Leichte Unterhaltung, bei der ich mir etwas mehr erhofft habe.
PromisedIch bedanke mich recht herzlich beim Fischer Sauerländer Verlag, welcher mir den Titel "Promised" von Kiera Cass zur Verfügung gestellt hat, ich habe mich sehr über das kostenlose Rezensionsexemplar gefreut. ...
Ich bedanke mich recht herzlich beim Fischer Sauerländer Verlag, welcher mir den Titel "Promised" von Kiera Cass zur Verfügung gestellt hat, ich habe mich sehr über das kostenlose Rezensionsexemplar gefreut. Es versteht sich von selbst, dass meine Meinung zum Buch dadurch in keiner Weise beeinflusst wird. Nachdem ich von Kiera Cass' "Selection-Reihe" sehr viel positives gehört habe und nun ein neues Buch von ihr veröffentlicht wurde und angefragt werden konnte, sah ich hier meine Chance, zum ersten mal von der Autorin zu lesen. Geschichten, die sich an Königshöfen abspielen, finde ich grundsätzlich schon mal ansprechend. Außerdem verzaubern mich dabei oft die hübschen Cover, so auch das von "Promised". Ich hatte große Hoffnung, dass mich das Buch inhaltlich mindestens genau so begeistern konnte, wie seine hübsche Hülle. Gespannt und erwartungsvoll begann ich zu lesen.
Die Geschichte dreht sich um die junge Protagonistin Hollis Brite, auf die König Jameson Barclay bereits ein Auge geworfen hat. Sie lernten einander kennen, als Hollis ausversehen auf einem Ball stolperte und ihn die Arme des Königs fiel, zum Leidwesen so manch anderer interessierten jungen Dame. Seitdem buhlt Jameson um Hollis Aufmerksamkeit und macht ihr viele Geschenke. Schnell ist Hollis der Meinung, dass sie eine gute Königin an seiner Seite abgeben würde und gewöhnt sich immer mehr an den Gedanken, fortan im Königreich zu leben und zu regieren. Als Jamson eines Tages eine Familie auf der Flucht und um Unterschlupf suchend in seinem Königreich aufnimmt, lernt Hollis einen der Söhne der Familie, Silas, näher kennen. Nur ein einziger Blick in seine stechend blauen Augen reicht aus, um ihr den Kopf zu verdrehen und sie alles in Frage stellen zu lassen. Sie trifft schlussendlich eine Wahl, die gravierende Folgen für sie haben wird...
Es wird das gesamte Werk über in der Ich-Perspektive von Hollis im Präteritum berichtet, was mir grundsätzlich super gefällt, verschafft es mir schließlich den größtmöglichen Zugang zur Persönlichkeit der Protagonistin. Jedoch kann ich mich nicht immer mit Hollis identifizieren, was möglicherweise auch meinem höheren Alters geschuldet ist. Man muss bedenken, dass es sich um einen Jugendroman handelt und die Protagonistin wohl noch keine 18 Jahre alt ist. Immerhin steht sie in gewisser Weise immer noch unter der Fuchtel ihrer Eltern, die mir sehr sehr unsympathisch sind. Mit Hollis werde ich da deutlich wärmer, allerdings trifft sie Entscheidungen manchmal aus bedenklichen Motiven heraus und ist etwas naiv und oberflächlich. Sie lässt sich ziemlich schnell um den Finger wickeln und ist nicht sehr standhaft. Sicherlich ist sie mit der Gesamtsituation überfordert, was ich wiederum verstehen kann. Ihre Zofe und beste Freundin Delia Grace ist mir ziemlich unsympathisch und es stört meinen Lesefluss ein wenig, dass sie immer mit ihrem Doppelnamen erwähnt oder angesprochen wird, das war irgendwie anstrengend. Die beiden in Frage kommenden Männer sind mir beide sympathisch, aber sie irgendwie viel zu "perfekt" um wahr zu sein. Dass ein König einem Mädchen von nebenan so schnell die Welt zu Füßen liegt, finde ich erstaunlich! Und bei Silas ist aus welchen Gründen auch immer sofort der Funke übergesprungen. Schön für die Protagonisten, unrealistisch für mich. Zumal die Beziehungen, Dialoge und Co auch nicht wirklich in die Tiefe gehen. Positiv an Hollis Charakter empfinde ich ihren Humor, Lebensfreude, Mut und die Art, andere zum Lachen zu bringen. Sie hat ihr Herz am rechten Fleck, auch wenn sie es allen gerne recht machen möchte. Ich denke, dass sie an manchen Geschehnissen diesen Werkes noch reifen wird.
Die Ereignisse überschlagen sich zum Ende des Buches hin. Während ich richtig gut in die Geschichte gestartet bin und leichten Zugang finde, zieht sich der Mittelteil ein wenig und das Ende verwirrt mich. Mit so einer Wendung hätte ich nicht gerechnet. Dennoch ist dieser Schluss auf guter Aufhänger für einen zweiten Band.
Ingesamt lässt sich zu dem Buch sagen, dass es meinen Erwartungen zwar nicht vollends entsprochen hat, aber für leichtes Lesevergnügen gesorgt wurde, wenn man mal von ein paar Dingen absieht.
Macht euch eure eigene Meinung, ich bin dennoch sehr gespannt auf die Selection-Reihe, die ich in jedem Fall noch lesen möchte! Ich vergebe für "Promised" solide 3 Sterne ***