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Veröffentlicht am 03.05.2019

Rasanter Südfrankreich Thriller

Zara und Zoë - Rache in Marseille
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Ein junges Mädchen mit afrikanischer Herkunft wird bei Marseille ermordet aufgefunden.
Zara von Hardenberg und ihr Partner Isaakson von Europol ermitteln.
Als Zara an ihre Grenzen stößt bittet sie ihre ...

Ein junges Mädchen mit afrikanischer Herkunft wird bei Marseille ermordet aufgefunden.
Zara von Hardenberg und ihr Partner Isaakson von Europol ermitteln.
Als Zara an ihre Grenzen stößt bittet sie ihre Zwillingsschwester Zoë ihre Rolle zu übernehmen.
Nur Zoë ist so ganz anders al Zara, sie ist eine Killerin und arbeitet für die korsische Mafia.
„Zara & Zoë – Rache in Marseille“ ist der Auftakt einer neuen Krimireihe von Alexander Oetker.
Der Autor ist mir durch seine Luc Verlain Reihe schon bestens bekannt (und ich hoffe, er lässt die Reihe nicht einschlafen).
Der Handlungsort ist Marseille und die Cités. Die Cités sind zum Teil von Zuwandererfamilien mit Nordafrikanischer Herkunft bewohnt. Hier gibt es einige Jugendliche die sich radikalisiert haben.
Das Thema Terrorismus ist leider sehr aktuell und wird überzeugend und beängstigend dargestellt.
Die Protagonisten sind gelungen. Vor allem die Zwillingsschwestern Zara & Zoë
Zara von Hardenberg ist die beste Ermittlerin bei Europol. Sie ist immer korrekt, kann keine Nähe, keine Berührung ertragen. Zara hält sich immer strikt an die Regel, ein Abweichen kommt für sie nicht in Frage.
Sie weist eindeutig autistische Züge auf, ich habe sofort an Asperger gedacht.
Zoë ist eine Killerin und arbeitet für die korsische Mafia. Ihre Ausdrucksweise ist manchmal etwas gewöhnungsbedürftig. Gleich im Prolog wird man Zeuge wie sie einen Mann einfach ohne triftigen Grund erschießt. Einen Menschen hasst sie besonders und möchte ihn auch nie wieder sehen. Ihre Zwillingsschwester Zara.
Zara ahnt das der Mord an dem Mädchen nur der Anfang war und etwas Schlimmes bevorsteht.
Sie merkt auch, dass sie ohne Regeln zu brechen nicht weiter kommt.
So macht sie sich auf die Suche nach ihrer Zwillingsschwester. Zara möchte Zoë davon überzeugen in ihre Rolle zu schlüpfen.
Der Schreibstil von Alexander Oetker ist sehr rasant. Man merkt beim Lesen gar nicht wie die Seiten dahinfliegen.
Die Kapitel sind recht kurz gehalten und es wird immer aus der Sicht der Hauptperson in diesem Kapitel erzählt.
Dieser Perspektivwechsel ist sehr interessant und kurzweilig.
Es ist auch erstaunlich wie der Autor mit Sprache umgehen kann. Drückt Zara sich immer gewählt und förmlich aus so ist der Umgangston von Zoë deutlich barscher ja oft schon vulgär.
Die Story ist sehr spannend, man weiß manchmal nicht wem man trauen kann, auch von der ansässigen Polizei ist nicht jeder auf der Seite des Gesetzes.
Für „Zara & Zoë – Rache in Marseille“ vergebe ich 4 von 5 Sternen weil der Thriller mich gut unterhalten hat und ich freue mich schon auf weitere Fälle mit den so unterschiedlichen Schwestern.

Veröffentlicht am 27.04.2019

Das Buch lebt!

Altes Land
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In ihrem Roman „Altes Land“ erzählt Dörte Hansen von Flüchtlingen die 1945 Ostpreußen verlassen mussten.
Im Mittelpunkt steht Vera, damals gerade 5 Jahre alt.
Sie muss mit ihrer Mutter Hildegard von Kamcke ...

In ihrem Roman „Altes Land“ erzählt Dörte Hansen von Flüchtlingen die 1945 Ostpreußen verlassen mussten.
Im Mittelpunkt steht Vera, damals gerade 5 Jahre alt.
Sie muss mit ihrer Mutter Hildegard von Kamcke aus Ostpreußen fliehen.
Unterschlupf finden sie bei Ida Eckhoff in der Knechtekammer.
Damit gibt sich Hildegard aber nicht zufrieden. Sie heiratet den Sohn und verdrängt Ida aus dem Haus.
Doch bald wird Vera von ihrer Mutter verlassen.
Die Mutter zieht mit neuem Mann und neuem Kind nach Hamburg.
Vera bleibt mit ihrem Stiefvater, der von Krieg psychisch krank ist und nachts schreit und weint zurück. Vera bleibt bei dem alten Mann bis zu seinem Tod, danach lebt sie alleine weiter in dem Haus.
Richtig angekommen ist sie aber nie.
Vera kommt mir mehr vor wie eine heimatlose. Zu Menschen hat sie auch nicht viel Kontakt, ich denke sie hat Angst sie könnte sie wieder verlieren.
Erst als ihre Nichte mit Kind aus Hamburg bei ihr Unterschlupf suchen lebt Vera etwas auf.
Dörte Hansen hat ihre Charaktere gut in Szene gesetzt, sie leben richtig.
Hildegard kommt sehr gefühlskalt daher aber ich denke sie hat die Flucht nie verwunden.
Vera hat sich in ihr Schicksal gefügt, hat aber nie eine Heimat gefunden.
„Altes Land“ ist aber kein trauriges Buch, ganz im Gegenteil, ich musste oft schmunzeln.
Sei es über die wortkargen Dorfbewohner oder die Städter die es aufs Land verschlagen hat.
Auch die eingestreuten plattdeutschen Sätze machen das Buch authentisch und lebendig.
„Altes Land“ bekommt von mir 4 Sterne, es ist nicht einfach ein Roman, für mich ist es ein literarisches Werk, dass Spaß macht zu lesen.

Veröffentlicht am 18.04.2019

Regt zum Nachdenken an

Die Geschichte der Bienen
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England im Jahr 1852, der Forscher und Samenhändler William hat seit Wochen das Bett nicht mehr verlassen. Durch ein Buch, das in seinem Zimmer lag und von der Forschung der Bienen berichtete
hat er wieder ...

England im Jahr 1852, der Forscher und Samenhändler William hat seit Wochen das Bett nicht mehr verlassen. Durch ein Buch, das in seinem Zimmer lag und von der Forschung der Bienen berichtete
hat er wieder Lebensmut gefasst.
So widmet er sich der Forschung der Bienen und der Konstruktion eines neuartigen Bienenstocks.
Ohio 2007, der Imker George baut wie es in seiner Familie seit Generationen üblich ist seine Bienenstöcke selbst. George widmet seine ganze Energie und Zeit den Bienen. Doch eines Tages macht er eine schreckliche Entdeckung. Die Bienen sind verschwunden. Von anderen Teilen des Landes hat er schon über das plötzliche Bienenstreben gehört aber er dachte immer, dass ist weit weg.
China 2098, Tao ist Bestäuberin, den Bienen gibt es schon lange nicht mehr. Die Bestäuber müssen mit einem Pinsel jede einzelne Blüte bestäuben damit Früchte entstehen.
Als sie eines Tages ihren Sohn bewusstlos auffindet ändert sich nicht nur das Leben von Tao und ihrem Mann, es kann das Leben der gesamten Menschheit ändern.
In „Die Geschichte der Bienen“ erzählt Maja Lunde drei Geschichten die eins gemeinsam haben, die Bienen. Doch gegen Ende merkt man das es mehr Gemeinsamkeiten gibt.
Werden in der Geschichte mit William die Bienen noch erforscht fangen sie in der Geschichte mit George an zu sterben.
Die Geschichte mit Tao hat mich besonders erschreckt den hier gibt es keine Bienen mehr.
Dementsprechend sind auch die Nahrungsmittel knapp, viel wird künstlich hergestellt.
Fleisch gibt es wenig den Futterpflanzen müssen ja auch bestäubt werden.
„Die Geschichte der Bienen“ ist ein Buch das sich einem aktuellen Thema widmet und uns anmahnt nicht mehr so einen Raubbau an der Natur zu üben.
Es zeigt auf, was wir durch die Umweltbelastung in Gang setzten.
Wie sagte schon Albert Einstein:
„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben“

Veröffentlicht am 11.04.2019

Unterhaltsammer Sommerroman mit inhaltlichen Fehlern

Der Wind nimmt uns mit
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Nachdem ich „Immer wieder im Sommer“ und „Zwischen dir und mir das Meer“ gelesen habe war ich schon ganz gespannt auf den neuen Sommerroman von Katharina Herzog.
„Der Wind nimmt und mit“ ist auch wieder ...

Nachdem ich „Immer wieder im Sommer“ und „Zwischen dir und mir das Meer“ gelesen habe war ich schon ganz gespannt auf den neuen Sommerroman von Katharina Herzog.
„Der Wind nimmt und mit“ ist auch wieder ein unterhaltsamer Sommerroman aber er hat mich nicht ganz so überzeugt wie die beiden vorrangegangen Bücher.
Die Geschichte handelt von Maya, einer Reisebloggerin. Sie hat sich ein Ziel gesetzt 52 Länder in 52 Wochen.
Nur an einen Ort möchte sie nicht und zwar nach La Gomera, denn da lebt ihre Mutter die wie Maya durch einen Zufall erfahren hat nicht ihre leibliche Mutter ist.
In Taiwan lernt Maya Tobi kennen, nach einem One-Night-Stand ist sie schwanger.
Für Maya ist klar, sie will das Kind nicht behalten.
Trotzdem möchte sie Tobi erst sagen, dass sie schwanger ist und der hält sich ausgerechnet auf La Gomera auf.
Der Schreibstil von Katharina Herzog ist wie gewohnt sehr flüssig und unkompliziert
Die Beschreibung der Insel und deren Bewohner sind sehr gelungen. Ich habe richtig Lust bekommen auf die Insel zu reisen, besonders das Künstlerdorf El Guro hat mich neugierig gemacht.
Die Kapitel wechseln sich in unregelmäßigen Abständen zwischen Maya und Karoline ab und manchmal ist auch ein Kapitel aus der Vergangenheit von Karoline dazwischen.
So bekommt man immer ein kleines Stück von dem Puzzle und am Ende kennt man kennt man die ganze Geschichte von Karoline und den Grund warum sie Maya die Wahrheit verheimlicht hat.
Leider haben sich einige inhaltliche Fehler eingeschlichen.
So fragt Karoline einmal als sie von der Uni kommt nach ihrer Mutter und die Haushälterin sagt, sie sei die Schwester von der Schule abholen einige Seiten weiter sagt Karoline sie habe noch nicht einmal jüngere Geschwister.
Auch um das Geburtsjahr von Maya gibt es verschiedene Angaben die mich verwirrt haben.
Ein Buch geht doch durchs Lektorat da müssen diese Fehler eigentlich auffallen.

Veröffentlicht am 14.03.2019

Es geht spannend weiter

Schatten der Toten
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Die Tatortreinigerin Judith Kepler soll die Firma von ihrem kranken Chef übernehmen.
Gleichzeitig stirb Eva Kellermann, die Frau, die damals die Operation Saßnitz verraten hat.
Kurz vor ihrem Tod vertraut ...

Die Tatortreinigerin Judith Kepler soll die Firma von ihrem kranken Chef übernehmen.
Gleichzeitig stirb Eva Kellermann, die Frau, die damals die Operation Saßnitz verraten hat.
Kurz vor ihrem Tod vertraut sie ihrer Tochter Isa Kellermann noch ein Geheimnis an.
Isa beginnt die Jagd auf Bastide Lancan. Auch Judith will Rache an ihrem Vater nehmen der für so viel Leid verantwortlich ist.
Die Spuren zu Bastide Larcan führen nach Odessa.

„Schatten der Toten“ ist ein gelungener 3. Teil der Judith-Kepler-Reihe von der Bestsellerautorin Elisabeth Herrmann.
Die meisten Protagonisten sind dem Leser ja mittlerweile bekannt.
Man trifft die ganze Riege der Operation Saßnitz wieder (sofern sie noch am Leben sind).
Genauso wie einige der Bewohner des Nazidorfes.
Da zwischen den Bänden immer einige Zeit verstrichen ist, hatte ich die Ereignisse nicht mehr ganz griffbereit.
So war es sehr hilfreich, dass immer mal wieder auf die früheren Ereignisse hingewiesen wurde.
Dass geschah immer nur in ein paar Sätzen, also keine ellenlangen Wiederholungen.
Genau richtig um dem Gedächtnis wieder auf die Sprünge zu helfen.
Elisabeth Herrmann versteht es ihre Leser zu unterhalten. Sie schreibt in einer ruhigen und sehr spannenden Art, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen kann.
Man muss den 1. Und 2.Teil nicht zwangsläufig gelesen haben, wie gesagt, die wichtigsten Ereignisse werden im Buch kurz angerissen. Trotzdem würde ich es jedem empfehlen erst „Zeugin der Toten“ und danach „Stimme der Toten“ zu lesen, den sie sind wirklich lesenswert und man freut sich dann umso mehr die bekannten Protagonisten wieder zutreffen.
Das Buch endet geheimnisvoll und schließt damit einen weiteren Teil nicht aus.