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Veröffentlicht am 05.02.2018

Eisleichenfund im Hohen Norden

Eisige Flut
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Anja Derling, die seit 4 Wochen als vermisst gemeldet ist, steht morgens, als die Mutter die Tür öffnet, plötzlich davor. Es sieht aus, als ob sie gerade klingeln wollte. Nur Anja ist tot und als Eisskulptur ...

Anja Derling, die seit 4 Wochen als vermisst gemeldet ist, steht morgens, als die Mutter die Tür öffnet, plötzlich davor. Es sieht aus, als ob sie gerade klingeln wollte. Nur Anja ist tot und als Eisskulptur vor das Haus ihrer Eltern platziert worden.
Hauptkommissar John Benthien und sein Team werden zum Tatort gerufen.
Bei den Ermittlungen stellt sich heraus, dass Anja ein sehr einsames Leben geführt hatte.
Die einzigen zwei Freunde aus Jugendzeit sind Johannes Brederloh und Martha Gropius.
Aber auch zu ihnen hat Anja kaum noch Kontakt. Als bald darauf die zweite und dritte Eisleiche auftaucht geraden die zwei Jugendfreunde unter Verdacht.
„Eisige Flut“ ist der 5. Nordsee Krimi mit Hauptkommissar John Benthien und seinem Team aus der Feder von Nina Ohlandt. Für mich ist es das erste Buch der Autorin.
Zum besseren Verständnis ist es nicht nötig die 4 vorherigen Bücher gelesen zu haben. Es gibt am Anfang einen Überblick der Personen die zum Team gehören und am Ende des Buches noch mal ein Hinweis auf die restlichen wichtigen Personen.
Von der ersten Seite an war ich von der Story gefangen, der Beginn war schon sehr spannend und ich kann versprechen, die Spannung hält sich auch bis zum Ende des Buches aufrecht.
Das Auffinden der Eisleichen war so visuell beschrieben, man hat es förmlich vor seinem inneren Auge sehen können.
Die Protagonisten sind mir (fast alle) sympathisch.
Das Team besteht aus 9 Mitarbeitern, dazu kommen noch die Kriminaltechnik und die Staatsanwältin.
Mal kein Krimi die dem nur ein oder zwei Ermittler alleine vor sich hin arbeiten. Das macht das Ganze authentischer und glaubhafter für mich.
Natürlich bleibt es nicht bei einer Leiche, nach und nach tauchen noch zwei weitere Leichen auf. Es gibt einige Verdächtige.
Beim Lesen hatte auch ich immer wieder einen Verdacht wer der Täter sein könnte, habe es dann aber wieder zerschlagen um es nach ein paar Seiten doch wieder in Erwägung zu ziehen. So ging es mir fast bis zum Ende, ich war genauso ratlos wie die Ermittler.
Es gibt zwar zwischendurch immer wieder Briefe, die offensichtlich der Täter an seine Tochter, die er darin Mausezähnchen nennt, schreibt. Darin erzählt er von seiner schweren Jugend und der genauso schweren Beziehung zu deren Mutter. Aber auch das hat nicht wirklich zum Täter geführt.
Das Ende war dann ein wahres Feuerwerk. Es ging Schlag auf Schlag. Es gab Hinweise und Kombinationen der Ermittler die Stück für Stück zum Ziel führten und das Ende war dann doch sehr überraschend aber auch schlüssig für mich.
Eine Figur muss noch erwähnt werden auch wenn sie nicht im Zusammenhang mit dem Fall steht.
Ben, der Vater von John. Er hat nach dem Tod seiner Frau wieder Freude am Leben gefunden. Hat er doch die Idee einen Foodblog zu schreiben und dazu denkt er sich tolle Rezepte aus wie z. B. Risotto mit Roter Bete, Ziegenkäse, Sahne und Brombeeren.
Ben war meine heimlich Lieblingsfigur und ich hoffe, dass ich auch von ihm noch viel in den nächsten Büchern dieser Reihe lesen kann.
„Eisige Flut“ ist für mich ein gelungener, spannungsgeladener Krimi den ich uneingeschränkt empfehlen möchte.
Mich hat das Buch so beeindruckt, dass bei mir schon Küstenmorde, der 1. Fall von John Benthien auf dem Nachttisch liegt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Handlung
  • Spannung
Veröffentlicht am 24.01.2018

Fiktion die zur Realität werden kann

Der Präsident
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Die Welt ist ganz knapp an einer Atomkatastrophe vorbergeschlittert. Der Präsident von Amerika hatte schon den Befehl zu einem Atomschlag gegen Nordkorea und China gegeben, konnte zum Glück in letzter ...

Die Welt ist ganz knapp an einer Atomkatastrophe vorbergeschlittert. Der Präsident von Amerika hatte schon den Befehl zu einem Atomschlag gegen Nordkorea und China gegeben, konnte zum Glück in letzter Sekunde aufgehalten werden.
Wie kann man einen Mann mit so viel Macht, der in seiner Wut zu allem fähig ist aufhalten. Man muss ihn töten. Aber ist es legitim einen Mann zu töten um ein ganzes Land zu retten? Dies fragt sich die Maggie Costello, eine Mitarbeiterin des Weißen Haus.
In seinem Thriller der Präsident hat Sam Bourne einen amerikanischen Präsidenten erfunden der im seinen Anfällen von Wut und gekränkter Eitelkeit zu allem fähig ist. Er verbreitet Falschmeldungen über Twitter gerade wie es ihm passt und hat den Wahlkampf auch nur mit viel List und Tücke gewonnen. Der Präsident lässt das Land „säubern“, lässt Muslime und Latinos ausweisen.
Das Land ist zwiegespalten, von den einen wird er geliebt von den anderen gehasst.
Auch wenn die Figur frei erfunden ist hat man beim Lesen immer eine bestimmt Person vor Augen.
Der Thriller ist spannend geschrieben, ich konnte ihn oft gar nicht aus der Hand legen.
Hier wird einem mit Schrecken klar, wie viel Macht dieser Mensch hat. Einmal im Amt ist das Land ihm praktisch ausgeliefert.
Beim Lesen denkt man oft wie eng die Grenze von der Fiktion zur Wirklichkeit sein kann.
Der Präsident ist ein Thriller mit Spannung den ich unbedingt empfehlen möchte.

Veröffentlicht am 08.01.2018

Bewegende Familiensaga

Das Erbe der Rosenthals
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In seinem Roman „Das Erbe der Rosenthals“ erzählt Armando Lucas Correa vom Schicksal zweier Mädchen.
Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt. Der erste Teil erzählt abwechselnd von Hannah und Anna.
Beide ...

In seinem Roman „Das Erbe der Rosenthals“ erzählt Armando Lucas Correa vom Schicksal zweier Mädchen.
Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt. Der erste Teil erzählt abwechselnd von Hannah und Anna.
Beide Mädchen sind zu dieser Zeit etwa gleich alt nur leben sie in unterschiedlichen Jahrzehnten.
Hannah lebt 1939 mit ihren Eltern in Berlin. Wie allen Juden in dieser Zeit wird ihnen das Leben sehr schwer gemacht. Die Mutter, sonst eher eine Diva, lebt zurückgezogen, verlässt das Haus nicht mehr. Der Vater ist bemüht eine Möglichkeit zu finden das Land zu verlassen. So ist Hannah meist auf sich alleine gestellt. Es gibt viele Szenen in diesem Abschnitt die mich sehr berührt haben, eine davon ist mir besonders unter die Haut gegangen.
Nachdem Hannah wieder einmal als schmutzig tituliert wurde stand sie unter der Dusche und hat sich so heiß abgeduscht, dass die Haut ganz gerötet war. Nur damit sie nicht schmutzig ist.
Anna lebt mit ihrer Mutter in New York, den Vater hat das Mädchen nie kennengelernt, er ist am 11. September bei dem Terroranschlag ums Leben gekommen.
Lange hat die Mutter den Tod ihres Mannes verdrängt und auch Anna dachte ihr Vater kommt eines Tages zurück. Doch als bei einer Gedenkfeier sein Name verlesen wurde war es auch der Mutter klar, dass Louis nie mehr zurückkommt.
Auch Annas Mutter fiel in eine Depression und Anna war auf sich alleine gestellt.
Eines Tage kommt ein Brief aus Kuba von der Tante des Vaters.
Anna kann ihre Mutter überreden mit ihr nach Kuba zu reisen um mehr über ihren Vater zu erfahren.
Im zweiten Teil verlässt der Leser Anna fürs erste und begibt sich mit Hannah auf die St. Louis zur Überfahrt nach Kuba.
Hier wird Hannahs Mutter plötzlich wieder zur Diva und mir sehr unsympathisch. Sie setzt ihr „an Bord gehen“ schon richtig in Szene. Sie will auffallen um jeden Preis den schließlich ist sie eine Rosenthal.
Doch die Überfahrt wird zu einem Wettlauf mit der Zeit, was auch die kleinen Anmerkungen, sei es ein Telegramm an den Kapitän oder ein Zeitungsartikel verdeutlichen. Dies sind echte Zeitzeugen.
Das Leben an Bord kommt mir etwas unwirklich vor, es ist der pure Luxus, zumindest in der ersten Klasse.
Man konnte glatt vergessen, dass die Menschen auf der Flucht waren und in Deutschland ihres Lebens nicht mehr sicher.
Kaum hatten sie den Hafen verlassen wurden alle Köstlichkeiten aufgetischt, es wurde getanzt und gefeiert.
Doch je näher sie ihrem Ziel kamen so unwahrscheinlicher war es, dass sie von Bord gehen konnten. Die Regierung in Kuba erklärte die meisten Einreiseerlaubnisse für ungültig, nur ein Visum, das vom Präsidenten unterzeichnet ist sollte Gültigkeit haben.
Die Rosenthals hatten nur für Hannah und ihre Mutter ein Visum, der Vater hatte nur eine nicht mehr gültige Einreiseerlaubnis und durfte, wie die meisten Passagiere nicht von Bord.
Der Kapitän, ein sehr sympathischer und verantwortungsbewusster Mann versuchte alles was in seinen Möglichkeiten stand aber leider ohne Erfolg. Auch die USA und Kanada wiesen die deutschen Flüchtlinge ab.
Die St. Louis musste Kurs auf Europa nehmen.
Einige der Passagiere wurden von Großbritannien, Frankreich und Belgien aufgenommen, landeten aber in den Kriegsjahren trotz allem im KZ.
Im Nachwort kann man lesen, dass sich die USA und Kanada zu ihrer Schuld bekannten nur Kuba schweigt noch immer.
Im dritten Teil ist Anna in Kuba angekommen und lernt ihre Großtante kennen.
Hier wechseln die Kapitel wieder zwischen Hannah, die von ihrer Ankunft auf Kuba und ihr Leben auf der Insel erzählt und Anna, die bei Hannah zu Besuch ist und Havanna kennenlernt.

„Das Erbe der Rosenthals“ ist ein Buch das ich jedem ans Herz legen möchte.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und mich haben die Worte oft sehr betroffen und nachdenklich gemacht
Es ist zwar ein fiktiver Roman, hat aber einen realen Hintergrund. Am Ende des Buches gibt es noch ein Nachwort in dem der Autor berichtet wie es mit den Passagieren die nicht in Havanna von Bord gehen durften weiterging und das die USA und Kanada sich nach Jahren zu ihrer Schuld bekannten. Auch der Kapitän Gustav Schröder wurde posthum vom Staat Israel in den Kreis der „Gerechten unter den Völkern“ aufgenommen. Auch Bilder von den Passagieren und die Passagierlisten sind am Ende des Buches zu finden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Authentizität
  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 30.12.2017

Spannend – Mitreißend – Gut Recherchiert

Die Vergessenen
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Vera Mändler ist Journalistin und nicht glücklich bei ihrem jetzigen Verlag, einer Frauenzeitschrift.
Sie möchte gerne wieder über Wirtschaft und Politik schreiben. Doch nach einigen Jahren Schönheitstipps ...

Vera Mändler ist Journalistin und nicht glücklich bei ihrem jetzigen Verlag, einer Frauenzeitschrift.
Sie möchte gerne wieder über Wirtschaft und Politik schreiben. Doch nach einigen Jahren Schönheitstipps ist es fast unmöglich.
Als ihre Tante Kathrin mit einem Schlaganfall ins Krankenhaus kommt stößt Vera auf ein Familiengeheimnis. Ihre Tante war zu Kriegszeiten in der Heil- und Pflegeanstalt Winkelberg tätig.
Dort wurden behinderte Kinder ermordet.
Vera versucht hinter das Geheimnis zu kommen.
Manolis Leferis, ein Mann für besondere Aufträge soll eine Akte ausfindig machen. Als sie Person, die ihn zu der Akte führen soll ermordet wird, stößt er auf Vera Mändler und das Geheimnis ihrer Tante.
Auch Manolis hat seine Probleme mit der Vergangenheit. Sein Vater stammt aus einem kleinen, griechischen Ort in dem die Bewohner, darunter auch die ganze Familie seines Vaters von deutschen Soldaten bestialisch getötet wurden.

„Die Vergessenen“ von Ellen Sandberg ist ein Roman der die dunkele Zeit Deutschlands behandelt.
Es gibt zwei Erzählstränge, einmal die Gegenwart und einmal die Vergangenheit.
Vera Mändler kommt hinter das Geheimnis ihrer Tante, die zu Kriegszeiten in einer Heil- und Pflegeanstalt gearbeitet hat. Sie möchte gerne in Erfahrung bringen ob ihre Tante, die ihr immer näher als ihre Mutter gewesen war, etwas von den Morden an den Kindern und Erwachsenen gewusst hatte oder sogar daran beteiligt gewesen ist.
Dazwischen gibt es dann immer wieder Passagen von Kathrin Mändler, der Tante. Von ihrer Arbeit in der Heil- und Pflegeanstalt und von ihrem Verhältnis mit Dr. Landmann dem Leiter der Anstalt.
Es ist erschütternd was man da liest. Wie Menschen, nur weil sie behindert sind und nichts zum „Allgemeinwohl“ beitragen konnten einfach verhungern mussten oder getötet wurden.
Heute kann man sich so etwas zum Glück gar nicht mehr vorstellen. Hat ein Kind das Mongolid ist kein Recht zu leben?
So eine Frage darf gar nicht erst gestellt werden.
Manche Passagen sind wirklich erschütternd aber es gehört zu unserer Vergangenheit und sollte nicht in Vergessenheit geraden.
Auch Manolis Leferis versucht die Akten, die Kathrin Mändler an einem sicheren Versteck aufbewahren soll zu finden.
Manolis leidet auch an der Vergangenheit. Sein Vater hat ihm, als er noch ein Kind war von einem Massaker der Deutschen in einem griechischen Dorf erzählt. Bis heute verfolgen ihn die Morde in seinen Träumen.
Eine Sammelklage der Betroffenen wurde abgewiesen. Niemand wurde zur Rechenschaft gezogen.
„Die Vergessenen“ ist ein Roman der dem Leser sehr viele Gefühle abverlangt. Es wechselt von Mitleid zu Wut und zu Trauer.
Natürlich ist es eine fiktive Geschichte, im Nachwort schreibt die Autorin allerdings, dass Ähnlichkeiten zu einem anderen Ort in Griechenland und zu einer anderen Heil- und Pflegeanstalt
durchaus beabsichtigt sind.
Der Roman ist sehr gut recherchiert, viele Details finden Erwähnung.
Der Schreibstil ist flüssig, man kann sich die Geschehnisse visuell vorstellen ohne, dass zu viel Überflüssiges und Seitenfüllendes erzählt wird.
Hinter dem Namen Ellen Sandberg verbirgt sich schließlich kein geringerer als die Bestsellerautorin Inge Löhnig, die diesen Roman, der ein anderes Genre bedient unter einem Pseudonym veröffentlicht hat.
„Die Vergessenen“ ist ein Buch das ich bedingungslos empfehlen möchte da es mich sehr berührt hat.

Veröffentlicht am 02.11.2017

Ein gefühlvoller und emotionaler Roman

Wie der Wind und das Meer
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München 1945, kurz vor Kriegsende verliert der elfjährige Paul bei einem schweren Bombenangriff seine Mutter und seine Schwester.
Sein Vater ist auf der Flucht aus Pommern gestorben. Alles was er noch ...

München 1945, kurz vor Kriegsende verliert der elfjährige Paul bei einem schweren Bombenangriff seine Mutter und seine Schwester.
Sein Vater ist auf der Flucht aus Pommern gestorben. Alles was er noch besitzt ist ein Koffer mit den Dokumenten über das Gut in Pommern und einige Bilder.
Bei der Suche nach etwas zu Essen und einer Unterkunft sieht er ein kleines Mädchen und hält sie für seine Schwester da sie dieselben dunklen Haare hat.
Das Mädchen heißt Sarah Silbermann und hat auch ihre Eltern verloren. Die letzten Jahre musste ihre Mutter und sie sich versteckt halten weil sie Juden sind.
Paul kommt auf die Idee, dass sie sich als Rosalie, seine Schwester ausgibt damit sie nicht als Jüdin erkannt wird und sie auch zusammenbleiben können.
Paul möchte Sarah beschützen und ahnt nicht, dass ihm diese Lüge viele Jahre später zum Verhängnis wird.
Für mich ist es immer ein aufregender Moment wenn ich ein neues Buch in den Händen halte und beginne zu lesen.
So streich ich auch hier erst einmal über den Einband bevor ich das Buch aufschlage.
Das Cover ist sehr schön und ich finde es passt sehr gut zum Titel.
Wo wir beim nächsten Punkt wären.
Nachdem das letzte Buch von Lilli Beck „Glück und Glas“ seinen Titel dem Sprichwort „Glück und Glas, wie leicht bricht das“ verdankt, ist es bei „Wie der Wind und das Meer“ wieder ein Sprichwort, „Wir gehören zusammen wie der Wind und das Meer“.
Dieses Sprichwort zieht sich dann auch durch das ganze Buch.
Zwei Kinder die sich in den Kriegswirren finden und unzertrennlich werden, wie der Wind und das Meer.
Nachdem die Kinder in einem Heim gelandet sind haben sie Glück und werden als Geschwister von einem netten Ehepaar adoptiert.
Der Abschnitt, als die Kinder im Heim sind lässt einem die Nackenhaare hochstehen.
Die Autorin beschreibt sehr genau wie es zu dieser Zeit in Heimen zuging. Die Kinder wurden nicht erzogen, sie wurden gebrochen.
Beim Lesen musste ich hier öfter schlucken.
So emotional wie dieser Abschnitt ist geht es auch weiter.
Man erlebt viele schöne Momente mit den Geschwistern aber auch sehr viele traurige Momente.
Denn bald schon wird ihnen ihre frühere Lüge zum Verhängnis, hier möchte ich aber nicht näher darauf eingehen, denn das muss jeder selber lesen.
Der Leser macht in diesem Buch auch eine kleine Reise durch die Geschehnisse dieser Zeit.
Es finden immer Dinge wie die Teilung Deutschlands, der Mauerbau, Kennedys Besuch, der erste Fernsehapparat und ähnliches Erwähnung. Hier musste ich immer etwas schmunzeln, ich bin 1958 geboren und habe somit das Meiste davon erlebt.
„Wie der Wind und das Meer“ von Lilli Beck ist ein sehr gefühlvoller und emotionaler Roman den ich nur jedem, egal welches Alter oder Geschlecht ans Herz legen möchte.
Für mich ist es eines der schönsten Bücher die ich in diesem Jahr gelesen habe.