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Veröffentlicht am 24.04.2019

Ein ganz besonderes Hörbuch mit Schwächen

Der Wal und das Ende der Welt
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In dem abgelegenen kleinen Fischerdorf St. Piran in Cornwall herrscht Aufregung: Mit der Flut wurden ein Wal und ein nackter junger Mann angespült. Mit vereinten Kräften beleben die 307 Dorfbewohner den ...

In dem abgelegenen kleinen Fischerdorf St. Piran in Cornwall herrscht Aufregung: Mit der Flut wurden ein Wal und ein nackter junger Mann angespült. Mit vereinten Kräften beleben die 307 Dorfbewohner den jungen Joe, der auf die Rettung des gestrandeten Wals drängt. Das Schicksal des Wals erscheint diesem untrennbar mit seinem verknüpft. Doch was hat den jungen, erfolgreichen Analysten aus der City ins Wasser getrieben? Nach und nach gibt er Preis, daß er an der Entwicklung eines Analyseprogramms namens Cassandra, kurz Cassie, mitgewirkt hat, daß absolut sichere Zukunftsprognosen für die nächsten Tage treffen kann. Doch es wurde manipuliert und kann nun nicht mehr gestoppt werden. Auf die Menschheit rollt die Apokalypse zu und er fühlt sich schuldig und benutzt. Joe warnt die Bewohner, fühlt sich aber selbst wie die Antike Seherin, der niemand Glauben schenken wollte. Die Dorfbewohner sind ihm mittlerweile ans Herz gewachsen, viel mehr, als sonst jemand, seit dem Tod seiner Mutter. Also beschließt er seine Retter zu retten und selbst Vorkehrungen für die nahende Katastrophe zu treffen. Erst wird er skeptisch und ein wenig mitleidig beäugt, aber dann...

Ich hatte keine klare Vorstellung von dem, was mich erwarten würde, aber ich mag die Stimme von Johann von Bülow und seine Wandelbarkeit, auch die Aufmachung sprach mich auch an. Zumindest würde es mal was anderes sein. Das war es auch, auch wenn ich nichts erwartet habe, war ich nicht auf das gefasst was kommen würde. Zuerst war ich akustisch erschlagen, von der unglaublichen Personenvielzahl z.T. mit cornischen Namen, Familienmitglieder und Mitarbeiter der Londoner City. Beim Hören eine Überforderung, bei der es wirklich hilft das beiliegende Booklet mit Personenverzeichnis vor dem ersten Hören und nach oder während der ersten CD zu hören. Es sind so viele, da lohnt es sich, die Liste mal schnell mehrfach durchzugehen. Nachdem ich das Personenkonsortium für mich sortiert hatte, packte mich die Geschichte mit ihren doch bisweilen sehr eigenen Charakteren. Was ich von Joe halten sollte war mir anfangs nicht so klar, aber in diesem Dorf ist wie auch sonst im Leben. Es lassen sich nicht immer alle in Schubladen von Gut und Böse einteilen, die einen sind mal so, mal so, wie es das Leben halt gerade mit sich bringt. Gerade in ihrer Ausgestaltung liegt für mich die absolute Stärke der Geschichte.

Das Dilemma in welchem Joe sich befindet, mutet aber erschreckend real an. Die Macht und den Einfluss von Prognoseprogrammen auf den Weltmarkt mag ich mir nicht vorstellen. Doch bei nahender Apokalypse, denken die meisten eher an Atomkatastrophen, Krieg, Klimakatastrophe, aber so was alljährliches wie die Grippe? Und doch sterben jedes Jahr Millionen Menschen weltweit an ihren Folgen.... und es gibt nie genügend Schutzimpfungen für alle und auch hier kann die Prognose, wie sich der diesjährige Erregerstamm entwickeln wird, irren. Dann gibt es keinen Schutz. Oder doch? Was wäre, wenn man in einem Dorf am Ende der Welt leben würde, ist das heute noch möglich? Was wäre bei völliger Isolation und Quarantäne das größte Problem? Die Nahrung, mangelnder Strom, fehlendes fließendes Wasser, Dorfkoller? Die Hürden und Schwierigkeiten sind mannigfaltig. Welche dieser Probleme sind lösbar und welche eigentlich eher unbedeutend und wie spielt der menschliche Faktor eine Rolle? Immerhin kennt in einem Dorf jeder jeden und das auch schon seit Ewigkeiten. Die menschliche Komponente des gestrandeten Fremden in einer festen, alteingesessenen Gemeinschaft inmitten einer Katastrophe ungekannten Ausmaßes und unvorhersehbarer Dauer macht diese Geschichte so fesselnd. Wie würde man selbst reagieren? Würde man über sich hinauswachsen oder zum absoluten Egoisten mutieren? Welche Rolle spielt der Wal, der immer wieder mahnend in der Bucht auftaucht? Nicht nur der streng logische Analyst verändert sich und erstaunt sich selbst. Die Dorfgemeinschaft überrascht den Trader und den Hörer und gibt Hoffnung auf die Menschlichkeit der Menschheit, in Zeiten, in denen es nicht selbstverständlich ist. Doch ist Joe nicht einfach eine strahlende Gestalt, er ist bisweilen auch etwas naiv. Man lernt aber auch seine Hintergründe kennen und die Analystin des Dorfes, durchschaut ihn besser als er die Märkte und sich selbst. Das macht sie unglaublich sympathisch auf schmunzelnde Art und Weise und dennoch lässt mich das Ende ein wenig ratlos zurück. Es ist wirklich ein hoffnungsfrohes Ende. Aber sind die Menschen tatsächlich so? Schön wäre es, ich bin da ein wenig unschlüssig. Während mich nach einem etwas überforderten Anfang das nahende Ende der Welt und seine möglichen einzigen Überlebenden wirklich fesselten und bannten, so machte mich das Ende etwas ratlos. Ist es das Ende, dass ich mir gewünscht hätte? Ich weiß es nicht, es macht mich zumindest nachdenklich und wird mich diese Geschichte nicht so schnell vergessen lassen, Cornwall und sein Wal werden noch eine Weile durch meine Hirnwindungen spuken. Dennoch dämpft es meine zwischenzeitliche absolute Begeisterung für diese mahnende Vision.

Johann von Bülow liest absolut fesselnd und wandelbar. In seiner Unaufgeregtheit spürt man die erdende Ruhe Cornwalls, mit seinen tiefen Wurzeln und noch tieferen Gefühlen, die überraschen und vor allen Unwägbarkeiten Halt bieten. Seine Stimme klingt diesmal erstaunlich mild und weich und gar nicht so tief und gebieterisch bestimmend, wie man es von ihm bisweilen kennt. Kein Hauch von Sherlock Holmes ist in der Stimme zu hören, sondern Mitgefühl und Ratlosigkeit. Es ist überraschend und dennoch glaubhaft zu hören.

Die Aufmachung in einer soliden Pappbox mit 3 MP3 und einem Booklet finde ich sehr ansprechend, haptisch angenehm und sehr edel.

Ein wirklich besonderes Hörbuch mit kleinen Schwächen.

Veröffentlicht am 24.04.2019

Katz und Maus

Die Alpen sehen und sterben
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Maria Konstanze Schlager (29) korrigiert freiberuflich Texte jedweder Art. Sie hat schon früh ihre Familie verloren und ist seitdem verschlossen und bleibt gerne für sich. Als sie sich einen Urlaub in ...

Maria Konstanze Schlager (29) korrigiert freiberuflich Texte jedweder Art. Sie hat schon früh ihre Familie verloren und ist seitdem verschlossen und bleibt gerne für sich. Als sie sich einen Urlaub in Kitzbühl gönnt und nachts schlaflos am Fluss entlang spaziert, wird sie Zeugin eines Mordes. Doch der Mörder trägt einen Cowboyhut und sie kann sein Gesicht nicht sehen. Lediglich seine Abschiedsworte „Servus“ bleiben ihr im Ohr. Als sie die Polizei verständigt, ist diese zunächst skeptisch. Es gibt keine Spuren, ihre Aussagen sind wirr und alle die ein Motiv haben könnten, haben ein Alibi. Schnell übernimmt die Kripo Innsbruck. Allerdings sieht die junge Kommissarin Agnes in diesem Fall ihre Chance sich innerhalb des Teams zu beweisen. Sie kann den Fall nicht vergessen. Auch ein anderer hat die Nachrichten über diesen Mord mit Interesse gelesen. Der zuletzt in Frankfurt a.M. tätige Kriminalkommissar Heinz Baldur, wittert eine Serie von Auftragsmorden zu welchen auch dieser Fall zu gehören scheint. Allerdings nimmt seine Bedenken niemand wirklich ernst, denn seit einer persönlichen Tragödie leidet er unter Halluzinationen. Dank der Beurlaubung aus gesundheitlichen Gründen, hat er aber Zeit zu ermitteln, ganz ohne Zeit- und Erfolgsdruck. Und sein Spürsinn juckt gewaltig!

Dies ist ein etwas anderer Krimi, denn er hat einen ungewöhnlichen Fokus: Auf die Zeugin des Verbrechens, die den Mörder zwar sieht, aber dank des Cowboyhuts, der nachts sein Gesicht verschattet, diesen nicht beschreiben kann, sie nimmt ihn vielmehr wahr - als Gesamtpräsenz. Diese Beobachtung prägt sie, denn es ist nicht der erste Todesfall, schon als Kind, mit 7 Jahren, musste sie tragische Todeskämpfe beobachten, was ihr den Spottnamen Mörder-Mitzi einbrachte. Diese traumatischen Erlebnisse haben sie geprägt und halten sie gefangen. Als sie dem Täter wieder begegnet und ihn an der Stimme erkennt, entwickelt ich eine merkwürdige Beziehung aus Faszination, Anziehung und Abstoßung. Wie Katz und Maus umkreisen sie einander, während die Polizei im Dunkeln tappt. Wirklich alle Ermittler? Naja die junge österreichische Kommissarin Agnes will sich beweisen und spürt, daß Mitzi nicht alle Eindrücke preis gibt. Sie kommt aus einer Intellektuellenfamilie und will es nicht nur ihrem Team beweisen, was alles in ihr steckt, sondern auch ihrer Familie. Heinz Baldur kämpft mit seinem inneren Dämon namens Luis und seiner Überzeugung, daß ein Auftragskiller am Werk ist, seit Jahren. Eine Überzeugung, die leider niemand hören will. Killer Sam hingegen scheint ebenfalls aus der Bahn geworfen zu sein. Noch nie ist ihm ein Fehler unterlaufen, noch nie hat er auch nur eine einzige Spur hinterlassen. So ist das Schicksal dieser vier untrennbar miteinander verwoben. Mal schlägt das Pendel mehr in die eine, mal in andere Richtung aus. Nicht alle können gewinnen. Sollte der Fall gelöst werden, ist Sam enttarnt. Sollte Sam entkommen, treibt es Heinz in noch tiefere Abgründe und Agnes steckt fest. Mitzi hingegen kann nicht gewinnen. Sie steckt in einem Dilemma. Was sie braucht ist Halt, doch der scheint nirgends in Sicht. Es ist nicht klar wie es ausgehen wird. Es menschelt, selbst beim Täter, denn man bekommt tiefe Einblicke in die Gedanken und seelischen Abgründe der Beteiligten. Das Dilemma entspinnt sich mehr und mehr und keine Lösung ist in Sicht. Dabei sind die Charaktere ein Genuss in all ihrer Verschrobenheit, denn sie sind so nachvollziehbar, so krank und doch so tapfer. Sie versuchen es, ihre Ziele zu erreichen, auch wenn es unmöglich scheint.

Isabella Archan ist selbst Österreicherin und gelernt Schauspielerin. Mittlerweile lebt sie schon seit einigen Jahren in Köln, so wie ihre beliebte ermittelnde Zahnärztin Dr. Leocardia Kardiff, die mit ihrer neugierigen Nase immer wieder dem attraktiven Kriminalhauptkommissar Jakob Zimmer in die Quere kommt. Ihre Livelesungen sind ein echtes Schmankerl, daß man sich nicht entgehen lassen sollte!

Ein Krimi, der unter die Haut geht, dankt der tiefen Einblicke in die verstörten Seelen der Beteiligten und weil man sich immer wieder selbst dabei ertappt, daß man den Mörder selbst auch ein wenig faszinierend findet, obwohl seinen Taten abstoßen. Kann man das voneinander trennen? Kann ein Mörder sympathisch sein, oder ist er einfach nur ein Monster? Die innere Zerrissenheit vor traumhafter Kulisse fasziniert, es ist einfach kein alltäglicher Krimi, sondern schon in seiner Erzählweise eine Überraschung für sich.

Veröffentlicht am 24.04.2019

Inklusion, die von Herzen kommt

Pippa Pepperkorn Hörbuch-Box
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Diese Hörbuchbox enthält die ersten 5 Pippa Pepperkorn Bände
⁃ neu in der Klasse
⁃ und die Tiere
⁃ und die Schickimicki-Zicke
⁃ auf Klassenfahrt
⁃ auf dem Ponyhof

Pippa Pepperkorn hat einige Jahre ...

Diese Hörbuchbox enthält die ersten 5 Pippa Pepperkorn Bände
⁃ neu in der Klasse
⁃ und die Tiere
⁃ und die Schickimicki-Zicke
⁃ auf Klassenfahrt
⁃ auf dem Ponyhof

Pippa Pepperkorn hat einige Jahre mit ihren Eltern in Amerika gelebt, ehe sie mit 10 Jahren in die Klasse von Frau Tabak kommt. Die Lehrerin ist furchtbar streng und schlecht gelaunt. Die Kinder fürchten sich vor ihr, vor allem die in allem etwas langsame Gloria und Emil mit seinen Schulproblemen. Aber dann kommt Pippa mit ihren grünen Cowboystiefeln, immer gut gelaunt, immer eine grandiose Idee und nie um eine Lösung verlegen. Auch wenn diese Lösung nun wirklich keinem Erwachsenen eingefallen wäre. Naja, die haben ja auch nicht wie Pippa in Amerika gelebt. Pippa zieht in das gleiche Haus wie Gloria und Emil und Anton wohnt direkt nebenan. Eigentlich fanden Emil und Anton die Mädels aus der Klasse doof und als Lucy sie zum Geburtstag einlädt, wollen sie nicht hin. Doch mit Pippa werden auch Mädchengeburtstage großartig, wenn auch Lucys Mutter wohl graue Haare wachsen. Gemeinsam mit Pippa halten auch Gloria, Lucy, Olivia, Emil und Anton gerne Referate über ihr Haustier. Naja, bisweilen muss man sich erst noch schnell ein Haustier zulegen, auch wenn die Eltern nicht wollen und man kein Geld hat, aber wo ein Wille, da findet Pippa auch einen Weg. Da werden auf Dauer auch Schickimicki-Zicken zahm, die Klassenfahrt wird richtig spannend, und irgendwie schafft es auch Pippa, daß alle Freunde gemeinsam auf den Ponyhof fahren. Nur dass einige Eltern glauben, es wäre eine Lesetherapie...

Pippa hat definitiv bisweilen haarsträubende Idee, die allen Eltern Angst machen. Aber keine Sorge, man muß die Kinder nicht darauf hinweisen, daß sie bitte nichts von Pippas Ideen nachmachen sollen, dafür sorgen schon Pippas Pannen ganz von alleine. Teilweise scheint es pädagogisch eine Totalkatastrophe zu sein, was Pippa so anstellt, aber sie wird mit jedem Band reifer und ich kenne kaum eine inklusivere Reihe als Pippa Pepperkorn. So ist Lucy ein Kind aus wohlhabenden Hause, mit geschiedenen Eltern, Gloria ist sehr langsam und kommt aus bescheidenen Verhältnisse, Emils Familie sind alle Überflieger, bis auf ihn, Olivia weiß eigentlich immer alles und ist sehr behütet, Antons Vater ist Polizist und Pippa hat selbst Schwierigkeiten in der Schule, nachdem sie so lange in den Vereinigten Staaten lebte. Alle Kinder sind total unterschiedlich, aber da sie einander respektieren und vorbildlich zusammen halten, werden sie zu den besten Freunden. Außerdem wissen sie, daß sie sich immer aufeinander verlassen können, so wie auf Pippas Ideen, die garantieren, daß es nie langweilig wird.

Pippa hat nicht nur immer gute Ideen, sie hat auch immer gute Laune und Lebensregeln. So findet sie in einem Band, daß jeder Tag das richtige Wetter hat, weil... und dann kommt immer ein lustiger Grund. Auf dem Ponyhof gibt Pippa stets ihre Pferderegeln von sich z.B.: „Selbst Ferien auf dem Ponyhof, sind ohne Freunde richtig doof“. Tja, so kommt es, daß auch den Jungs der Reiterhof Spaß macht und Glorias Selbstbewußtsein Auftrieb bekommt und Emil freiwillig anfängt zu lesen.

Charlotte Habersack schafft es nicht nur die Gedankenwelt der Kinder zu treffen, sie schafft auch Verständnis für die Erwachsenen. So bemerkt Pippa zum Beispiel, daß Frau Tabak gar nicht so schlimm ist (auch wenn diese, sie anfangs ganz furchtbar findet), aber nach und nach taut sie auf, denn Pippa hat auch für sie ein Geheimrezept. Dabei ist es immer witzig, aber nie auf Kosten anderer. Pippa kann prima über sich selbst lachen und mit anderen. Ihre Sprache verstehen Kinder, ebenso wie ihre Gedankengänge. Birte Kretschmer erweckt dabei sämtliche Kinder zum Leben, egal ob die logische Olivia, die prinziessinnenhafte Lucy, die langsame Gloria oder der großspurige Anton, die quirlige Pippa oder der unsichere Emil. Alle haben ihre eigene Rolle und ihre eigene Stimme. Wobei ich ja ein Herz für die liebe, aber langsame Gloria, mit ihrer Schildkröte habe.
Für einen Lieblingsband konnte sich meine Tochter nicht entscheiden. Ihr fielen immer wieder Lieblingsszenen ein und als ich mir alle 5 Bände angehört habe, war mir klar: die beste CD, war immer die zuletzt gehörte!

Sehr witzig, nicht immer ganz pädagogisch, aber sehr tolerant und liebenswert, wird jedes Kind genauso genommen wie es ist. Pippas Weisheiten bleiben haften - versprochen, immer wieder ploppen sie im Gedächtnis wieder auf! Meist ist es Unsinn, aber eben nicht immer.

5 sehr lustige und kurzweilige CDs mit 250 Minuten Kichergarantie!

Veröffentlicht am 15.04.2019

Ein Lama fürs Leben

Nur mal schnell das Lama klauen
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Dies ist der dritte Band der „Nur mal schnell“-Reihe, in welcher die drei Freunde Henry, Finn und Zoe (alle 12 Jahre alt) sich sehnlichst ein Haustier wünschen und auf jeweils abenteuerliche Weise zu ...

Dies ist der dritte Band der „Nur mal schnell“-Reihe, in welcher die drei Freunde Henry, Finn und Zoe (alle 12 Jahre alt) sich sehnlichst ein Haustier wünschen und auf jeweils abenteuerliche Weise zu einem kommen. Jeder Band ist aus der Sicht eines der Kinder erzählt, aus der Ich-Perspektive. Zum Abschluß erzählt Zoe, wie sie nach der Entdeckung des eingefrorenen Kreta-Zwergmammuts Norbert und der Befreiung des hochbegabten Faultiers Fred zu dem kleinen Lamamädchen Emilia kam: Finns große Schwester Mia hat einen neuen Freund, Marcel, der beim Film arbeitet. Die Geschichten von Norbert und Fred fand der so spannend, daß sie verfilmt werden sollen und die Kinder sollen natürlich von Henry, Finn und Zoe persönlich gespielt werden. Um es noch aufregender machen, bucht Marcel noch ein ausgewachsenes Lama-Männchen dazu. Als ein kleines Lama-Mädchen geliefert wird, ist das Chaos groß und Zoe verliebt sich auf der Stelle. Sie bietet an, es übers Wochenende mit nach Hause zu nehmen. Ihre Mutter ist angesichts der winzigen 2 Zimmer-Wohnung von der Idee gar nicht begeistert. Also beschließt Zoe mit dem Lama nach Italien aufzubrechen, um dort ihren Vater zu besuchen, den sie seit Jahren nicht mehr gesehen hat.

Man kann diesen Band separat von den 2 anderen Bänden lesen, aber man verpasst echt was, wenn man auf die zwei verzichtet. Meine Töchter haben so viel gelacht bei den ersten Bänden (bei diesem auch), daß es echt schade wäre. Immerhin tauchen wieder ein paar alte Bekannte aus den Vorgängerbänden auf, deren Auftritte witziger sind, wenn man sie schon kennt. Zoe ist unglaublich tierlieb und hat auch ein richtig gutes Gespür für sie. Tiere lieben sie einfach und daher war es auch Zoe, die Norbert und Fred erzogen hat. Andernfalls hätten deren Eltern diese zwei Wildfänge wohl auch nicht aufgenommen. Auch dieser Band fängt wieder sehr furios an. Es gibt nur wenig Wiederholung, um die Erinnerung an die Bände zuvor aufzufrischen, oder Neulingen den Einstieg zu erleichtern. Dafür kann man die drei eigentlich direkt an den Filmset begleiten und Zoes Gedanken belauschen. Das ist ziemlich tröstlich, denn die coole und entspannte Zoe ist ganz schön nervös und aufgeregt, dabei ist sie ja gar nicht allein, sondern umringt von ihren Freunden. Was es bedeutet auf sich allein gestellt zu sein, spürt sie später auf ihrer Flucht mit Lama nach Italien. Auch hierbei ist es sehr schön, daß man durch die Ich-Perspektive direkt an ihren Gedanken teil hat. Das ist vor allem deshalb auch sehr praktisch, da sie sich mit Emilia stets von Kopf zu Kopf über ihre Gedanken unterhält. Emilia ist ganz schön frech! Da entspinnen sich verrückt-freundschaftliche Dialoge, aber auch tröstliche, denn dieser Roadtrip ist auch wirklich aufregend und spannend. Zwischendurch meinte meine Jüngste sogar, es wäre jetzt so spannend, jetzt könne sie wirklich nicht mehr zuhören. Sie fand es auch nicht in Ordnung, daß sie ihrer Mutter und ihren Freunden solche Sorgen bereitet hat. Aus diesem Grund ist der Faultierband ihr Lieblingsband, da im ersten Band, die Henrys leicht exzentrische Oma so lange getäuscht wird.

Anders als bei Henry und Finn, lebt Zoe mit ihrer Mutter alleine in sehr bescheidenen Verhältnissen. Das ist nicht immer einfach, aber sie spricht dennoch nie darüber. Mit Emilia ist es anders, sie öffnet sich und nicht nur ihr gegenüber. Für Kinder ein wichtiges Thema, diese innere Hemmung über einige Themen, die sie besonders bewegen mit anderen zu reden und sich ihnen gegenüber zu öffnen und so wird auch Zoe erfahren, daß es nicht nur ihr so geht. Es macht Mut und zeigt, daß es sich lohnt zu vertrauen und sich zu öffnen.

Sehr angenehm fanden wir wieder die sehr schön große Schrift, die es für Kinder deutlich vereinfacht lesend durch die Seiten zu flitzen. Dabei wird das Erreichen eines jeden neuen Kapitels mit einer neuen unglaublich süßen Zeichnung Verena Körtings von Emilia belohnt. Auch wenn Zoe und Emilia weiblich sind, ist auch dieser Band für Jungs und Mädchen. Nicht nur weil Zoe so cool ist, sondern auch, weil immer dann, wenn meine Große stöhnte, daß sie es gut fände, wenn Henry und Finn auch dabei wären, ein Kapitel aus Sicht von Henry oder Finn erzählt wird. Diese fassen zusammen, was denn gerade so in Deutschland los ist, während Zoe das Abenteuer und ihren Vater sucht.

Die Kinder hatten so viel Spaß an dieser Geschichte, daß wir gleich noch das Hörbuch von Band 1 „Nur mal schnell das Mammut retten“ wieder entdeckt und Band 2 „Nur mal schnell das Faultier wecken“ noch mal gelesen haben. Eigentlich ist dies der letzte Band der Reihe, aber wir hätten da noch ein paar Fragen und so bleibt natürlich die Hoffnung, daß die Serie doch noch fortgesetzt wird.

Veröffentlicht am 15.04.2019

Sternschnuppenmagie

Sternschnuppenmädchen 1. Eine Freundin fällt vom Himmel
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Dies ist der dritte Band der „Nur mal schnell“-Reihe, in welcher die drei Freunde Henry, Finn und Zoe (alle 12 Jahre alt) sich sehnlichst ein Haustier wünschen und auf jeweils abenteuerliche Weise zu einem ...

Dies ist der dritte Band der „Nur mal schnell“-Reihe, in welcher die drei Freunde Henry, Finn und Zoe (alle 12 Jahre alt) sich sehnlichst ein Haustier wünschen und auf jeweils abenteuerliche Weise zu einem kommen. Jeder Band ist aus der Sicht eines der Kinder erzählt, aus der Ich-Perspektive. Zum Abschluß erzählt Zoe, wie sie nach der Entdeckung des eingefrorenen Kreta-Zwergmammuts Norbert und der Befreiung des hochbegabten Faultiers Fred zu dem kleinen Lamamädchen Emilia kam: Finns große Schwester Mia hat einen neuen Freund, Marcel, der beim Film arbeitet. Die Geschichten von Norbert und Fred fand der so spannend, daß sie verfilmt werden sollen und die Kinder sollen natürlich von Henry, Finn und Zoe persönlich gespielt werden. Um es noch aufregender machen, bucht Marcel noch ein ausgewachsenes Lama-Männchen dazu. Als ein kleines Lama-Mädchen geliefert wird, ist das Chaos groß und Zoe verliebt sich auf der Stelle. Sie bietet an, es übers Wochenende mit nach Hause zu nehmen. Ihre Mutter ist angesichts der winzigen 2 Zimmer-Wohnung von der Idee gar nicht begeistert. Also beschließt Zoe mit Lama nach Italien aufzubrechen, um dort ihren Vater zu besuchen, den sie seit Jahren nicht mehr gesehen hat.

Man kann diesen Band separat von den 2 anderen Bänden lesen, aber man verpasst echt was, wenn man auf die zwei verzichtet. Meine Töchter haben so viel gelacht bei den ersten Bänden (bei diesem auch), daß es echt schade wäre. Immerhin tauchen wieder ein paar alte Bekannte aus den Vorgängerbänden auf, und deren Auftritte sind irgendwie witziger, wenn man sie schon kennt. Zoe ist unglaublich tierlieb und hat auch ein richtig gutes Gespür für sie. Tiere lieben sie einfach und daher war es auch Zoe, die Norbert und Fred erzogen hat. Andernfalls hätten deren Eltern diese zwei Wildfänge wohl auch nicht aufgenommen. Auch dieser Band fängt wieder sehr witzig an. Es gibt nur wenig Wiederholung, um die Erinnerung an die Bände zuvor aufzufrischen, oder Neulingen den Einstieg zu erleichtern. Dafür kann man die drei eigentlich direkt an den Filmset begleiten und Zoes Gedanken belauschen. Das ist ziemlich tröstlich, denn die coole und entspannte Zoe ist ganz schön nervös und aufgeregt, dabei ist sie ja gar nicht allein, sondern umringt von ihren Freunden. Was es bedeutet auf sich allein gestellt zu sein, spürt sie später auf ihrer Flucht mit Lama nach Italien. Auch hierbei ist es sehr schön, daß man durch die Ich-Perspektive direkt an ihren Gedanken teil hat. Das ist vor allem deshalb auch sehr praktisch, da sie sich mit Emilia stets von Kopf zu Kopf über ihre Gedanken unterhält. Emilia ist ganz schön frech! Da entspinnen sich witzige Dialoge, aber auch tröstliche, denn dieser Roadtrip ist auch wirklich aufregend und spannend. Zwischendurch meinte meine Jüngste sogar, es wäre jetzt so spannend, jetzt könne sie wirklich nicht mehr zuhören.
Anders als bei Henry und Finn, lebt Zoe mit ihrer Mutter alleine in sehr bescheidenen Verhältnissen. Das ist nicht immer einfach, aber sie spricht dennoch nie darüber. Mit Emilia ist es anders, sie öffnet sich und nicht nur ihr gegenüber. Für Kinder ein wichtiges Thema, diese innere Hemmung über einige Themen, die sie besonders bewegen mit anderen zu reden und sich ihnen gegenüber zu öffnen und so wird auch Zoe erfahren, daß es nicht nur ihr so geht.

Sehr angenehm fanden wir wieder die sehr schön große Schrift, die es für Kinder deutlich vereinfacht lesend durch die Seiten zu flitzen. Dabei wird das Erreichen eines jeden neuen Kapitels mit einer neuen unglaublich süßen Zeichnung von Emilia belohnt. Auch wenn Zoe und Emilia weiblich sind, ist auch dieser Band für Jungs und Mädchen. Nicht nur weil Zoe so cool ist, sondern auch, weil immer dann, wenn meine Große stöhnte, daß sie es gut fände, wenn Henry und Finn auch dabei wären, ein Kapitel aus Sicht von Henry oder Finn erzählt wird. Diese fassen zusammen, was denn gerade so in Deutschland los ist, während Zoe das Abenteuer und ihren Vater sucht.

Die Kinder hatten so viel Spaß an dieser Geschichte, daß wir gleich noch das Hörbuch von Band 1 „Nur mal schnell das Mammut retten“ wieder entdeckt und Band 2 „Nur mal schnell das Faultier wecken“ noch mal gelesen haben. Eigentlich ist dies der letzte Band der Reihe, aber wir hätten da noch ein paar Fragen und so bleibt natürlich die Hoffnung, daß die Serie doch noch fortgesetzt wird.