagegen gar nicht warm.

Die Geschichte ist sehr spannend geschrieben aber auch sehr grausam, für Zartbesaitete ist es nichts. Das Thema Gewalt und sexueller Missbrauch von Kindern hat mich, gerade als Mutter, sehr berührt.
In Kursivschrift werden erschreckende Einblicke in die Gedankenwelt des Täters gewährt.
Der Autorin ist mit „Das tote Kind im Wind“ ein spannender und authentischer Krimi mit Gänsehautfeeling gelungen.

Veröffentlicht am 09.11.2019

Authentisch

Au revoir, Tegel
0

Der erste Fall vom Kommissar Kappe führt ihn auf den frisch eröffneten Flughafen Tegel. Der Konzertveranstalter Kalle Rosen wird tot auf dem Kofferband gefunden. Erstochen.
Kommissar Kappe und sein Partner ...

Der erste Fall vom Kommissar Kappe führt ihn auf den frisch eröffneten Flughafen Tegel. Der Konzertveranstalter Kalle Rosen wird tot auf dem Kofferband gefunden. Erstochen.
Kommissar Kappe und sein Partner Wolf Landsberger ermitteln.

Dies ist bereits der 33. Fall der „Es geschah in Berlin“ Reihe. Autorin Bettina Kerwien darf ihren ersten Krimi für diese Reihe schreiben und Peter Kappe ermittelt in seinem ersten Fall als Kommissar zur Anstellung.
Ich muss gestehen, dass ich weder Bettina Kerwien noch die Krimi-Reihe kenne.

Der Schreibstil liest sich sehr leicht und flüssig, ich fühlte mich sofort in die Vergangenheit versetzt. Die Stimmung der 70er Jahre in West-Berlin wurde sehr gut vermittelt.
Viele Erinnerungen kamen hoch, der Transitverkehr durch die DDR, wenn man nach Westdeutschland wollte, die verschiedenen Sektoren mit den Alliierten, der Trödelmarkt in den U-Bahnwägen im Bahnhof Nollendorfplatz, bestimmte Getränke wie zum Beispiel Bluna...

Der Krimi war sehr interessant zu lesen, es gab viel Spannung und eine unerwartete Wendung.
Die Figuren fand ich auch sehr authentisch, Kommissar Kappe und Gerichtsmedizinerin Niedergesäß haben mir am besten gefallen.

Ich bin sehr neugierig auf weitere „Es geschah in Berlin“ Bände und Bücher der Autorin geworden.

Veröffentlicht am 09.11.2019

Enttäuschung

Das Haifischhaus
0

Vor Jahren war Toto Berger an der Spitze der Tennisprofis, doch nun ist er am Ende. Körperlich, geistig und finanziell.
Ein Comeback bzw ein einziges Turnier gegen die neue Nummer Eins soll wenigstens ...

Vor Jahren war Toto Berger an der Spitze der Tennisprofis, doch nun ist er am Ende. Körperlich, geistig und finanziell.
Ein Comeback bzw ein einziges Turnier gegen die neue Nummer Eins soll wenigstens für einen Geldregen sorgen.
Schnell ist das alte Team zusammengetrommelt, Toto trainiert und fiebert seinem letzten Duell entgegen. Kann er gewinnen?

Ich sehe Tennis im TV ganz gerne, bin kein großer Fan aber interessiert.

Das Haifischhaus konnte mich leider nicht überzeugen.
Der Schreibstil las sich nicht so flüssig wie erhofft, die Geschichte war wenig strukturiert und oft langatmig.
Die Figuren haben mich nicht angesprochen, Toto fand ich unsympathisch, die anderen waren mir zu blass und uninteressant.

Veröffentlicht am 09.11.2019

Nicht immer pädagogisch wertvoll

Liliane Susewind – Ein Seehund taucht ab
0

Endlich Pfingstferien!
Lilli fährt mit ihren Eltern, ihrem besten Freund Jesahja und ihren Tieren Hund Bonsai und Katze Frau von Schmidt an die Nordsee.
Doch zum Ausspannen kommt Lilli nicht, ihre Tierflüstererkünste ...

Endlich Pfingstferien!
Lilli fährt mit ihren Eltern, ihrem besten Freund Jesahja und ihren Tieren Hund Bonsai und Katze Frau von Schmidt an die Nordsee.
Doch zum Ausspannen kommt Lilli nicht, ihre Tierflüstererkünste werden gebraucht.
An die Seehundschutzzone halten sich weder die Bewohner noch die Fischer. Die Seehunde werden gestört und finden kaum Futter. Ein Seehundbaby verschwindet sogar.
Mit Hilfe ihrer Freunde und der Seevögel sucht Lilli den verschwundenen Heuler.


Der Schreibstil ist sehr locker und leicht, er lässt sich sehr flüssig lesen und die Sprache ist für die Zielgruppe ab etwa 9 Jahren gut verständlich.

Die Autorin greift wichtige Themen, die Kinder heute beschäftigen, auf. Wie zum Beispiel Freundschaft, Mut, Hilfsbereitschaft, Umwelt- und Tierschutz und Scheidung / Trennung der Eltern. Auch das Thema Transsexualität wird kindgerecht in der Geschichte verarbeitet.

Weniger pädagogisch fanden wir die Rettung des kleinen Seehunds aus der Seehundrettungsstation. Lilli hat das Tier berührt und das sollte man unter gar keinen Umständen. Die Seehundmütter nehmen ihr Kind nicht mehr an, wenn es nach Mensch riecht. In der Geschichte wird es zwar durch Lillis Gabe mit Tieren sprechen zu können gelöst, weil sie es der Mutter erklärt. In der Realität bringt es Kinder vielleicht nur auf die Idee, einem Seehund selbst helfen zu wollen und sie fassen das Tier dann an.

Sonst eine witzige, spannende und einfühlsame Geschichte, nur der obige Kritikpunkt bleibt bestehen.

Veröffentlicht am 09.11.2019

Halleluja

Plötzlich Pony (Bd. 4)
0

Pia, Penny und Moppie freuen sich schon auf den Weihnachtsmarkt. Pennys Mutter verkauft dort ihre Pralinen und die drei Freundinnen dürfen beim Verkauf helfen.
Doch vorher haben die Mädchen einiges zu ...

Pia, Penny und Moppie freuen sich schon auf den Weihnachtsmarkt. Pennys Mutter verkauft dort ihre Pralinen und die drei Freundinnen dürfen beim Verkauf helfen.
Doch vorher haben die Mädchen einiges zu tun. Moppie muss ins Krankenhaus gebracht werden, weil sie mal wieder eine tennisballgroße Beule hat und Pia und Penny müssen herausfinden, weshalb sie ein Weihnachtsmann ständig verfolgt und fotografiert.
Ob er von Pennys Geheimnis weiß und sie bei ihrer Verwandlung in ein Pony ablichten will?

Dies ist schon der vierte und leider auch letzte Teil der witzigen und skurrilen Comicroman Reihe.

Wir haben Pia, Moppie und Penny-Pony inzwischen sehr ins Herz geschlossen und sind sehr traurig, dass die Buchreihe nun beendet ist, diese geniale Geschichte hätte noch so viel Potential für weitere witzige Bände.

Der Schreibstil liest sich sehr leicht und flüssig, aufgelockert wird diese witzige, skurrile und spannende Story durch viele lustige Illustrationen und Handletterings. Die Illustratorin Sabine Rothmund hat tolle Arbeit geleistet und die geniale Story mit noch genialeren Zeichnungen ergänzt. Es macht einen riesigen Spaß, sich die Bilder und Schriftzüge anzusehen.
Die Autorin hat viele tolle, witzige, schräge und liebenswerte Charaktere mit Ecken, Kanten und so einigen Macken erschaffen. Wir lieben vor allem die verpeilte Moppie, die an ihren Freundinnen gerne ihre Friseurkünste verbessert und die lesesüchtige Mama von Pia, die beim Lesen so sehr in ihre Bücher abtaucht, dass sie Realität und Geschichte vermischt.

Unser einziger Kritikpunkt ist die für uns etwas dünne Auflösung von Pias Ponyproblem, wir hätten uns dazu einige Erklärungen gewünscht.

Eine lesenswerte Buchreihe für Mädchen und Jungen ab etwa 8 Jahren.