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Veröffentlicht am 04.05.2020

Zwischen Menschen und Schwingen

Silberschwingen 1: Erbin des Lichts
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Erster Satz

Wie nachtschwarzer Samt schillerte die Oberfläche des Seerosenteichs vor mir.

Meinung

Thorn ist ein ganz normales fünfzehnjähriges Mädchen, welches für das diesjährige Schuljahr nur noch ...

Erster Satz

Wie nachtschwarzer Samt schillerte die Oberfläche des Seerosenteichs vor mir.

Meinung

Thorn ist ein ganz normales fünfzehnjähriges Mädchen, welches für das diesjährige Schuljahr nur noch einen Plan hatte - mit ihrer Staffellauf-Mannschaft die Meisterschaft gewinnen. Doch ein paar Wochen vor ihrem sechzehnten Geburtstag ändert sich alles. Erst überkommen sie unerträgliche Schmerzen, dann sieht sie sich geflügelten Menschen gegenüber, die ihr erzählen, dass sie wie sie eine Silberschwinge sei und ihre Flügel wachsen. Jedoch ist sie ein sogenanntes Halbwesen, halb Mensch, halb Silberschwinge, welches nicht existieren sollte und deshalb in größter Gefahr.

Thorn erzählt ihre Sicht der Geschichte, während ein personaler Erzähler den restlichen Teil übernimmt, meistens folgte er Lucien York, Thorns Widersacher. Der Schreibstil war flüssig und sehr angenehm, trotz der unterschiedlichen Sichtweisen.
Die Welt der Silberschwingen existiert neben der Welt der Menschen. Sie Leben versteckt unter ihnen, aber doch in ihrer Sippschaft zurückgezogen. Die Silberschwingen sind jedoch in zwei Lager aufgeteilt. Diejenigen, die die Regeln der Oberen befolgen und die Rebellen, die Lockerungen fordern zum Wohle ihres Volkes. Denn seit Ewigkeiten werden wenig weibliche Silberschwingen geboren und mit den Halbwesen könnte sich dies ändern.

Charaktere

Thorn war sympathisch, aber leider auch sehr naiv. Egal wie offensichtlich eine Lüge war, sie ist drauf reingefallen. Ansonsten hat sie mir eigentlich gut gefallen.
Bei Lucien hätte ich mir manchmal etwas mehr Tiefgang gewünscht. Nicht immer konnte ich seinen Gedankengänge und Taten nachvollziehen.
Die Beziehung zwischen den Beiden hatte etwas Verbotenes und Anziehendes. Obwohl sie in wenigen Tagen ablief, fühlte es sich nicht danach an. Somit wirkte auch die Beziehung nicht unglaubwürdig, sondern schön und angenehm. Einzig ihr gegenseitiges Anschmachten nahm gelegentlich überhand.

Fazit

Angenehme Unterhaltung mit einer verbotenen Liebe, die Spaß beim Lesen machte, die aber auch viel Platz in der Geschichte einnimmt.

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Veröffentlicht am 24.04.2020

Zwischen Fantasie und Realität

KRYONIUM
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Erster Satz

Es war der heimliche Gedanke an eine Flucht, über den ich immerwährend nachdachte; die Flucht von diesem mir unbekannten Ort.

Meinung

Ohne Erinnerungen an sich oder wie er an den Ort gekommen ...

Erster Satz

Es war der heimliche Gedanke an eine Flucht, über den ich immerwährend nachdachte; die Flucht von diesem mir unbekannten Ort.

Meinung

Ohne Erinnerungen an sich oder wie er an den Ort gekommen ist, sucht der Protagonist einen Ausweg aus dem schneeumschlossenen Schloss, dem Ungeheuer und der Hexe - doch vergeblich. Jeder Schritt vorwärts scheint neue Fragen aufzuwerfen.

Vorne weg: Es lässt sich schwer etwas zur Geschichte oder den Charakteren sagen, ohne etwas zu verraten, was der Leser besser nicht vor dem Lesen weiß.

Zunächst führt der unbekannte Protagonist durch die Geschichte ehe im späteren Verlauf ein personaler Erzähler dessen Part übernimmt. Der veränderte Erzählstil passt zum Verlauf der Geschichte und passierte völlig mühelos, ohne für Irritation zu sorgen. Der Schreibstil sorgte da am Anfang schon mal eher für ein Problem, aber auch das legte sich mit der Zeit. Der Schreibstil ist komplex, so sind Zahlen ein wichtiger Bestandteil und es gibt häufige Wiederholungen und Rückblenden aufs Vergangene. Dies dient aber hauptsächlich dazu, dass der Leser dem Protagonisten und dessen Gedankengänge folgen kann.
Der Protagonist muss immer wieder zwischen Fantasie und Realität entscheiden und auch der Leser kann sich beim Lesen nur auf dessen Wahrnehmung verlassen. Zusammen erkundet man das Schloss, den umliegenden Wald und die Möglichkeiten zur Flucht. Doch jedes Mal, wenn man denkt der Wahrheit einen Schritt näher zu sein, kommt ein kleiner, aber plausibler Twist, der einen wieder zweifeln lässt.

Charaktere

Zu den Charakteren lässt sich nicht viel sagen, da besonders zu Beginn alles ein kleines Mysterium ist. Wie heißt der Protagonist oder ist es doch eine Protagonistin? Woher kommt der Drang zur Flucht und woher das Wissen über doch eher speziellere Themen wie Mathematik?
Die Nebencharaktere sind schön gestaltet, obwohl spürbar ist, dass der Fokus auf dem unbekannten Protagonisten liegt, was aber nicht weiter schlimm ist.

Fazit

Was für eine Reise. Zu Beginn war ich mir noch unsicher, ob das Buch meinen Geschmack trifft, ich hatte auch überhaupt keinen Plan, welche Richtung die Geschichte einschlägt, doch das änderte sich umso weiter ich ins Geschehen eintauchte und den roten Faden nach und nach entdeckte. 4 Sterne

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Veröffentlicht am 15.04.2020

Schöne Charaktere mit großen Gegensätzen

Stell dir vor, dass ich dich liebe
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Erster Satz

Ich bin kein mieser Typ, aber ich bin kurz davor, etwas Mieses zu tun.

Meinung

Jack und Libby könnten unterschiedlicher nicht sein, er ist beliebt und begehrt, sie eine Außenseiterin. Doch ...

Erster Satz

Ich bin kein mieser Typ, aber ich bin kurz davor, etwas Mieses zu tun.

Meinung

Jack und Libby könnten unterschiedlicher nicht sein, er ist beliebt und begehrt, sie eine Außenseiterin. Doch Jacks Geheimnis bringt die beiden einander näher, denn nur bei Libby traut dieser sich die Wahrheit zu sagen und nur sie scheint für ihn sichtbar zu sein. Denn Jack ist gesichtsblind und kann selbst seine Familie und seine engsten Freunde nicht Anhand ihres Gesichtes erkennen.

Abwechselnd erzählen Jack und Libby die Geschichte aus ihrer Sicht. Dabei gibt besonders Jack einen Blick auf seine eigenen Regeln auf, die alleine nicht mehr ausreichen, um sein Geheimnis vor anderen zu verstecken. Der Schreibstil war jugendlich, locker und flüssig zu lesen, die einzelnen Kapitel kurz gehalten.
Ich dachte zunächst, dass die Geschichte sich nur um die Beziehung zwischen den Beiden dreht, welche im Nachhinein betrachtet aber eher im Hintergrund abläuft und die, obwohl sie beide so unterschiedlich sind und andere sie verachtend betrachten würden, kein Problem darstellt. Viel mehr bereitet Jacks Geheimnis ihm immer wieder Gewissensbisse und führt ihn in schwierige Situationen, die er alles andere als mit Bravour löst und manchmal auf die Hilfe Libbys angewiesen ist. Diese versucht eisern ihrem Traum einer Tänzerin zu verfolgen, auch wenn dies alles andere als einfach erscheint.

Charaktere

Jack leidet seit seiner Kindheit an Prosopagnosie, der sogenannten Gesichtsblindheit und kann weder seine Verwanden, noch seine Freunde auf Anhieb erkennen. Einzig besondere Merkmale, wie Schönheitsflecken, Haare oder Redensarten helfen ihm im Alltag, Personen auseinander zu halten. Er hat sich Regeln gesetzt, verhält sich insgesamt abweisend und hochnäsig gegenüber anderen, damit es nicht auffällt, wenn er sie nicht sofort erkennt und hält sich an seine beiden besten Freunden, egal ob ihre Ideen und Gespräche ihm gefallen oder nicht. Er ist ein Mitläufer, um ja nicht aufzufallen und somit das komplette Gegenteil von Libby.

Nachdem Libbys Mutter starb, kompensierte sie ihren Verlust mit Essen. Nach und nach zog sie sich von ihren Mitschülern zurück, bevor sie vor drei Jahren dann nicht einmal mehr zur Schule ging. Die Konsequenz war, dass sie das Haus nicht mehr alleine verlassen konnte und nach einer Panikattacke aus diesem gerettet werden musste. Trotz dieses erniedrigenden Momentes, ließ sie sich nicht unterkriegen. Sie überwand ihre Essstörung, kehrte an die Schule zurück und setzte sich für andere ein, auch wenn sie selbst damit zur Zielscheibe wurde. Libby war eine starke Persönlichkeit, die sich nicht unterkriegen ließ und sich nicht für sich und ihren Körper schämte. Authentisch, sympathisch und ein tolles Vorbild.

Fazit

Die zwei so unterschiedlichen Charaktere haben mir beide super gefallen, jeder auf seine eigene Art und ich mochte es, dass die Beziehung zwischen ihnen nicht im Vordergrund stand, sondern sich schleichend im Hintergrund bildete. 4 Sterne

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Veröffentlicht am 02.04.2020

Das Buch lässt mich mehr als nur unzufrieden zurück

Du wolltest es doch
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Achtung! Die Rezension enthält Spoiler.

Erster Satz

Das Gesicht meiner Mutter taucht hinter meinem eigenen im Spiegel auf, geschminkte Lippen auf gepuderter Haut.

Meinung

Von den Jungen begehrt, von ...

Achtung! Die Rezension enthält Spoiler.

Erster Satz

Das Gesicht meiner Mutter taucht hinter meinem eigenen im Spiegel auf, geschminkte Lippen auf gepuderter Haut.

Meinung

Von den Jungen begehrt, von den Mädchen bewundert.
Emma ist nicht reich oder talentiert, aber sie ist schön und weiß mit ihren Reizen zu spielen, um zu bekommen was sie will. Meistens sind es die beliebten Jungs, egal ob Single oder in einer Beziehung, alle verfallen ihrem Charme obwohl sie nur mit ihnen spielt. Nach einer Party mit reichlich Alkohol und Pillen wacht sie zerschunden und ohne Erinnerung an die letzten Stunden vor ihrem Haus auf.

Emma selbst erzählt die Geschichte. Diese ist in zwei Teile aufgebaut, der erste Teil vor, während und kurz nach der Vergewaltigung, der zweite Teil fast ein Jahr danach. Für den Schreibstil konnte ich mich einfach nicht erwärmen. Irgendwie war er abgehackt und oftmals war einfach nicht ersichtlich in welcher Situation sich der Leser gerade befand.
Insgesamt hab ich mich sehr schwer mit dem Buch getan. Ich weiß nicht, wie sich jemand fühlt, der vergewaltigt wurde. Ich verstehe, dass sie sich dafür schämt und es nicht heraus posaunt, das würde wohl niemand tun, vor allem weil es eine schwere Anschuldig ist, die nicht einfach so revidiert werden kann. Aber eine Anzeige sollte passieren, wenn es eine Vergewaltigung gab, denn ein Täter sollte nie einfach so davon kommen sollen.
Mein Problem mit Emma und der Situation war, dass sie selbst es sich nicht ein einziges Mal eingesteht. Sie glaubt, dass sie selbst Schuld hat, dass sie es provoziert hat und dennoch, sie nennt die Sache nie beim Namen. Das hatte meines Erachtens nichts mit Verdrängen zu tun, denn um etwas zu verdrängen, muss ich mir erst einmal dieser Sache bewusst werden. Bis zum Schluss hatte ich das Gefühl, dass sie selbst immer noch nicht realisiert hat, dass es eine Vergewaltigung gab und das war das Schlimmste überhaupt.

Charaktere

Emma beherbergt viel Neid für ihre Freundinnen, lästert über sie, bestiehlt sie und macht sie vor anderen öffentlich runter. Sie glaubt, dass sie sich dank ihrer Schönheit alles leisten kann und dass niemand sie so sieht, wie sie wirklich ist. Einen Punkt den ich nicht nachvollziehen konnte, denn sie versucht nicht, sich zu ändern oder den Leuten etwas anderes als diese Charakterzüge zu zeigen. Emma ist absichtlich unsympathisch geschrieben, damit auch die Leser sie nicht mögen und Gedanken wie „Du wolltest es doch“ oder „Sie hat es herausgefordert“ hegen. Ich fand die Art und Weise des Charakters völlig überzogen.

Der Rest der Charaktere ist, milde gesagt, unwichtig.
Ihre Freundinnen sollen nur zeigen, wie gemein Emma zu diesen am Anfang der Geschichte ist. Nach der Vergewaltigung tauchen sie noch zweimal für ein paar Zeilen auf, da Emma sich von allen zurückzieht. Ihre Eltern zeigen gegenüber ihrer Tochter kein Mitgefühl und sind mehr auf ihren Ruf bedacht, der durch die Äußerung einer Vergewaltigung dahin ist. Einzig ihr Bruder scheint normal in dem Haushalt und der gesamten Stadt zu reagieren.

Fazit

Die „so wichtige“ Message von der viele sprechen kam bei mir leider nicht an. Ja, auch ein unsympathisches Mädchen wie Emma sollte Ernst genommen werden und nicht verachtet werden, dass ist klar, aber Emma gesteht sich das Geschehene nicht ein und kämpft auch für nichts. Sie gibt auf, was ist das für eine Message an die Leser - das es okay ist und man sich damit abfinden muss? 2 Sterne

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Veröffentlicht am 25.03.2020

Wenn Träume zur Gefahr werden

Die Traumdiebe
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Erster Satz

Mitch grinste breit, und seine Zähne leuchteten im schwachen Licht der Solarlampe, die wir bei einer unserer Suchaktionen in einem Schuppen gefunden hatten.

Meinung

Immer weiter Richtung ...

Erster Satz

Mitch grinste breit, und seine Zähne leuchteten im schwachen Licht der Solarlampe, die wir bei einer unserer Suchaktionen in einem Schuppen gefunden hatten.

Meinung

Immer weiter Richtung Norden und auf der Hut vor Fremden, marschiert Frenchie mit seiner „Familie“. Sie sind eine kleine Gruppe, alle indigener Abstammung mit der Fähigkeit zu träumen. Die Ureinwohner werden ein zweites Mal zu Gejagten, denn alle anderen verlernten das Träumen.

Protagonist Frenchie schildert die Geschichte im Land, von den ersten Schulen und Verschwundenen seines Volkes, über der Flucht seiner Familie und dem Kampf um seine neue „Familie“, als die Lage sich immer mehr zuspitzt. Der Schreibstil hatte etwas verträumtes, erinnerte an eine Art Tagebuch und war sehr angenehm.
Die Menschen erkrankten, die Natur starb und die Fähigkeit zu träumen blieb einzig den indigenen Völkern Nordamerikas. Verfolgt von Neid und Gier ziehen diese sich immer weiter gen norden zurück, denn die Menschen sehnen sich nach den nächtlichen Träumen und gehen dafür über Leichen.
Obwohl es ein dystopischer Roman ist, geht es weniger im die Zustände der Natur oder des Regimes, als über die Geschichte des Protagonisten. Doch anders als üblich, ist er nicht der eine Auserwählte alles besser zu machen, sondern lebt einfach sein Leben und beschützt seine Familie.

Charaktere

Frenchie erzählt sein Leben auf den ersten Seiten im Schnelldurchlauf und schmückt dieses im späterem Verlauf immer mal wieder etwas aus. Die eigentliche Handlung spielt als er 16 ist und mit seiner neuen „Familie“ in den Norden zieht. Er entdeckt die Liebe und die Eifersucht, aber auch die Rituale und Geheimnisse seines Volkes und muss lernen mit Schmerz und Trauer umzugehen. Trotz der ständigen Flucht, schon seit Kindertagen, wächst er relativ sicher und behütet auf. So erlebt der Leser die neuen Eindrücke mit ihm zusammen. Ich konnte mir kein richtiges Bild zu ihm vorstellen, aber das war nicht schlimm, denn genau das passte irgendwie zur Geschichte.

In seiner „Familie“ gab es viele unterschiedliche Charaktere und Rollen. Von der Vaterfigur, über die weiße Älteste bis hin zur kleinen Schwester. Dabei waren fast alle noch Teenager. Jeder hatte seine eigene Geschichte, eine andere Flucht vor der Regierung, ehe sie zusammen kamen. Nur nach und nach erfuhr der Leser alle, was die Charaktere Stück für Stück näher brachte.

Fazit

Die Geschichte über einen Jungen auf der Flucht, der das Leben erst noch kennenlernt, in einer Welt in der er dank seiner Träume ein Gejagter ist. 5 Sterne

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