Angst kann stark machen - machmal
Wenn ich tot bin„Wenn ich tot bin“ von Karen Sander ist ein Thriller, der im Juni 2019 im ROWOHLT Verlag erschienen ist. Doch dieser Thriller ist mehr als nur ein Thriller.
Madelin McFarland entkommt der Gewalt ihres ...
„Wenn ich tot bin“ von Karen Sander ist ein Thriller, der im Juni 2019 im ROWOHLT Verlag erschienen ist. Doch dieser Thriller ist mehr als nur ein Thriller.
Madelin McFarland entkommt der Gewalt ihres brutalen Peinigers nach zehn Jahren Gefangenschaft. Doch das Glück über ihre Rückkehr währt nur kurz. Als ihre Mutter Susan von einem kurzen Einkauf zurückkehrt, ist Madelin erneut verschwunden und Susans Ehemann Stuart liegt lebensgefährlich verletzt in der Küche. Susans jüngere Tochter hat offenbar alles mit angesehen und steht unter Schock. Detective Sergant Kate Fincher übernimmt den Fall gemeinsam mit ihrem Kollegen Tom, der schon beim ersten Verschwinden von Madelin ermittelt hat. Zusammen mit der Polizei wird alles getan. um Madelin zu finden. Augenscheinlich hat sie ihren Namen in Amy geändert und will in die Highlands fliehen – aber wer bedroht sie?
Schon das Cover des handlichen Taschenbuches weist darauf hin, dass einen eine spannende traumatische Geschichte erwarten wird, die unter Umständen auch fast unerträglich brutal werden könnte und man wird nicht enttäuscht.
Unterteilt ist es in diverse Kapitel, in denen die Hauptprotagonisten Susan, Amy und Kate jeweils in Ich-Form erzählen. Das tut der Spannung keinen Abbruch, im Gegenteil, es fordert ein konzentriertes aufmerksames Lesen. Die grausamen Spielchen zwischen Täter und Opfer jagen einem Schauer über den Rücken. Der miträtselnde Leser entdeckt immer wieder neues und folgt den Spuren, die zahlreich sind, aber Vorsicht, es werden auch falsche Fährten gelegt. Ein gekonntes Verwirrspiel par excellence – ich verbeuge mich vor der Autorin. Schon lange habe ich kein Buch mehr so schnell durchgelesen.
Mir hat besonders gefallen, dass man nie sicher sein konnte, was als nächstes passiert und das bis zur letzten Seite. Selbst die Nebendarsteller wirken glaubwürdig und authentisch. Einiges konnte ich raten, aber vieles hat mich überrascht und mit dem Täter hatte ich echt nicht gerechnet. Das Ende ist schlüssig, auch wenn ich mir was anderes gewünscht hätte. Wer Thriller liebt, wird dieses Buch lieben.
Ich kann es nur empfehlen – allerdings mit dem Warnhinweis, es besser nicht vor dem Schlafengehen zu lesen. Meine bisherigen Lieblingsautoren Lars Keppler, Karen Rose und Karin Slaughter haben hier harte Konkurrenz bekommen. Danke, dass ich mitlesen durfte.