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dear_fearn

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Veröffentlicht am 18.12.2020

Die Reise zu den Lektionen

Juno und die Reise zu den Wundern
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Judith Hoerschs "Juno und die Reise zu den Wundern" ist ein Märchen für Mädchen.

Juno hatte es als Kind nicht leicht - der Vater war ein eigenbrötlerischer Mann, die Mutter eine perfektionistische Frau, ...

Judith Hoerschs "Juno und die Reise zu den Wundern" ist ein Märchen für Mädchen.

Juno hatte es als Kind nicht leicht - der Vater war ein eigenbrötlerischer Mann, die Mutter eine perfektionistische Frau, deren Ansprüchen Juno nie genügen konnte. Eigentlich wohnten die drei in einem Haus, aber Juno träumte sich immer weit weg, hing ihren Gedanken nach und lebte ganz in ihrer Fantasiewelt.

Als sie in eine große Stadt zieht und selbstständiger wird, arbeitet sie bei Mr. James im geheimnisvollen Antiquitätenladen. Er erzählt ihr allerhand über das Leben und unterhält sie mit seinenGeschichten.

Juno verlässt eines Tages ihre "Stadt der qualmenden Köpfe" und begibt sich in ferne Länder, wie beispielsweise das "Land der bunten Fahnen" und ähnliche. In jedem Land wird sie bereits von den Einheimischen erwartet und in jedem Land lernt sie eine Lektion für ihr Leben. Ihre Reise wird begleitet von zwei goldenen Ringen und Begegnungen, die ihr Leben verändern.

Das Büchlein ist sehr hübsch geschrieben, teilweise wirkt es etwas kindlich. Die Länder mit den seltsamen Namen werden im Umschlag auf einer Weltkarte den realen Pendants zugeordnet. Die vereinfachte Sicht auf die Welt ist sehr verklärt, deshalb wirkt es auf mich eher wie ein Märchen. Die Geschichte scheint sich an junge Mädchen zu richten, die gerade dabei sein, erwachsen zu werden. Ich empfand mich mit Ende zwanzig schon als deutlich zu alt für diese Lektüre, finde aber sicher zu gegebener Zeit jemanden, dem ich das Buch schenken kann.

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Veröffentlicht am 08.12.2020

Kapuuut?

QualityLand 2.0 (QualityLand 2)
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Den ersten QualityLand-Teil habe ich geliebt. Ich habe die helle Ausgabe und hatte zwischenzeitlich mit einer Freundin getauscht, die die dunkle hat. Das Buch ist bissig, witzig, etwas schockierend, aber ...

Den ersten QualityLand-Teil habe ich geliebt. Ich habe die helle Ausgabe und hatte zwischenzeitlich mit einer Freundin getauscht, die die dunkle hat. Das Buch ist bissig, witzig, etwas schockierend, aber vor allem schlau. Weniger witziger Schlagabtausch als beim Känguru zwar, aber trotzdem auf seine eigene Art genauso gut. Teil 1 sollte man unbedingt gelesen haben, bevor man hiermit startet.

Nach den ersten 2.0-Seiten war ich schon überzeugt und all die Figuren aus dem ersten Teil mit ihren Charaktereigenschaften kamen mir wieder in den Sinn, auch ohne die Auffrischung zu Beginn. Allerdings rücken sie in eine andere Konstallation, da Peter nun wieder als Maschinentherapeut arbeiten darf und unter anderem Mickey therapiert, Sandra Admin einen neuen Arbeitsplatz hat und Henryk Ingenieur sich nun auch freiwillig mit Peter abgibt.
Die Geschichte hat mehrere Schauplätze, was mir persönlich sehr gut gefällt. Das bringt richtig Spannung rein, da jeder seine ganz eigene Story verfolgt. Zufälle und Nicht-Zufälle verbinden alles miteinander.

Super gelungen finde ich die Figur des Puppenspielers. Böse, aber mit Verbindungsproblemen. Außerdem gelingt es Marc-Uwe immer wieder so toll, auch die unwichtigen Nebenfiguren wie die Anzugheinis in Szene zu setzen und mit einzubeziehen.

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Veröffentlicht am 26.09.2020

Ausschweifende Erzählung über den Neuanfang

Flüchtig
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Maria und Herwig sind beide über 50, in ihrer gemeinsamen Ehe kinderlos geblieben und beide in Affären mit anderen verstrickt. Als Nora, eine Freundin und Herwigs Affäre, schwanger von ihrem Freund wird, ...

Maria und Herwig sind beide über 50, in ihrer gemeinsamen Ehe kinderlos geblieben und beide in Affären mit anderen verstrickt. Als Nora, eine Freundin und Herwigs Affäre, schwanger von ihrem Freund wird, entschließt sich Maria mit Herwigs Volvo zu türmen und ohne Nachricht abzuhauen. Herwig versucht sie monatelang zu finden, gibt sogar eine Vermisstenanzeige bei der Polizei auf, aber ohne Erfolg. Schließlich kommt heraus, dass sie die Grenze passiert hat und über alle Berge ist. Herwig, der als Lehrer tätig ist, bleibt zurück, gibt sich der Liebelei und auch dem Sex mit Nora hin, und nimmt Drogen. Maria dagegen geht auf Reisen. Mit ihrer Bekanntschaft Lisa reist sie bis nach Griechenland und lernt jede Menge Menschen kennen. Danach habe ich, ehrlich gesagt, den Faden verloren. Caroline Peters hat das Hörbuch gut und melodisch eingelesen, auch der poetische Sprachstil sagt mir sehr zu, allerdings empfand ich die Geschichte als zu langatmig und kleinteilig. Hier und da Hintergrundgeschichten von Charakteren zu erfahren, ist spannend und erschafft ein Gesamtbild, allerdings trifft Maria in Griechenland viele Menschen, deren Stories mich irgendwann ermüdeten. Das Buch wurde außerdem als musikalisch angepriesen, wovon bei mir leider ebenfalls nicht sehr viel angekommen ist. Schade.

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Veröffentlicht am 26.09.2020

Sehen können

Der Winter des Bären
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Mila lebt mit ihren zwei Schwestern und ihrem Bruder in einem Häuschen im Wald. Seit ihre Mutter gestorben und ihr Vater fortgegangen ist, leben die vier Kinder allein im seitdem herrschenden Winter. Der ...

Mila lebt mit ihren zwei Schwestern und ihrem Bruder in einem Häuschen im Wald. Seit ihre Mutter gestorben und ihr Vater fortgegangen ist, leben die vier Kinder allein im seitdem herrschenden Winter. Der Frühling will einfach nicht wiederkommen und während des Ausharrens und Wartens wird die Nahrung immer knapper, da der Wald kaum noch etwas zu geben hat.

Als einige Männer das Häuschen der Kinder aufsuchen, verschwindet Oskar über Nacht, ohne Vorwarnung. Sanna vermutet, dass ihr großer Bruder sie willentlich verlassen hat, doch Mila hat in der Nacht etwas gesehen und zudem Eigenartiges an den Männern bemerkt, wie zum Beispiel eine goldene Schnur, die um Stiefel der Männer gewickelt war. Als sie sich am Morgen auf die Suche nach Oskar begeben, findet Mila eine solche Schnur. Sie reisen in die nächstgelegene Stadt, um sich dort nach ihrem Bruder zu erkundigen, und als Mila dort vom Zauberer Runde angesprochen wird, beginnt eine abenteuerliche Reise.

Schon die ersten Seiten haben mich gefangen genommen, allein durch die wunderbar bildreiche Sprache bei der Beschreibung der Natur. Die Namen der Kinder sind sehr schön nordisch angehaucht (Mila, Pípa, Oskar und Sanna) und die beschriebene Umgebung macht einen skandinavisch-rauen Eindruck. Der Erzählstil ist geradlinig, einfach verständlich, aber spannend. Zwar ist es eine Geschichte für Kinder, aber auch ich als Erwachsene konnte ihr viel abgewinnen, denn es geht um Mut, Zusammenhalt, wachsame Beobachtungen und das Vertrauen in sich selbst. Es ist ein Wintermärchen, das mit den Einstieg in die dunkle Jahreszeit leicht gemacht hat.

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Veröffentlicht am 26.09.2020

Wanderfüße

Zugvögel
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Franny Stone hat Wanderfüße. Sie hat sie von ihrer Mutter geerbt, weshalb sie die Bürde trägt, nie lange an einem Ort verweilen zu können, ob sie will oder nicht. Die Wanderung, die in diesem Buch beschrieben ...

Franny Stone hat Wanderfüße. Sie hat sie von ihrer Mutter geerbt, weshalb sie die Bürde trägt, nie lange an einem Ort verweilen zu können, ob sie will oder nicht. Die Wanderung, die in diesem Buch beschrieben wird, ist allerdings eher eine Seereise. Franny reist mit den letzten Zugvögeln, den Seeschwalben. Sie will ihre Reise in den Süden verfolgen, um sie vor dem Aussterben bewahren zu können, denn sie sind die letzten lebenden Zugvögel. Alle anderen Vögel sind ebenfalls dabei, auszusterben.

Charlotte McConaghy ist sehr wortgewandt und erzeugt mit ihren Worten eine einmalige Kulisse. Den Fjord, die bunten Holzhäuschen, die Kälte - da beschreibt jemand Grönland von seiner schönsten Seite und vor allem so eindrucksvoll, dass man die eisige Salzluft fast schmecken kann.

Aber lang ist von Grönland nicht die Rede, da Frannys Reise dort nur beginnt. Sie überzeugt den Kapitän eines Fischereischiffes, den Zugvögeln zu folgen. Fische gibt es schon lange kaum noch, entsprechend niedrig sind die Fangquoten. Franny verspricht, dass die Zugvögel auf ihrer Reise gen Süden bei ihrer Nahrungssuche ganze Fischschwärme ausfindig machen werden und Ennis, der Käpt'n, endlich den "Goldenen Fang" machen wird.

Allerdings ahnt weder Franny, auf welche verdrehte Crew sie sich einlässt, noch weiß die Crew, wie beschädigt Franny eigentlich ist. Sie hatte kein leichtes Leben, hat vieles verdrängt, spricht wenig (und selten die Wahrheit), weil sie viel schlimmes erlebt hat. Von einem spricht sie jedenfalls oft: Von ihrem Mann Niall.

Anfangs ist alles ein einziges Rätsel. Frannys Vergangenheit wird in Rückblenden Stück für Stück offenbart. Sie ist grausam, blutig, teilweise liebevoll und zärtlich, aber vor allem holt sie sie Stück für Stück ein, bis beide Erzählstränge miteinander im Ende der Geschichte münden, das mich als Leserin ziemlich sprachlos zurückgelassen hat. Klare Leseempfehlung für dieses spannende und düstere Buch!

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