Profilbild von dartmaus

dartmaus

Lesejury Star
offline

dartmaus ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit dartmaus über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.01.2023

Rabenkinder

Rabenkinder
0

Inhalt:
Torgau am 10.11.1989: Hoffnung weht durch die kleine Renaissancestadt an der Elbe. Die Mauer ist gerade gefallen, da wird der Direktor des örtlichen Jugendwerkhofs tot aufgefunden. Beate Vogt ...

Inhalt:
Torgau am 10.11.1989: Hoffnung weht durch die kleine Renaissancestadt an der Elbe. Die Mauer ist gerade gefallen, da wird der Direktor des örtlichen Jugendwerkhofs tot aufgefunden. Beate Vogt von der Morduntersuchungskommission wird aus Leipzig geschickt, um zu klären, was passiert ist. Kurz nach der Befragung des 14-jährigen Insassen Andreas verschwindet dieser spurlos. Steckt er hinter der Tat? Ist er in den Westen geflüchtet, oder ist ihm etwas zugestoßen? Und dann bekommt Beate ungebetene Hilfe: Hauptkommissar Josef Almgruber aus Nürnberg soll ihr die westdeutsche Arbeitsweise nahebringen. Doch der hat keine Ahnung von DDR-Strukturen. Beate braucht keine Belehrungen und lässt ihn links liegen. Aber dann wird Beate bedroht und Almgruber zusammengeschlagen. Sie begreifen, dass sie zusammenarbeiten müssen. Ob sie wollen oder nicht.

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich vom ersten Moment an gefesselt und wird mich noch lange Zeit nicht los lassen. Schon aufgrund mdes Klappentextes hatte ich geahnt, das es sich insgesamt um keine leichte Kost handelt. Doch das Ausmaß der Zustände in den Jugendwerkhöfen haben meine Kenntnisse noch bei weitem übertroffen. Die Grausamkeit mit der die Jugendlichen dort behandelt wurden, lassen einem wirklich das Blut in den Adern gefrieren. Hier hat die Autorin wirklich richtig gut recherchiert und hat es geschafft, das ganze sehr bildlich und realistisch darzustellen.
Auch die Charaktere hat sie sehr gut ausgewählt und da der Krimi in der Wendezeit spielt natürlich auch die unterschiedlichen Arbeits- und Ermittlungsstrategien der Polizei in Ost und West sehr gut dargestellt. Gerade die Probleme der beiden aus unterschiedlichen Welten kommenden Kommissare hat sie sehr gut aufgezeigt, aber auch das es sich lohnt gemeinsam zu kämpfen.
Auch die Stimmung innerhalb der Gesellschaft wird sehr gut aufgezeigt und die unterschiedlichen Ansichten von Wendebefürwortern und Skeptikern richtig gut dargestellt.
Aber auch der eigentliche Fall hat es in sich. Nicht zuletzt durch die Probleme, die die Unterschiede der beiden Ermittler ergeben. Aber letztendlich führt doch alles zum Ziel und man bekommt eine Auflösung, die so nicht zu erwarten war. Oder vielleicht doch ?????
Ich kann mich nur wiederholen. Mich hat das Buch von der ersten bis zur letzten Seite überzeugen können und es wird noch lange Zeit nachwirken.

Mein Fazit:
Ganz klare Leseempfehlung. Volle 5 Sterne.

Veröffentlicht am 20.01.2023

Ruhe sanft

Ruhe sanft im Fichtelgebirge
0

Inhalt:
Auf einer Fahrt Richtung Fichtelgebirge bleibt Kommissar Breuers Wagen bei dichtem Nebel in einem Waldstück liegen. Hinter dem Wald, zwischen angrenzenden Feldern, stößt er auf einen verlassenen ...

Inhalt:
Auf einer Fahrt Richtung Fichtelgebirge bleibt Kommissar Breuers Wagen bei dichtem Nebel in einem Waldstück liegen. Hinter dem Wald, zwischen angrenzenden Feldern, stößt er auf einen verlassenen Bauernhof, doch statt des erhofften Telefons findet Breuer darin zwei mumifizierte Tote. Kurz zuvor ist aus der Justizvollzugsanstalt Bayreuth ein Häftling entflohen – verurteilt wegen Mordes an zwei Personen, deren Leichen nie gefunden wurden. Ehe Breuer auf die Situation reagieren kann, wird er überwältigt und in einen Keller gesperrt. Ist er auf den Täter von damals gestoßen?

Meine Meinung:
Auch der zweite Fall von Kristina und Konrad hat es in sich. Die Spannung ist bereits ab der ersten Seite vorhanden und steigert sich im Laufe des Buches immer mehr. Gerade dann als auch noch Konrad verschwunden ist, ist die Spannung auf dem Höhepunkt. Während der Ermittlungen gibt es einige Hinweise, aber auch viele Wirrungen und neue Ansatzwege. Auch die Suche nach dem entflohenen Häftling gestaltet sich schwierig und man ist als Leser gezwungen immer weiter zu lesen.
Besonders gefällt mir aber auch hier wieder, das nicht nur die Ermittlungen in den einzelnen Fällen im Vordergrund stehen, sondern auch die privaten Probleme der Ermittler beleuchtet werden. So was mag ich immer besonders gerne, denn so werden die Ermittler deutlich greifbarer und authentischer.
Auch die Beschreibung der einzelnen Handlungsorte ist sehr detailliert und bildlich. Gerade die Situation auf dem verlassenen Bauernhof lässt einem den Atem stocken. Aber auch andere Schauplätze und Situationen sind sehr detailliert und bildlich. Oft hat man ein regelrechtes Kopfkino vor Augen.
Auch wenn es sich um den zweiten Fall handelt, kann man das Buch unabhängig vom ersten lesen, da die Fälle selbst in sich abgeschlossen sind.
Insgesamt ein wirklich toller zweiter Fall für die beiden Ermittler und ich freue mich bereits jetzt auf den dritten Fall.

Mein Fazit:
Ganz klare Leseempfehlung, volle 5 Sterne.

Veröffentlicht am 20.01.2023

Zweistromland

Zweistromland
0

Inhalt:
Zwei Zwillingsbrüder verlieren sich als Fünfjährige in den Wirren des verheerenden Bombenangriffs am 13. Februar 1945 in Dresden. Oswald, kurz nach seinem Bruder geboren, wächst im Osten an der ...

Inhalt:
Zwei Zwillingsbrüder verlieren sich als Fünfjährige in den Wirren des verheerenden Bombenangriffs am 13. Februar 1945 in Dresden. Oswald, kurz nach seinem Bruder geboren, wächst im Osten an der Elbe auf. Erst nach dem Fall der Mauer trifft er seinen Bruder Werner wieder, der seit der Flucht mit dem Vater am Rhein im Westen lebt. Stimmen und Bewegungen bleiben identisch. Die kurze gemeinsame Kindheit und der Erfolg beider Brüder als Computerexperten diesseits und jenseits der Zonengrenze schaffen jedoch keine Verbundenheit. Oswald fühlt sich als Wendeverlierer, der nichts aus der von den Westdeutschen als Unrechtsstaat abgestempelten „DDR“ gutheißen darf, der unaufhörlich seine Identität im wiedervereinten Deutschland sucht. Als konformer Anhänger des sozialistischen Systems verzweifelt er an der Wendekunst seines Mentors, Genosse Helmut. Sein nach Grenzöffnung siebenundzwanzigjähriger Sohn Sven hat keine Beziehung zum DDR-Staat. Verbote und die ewige Einkesselung schüren seinen Hass als Jugendlicher, er driftet in die rechtsradikale Szene ab. Svens Generation lechzt nach Freiheit und giert nach allem Westlichen, das durch Mauer und Stacheldraht dringt. Oswalds gesteigerte Ohnmacht, als Jüngerer gegenüber seinem Bruder, als Systemtreuer gegenüber einem gescheiterten Staat und dem Gefühl, als Ostdeutscher gegenüber den „Besserwessis“ zu kurz gekommen zu sein, lässt ihn an der Realität verzweifeln. Analog zum Kinderspiel Westen entwickelt er ein Computerspiel mit Mauer, Grenzkontrolle und Schießbefehl, das er an fiktiven Flüchtlingen testet. Aus dieser virtuellen Welt sucht er den Weg zurück in die reale.

Meine Meinung:
Ein Buch das noch lange nachwirkt. Es hat mich sehr nachdenklich und teilweise auch geschockt zurück gelassen. Vieles war mir ja bereits bekannt, aber wenn man dann mit der Realität konfrontiert wird, dann gibt es dem ganzen nochmal ein ganz anderes Bild.
Das Buch ist in fünf Abschnitte eingeteilt und jeder Abschnitt hat so seine Eigenheiten und auch Grausamkeiten.
Im ersten Abschnitt wird man von den Ereignissen der Bombardierung Dresdens konfrontiert, die sehr detailliert und bildlich dargestellt werden. Man ist regelrecht entsetzt über die damaligen Zustände. Wirklich sehr gut recherchiert.
Im zweiten Abschnitt erlebt man dann die Trennung der Familie und die Flucht von Werner und seinem Vater Richtung Westen, während Oswald von Gertrude Funck aufgenommen wird. Auch diese Beschreibungen sind sehr detailliert und bildlich. Gerade Oswald tut mir so unendlich leid, als er alleine zurück bleibt.
Im dritten Teil werden wir dann Augenzeuge der Entwicklung auf beiden Seiten Deutschlands. Während der Westen, auch dank der westlichen Besatzer, einen Boom erlebt, so sind auf der anderen Seite der Grenze die Machenschaften der Stasi und die Auswirkungen des „Unrechtstattes“ spürbar. Wer in diesem System nicht funktioniert, hat keine Chance. So erlebt man auch die unterschiedliche Entwicklung der beiden Brüder hautnah mit. Wirklich sehr gut und realistisch beschrieben.
Im vierten Abschnitt folgen dann die letzten Jahre der DDR. Hier werden die enormen Unterschiede wirklich deutlich sichtbar. Gerade die unterschiedliche Entwicklung der beiden Brüder wird jetzt sehr deutlich. Während Oswald sich im System der DDR arrangiert hatte, hat Werner Karriere gemacht und kommt jetzt so als „Besserwessi“ zurück nach Dresden und übernimmt dort ausgerechnet die Firma, in der Oswald arbeitet. Dieser Abschnitt ist insgesamt wirklich sehr emotional.
Im letzten Abschnitt werden dann die Entwicklung der Menschen in unterschiedlichen Systemen sehr deutlich beschrieben und man kann wirklich erkennen, wie groß doch der Unterschied zwischen Ost und West war. Auch die Probleme, die die Wiedervereinigung mit sich gebracht hat, werden sehr sehr deutlich beleuchtet. Gerade dieser Abschnitt drängt einem förmlich auf, auch über die heutige Situation nachzudenken, denn noch immer, nach über 30 Jahren, hat die Politik es nicht geschafft, den Osten an den Westen anzugleichen, gerade was das Lohngefüge betrifft.
Mich hat dieses Buch wirklich von der ersten bis zur letzten Seite überzeugen können und hat mich mehr als Nachdenklich zurück gelassen.

Mein Fazit:
Ganz klare Leseempfehlung, volle 5 Sterne.

Veröffentlicht am 20.01.2023

Zurück bei Familie Backes

Nur Rita raste rasanter
0

Inhalt:
Da hat der Schutzengel wohl mächtig gepennt: Im kleinen Hirschweiler wird Fahrlehrer Manni nach dem Theorieunterricht über den Haufen gebrettert – Fahrerflucht vom Allerfeinsten! Seine Schülerin ...

Inhalt:
Da hat der Schutzengel wohl mächtig gepennt: Im kleinen Hirschweiler wird Fahrlehrer Manni nach dem Theorieunterricht über den Haufen gebrettert – Fahrerflucht vom Allerfeinsten! Seine Schülerin Inge Backes trauert, weil ihr Lappen jetzt auf Eis liegt.
Ehemann und Dorfpolizist Jupp macht sich mit seinem neuen »Praktikanten« gleich an die Ermittlungen: Teamwork à la Totalschaden – es knallt heftig! Bei der Befragung der Fahrschüler erhärtet sich der Verdacht: feiger Mord statt tragischer Verkehrsunfall?
Stürmische Zeiten für Jupp: Der Neue nervt, die Gattin löchert mit Führerscheinfragen und seine Schwiegermutter ist auf einem ganz anderen Trip: Bed & Breakfast für Hippies! Und dann wird auch noch ein dunkles Geheimnis des Fahrlehrers gelüftet: krasses Doppelleben statt einfühlsamer Einparkhelfer. Die Polizeiarbeit läuft auch Hochtouren …

Meine Meinung:
Endlich wieder etwas neues von Familie Backes. Ich habe wirklich sehnsüchtig drauf gewartet endlich wieder mit Jupp und seiner Familie ermitteln zu können. Ich liebe diese Reihe einfach.
Diesmal bekommen wir es mit einem toten Fahrlehrer zu tun und wie sollte es anders sein, Familie Backes ist natürlich mittendrin. Jupp hat es auch diesmal nicht leicht mit seinen Ermittlungen, zumal ihn die Familie auch diesmal wieder unterstützt und das nicht nur im positiven Sinne. Sie bringen wieder so einiges durcheinander. Aber jupp wäre nicht Jupp, wenn er auch diese Hürde nicht meistern würde.
Sehr oft lachen musste ich auch diesmal wieder über Oma Käthe. Bei ihren Aktionen bin ich auch diesmal wieder kaum aus dem Grinsen raus gekommen. Obwohl ich sagen muß, ich wäre, glaube ich, sehr gerne mal Gast bei ihr. Es würde mit Sicherheit nicht langweilig werden.
Auch der Regionalkolorid kommt, auch durch die Dialoge im Dialekt, natürlich hier wieder nicht zu kurz. Viele Orte haben einfach einen riesigen Wiedererkennungswert, vor allem wenn man auch die Vorgängerbände kennt. Wirklich richtig klasse.
Der Schreibstil ist auch hier wieder sehr flüssig, interessant, teils spannend und teils humorvoll. Die perfekte Mischung einfach.
Mich konnte auch dieses Buch der Familie Backes wieder vollends überzeugen und ich freue mich auf weitere Bücher dieser mega genialen Reihe.

Mein Fazit:
Ganz klare Leseempfehlung. Volle 5 Sterne.

Veröffentlicht am 20.01.2023

Das Grauen der Specht

Wen die Specht holt
0

Inhalt:
Besinnliche Feiertage? Von wegen. Als die grausig inszenierte Leiche des Bürgermeisters auf dem Kirchplatz gefunden wird, ist das kleine Oberpfälzer Dorf Holzwiesenreuth in heller Aufregung und ...

Inhalt:
Besinnliche Feiertage? Von wegen. Als die grausig inszenierte Leiche des Bürgermeisters auf dem Kirchplatz gefunden wird, ist das kleine Oberpfälzer Dorf Holzwiesenreuth in heller Aufregung und die Laune von Kommissar Johann Kranzfelder im Eimer – sein Festessen kann er höchstens noch aufgewärmt genießen. Zusammen mit seiner jungen Kollegin Klara Stern macht er sich auf die Suche nach dem Mörder. Die Messnerin hingegen ist sich sicher: Den Bürgermeister hat die Specht geholt!

Meine Meinung:
Ein richtig toller Regionalkrimi, der mich wirklich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Ich konnte das Buch einfach nicht mehr aus den Händen legen. Man erfährt im Laufe des Buches sehr viel über Land und Leute, aber auch über den Specht Brauch, der so manches Kind bis ins Erwachsenenalter traumatisiert hat, wie man bereits gleich zu Anfang lesen kann.
Auch die einzelnen Schauplätze sind sehr bildlich und detailliert beschrieben. So kann sich während des Lesens ein regelrechtes Kopfkino entwickeln. Wirklich ganz toll gelungen.
Die Auswahl der Hauptcharaktere gefällt mir hier auch sehr sehr gut. Gerade Johann und seine doch sehr fürsorgliche Ehefrau Maria sind mir regelrecht ans Herz gewachsen. Die zwei sind sooo süß. Klara gibt den Charakteren die nötige frsiche. Mit ihrer doch noch recht jugendlichen Unbekümmertheit lockert sie die teils eingefahrenen Ermittlungsschritte und Sichtweisen Johanns etwas auf. Die restlichen Dorfbewohner sind ebenfalls sehr detailliert und gut beschrieben und fügen sich nahtlos ein.
Der eigentliche Fall hat es natürlich auch in sich und wie sollte sich anders sein, auch hier geht es um den Brauch der Specht. Die Aufklärung des Falls am Ende ist dann aber sehr schlüssig, wenn auch überraschend.
Mich hat dieses Buch komplett überzeugt und ich freue mich auf weitere Bücher von dieser wirklich tollen Autorin.

Mein Fazit:
Ganz klare Leseempfehlung. Volle 5 Sterne.