Deutsch Deutsche Liebesgeschichte.
Grenzgängerin aus LiebeIn dieser Geschichte begleiten wir die junge Sophie aus Weimar auf ihrem Lebensweg von Anfang der siebziger Jahre bis in die heutige Zeit. Aufgrund des Klappentextes hatte ich hohe Erwartungen an das Buch, ...
In dieser Geschichte begleiten wir die junge Sophie aus Weimar auf ihrem Lebensweg von Anfang der siebziger Jahre bis in die heutige Zeit. Aufgrund des Klappentextes hatte ich hohe Erwartungen an das Buch, denn bei Besuchen in der DDR als Kind (meine Großmutter mütterlicherseits ist direkt nach dem Krieg in den Westen geflohen, hatte aber noch Verwandte drüben), konnte ich ein gewissen Eindruck von der Mentalität der Menschen in der DDR bekommen. Leider hatte ich das Gefühl, dass es der Autorin mehr darum ging eine reisserische Geschichte zu schreiben als eine authentische Lebensgeschichte zu erzählen. Wie sie selbst im Nachwort schreibt, hat sie die Figur aus zwei Geschichten verflochten und dann auch noch Figuren hinzu erfunden, weil eine Lebensgeschichte ihr wohl nicht dramatisch genug war. Damit hat es in meinen Augen an Authentizität verloren. Denn das Thema, wie geht ein autokratischer Staat mit seinen Bürgern um, die nicht so spuren wie gewünscht, hätte sehr viel Potential gehabt.Auch wurde mir die Protagonistin doch sehr eindimensional dargestellt, leicht dümmlich, reduziert auf Äußerlichkeiten und immer darauf bedacht von den Männern in ihrem Leben verwöhnt zu werden.Das hat sie mir nicht gerade sympathischer gemacht. Ich hatte mich für das Hörbuch entschieden, doch die Stimme der Sprecherin empfand ich als sehr anstrengend, gerade auch wenn sie versucht hat, durch Stimme verstellen, die verschiedenen Figuren zu imitieren. Vor allem bei den männlichen Figuren mit Dialekt ist ihr das in meinen Augen in keinster Weise gelungen. Deshalb bin ich nach gut 2/3 des Hörbuches aufs eBook umgestiegen und habe lieber selbst gelesen.
Schade dass so ein wichtiges Thema der deutsch-deutschen Geschichte so benutzt wird um einen "Bestseller " zu schreiben, denn dass war laut Nachwort die Intention der Autorin. Damit entwertet sie meiner Ansicht nach das, was die Menschen in der DDR erdulden mussten. Denn gerade der Umgang mit ausreisewilligen Bürgern aus der DDR mit all ihren zu erleidenden Repressionen, Gängelungen und Bespitzelungen hätte einen angemessenen Rahmen verdient, da es auch heute immer noch vielen Menschen nicht bewusst ist, da es oft tot geschwiegen wird.
Aus diesem Grund bin ich sehr enttäuscht von dem Buch, dass mich leider überhaupt nicht abholen konnte.