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Veröffentlicht am 24.08.2022

Endlich geht es weiter, dieses Mal mit einem Krimi

Mutterherz
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Die junge Studentin Amy wird auf schneenasser Fahrbahn von einem PKW angefahren und schwer verletzt. War es wirklich ein Unfall? Sophia Suarez, die Krankenschwester, die sie pflegte wird Monate später ...

Die junge Studentin Amy wird auf schneenasser Fahrbahn von einem PKW angefahren und schwer verletzt. War es wirklich ein Unfall? Sophia Suarez, die Krankenschwester, die sie pflegte wird Monate später erschlagen in ihrem Haus aufgefunden. Haben die Internetrecherchen, die sie in der Zeit vor ihrem Tod gefangen nahmen etwas damit zu tun? Wonach hatte sie gesucht? Detective Jane Rizzoli und Gerichtsmedizinerin Maura Isles scheinen auf der Stelle zu treten, während Janes Mutter Angela sich einsam fühlt, da ihr Freund Vincent seit Monaten in Florida seine kranke Schwester pflegt. Da sie nun niemanden bekochen kann, behält sie die Nachbarschaft im Auge und die ist bei genauerem Hinsehen gar nicht so harmlos, wie sie immer dachte. Nachbarstochter Trish ist verschwunden und die Polizei will nicht ermitteln. Auch den Anruf wegen der merkwürdigen neuen Nachbarn, die stets für sich bleiben, erst im Schutze der Dunkelheit den Möbelwagen ausräumen, das Haus in eine Festung verwandeln und es kaum verlassen, nimmt Jane nicht ernst. Doch ihre Schnüffeleien machen Angela nicht nur zur Heldin, sondern bringen sie in höchste Gefahr und Jane an den Rande des Wahnsinns.

Angela nimmt in dieser Folge mit ihrer Einsamkeit und ihrem Bedürfnis nach Geselligkeit einen großen Raum ein. So groß, dass sie mit Tanje Geke (der Stimme von Carrie Bradshaw aus Sex an the City) eine eigene Sprecherin erhält. Dadurch lassen sich die Erzählstränge zwischen Angelas Nachbarschaftsermittlungen und den Morduntersuchungen sehr gut beim Hören von einander trennen. Die gesellige, neugierig klingene, etwas quirlige Stimme von Tanja Geke hebt sich kontrastreicht von Irina von Bentheim ab, die für die seriösen Ermittlerinnen den Ton angibt. Wobei es diese ausgezeichnet schafft sowohl Detective Jane Rizzoli als auch Dr. Maura Isles so unterschiedlich klingen zu lassen, dass es nicht nur ihren jeweiligen Charakteren entspricht, sondern sie mich auch an die deutsche Synchronisation der gleichnamigen TV-Serie basierend auf dieser Buchreihe zu erinnern. So schaffen die beiden Sprecherinnen ein echtes Hörkinoerlebnis, das mir sehr gut gefallen hat.



Hier werden vier unterschiedliche Erzählstränge miteinander verwoben, echte Verbrechen mit den Beobachtungen von Mutter Angela, die weder von ihrer eigenen Tochter, noch von der örtlichen Polizei ernstgenommen werden. Dennoch habe ich mich als Hörerin stets gefragt, ob nicht doch etwas an den Beobachtungen dran ist, wenn auch nicht vielleicht das, was sie vermutet. Dieser Einblick in Angelas Nachbarschaft, von der ich Mrs Kaminiski ja bereits kannte, hat mich amüsiert, aber eben auch ins Grübeln gebracht. Weil Mütter ja nun mal bekanntlich die Besten sind, wird Angela zum Glück rehabilitiert und eine unnachahmliche Heldin.



Im Fall der ermordeten Krankenschwester Sophia Suarez wird sowohl auf die Corona-pandemie angespielt, wenn auch nur kurz, als auch auf #blacklivesmatters, da die Mutter des dunkelhäutigen Teenagers, der der Ermordeten bei IT-Problemen half, sofort diskriminierenden Polizei-Machtmissbrauch fürchtet. Diese begründete Angst vor Polizeiwillkür wegen der eigenen Hautfarbe ist leider noch immer brandaktuell. Gerade solche Details in Nebenerzählsträngen sind für mich eine Stärke der Reihe, wobei Jane und Barry Frost natürlich nichts falsch machen. Sie suchen den Täter/die Täterin unabhänging von der Hautfarbe oder dem gesellschaftlichen Stand. Natürlich schaffen sie es, auch diese Fälle zu klären. Dafür werden immer wieder Hinweise versteckt, so dass man ahnen kann, was wirklich passiert ist, wenn man gut zuhört.



Dank der stets belesenen Dr. Isles erhält man wieder Einblicke in scheinbar nutzloses Wissen und erweitert zudem seine Allgemeinbildung. Außerdem behandeln die einzelnen Verbrechen sensible Themen, über die es sich lohnt nachzudenken z.B. Gewalt in der Familie, Untreue, Stalking, gemeinsames Sorgerecht und die Unterschätzung der eigenen Mutter.



Ich habe mich von diesem 13. Fall sehr gut unterhalten gefühlt, auch wenn ich ihn nicht als ihren spannendsten empfunden habe. Aber ein Wiederhören mit diesem Team hatte fast schon etwas Familiäres, was ich richtig genossen habe! Die Hörbuchumsetzung finde ich sehr gelungen.



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Veröffentlicht am 17.08.2022

Witziges Mutmachbuch zum Schulwechsel!

Fanny und der fast perfekte Fee
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Die Ferien beginnen und vor Fanny liegt nichts als Ödnis und Grauen zum Schulbeginn. Ödnis weil ihre Eltern sich keinen Urlaub leisten können auch keinen klitzekleinen und weil ihre beste Freundin Cidem ...

Die Ferien beginnen und vor Fanny liegt nichts als Ödnis und Grauen zum Schulbeginn. Ödnis weil ihre Eltern sich keinen Urlaub leisten können auch keinen klitzekleinen und weil ihre beste Freundin Cidem sechs Wochen bei ihrer Großfamilie in der Türkei urlaubt! Was soll sie nur die ganze Zeit machen, so alleine!? Das Grauen, weil sie nach den Ferien in die Gesamtschule wechselt, während Cidem mit ganz vielen anderen aus der Klasse, aufs Gymnasium geht. Nur Kim aus ihrer Klasse wird mit ihr gemeinsam wechseln, aber mit ihm hat sie noch nie ein Wort gesprochen. Oh Mann, sie wünschte eine gute Fee würde ihr helfen, etwas Feenstaub verstreuen und schwupp wäre sie mit Kim befreundet! Sie ist doch so schüchtern, wie soll sie ihn da kennen lernen oder in der neuen Klasse Freunde finden?
Plötzlich ist da Jerome auf ihrem Balkon im 2. Stock gegen die Glasscheibe geprallt: ein Fee im Praktikum, bei dem es mit der Rockmusikkarriere nicht geklappt hat. Nun muss er umschulen und macht für 3 Wochen ein Praktikum bei Fanny und nur sie kann ihn sehen! Klingt eigentlich traumhaft, aber er ist ein blutiger Anfänger, absoluter Romantiker und ganz schön ungeschickt! Na ja, immerhin bringt er Fanny in dieselbe Ferienfreizeit, an der auch Kim teilnimmt....

Mein Gott, immer diese Tricks der Werbefutzis! Feen sind gar nicht süß, klein, zierlich, weiblich und glitzerig! Nein, aber sie sind unsichtbar, außer für diejenigen, für die sie bestimmt sind, oder wenn es um Leben und Tod geht! (Ja, spätestens an dieser Stelle kann man erahnen, dass es hochdramatisch wird!). Ach ja, dieser Fee futtert zudem ohne Ende Schokocreme aus dem Glas mit jeder Menge Toastbrot und Butterkeksen, liebt kitschige Liebesfilme und absolut unkitschigen Rock! Wie soll Fanny ihn da geheim halten? Ja, Fanny ist in ihren jungen Jahren nicht zu beneiden. Trotz ihrer Schüchternheit muss sie sich neue Freunde suchen und am Jugendhauscamp nimmt nicht nur Kim teil, sondern auch Marissa, die größte Zicke ihrer Klasse! Wie doof, dass sie selbst Cidem nicht ständig beim Chatten erreicht und um Rat fragen kann, sie will ständig ausschlafen!

Oh, ich konnte Fanny nur zu gut verstehen. Ich bin nach der vierten nämlich auch nur mit den Jungs zusammen in die Französischklasse gekommen, alle anderen Mädchen aus der Klasse haben Englisch als erste Fremdsprache gewählt. Allerdings hatte ich nie den Plan, mich mit einem der Jungs anzufreunden... aber dieses blöde Gefühl ohne Freundin an eine neue Schule und in eine neue Klasse zu wechseln, kenne ich nur zu gut. Ich habe es geschafft, ganz ohne Fee und ohne dass Elton John mir ein Lied gewidmet hätte! Ja, hört Euch „Your Song“ mal etwas genauer an... Und noch etwas: ja, Geburtstag in den Schulferien ist echt doof! Armer Kim!

Die Geschichte ist ein super Mutmachbuch für schüchterne Kinder, denen ein Wechsel bevorsteht, die aber gerne lustige Geschichten mögen, die auch ruhig etwas jenseits der Realität sein können, zumindest für diejenigen unter uns, die noch keinen eigenen Fee haben und auch gerne Handy-Nachrichten in Büchern mitlesen und noch immer gerne Illustrationen mögen....

Mareikje Vogel unterstreicht gekonnt mit ihren Zeichnungen die wechselnden Katastrophen, die über Fanny hereinbrechen, ebenso wie das wundervoll kribbelige gute-Laune-blubber-Gefühl-im-Bauch zum Schluss!

Ab 10 Jahren, liest sich fast von selbst und somit absolut für Lesemuffel geeignet!

Perfekt zum Schulwechsel! Macht Mut und ist super witzig!

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Veröffentlicht am 17.08.2022

Magische Ermittlungen!

Detektei für magisches Unwesen – Teil 1: Drei Helden für ein Honigbrot
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Jannik, Pola und Lulu haben endlich Sommerferien und Jannik will unbedingt mit ihrer Bande Abenteuer erleben. Die Mädels sind wenig begeistert, zum einen passieren im ruhigen Kiesbach keine Abenteuer, ...

Jannik, Pola und Lulu haben endlich Sommerferien und Jannik will unbedingt mit ihrer Bande Abenteuer erleben. Die Mädels sind wenig begeistert, zum einen passieren im ruhigen Kiesbach keine Abenteuer, zum anderen muss Lulu in den Ferien lernen. Doch dann wird erst Oma Ilses Honigbrot gestohlen, dann der wertvolle Blattgoldhonig aus dem Laden und schließlich finden sich riesige Bißspuren in den geplünderten Honigwaben des Imkers. Langsam glauben nun auch Pola und Lulu daran, dass diese Ferien spannend werden, vor allem weil der neue Nachbar von Jannik Herr Grauenmeier so merkwürdig ist. Was sie nicht ahnen, ist dass noch jemand hinter diese Mysterien blicken will: Peggory Jones, der legendäre, geheimste Geheimagent für magische Geheimnisse! Er soll herausfinden, warum in der letzten Zeit so viele Fabelwesen unter ungeklärten Umständen verschwinden. Sein verhexter Kompass zum Auffinden magischer Wesen führt ihn nach Kiesbach und dank weiterer magischer Gimmicks, bleibt seine Anwesenheit fast unbemerkt, bis er die Hilfe der drei Freunde benötigt. Es ist einfach zu verzwickt und wird auch langsam richtig gefährlich!

Endlich Ferien und Lulu muss in den Ferien lernen! Es ist mal ausnahmsweise nicht der Junge der Schwierigkeiten in der Schule hat, oder ein Mädchen, dass kein Mathe kann... nein, Lulu kämpft mit ihrer eigenen Sprache! Und Jannik kämpft damit seine Freundinnen zu motivieren mit ihm die Geheimnisse zu lüften, die aktuell in Kiesbach um sich greifen... Aber so langsam fangen auch Pola und Lulu an zu grübeln, aber nicht nur dass, sie beobachten auch unerklärliche Phänomene! Gurkentrolle, Wiesenschrate, Irrlichter, wer glaubt denn an sowas? Kein Wunder, dass die Mädels anfangs so skeptisch sind, aber nachdem sie den Eingang zur Welt der Fabelwesen entdeckt und mit Peggory Jones eine Ermittlungsgemeinschaft gebildet haben, da nimmt die Geschichte richtig an Fahrt auf! Nur Dorfpolizist Olaf bekommt von alledem nichts mit und träumt nur wieder von seiner nächsten Pause bei Kaffee und Kuchen! Von der Gefahr um ihn herum, ahnt er noch nichts. Dabei sprüht es nur so vor Magie und magischen Wesen. Trotz Geheimagent und großem Showdown kann man zwar mitfiebern, aber die Spannung ist durchaus auch für Erstklässler verkraftbar, so dass man dieses Abenteuer auch sehr gut zum Einschlafen hören kann – vorausgesetzt, man kann sich selbst in den Schlaf kichern.

Sarah Dorsel spricht dieses streng geheime Agentenabenteuer mit der nötigen Portion an Verwunderung, Ehrfurcht und kindlichem Aktionismus und bisweilen Zankerei, denn Janniks Bruder Ben geht ihnen ebenso auf die Nerven wie Dorfpolizist Olaf. Dieser ist ein ganz fauler und eitler Hund, der nur bestrebt ist, mit möglichst viel Kuchen und Pausen, zu Ruhm zu gelangen, aber bitte, ohne sich anzustrengen. Dabei ist er unfreiwillig sehr komisch, denn die Kinder sind ihm nicht nur stets mindenstens 2 Schritte voraus, sie blicken auch hinter die magischen Zusammenhänge. Zu schade nur, dass alles streng geheim bleiben muss! Aber immerhin sind ja nun die Hörer eingeweiht und Teil dieser geheimnisvoll-magischen Ermittlungsgemeinschaft. Denn dies ist ja nur der Anfang. Von nun an haben die jungen Freunde eine verantwortungsvolle Aufgabe im Fabelwald zu erfüllen, die sicherlich noch so einige aufregende Abenteuer mit sich bringen wird!

Die Papp-Klapp-Hülle ist liebevoll gestaltet mit Illustrationen von Alexandra Helm aus dem gleichnamigen Bilderbuch. Diese finden sich sowohl auf den Tonträgern, als auch auf den Klappelementen und gewähren zauberhafte Einblicke in die streng geheime Detektei für magisches Unwesen und ihre Arbeitsweise!

Magisch witziges Detektivabenteuer lebendig-frisch erzählt ab 6 Jahren.

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Veröffentlicht am 14.08.2022

Absolut kurzweilig!

Ein Date für vier (Neuausgabe)
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Marleen (14) und ihre Schwester Ella (16) sind beide nur knapp versetzt worden. Besonders Englisch war bei beiden sehr knapp gewesen. Daher beschließen ihre Eltern, sie für 3 Wochen ins englische Seebad ...

Marleen (14) und ihre Schwester Ella (16) sind beide nur knapp versetzt worden. Besonders Englisch war bei beiden sehr knapp gewesen. Daher beschließen ihre Eltern, sie für 3 Wochen ins englische Seebad Torquay in eine Sprachschule zu schicken. Die Schwestern sind entsetzt! Marleen hatte sich schon auf Urlaub mit ihrer Freundin Leonie in Italien und den süßen Francesco gefreut und Ella kann sich nicht vorstellen länger von ihrem Liebsten Patrick getrennt zu sein! Es hilft alles nichts, sie müssen auf die verregnete Insel! Ihre Reisebegleiter betrachten sie mit gemischten Gefühlen. Auf Anhieb reißt sie niemand vom Hocker, bis auf Rover, der Hund von Lady White, in deren heruntergekommenen Herrenhaus sie untergebracht sind. Ella ist entzückt von dem Vierbeiner, Marleen vor Panik erstarrt. Erstaunt stellen sie fest, dass sie doch mehr hinbekommen, als sie dachten. Besonders als Marleen ausgerechnet den süßen Steve nach dem Weg zum besten Fish 'n Chips Shop fragt. Ihre neue Freundin Cookie schmilzt gleich dahin, doch irgendwas an ihm macht Marleen stutzig....

Ja, in England ist alles anders, nicht nur das Wetter, die Steckdosen und die Wasserhähne! Während sich Marleen anfangs ziemlich verloren fühlt, geht ihre neue Freundin Cookie in der Fremdartigkeit völlig auf. Nach anfänglicher Enttäuschung, dass sie nicht bei englischen Adeligen untergekommen ist, stürzt sie sich mit Begeisterung in die neue Kultur ihrer indisch-stämmigen Gastfamilie. Lady White ist zwar adelig, aber seit dem Tod ihres Mannes auch ziemlich verarmt. So sehr, dass sie nun Sprachschülerinnen aufnehmen muss, während ihre Söhne standesgemäß ein Internat besuchen. Das alte Herrenhaus mit seinen verwinkelten Gängen und alten Schätzen fasziniert Marleen schon, auch wenn es ihr schwer fällt sich einzugewöhnen....

Autorin Ulrike Rylance ist zwar in der DDR aufgewachsen, hat es dann aber in die weite Welt gezogen und so lebte sie Jahre lang in England, ehe es sie und ihre Familie in die USA zog. Die britische Lebens- und Ausdrucksweise ist ihr also bestens vertraut. So finde ich ihre Schilderungen auch wirklich sehr authentisch und typisch. Als Mutter von zwei Teenagerinnen trifft sie auch die Beschreibung des Verhaltens der Mädels sehr gut. Die unendliche Liebe von Ella und Patrick und was aus dieser wurde, hat mich immer wieder zum Lachen gebracht, Patrick wohl weniger und Lady White wohl eher an den Rande des Wahnsinns... Sehr liebevoll wird diese leicht exzentrische Lady beschrieben, deren Glück durch den tödlichen Autounfall erschüttert wurde. Ihr Kleidungsstil ist bisweilen eigenwillig, aber durchaus dem Wetter angepasst.

Da dieses Buch Leserinnen ab 11 Jahren mit einfachen englischen Textpassagen und Dialogen für diese Sprache gewinnen will, kommt auch turbolente Romantik und der Spaß nicht zu kurz. Neben Pleiten, Pech und Pannen, unterhalten die Kritzeleien von Miri D'Oro prima. Sie versteckt den Text bisweilen in kleinen Bildchen, so als ob man in einem Tagebuch lesen würde, nur dass bisweilen auch App-Nachrichten mit der besten Freundin Leonie in Italien abgedruckt werden... Zu meiner Überraschung gab esen neben dem Witz und den Schmetterlingen im Bauch, auch noch einen kleinen Kriminalfall, der Dank Marleens Neugier und guter Beobachtungsgabe gelöst werden kann.

Die englischen Textpassagen sind gut verständlich und verwenden oft wirklich gebräuchliche Redewendungen. Weniger gebräuchliche Vokabeln werden dann im Text einfach erkärt, so wie Skorbut, dass vielleicht so manche Leserin auch im Deutschen nicht kennt, dann aber weiß, worum es geht. So lernt man ganz nebenbei nicht nur etwas über Land und Leute, sondern auch die Sprache besser und muss letztendlich feststellen, dass Englisch kein Hexenwerk ist.

Übrigens fühlen sich Marleen und Ella letztendlich sauwohl auf der Insel und sind sehr froh über diese Aktion ihrer Eltern. Meine Älteste will nun auch unbedingt Sprachurlaub in England machen und ich muss zugeben, dass die Beschreibungen auch wirklich sehr treffend sind. Mein Bruder hat sowas in Brighton gemacht und ich so ähnlich in Dundee in Schottland und es nicht bereut, auch wenn wir von unseren Eltern auch ungefragt angemeldet wurden....

Absolut kurzweilig, witzig und süß und mit kriminalistischer Spannung. Kurzweiliger kann man kaum die Lust auf Englisch wecken!

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Veröffentlicht am 12.08.2022

Inklusion inklusive

Randvoll mit Glück
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Suri (12) und ihre Brüder Bjarne (13) und Erik (11) leiden noch immer unter der Trennung ihrer Eltern und hoffen auf deren Versöhnung, obwohl Papa längst eine Neue (Miranda) hat, die sogar ein neues Kind ...

Suri (12) und ihre Brüder Bjarne (13) und Erik (11) leiden noch immer unter der Trennung ihrer Eltern und hoffen auf deren Versöhnung, obwohl Papa längst eine Neue (Miranda) hat, die sogar ein neues Kind erwartet! Erst als auch Mama zu ihrem Neuen (Claas), ziehen will, der auch eine Tochter (Amy) in ihrem Alter (12) hat, scheint es richtig ernst zu werden. Er ist Schlossverwalter und eigentlich ganz o.k., aber dass sie aus ihrem geliebten Haus mit Baumhaus im Garten und in der Nähe von Opa, ausziehen sollen, das geht überhaupt nicht. Sie sollen zu Claas in ein Nebengebäude des Schlosses vor den Toren der Stadt ziehen! Was ist denn überhaupt mit seiner Tochter, die angeblich nun jedes zweite Wochenende bei ihm ist? Warum erzählt Mama nie etwas von ihr? Die Kinder bedingen sich eine Probezeit von sechs Monaten aus. Amy ist ganz begeistert von diesem Plan, sie liebt den Hund den Papa mit ihr ausgesucht hat und gegen den Mama allergisch ist, auch die Pferde im Schlossgut liebt sie und nun könnte sie endlich Freunde finden! Amy zieht nun auch auf Probe im Schloss ein und die Geschwister staunen nicht schlecht!

Hier gibt es gelebte Inklusion, doch keiner der Geschwister hatte es geahnt und war darauf vorbereitet, denn Amy hat das Downsyndrom. Ständig nehmen alle darauf Rücksicht, alles dreht sich nur um sie und ihre besonderen Bedürfnisse. Suri als Sandwichkind kommt sich eh zu kurz gekommen vor und ist deswegen ganz schön angepieft, aber nicht ganz so sehr wie Bjarne, der wenig Verständnis für diese zeigt. Nur der hochbegabte Erik scheint sich mit ihr zu arrangieren. Doch Amy ist ein Sonnenschein und liebt das Schloss, die Pferde, Hund Teddy, Tanzen, Singen und ist festentschlossen auch die neuen Kinder im Haus zu mögen. Aber ganz so einfach geht es nicht, zum Mögen gehören immer zwei und es muss freiwillig sein.

Sehr sensibel und mit pubertären Stimmungsschwankungen erzählt Katinka Kultscher mit ihrer jungen Stimme und Lebenslust von den Tücken inklusiven Patchworks aus der Feder der Jugendthrillerautorin Monika Feth. Wunderbar und hinreißend, absolut hörenswert, eine Bestbesetzung, denn Katinka Kultscher klingt nicht nur jung, sie ist es auch! Dadurch klingt sie noch glaubhafter als Suri oder Amy, die diese Patchworkherausforderung aus ihrer jeweils ganz eigenen Sicht schildern, verletzlich und sich nach Anerkennung sehnend. Obwohl die Geschichte ab 10 Jahren empfohlen wird, hat es auch unseren Pubertieren (13 und 15) sehr gut gefallen. Ich war mir nicht ganz sicher, ob die Große auch wirklich zu gehört hat, aber als ich sie fragte, wie noch mal Amys Vater hieß, kam die Antwort wie aus der Pistole geschossen.

Monika Feth ist vor allem für ihre Jugendthriller bekannt. Daher war ich sehr neugierig auf ein so sensibles Thema aus ihrer Feder und da ich es pädgogisch wertvoll fand, durfte es meine ganze Familie mithören, auf der Urlaubsreise, inklusive unseres Hauseigenen Sonderpädagogen. Dieser fand zwar die Schilderung von Amys Lernweise nicht ganz zutreffend, aber die einfühlsame Schilderung und der respektvolle Umgang mit ihren Bedürfnissen und Einschränkungen hat ihm sehr gut gefallen. Trisomie 21 betrifft jede Zelle wie hier so schön geschildert wird und betrifft daher auch jeden Lebensbereich von Amy, wodurch es Dinge gibt, die sie niemals sicher wird lernen können, wie z.B. Fahrrad fahren. Auch wenn man Amys Schwierigkeiten mit dem Alltäglichkeiten hautnah miterlebt ist es absolut lebensbejahend und stellt außer Frage, dass ihr Leben lebenswert ist. Amy ist fröhlich, lacht und tanzt gerne und wird von den Tieren wie narrisch geliebt!

Inklusion ist gerade angesagt und viele Eltern wünschen sich, dass ihre Kinder mit Behinderungen, möglichst „normal“ aufwachsen. Hier wurde mir bewusst, wie brutal dieser elterliche Wunsch trotz aller guten Absichten, jedoch für das betroffene Kind sein kann. Suri und ihre Brüder sind ganz normale Kinder und sicherlich nicht fies und rücksichtslos, aber natürlich ist auch ihnen kindlicher Egoismus zu eigen und ihre Eltern muten ihnen ohnehin schon ziemlich viel an ungewünschten Veränderungen zu. Gerade Amys Geschichte lässt mich hinterfragen, ob das wirklich immer so eine gute Idee ist, oder nicht sehr unfair den Kindern mit dem Förderbedarf gegenüber, die natürlich noch anfälliger für Mobbing sind, das in Coronazeiten ganz stark zugenommen hat. Für mich eine sehr bewegende und emotionale Geschichte. Nein, ich habe nicht nur mit Amy gelitten, auch mit Suri und Bjarne! Ausgerechnet der hochintelligente Erik bekommt mal wieder alles am Besten auf die Reihe, aber Suri fühlt sich mal wieder völlig übersehen und dann ist da ja auch noch Pam, ihre beste Freundin, auf die es Amy offensichtlich abgesehen hat....

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