Eine etwas andere Einhorngeschichte...
Ruby Fairygale und die Nacht der EinhörnerRuby kann sich im Unterricht neben ihrer Freundin Bri nicht richtig konzentrieren. Statt an Mathe denkt sie nur an all die Aufgaben, die sie erledigen muss, da ihre Großmutter Nana, krank im Bett liegt. ...
Ruby kann sich im Unterricht neben ihrer Freundin Bri nicht richtig konzentrieren. Statt an Mathe denkt sie nur an all die Aufgaben, die sie erledigen muss, da ihre Großmutter Nana, krank im Bett liegt. Nana ist nicht nur die Tierärztin von Patch Island inmitten der irischen See, sie kümmert sich auch um das Wohl der geheimen magischen Wesen. Selbst ihre beste Freundin darf von den Fabelwesen und der magischen Pflegestation nichts wissen. So muss Ruby den Tag wohl alleine verbringen, umringt von ihren Patienten. Plötzlich taucht Bri auf dem strahlend weißen Pony von Bauer Orin auf. Es hatte plötzlich eine merkwürdige Beule auf der Stirn, ganz ohne Unfall. Bri macht sich furchtbare Vorwürfe, vor allem weil Orin eh schon schlecht drauf ist, nachdem morgens seine ganzen Schafe entlaufen sind. Doch kommt es noch dicker: auch auf der Stirn der Streunerkatze und des mageren Igels wachsen plötzlich Hörner. Ruby muss schnellstens herausfinden was hier los ist, ehe die Bewohner von Patch Island misstrauisch werden.
Ich mag die Hauptreihe für geübte Leser sehr gerne und dass es sich um den 4. Band der Erstleserreihe handelt, ist mir bei der Bestellung nicht aufgefallen. Bei der Rechenaufgabe, an der Ruby zu knabbern hat und bei der Autorennennung von Marlene Jablonski fiel es mir dann aber doch auf. Ich kannte zwar Rubys Freundin Bri noch nicht und auch ihr Bruder und ihr Freund Noah kommen in diesem Band nicht vor, ansonsten war es aber wie ein vertrautes Stück Heimat wieder neues magisches Durcheinander auf Patch Island zu hören. Dass es in Irland nur so vor Kobolden und Fabelwesen wimmelt weiß ja eigentlich jeder, dass Patch Island aber selbst für irische Verhältnisse ungewöhnlich dicht von ihnen besiedelt ist, wissen eigentlich nur die eingeweihten Fans der Serie.
Julia Nachtmann bleibt mit ihrer warmen, lebendigen Stimme auch der Leseanfängerreihe treu und lässt den Schabernack der reimenden Kobolde mit jedem nicht immer ganz astreinen Reim wunderbar lebendig werden. Doch auch die Schulszene und die Begegnung mit dem missmutigen Bauern Orin klingen bei ihr ganz authentisch, wenn sie von einer Rolle in die nächste wechselt.
Da es sich um eine Reihe für Leseanfänger handelt, ist die Handlung ganz kindgerecht.Witzig, etwas geheimnisvoll und magisch und trotz der Einhörner und Feen nicht kitschig! Magische Wesen treiben ihren Schabernack, messen ihre Kräfte, genau wie Menschenkinder. Da bleibt es leider an Ruby hängen, vernünftig zu sein und schnell wieder für unauffällige Verhältnisse zu sorgen, ehe noch Nicht-Magische bemerken, was hier vor sich geht. Das ist gut verständlich und absolut kurzweilig. Natürlich kommt letztendlich alles wieder ins Lot und Ruby hat die Sicherheit der Fabelwesen gerettet. Den beiden Autorinnen gelingt es auch sprachlich sehr gut, ein ungewöhnliches Irland-Abenteuer voller Magie und Unfug zu erschaffen, dem auch Erstklässler und Vorschulkinder gut folgen können, ohne Verständnisschwierigkeiten.
Ein schönes neues magisches Abenteuer von Ruby Fairygale ab 6 Jahren.