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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.05.2019

Die Spannung steigt langsam an

Abgeschlagen
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Nach der spannenden Fred Abel Trilogie, beginnt mit 'Abgeschlagen' eine neue Reihe des Autoren Michael Tsokos, Professor für Rechtsmedizin an der Charite in Berlin. Die Reihe um den sympathischen Rechtsmediziner ...

Nach der spannenden Fred Abel Trilogie, beginnt mit 'Abgeschlagen' eine neue Reihe des Autoren Michael Tsokos, Professor für Rechtsmedizin an der Charite in Berlin. Die Reihe um den sympathischen Rechtsmediziner Paul Herzfeld spielt in Kiel und wenn man diesen bei der Arbeit beobachtet, merkt man, das ein Fachmann den Thriller geschrieben hat.
In Kiel werden zwei Leichen gefunden. Bei der Frau wurden die Arme abgeschlagen und der tote Mann hält einen Arm umschlungen, als ob er damit kuscheln wollte. Bei näherer Untersuchung stellt die Polizei fest, dass es sich bei dem Toten, um einen bekannten Gewaltverbrecher handelt, der sich erst seit kurzem wieder in Freiheit befunden hatte. Hat er die Tote so entstellt? Und womit? Was könnte die Tatwaffe gewesen sein? Herzfelds Chef, Professor Schneider, legt sich sehr schnell fest: es handelt sich um eine Machete. Und tatsächlich wird einen Tag später eine, in der Nähe des Fundortes der Leichen, aufgefunden. Ernst Hansen der Hausmeister des Instituts weiß gleich, woher diese Machete stammt. Aus der Aservatenkammer. Und da er auch die Tote kannte, gerät er in den engeren Kreis der Verdächtigen. Doch auch er wird ermordet. Was ist nur los im verschneiten Kiel?
Das Buch ist gut aufgegliedert in kleinen Abschnitten mit genauen Angaben von Ort und Zeit in den Überschriften der einzelnen Kapiteln. Der Schreibstil ist sehr flüssig und gut zu lesen. Allerdings nimmt die Handlung erst im letzten Drittel an Fahrt auf. Es gibt einige Nebenschauplätze, die im wahren Leben wahrscheinlich auch parallel zu anderen Handlungen stattgefunden haben, hier aber manchmal irritierend wirkten in ihrer Ausführlichkeit.
Auch wenn ich nur 4* vergebe, freue ich mich schon auf den zweiten Band dieser Trilogie.

Veröffentlicht am 02.05.2019

Tolle Krimireihe

Schatten der Provence
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Albin Leclerc ist pensionierter Kommissar und lebt im Unruhestand. Seine Lebensgefährtin Veronique und seine Tochter Manon sind berufsbedingt tagsüber aus dem Haus und er langweilt sich oft. Nur mit seinem ...

Albin Leclerc ist pensionierter Kommissar und lebt im Unruhestand. Seine Lebensgefährtin Veronique und seine Tochter Manon sind berufsbedingt tagsüber aus dem Haus und er langweilt sich oft. Nur mit seinem Mops Tyson spazieren gehen ist zu wenig. Er hat schon ein paar Mal seinen Nachfolgern (Caterine Castel und Alain Theroux) bei der Polizei geholfen, aber damit soll endgültig Schluss sein.
Eines Tages wird ein Werttransporter überfallen und es gibt Tote. Wegen einer Ausstellung wurde einige wertvolle Cezanne Gemälde transportiert. Die beiden leitenden Ermittler wissen zuerst nur einen Rat: Albin Leclerc befragen, der hatte in seiner Zeit bei der Polizei mal etwas mit Gemälden zu tun.
Leclerc sträubt sich zuerst, hilft dann doch, hat aber wieder Blut geschmeckt und ermittelt auf eigene Faust. Durch seine Tipps können Alain und Cat schnell das Versteck der Täter ausheben und stossen auf zwei unbekannte Gemälde von Cezanne und van Gogh.
Leclerc vermutet Raubkunst und unter Zuhilfenahme alter Seilschaften ist er bald auf der richtigen Spur und begibt sich mal wieder in Gefahr.
Schatten der Provence ist bereits der vierte Teil der Krimireihe um Albin Leclerc und der erste den ich gelesen habe. Es ist ein, in sich abgeschlossener Fall, sodass ich aus dieser Sicht die Vorgängerbände nicht vermißt habe. Aber der Schreibstil und die Handlung hat mir so gut gefallen, so habe ich mir Band 1 bereits besorgt und werde es zeitnah lesen.
Bei Pierre Lagrange handelt es sich um einen deutschen Autoren, der die Provence Krimis unter Pseudonym veröffentlicht. 

Veröffentlicht am 30.04.2019

Fredenbüll zum Siebten

Mörder mögen keine Matjes. Ein Küstenkrimi
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In Sankt Peter Ording wird ein Container an Land gespült; neben vielem Elektroschrott befindet sich auch eine Leiche darin. Schnell wird klar, dass die Spur nach Hamburg führt. Da es Nicole mittlerweile, ...


In Sankt Peter Ording wird ein Container an Land gespült; neben vielem Elektroschrott befindet sich auch eine Leiche darin. Schnell wird klar, dass die Spur nach Hamburg führt. Da es Nicole mittlerweile, der Liebe wegen, nach Hamburg verschlagen hat, ist es für Thies Detlefsen klar: er muss bei der Ermittlung helfen. Piet Paulsen hat ein neues Knie bekommen und ist in einem Hamburger Krankenhaus, die Tochter von Thies Detlefsen macht dort gerade ein Praktikum und Antje und mehrere ihre Stammgäste machen einen Musical Ausflug. Also ist die fast die ganze fredenbüller Mannschaft in Hamburg anzutreffen. Bei dem Toten handelt es sich um einen Privatdetektiv. Thies Detlefsen und der Kollege des toten Privatdetektivs ermitteln gemeinsam; aber auch Nicole ist nicht untätig und so wird zum Schluss natürlich wieder alles aufgeklärt. Denn auch in der großen Stadt kommen die Fredenbüller gut zurecht.

Krischan Koch liest dieses HB selbst und versteht es immer wieder aufs Neue eine tolle Atmosphäre herzustellen, sodass mir die Protagonisten schon wie gute alte Bekannte vorkommen. Es waren wieder einmal vergnügliche Hör-Stunden.
Bei diesem Hörbuch handelt es sich um eine ungekürzte Autorenlesung, es besteht aus fünf CDs mit einer Laufzeit von 5 Stunden und 50 Minuten und ist im Audio Verlag erschienen

Veröffentlicht am 26.04.2019

Ich bin etwas enttäuscht

Einer wird sterben
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Stellas Ehemann Paul ist Pilot bei einer Cargofirma. Er fliegt lange Strecken ist oft tagelang von zu Hause fort. Als Stella mal wieder sehnsüchtig auf die Rückkehr von Paul wartet, überschlagen sich die ...

Stellas Ehemann Paul ist Pilot bei einer Cargofirma. Er fliegt lange Strecken ist oft tagelang von zu Hause fort. Als Stella mal wieder sehnsüchtig auf die Rückkehr von Paul wartet, überschlagen sich die Ereignisse. Tagelang parkt ein fremdes Auto schräg gegenüber von ihrem Haus in der kleinen Stichstrasse. In dem schwarzem Mercedes Cabrio sitzen ein Mann und eine Frau und verlassen das Auto fast nie. Was bezwecken sie damit?  Stella wird nervös und panisch. Die ganze Situation erinnert sie an den Autounfall vor sechs Jahren, als Nathalie, die erste Frau von Paul, ums Leben kam. Paul war zwar gefahren, aber sie, Stella, hatte die Schuld auf sich genommen, damit ihr Mann weiterhin seinem Beruf nachgehen kann, im Gegensatz zu ihr, die ja seither unter ihrem entstellten Gesicht litt.
Aber warum interessiert sich Paul so wenig dafür? Auch wenn er am anderen Ende der Welt sitzt, muß er doch Angst haben, dass ihrer beide Geheimnis auffliegt.
Und wer terrorisiert sie mit Telefonanrufen? Malt ihre Auffahrt voll mit Fragezeichen? Den verkleideten jungen Mann, der sie an der Mülltonne angreift, erkennt sie zwar, aber sie verrät ihn nicht. Denn er hat ja etwas gefilmt. Vielleicht auch bereits vor sechs Jahren? Ihre Panik wird immer größer. Wo bleibt Paul?
Wiebke Lorenz hat einen flüssigen, spannenden Schreibstil, sodass man das Buch gut lesen kann und man gespannt ist, wie es wohl weitergeht und wie die ganze Situation beendet wird und aus welchem Grund sie überhaupt so stattfindet.
Allerdings fand ich den Mittelteil, der sich fast ausschließlich um die liebe Nachbarschaft drehte, zu lang. Zu viele Nebenschauplätze, die nur bedingt mit der Hauptgeschichte zu tun hatten.
Leider wurde ich auch mit Stella nicht warm. Sie war mir zu unlogisch und irgendwie berechnend, fordernd. Ihre Panik konnte ich nicht nachvollziehen. Da die Autorin dem Leser einige Infos vorbehalten hat, erklärte sich meine Einstellung gegenüber Stella dann aber zum Schluss auf.
Eine kurzweilige Geschichte, bei der mir aber die rechte Spannung fehlte. Schade.
3,5*

Veröffentlicht am 23.04.2019

Spannend, aber nichts für Zartbesaitete

Eisige Tage
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In Leipzig beginnt es kurz vor Weihnachten an zu schneien, als die Hauptkommissare Hanna Seiler und Milo(van) Novic, gebürtiger Serbe, zu einem Mordfall gerufen werden. Der Rechtsanwalt Malinowski wurde ...

In Leipzig beginnt es kurz vor Weihnachten an zu schneien, als die Hauptkommissare Hanna Seiler und Milo(van) Novic, gebürtiger Serbe, zu einem Mordfall gerufen werden. Der Rechtsanwalt Malinowski wurde mit einer Makarov erschossen; er sitzt auf dem Beifahrersitz seines Autos. Bei der Suche nach Anhaltspunkten werden in der heruntergekommenen Wohnung des Rechtsanwaltes Fotos von minderjährigen Mädchen gefunden - in eindeutigen Situationen. Hauptkommissarin Seiler, die aus unbekannten Gründen, Verbindungen zum Chef der leipziger Russenmafia hat, bittet diesen um ein Gespräch. Er beteuert, seit Jahren nichts mehr mit dem Rechtsanwalt zu tun zu haben und außerdem, dass die Makarov nicht zu Ihnen gehören würde und auch zu niemand anderem in seinem weiteren Umfeld. Für Hauptkommissarin Seiler ist damit klar sie müssen einen anderen Täter finden. Ihr Kollege Novic, der ebensowenig die Hintergründe kennt wie der Leser, ist noch nicht überzeugt davon. Eines der Mädchen, welches sie auf den Fotos bei dem Rechtsanwalt entdeckt haben, wurde als vermisst gemeldet. Nun versuchen sie die letzten Schritte dieses Mädchens zu verfolgen und finden neue Hinweise, die zu dem Rechtsanwalt führen;  allerdings auch zu einem Jungen russischer Abstammung.

Alex Pohl hat bisher seine Thriller unter dem Pseudonym L.C.Frey veröffentlicht. Ich hatte bisher noch nichts von ihm gelesen, bin aber von dem flotten Schreibstil begeistert. Der Thriller wird aus mehreren Sichtweisen erzählt und spielt in mehrere Zeitebenen - es ist also wichtig die Zeitangaben in den Überschriften zu beachten, damit der Lesefluss nicht gestört wird. Die Hauptkommissarin Seiler und der Hauptkommissar Novic kommen sympathisch rüber, haben aber beide ihr Päckchen zu tragen. Ihre private Vergangenheit und Gegenwart wird immer nur kurz angerissen, macht aber neugierig darauf, mehr zu erfahren. Das Buch lässt keine Langeweile aufkommen, ist nichts für Zartbesaitete und ich persönlich freue mich schon auf weitere Fälle mit diesem Ermittlerteam.