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Veröffentlicht am 10.02.2021

Lesenswerter Roman über das Erwachsenwerden

Schöner als überall
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Der Debütroman "Schöner als überall" von Kristin Höller fängt an wie ein typisches Roadmovie. Noah hat auf der Party am Abend zuvor bzw. nach der Party, weil die Nacht ist noch jung und so, ein bisschen ...

Der Debütroman "Schöner als überall" von Kristin Höller fängt an wie ein typisches Roadmovie. Noah hat auf der Party am Abend zuvor bzw. nach der Party, weil die Nacht ist noch jung und so, ein bisschen zu viel Gas gegeben und ist jetzt im Besitz eines Speere, der eigentlich zu einer Bronzestatue gehört. Also leiht er einen Transporter und nötigt seinen Freund Martin, mit ihm zusammen den unsäglichen Speer zu beseitigen. Sie fahren also los und fahren und landen irgendwann in ihrem ruhigen und beschaulichem Heimatort. Und hier wird auch die Geschichte ruhiger und eine Reise von Martin, dem Erzähler dieser Geschichte, zu sich selbst. Er wird mit seiner Vergangenheit konfrontiert. Warum ist er Noahs bester Freund? Was war das eigentlich damals mit Mugo, seiner Jugendliebe? Es ist ein wunderbar ruhiges, schön geschriebenes Buch über das Erwachsenwerden und macht Lust, mehr von Kristin Höller zu lesen.

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Veröffentlicht am 05.01.2021

Mehr als Aufräumen und Ausmisten

Das Minimalismus-Projekt
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Im Buch „Das Minimalismus-Projekt“ hat Christof Herrmann 52 Möglichkeiten zusammengefasst, die das Leben leichter machen können. Er hat diese 52 Möglichkeiten in 52 Kapitel unterteilt, so dass die Möglichkeit ...

Im Buch „Das Minimalismus-Projekt“ hat Christof Herrmann 52 Möglichkeiten zusammengefasst, die das Leben leichter machen können. Er hat diese 52 Möglichkeiten in 52 Kapitel unterteilt, so dass die Möglichkeit besteht, in jeder Woche des Jahres ein Kapitel anzugehen oder sich die Kapitel herauszusuchen, die gerade besonders interessant sind oder einfach alle Kapitel nacheinander zu lesen und dann zu schauen, was gerade passt bzw. was man aus dem Buch mit in den Alltag nehmen möchte, um sich so einem minimalistischen Leben anzunähern und mehr Zeit für die ganz wichtigen Dinge zu gewinnen.

Durch die Einteilung in die einzelnen Kapitel ist es einfach, sich genau das herauszusuchen, was gerade wichtig ist. Gut gefällt mir, dass das Buch nicht dogmatisch ist und dass es sehr im Hier und Jetzt ist, also nicht auf eine höhere Ebene geht, sondern gute Beispiele bzw. gemachte Erfahrungen weitergibt. Es gibt Tipps für nachhaltigeres Leben, Tipps für Freizeitbeschäftigungen, die auch ohne viel Geld in die Hand nehmen zu müssen, Spaß machen, Tipps für Familien, die mit ihren Kindern minimalistisch leben möchten und auch Tipps wie man sich immer wieder daran erinnern kann, dass man gerade dabei ist, die Wohnung wieder vollzustellen. So finde ich es ganz gut, sich bei Anschaffungen auszurechnen, wie lange man dafür arbeiten muss und ob die geplante Anschaffung jetzt nötig ist oder nicht (z.B. wenn ich mir das nächste schwarze Oberteil kaufen möchte).

Ein für mich auch sehr wichtiger Teil ist der in dem über Multitasking und Singletasking gesprochen wird. Außer beim Fernsehen zu essen, fällt mir jetzt nicht wirklich viel an, was ich gleichzeitig kann. Eine der Tätigkeiten wird auf jeden Fall vernachlässigt und sich das immer mal wieder vor Augen zu führen, kann nicht schaden, um am Ende dann durch Konzentration auf eine Sache doch etwas besser geschafft zu haben und dabei wertvolle Zeit für etwas anderes gewonnen zu haben. Letztendlich regt es dazu an, sich auf das zu fokussieren, was einem selbst wichtig ist und es kann nicht schaden, sich zwischendurch immer mal wieder darauf hinzuweisen.

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Veröffentlicht am 31.12.2020

Die Spannung vom Anfang konnte nicht gehalten werden

Miss Bensons Reise
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"Als Margery zehn war, verliebte sich sich in einen Käfer." Mit diesem Satz beginnt das Buch und ich war ganz fasziniert, denn dieser Satz versprach soviel. Die Leseprobe gefiel mir auch, so dass ich das ...

"Als Margery zehn war, verliebte sich sich in einen Käfer." Mit diesem Satz beginnt das Buch und ich war ganz fasziniert, denn dieser Satz versprach soviel. Die Leseprobe gefiel mir auch, so dass ich das Buch unbedingt lesen wollte.

Die erste Hälfte des Buchs konnte meiner Erwartungshaltung auch gerecht werden und ich habe mit Spannung verfolgt, wie die Charaktere und die Geschichte aufgebaut wurden. Die beiden Hauptpersonen ergänzen sich durch ihre Gegensätzlichkeit und auch der geheimnisvolle Mr. Mundic sorgt schon durch sein Verhalten für erste Spannung. Die beiden unterschiedlichen Frauen lernen sich auf der gemeinsamen Reise besser kennen und legen den ersten Grundstein für ihre ungewöhnliche Freundschaft.

Doch irgendwie gelingt es Rachel Joyce dann im zweiten Teil nicht, die Figuren weiter auszuarbeiten, so dass sie auf mich sehr stereotyp wirken. Auf der einen Seite wirkt Margery auf mich wie jemand, der aus der Zeit gefallen ist, eine typische „alte Jungfer“ und völlig lebensfremd. Auch bei Enid Pretty wird ein Klischee bedient, dass der leicht naiven Blondine, obwohl sie eine wirklich handfeste Person ist, die mitten im Leben steht. Die Geschichte fließt so vor sich hin und es geht auf Käfersuche, kann mich aber nicht in den Bann ziehen, obwohl viel Potential dafür da ist. Am Ende wirkt es auf mich so, als ob noch einmal alles hineingepackt wurde, was ging und es ist mir zu überladen.

Nachdem ich den ersten Satz gelesen hatte, hatte ich mir viel mehr von dieser Geschichte versprochen, aber zum Ende hin konnte „Miss Bensons Reise“ dieser Erwartung nicht gerecht werden. Nichtsdestotrotz ist es ist ein deutliches Plädoyer für die Kraft der Freundschaft und dafür, an seinen Lebensträumen festzuhalten, um sich nicht selbst zu verlieren. Es ist ein Buch, das gut zwischendurch gelesen werden kann, wenn der Kopf mal wieder ein etwas leichteres Buch gebrauchen kann, aber es ist für mich kein Buch, in das ich eintauchen konnte.

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Veröffentlicht am 27.12.2020

Spannender Sci-Fi Thriller in der Gamer Szene

88 Namen
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Das Buch spielt in einer nahen Zukunft und handelt von John Chu, der seinen Lebensunterhalt als Sherpa verdient, d.h. er führt Kunden mit wenig Zeit und dem nötigen Kleingeld durch Online-Rollenspiele, ...

Das Buch spielt in einer nahen Zukunft und handelt von John Chu, der seinen Lebensunterhalt als Sherpa verdient, d.h. er führt Kunden mit wenig Zeit und dem nötigen Kleingeld durch Online-Rollenspiele, so dass diese nicht den ganz harten Weg von Level 1 bis zu den höheren und interessanten Level gehen müssen, da für diese Kunden Zeit Geld ist. John macht dies nicht allein, er hat eine erfahrene Crew, die ihn bei seinen Einsätzen unterstützt. Und leider hat er bei der Auswahl seines letzten Crewmitglieds ein nicht so glückliches Händchen gehabt und es gibt private Verstrickungen, verletzte Eitelkeiten und Streit und er hat ein Crewmitglied weniger, seine Exfreundin Darla, die so richtig sauer auf ihn ist und Rache geschworen hat.

Und plötzlich gibt es einen fetten Job eines mysteriösen Auftraggebers und John sieht seine Geldsorgen verschwinden, vermutet allerdings auch, dass sein Kunde Kim Jong-un persönlich ist. Im weiteren Verlauf der Geschichte versucht er herauszufinden, ob dies den Tatsachen entspricht oder ob es doch ein ganz anderer Auftraggeber ist. Die Geschichte wird für John immer gefährlicher und er weiß nicht, ob er heil aus der Nummer herauskommt.

Matt Ruff nimmt die Leser:innen mit in eine nahe Zukunft und zeigt, wie verwoben die Welt der Online-Spiele und die vernetzte Welt miteinander sind. Die Rollenspiele sind noch realistischer geworden und man kann sich im virtuellen Raum auf jegliche Art austoben. Namen sind Schall und Rauch und Identitäten können weiterhin gefälscht werden. Dadurch, dass es am Ende des Buches ein Glossar mit Fachbegriffen gibt und am Anfang eines jeden Kapitels ein bestimmter Begriff erklärt wird, ist es auch für Nicht-Gamer möglich, die Nerdinhalte zu verstehen.

Ruff hat eine spannende Geschichte angelegt, das Ganze mit Politik und einer unberechenbaren und sehr jähzornigen Exfreundin gewürzt. Zwischendurch wird auch immer wieder erklärt, wie die einzelnen Spiele funktionieren und wie sie sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt haben. Es ist ein gute erzählter Science Fiction Roman, der über viele Seiten fesselt und ein interessantes Ende hat.

Dieses Ende überrascht auf der einen Seite, auf der anderen Seite bin ich nicht ganz zufrieden damit, denn es war irgendwann doch zu erwarten und ich hatte irgendwie noch „den“ Knaller erwartet. Deshalb finde ich das Buch gut, aber es fehlt noch diese eine Kleinigkeit für ein „sehr gut“. Gute Unterhaltung ist es in jedem Fall und ich denke, dass ich mir die anderen Werke Matt Ruffs auch mal anschauen werde.

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Veröffentlicht am 25.12.2020

Leichte Lektüre für die Vorweihnachtszeit

Der Weihnachtshund
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Max möchte dem Weihnachtstrubel entfliehen und bucht eine Reise auf die Malediven. Soweit, so gut. Er hat allerdings noch ein kleines Problem in Form von Kurt, ein Deutsch-Drahthaar-Mix. Also sucht er ...

Max möchte dem Weihnachtstrubel entfliehen und bucht eine Reise auf die Malediven. Soweit, so gut. Er hat allerdings noch ein kleines Problem in Form von Kurt, ein Deutsch-Drahthaar-Mix. Also sucht er einen Hundesitter. Der Hundesitter ist weiblich, heißt Katrin und möchte an Heiligabend, der zufälligerweise ihr Geburtstag ist, den Fragen ihrer Eltern nach zukünftigem Ehemann und zukünftigen Enkelkindern entfliehen und ein Hund käme ihr da gerade recht. Katrins Vater hasst Hunde.

Im wahren Leben wäre die Geschichte hier zu Ende. Da es ein typisches Vorweihnachtsbuch ist, geht die Geschichte hier erst richtig los. Ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass Max und Katrin sich irgendwie ganz nett finden. Max hatte allerdings bislang recht wenig Glück in Beziehungen, da er ein kleines Problem hat, das immer wieder zu größeren Schwierigkeiten geführt hat. Es gibt also noch ein paar Missverständnisse und auch der Hund Kurt, hat ein Geheimnis, das erst sehr spät gelüftet wird.

Alles in allem ist "Der Weihnachtshund" ein unterhaltsames Weihnachtsbuch mit nicht allzu viel Tiefgang, was aber für mich in der Weihnachtszeit genau das Richtige ist. Der Kopf ist voll mit Jahresendgeschäft, Weihnachtsvorbereitungen und Gedanken darüber, dass das Jahr schon wieder an einem vorbeigezogen ist und da kommt mir eine leichtere Lektüre gerade recht, zumal sie recht witzig geschrieben ist. Gerade Kurt, der Deutsch-Drahthaar-Mix, gefällt mir in diesem Kontext besonders gut. Wer auf der Suche nach einer schnellen, unterhaltsamen Lektüre ist und keine allzu überraschenden Wendungen erwartet, wird hier fündig.

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