Spannend, aktuell und kurios!
Agatha Oddly. Das Verbrechen wartet nichtAgatha Oddlow ist 13 Jahre alt, 1,60 m groß, hat dunkelbraunes Haar, zum Bob geschnitten. Sie trägt am liebsten Vintage-Klamotten, bei denen sie Kleider ihrer verstorbenen Mutter mit Second-Hand Stücken ...
Agatha Oddlow ist 13 Jahre alt, 1,60 m groß, hat dunkelbraunes Haar, zum Bob geschnitten. Sie trägt am liebsten Vintage-Klamotten, bei denen sie Kleider ihrer verstorbenen Mutter mit Second-Hand Stücken kombiniert. Ihr Vater ist der Chefgärtner im Hyde Park, wo sie in einem Dienstcottage leben. Agatha wäre am liebsten Detektivin, wie ihr großes Vorbild Hercule Poirot, der Meisterdetektiv aus der Feder von Agatha Christie. Bis sie dafür alt genug ist, besucht sie dank eines Stipendiums die elitäre Schule St. Regis. Dort wird sie von den Oberzicken der KS (Killerstyle, aber für Agatha nur Klonschwestern) spöttisch Oddly genannt. Mit Liam Lau hat sie wenigstens einen Freund dort, der ebenso schlau ist wie sie und auf den sie sich immer verlassen kann. Ihrer Leidenschaft folgend, ermittelt sie auch in der Schule, doch die von ihr aufgedeckten Skandale nimmt keiner ernst, was ihr jede Menge Ärger einhandelt. Doch dann beobachtet sie, wie im Hyde Park ein Motorradfahrer absichtlich eine ältere Dame anfährt. Als sie ihr hilft, entdeckt sie ein geheimnisvolles silbernes Tattoo. Sie erfährt, daß es sich um eine Wissenschaftlerin für Wasserkunde handelt. Ob da ein Zusammenhang zur plötzlich auftretenden Wasserknappheit durch ungenießbare Algen im Londoner Wassersystem besteht? Ärger hin oder her, dem muss Agatha auf den Grund gehen...
Den Einstieg in dem man Agatha und den lauernden Schatten des Hercule Poirot in ihrem Klassenzimmer kennenlernt, fanden wir etwas gewöhnungsbedürftig, allerdings hält sich Hercule fortan zurück. Meine Töchter kannten Hercule Poirot nicht und merkten daher auch nicht sofort, daß es ein fiktiver Charakter ist. Da hätte ein Blick ins wirklich schön aufgemachte Booklet geholfen: dort werden alle realen und fiktiven Charaktere inklusive Hercule Poirot und Agatha Christie vorgestellt. Agatha ist schon etwas durchgeknallt mit ihrer Fixierung auf Verschwörungen und Verbrechen, aber was soll sie tun? Wie sie später feststellen muß, liegt es ihr a) im Blut und b) hat sie recht! Außerdem verfügt sie über ein fotografisches Gedächtnis und ein unglaubliches Wissen, wovon sie immer mal wieder ein paar Happen mit einfließen lässt. Ja, Krimis können auch bilden!
Mit der Trinkwasserknappheit in europäischen Metropolen und der Vermarktung von öffentlichen Trinkwasserreserven widmet sich Agatha bereits in ihrem ersten Fall einem brandaktuellen Thema. Gerade für die „Fridays for future“- Generation ist das echt spannend und hat bei uns für viel Gesprächsstoff gesorgt. Auch wenn der Bösewicht, der hinter der ganzen Verschwörung steckt auch am Ende nicht gefasst ist und somit noch viel Stoff für weitere Bände besteht, etwas überzeichnet ist, haben die Kinder den ernst der beschriebenen Situation erfasst. Die Aufmachung des Falles mit einer top geheimen Geheimgesellschaft, unterirdischen Gängen und einem Wegenetz unter der Metropole schürt die Spannung und lässt die Bedrohung weniger persönlich erscheinen, dafür umso mysteriöser. Mit Liam hat Agatha einen treuen Freund, auf den jeder zeit Verlass ist und sehr zu ihrer beiden Verwunderung, wird im Laufe dieses ersten Falles ihr Ermittlerteam überraschend größer. Auch weitere Personen werden vorgestellt, von denen wir überzeugt sind, daß wir von ihnen noch mehr hören werden und bei denen wir noch nicht sicher sind, ob sie wirklich nur das sind, was sie vorgeben zu sein. Die Geschichte nimmt immer mehr Fahrt auf, bis sie in ihrem atemberaubenden Finale endet, dieses ist zwar nicht ganz realistisch, aber schlüssig und ein richtiger Kracher!
Lena Jones ist ein Pseudonym für ein junges Autorenteam, das die Reihe „Agatha Oddly“ entwickelt und geschrieben hat.
Leonie Landa, Jahrgang 1994 ist deutlich älter als Agatha und kann daher auch schon auf eine erfolgreiche Schauspielausbildung in New York und Hamburg zurückblicken. Dadurch spricht sie englischen Begriffe wunderbar korrekt aus und klingt dabei dennoch kein bisschen älter als Agatha und nicht minder neugierig und abenteuerlustig. Wir fanden sie sehr frisch und vielseitig und haben ihr sehr gerne zugehört, wie sie Agatha und Liam mit Leben erfüllt. Auch für Autofahrten mit der Familie geeignet, sofern die Kinder mind. 9 Jahre alt sind.
Eine sehr spannende, aktuelle und etwas abgedrehte Mischung!