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Veröffentlicht am 03.11.2022

Bodenständige Veggie-Asia-Küche mit Überraschungen

From Asia with Love
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Vegetarische Asien-Rezepte für jeden Tag ist der Untertitel dieses Kochbuchs und genau so etwas hatte ich gesucht. Hetty McKinnon hat mit „From Asia with Love“ eine schöne Version von East meets West erstellt. ...

Vegetarische Asien-Rezepte für jeden Tag ist der Untertitel dieses Kochbuchs und genau so etwas hatte ich gesucht. Hetty McKinnon hat mit „From Asia with Love“ eine schöne Version von East meets West erstellt. Man merkt, dass sie ihr chinesisches Kocherbe mit dem, was es in Australien noch an Einflüssen gibt, kombiniert, vermischt und mit viel Liebe zu etwas Neuem zaubert.

Es sind einfach zu kochende Gerichte und man kann zum Beispiel die Dumplings einfrieren und kann an hektischen Tagen darauf zurückgreifen. Die Kulturen treffen sich bei French Toast mit Dosenmilch oder bei Rührei-Sandwich und schwarzem Tee mit Kondensmilch. Sie liebt Maggi und nutzt es gerne statt Sojasauce oder das australische Vegemite. Hier ziehe ich Sojasauce vor, aber jeder das ihre, oder?

Toll sind die Angaben von Ersatzprodukten und auch die Rezepte für die schon genannte vegane Fischsauce, um einfach etwas Gutes zum Würzen im Haus zu haben. Crossover gibt es immer wieder, wie mit dem Ricotta der verwandt wird.

Ihre Rezepte sind leicht verständlich und es gibt immer eine kleine persönliche Einleitung zu jedem ihrer Rezepte. So hat man als Leserin das Gefühl quasi in der Küche der Autorin zu sitzen und ihr zu zuschauen beim Zubereiten der Speisen.

„From Asia with Love“ zeigt eine bodenständige Küche, also genau das, was ich gesucht habe. Auch ist es sehr nahbar und sehr persönlich geschrieben, so dass man sich auf die kleinen Geschichten, die nebenbei erzählt werden, freut. Und besonders wichtig: die meisten Gerichte können auch nach einem normalen Arbeitstag noch gut zubereitet werden. Also, wer asiatische Küche für zuhause mag, ist mit „From Asia with Love“ gut bedient.

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Veröffentlicht am 16.10.2022

Kommt nicht ganz an den ersten Teil heran, ist trotzdem spannende Unterhaltung

A Psalm of Storms and Silence. Die Magie von Solstasia
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Das Ende der Spiele von Solstasia lief für Karina nicht wie geplant. Statt Friede, Freude, Eierkuchen gab es einen Staatsstreich und sie wurde zur Gejagten. Nur eine verschollene, göttliche Macht kann ...

Das Ende der Spiele von Solstasia lief für Karina nicht wie geplant. Statt Friede, Freude, Eierkuchen gab es einen Staatsstreich und sie wurde zur Gejagten. Nur eine verschollene, göttliche Macht kann ihr helfen, ihr Reich zu retten.

Für Malik scheint es besser ausgegangen zu sein. Er lebt im Palast und findet in Farid so etwas wie einen Bruder, einen Lehrmeister, jemanden, der so ist wie er.

Doch draußen entbrennt ein Sturm, denn die Magie, durch die das Reich Sonande all die Jahrhunderte zusammengehalten wurde, droht auseinander zu bersten. Nur gemeinsam können Karina und Malik das Ende verhindern. Allerdings müssen sie sich dafür wieder vertrauen und Karina die göttliche Macht finden.

Mit dem ersten Band hat Roseanne A. Brown gut vorgelegt, so dass meine Erwartungen an „A Psalm of Storms and Silence. Die Magie von Solstasia“ hoch waren. Es geht auch mit Spannung und Tempo weiter. Karina muss aus der Hauptstadt fliehen und erlebt allerlei auf ihrer Flucht und es werden neue Charaktere in die Geschichte eingeflochten.

Die beiden Hauptcharaktere Malik und Karina werden genauer beschrieben und die Autorin wandert weit in die Vergangenheit der jeweiligen Ursprungsfamilien. Passend zu den magischen Fähigkeiten der beiden können sie auf besondere Art miteinander kommunizieren, was natürlich ein guter Schachzug ist, um die beiden wieder in Kontakt treten zu lassen. Und um dies herum fechten sie ihre ganz eigenen Kämpfe in der Realität aus. Dies hat mir gefallen.

Auch hat die Autorin es geschafft, über Unterdrückung und den daraus entstehenden Hass zu schreiben und gleichgeschlechtliche Liebe ist auch ein Thema, genauso wie die Tatsache, dass Karina und Malik nur als Doppeltspitze den Karren aus dem Dreck ziehen können, geht es über eine bloße Geschichte hinaus und gewinnt dadurch noch eine andere, eine gesellschaftspolitische Bedeutung.

Doch kommt „A Song of Wraiths and Ruin. Die Magie von Solstasia“ nicht an den ersten Band heran. Ab einem gewissen Punkt ist mir recht klar gewesen, wie es vermutlich enden wird und es ging in eine Richtung, die mir ein wenig zu glatt war. Wobei ich allerdings auch vermute, dass dies einfach daran liegt, dass ich dann doch nicht ganz der angestrebten Zielgruppe für ein Jugendbuch zugehörig bin.

Trotzdem habe ich mich unterhalten gefühlt.

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Veröffentlicht am 17.09.2022

Persönliche Nabelschau vor dem Hintergrund der Klimakrise

Der Anfang von morgen
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Schweden im Sommer – sofort erscheinen rote Holzhäuser an von Wäldern umstandenen Seen vor dem geistigen Auge. Doch kommen immer häufiger Meldungen von Waldbränden und ungewöhnliche trockene und heiße ...

Schweden im Sommer – sofort erscheinen rote Holzhäuser an von Wäldern umstandenen Seen vor dem geistigen Auge. Doch kommen immer häufiger Meldungen von Waldbränden und ungewöhnliche trockene und heiße Sommer auch in Schweden. Die Klimakrise macht auch vor diesem Idyll nicht Halt. Jens Liljestrand hat mit „Der Anfang von morgen“ einen Roman zu diesem Thema geschrieben.

Die Katastrophe wird von vier unterschiedlichen, aber doch durch verschiedene Umstände miteinander verbundene Menschen aus ihrer jeweiligen Sicht erzählt.

Es ist spannend geschrieben, die Waldbrände und die immer unbehaglicher werdende Situation ist gut fühlbar und man kann mit fiebern, auch wenn die Erzähler*innen nicht besonders sympathisch sind.
Und doch hat mir etwas gefehlt in dem Buch. Es ist nicht unrealistisch, es ist ganz nah an uns dran.
Es gibt sehr wenig Wärme und Zusammenhalt, wovon ich hoffe, dass in einer solchen Situation doch zum Vorschein kommt. Bestimmte Krisensituationen sind sehr realistisch beschrieben, vor allem wenn man das Wahlergebnis der kürzlich stattgefundenen Wahl in Schweden bedenkt. Und doch bin ich nicht restlos begeistert von dem Buch. Es erscheint mir an manchen Stellen zu gewollt. Weniger hätte dem Werk gut getan.

Die Auswahl der Personen passte für mich nicht. André bringt zwar noch einmal eine ganz andere Komponente hinein und er ist eine echt arme Sau, aber mir wäre die Sicht der Mutter zum Beispiel wichtig gewesen. Sie bleibt so passiv und still im Hintergrund. Auch war es nicht realistisch, dass Didrik nicht in sein eigenes Zuhause ging, sondern zu Melissa. Dies ist eine von vielen Momenten, die aufgrund der Geschichte so beschrieben wurden, aber vermutlich nicht der Realität entsprächen.

Es ist durchaus ein Buch, dass mit Spannung gelesen werden kann, aber für mich ist es nicht so überwältigend wie für viele andere.

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Veröffentlicht am 25.08.2022

Merkwürdige Geschehnisse gepaart mit schwarzem Humor

The Stranger Times
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The Stranger Times – die Wochenzeitung des Vereinigten Königreichs für Übersinnliches, Unerklärtes und Unerklärliches. Und wo, wenn nicht auf der Insel, gibt es traditionell genug nicht erklärbare Geschehnisse. ...

The Stranger Times – die Wochenzeitung des Vereinigten Königreichs für Übersinnliches, Unerklärtes und Unerklärliches. Und wo, wenn nicht auf der Insel, gibt es traditionell genug nicht erklärbare Geschehnisse. Und doch passieren in der ersten Woche von Hannah bei dem Blatt Dinge, die sogar für The Stranger Times außergewöhnlich sind. Was geht da vor?

„The Stranger Times“ erzählt eine spannende Geschichte mit viel Wortwitz und ungewöhnlichen Wesen und mehr als ungewöhnlichen Charakteren. Die komplette Redaktion hat einen an der Waffel. Allen voran der keine Empathie oder Fingerspitzengefühl besitzende Vincent Banecroft, der nur durch seine Büroleiterin Grace im Zaum gehalten werden kann.

Stella, die Auszubildende glänzt hauptsächlich durch schlechte Laune und bitterböse Sprüche. Reggie und Ox sind interessante Persönlichkeiten, aber durchaus liebenswert. Und es gibt noch Manny, er kümmert sich um den Druck und die Druckerpresse. Ein ganz ruhiger Mensch, der so wirkt, als ob er ein Geheimnis hat.

Dann gibt es mysteriöse Vorkommnisse und noch mysteriösere Wesen, die kaum gebändigt werden können. Außerdem weiß man zwischendurch nicht, wer jetzt die Guten und wer die Bösen sind. Eine großartig angelegte Geschichte mit original britischem Humor, zumindest im ersten und im letzten Drittel. Leider, leider gibt es im zweiten Drittel unnötige Längen, die für diesen Teil den Schwung aus der Geschichte nehmen. Dies ist sehr schade, denn ansonsten stimmt alles. Nur konnte ich im Mittelteil nicht ganz so viel Begeisterung beim Lesen aufbringen wie bei den anderen Abschnitten.

Zum Glück habe ich durchgehalten und nicht abgebrochen, so dass ich mich jetzt schon auf den zweiten Band der Trilogie von „The Stranger Times“ freue. Das Buch hat bis auf den genannten Hänger im Mittelteil alles, was es für ein gut unterhaltendes Buch braucht und glänzt durch seine unkonventionellen Figuren und den schwarzen Humor von der Insel.

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Veröffentlicht am 15.08.2022

Ein Augenöffner für den Umgang mit Introvertierten

So schön still
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Kurz zusammengefasst: Ich würde dieses Buch gerne allen in die Hand drücken, die sich nicht vorstellen können, wie es ist, als introvertiertes Kind in einer extrovertierten Welt aufzuwachsen. Wie sehr ...

Kurz zusammengefasst: Ich würde dieses Buch gerne allen in die Hand drücken, die sich nicht vorstellen können, wie es ist, als introvertiertes Kind in einer extrovertierten Welt aufzuwachsen. Wie sehr es einen belasten kann, diese Killersätze zu hören, dass man sich „nur“ mehr melden muss, um als guter Schülerin zu gelten statt gesagt zu bekommen, dass man so, wie man ist, schon gut ist, dass nur das Schul- und Benotungssystem nicht darauf ausgelegt ist, die Leistung leiser Menschen zu bewerten.

Eva Lohmann schildert ganz viele Erfahrungen, die vermutlich jede
r Introvertierte in ähnlicher Form gemacht hat.

Introvertierte Kinder sind genauso „normal“ wie die lauten Kinder, wir haben nur gerade das Laute als Gesellschaftsideal auserkoren. Ein Gleichgewicht zwischen beiden wäre gut, denn es gibt nicht mehr laute als leise Menschen, wir geben den leisen nur gerade zu wenig Raum.

Das Buch „So schön still“ von Eva Lohmann ist ein Plädoyer dafür, auch den Leisen mehr Raum zu geben und es ist in meinen Augen eine große Hilfe, um die leisen Kinder besser zu verstehen. Es erklärt extrovertierten Eltern und Lehrerinnen, Übungsleiterinnen beim Sport und ähnlichen Freizeitaktivitäten wie wir Intros ticken, worauf man achten sollte. Die Tipps für die Schule für Introvertierte sind auch gut und helfen hoffentlich so einigen, sich leichter zu tun, mit unserem Schulsystem klar zu kommen.

Vieles aus dem Buch hätte ich als Kind schon gerne gewusst, dann wäre vermutlich einiges leichter gewesen. Darum hoffe ich, dass wir es als Gesellschaft den Intros nach dem Lesen dieses Buches jetzt leichter machen können, einfach, weil wir ein bisschen besser verstehen, wie sie ticken. Mich hat es daran erinnert, wie wichtig für mich diese Zeit mit mir ist und dass ich mir häufiger Zeit zum Aufladen meiner Batterien nehmen sollte, um mich dann wieder ins Menschengetümmel zu stürzen, was ich trotz Introvertiertheit sehr schätze.

Das Buch hat mir so gut gefallen, dass ich es mir, während ich das Rezensionsexemplar auf dem eBook-Reader gelesen habe, als „richtiges“ Buch gekauft habe. „So schön still“ ist also eine 5-Sterne-Leseempfehlung von mir für alle, die sich mit diesem Thema beschäftigen.

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