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Veröffentlicht am 18.12.2017

Stille ...

Speechless - [Sprachlos]
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Mit „speechless - sprachlos“ startet die Autorin Hannah Harrington ihren Weg als Schriftstellerin.
Bereits in ihrer Heimat Michigan (USA) ist ihr Roman ein voller Erfolg, nun beginnt ihr Erfolg auch durch ...

Mit „speechless - sprachlos“ startet die Autorin Hannah Harrington ihren Weg als Schriftstellerin.
Bereits in ihrer Heimat Michigan (USA) ist ihr Roman ein voller Erfolg, nun beginnt ihr Erfolg auch durch den MIRA-Taschenbuch in Deutschland Früchte zu tragen.
Erschienen ist das weiße Buch im Dezember 2013 und führt in eine 300-seitige Gedankenwelt hinein, die voller Verzweiflung, Freundschaft und Verzeihung steckt.
Danke an MIRA, für das Rezensionsexemplar!

Chelsea liebt den Klatsch und Tratsch in der High School, besonders ihre Freundin Kristen stachelt sie gern dazu an, andere auszuhorchen.

Auf der Silvesterparty geschieht, durch Chelseas Hinzutun, etwas Furchtbares.
Also sie davon erfährt beginnt ihr Leben in Schweigen, kein Wort kommt mehr über ihre Lippen …

Ein außergewöhnliches Mittel für so ein junges Mädchen sich selbst zu verändern, denn wer würde freiwillig nicht mehr reden wollen.
Am Anfang war das Gefühl bei mir da, dass sie wirklich zu viel Einfluss von ihrer Freundin Kristen hat, schließlich kommen die schlimmsten Ideen meist von dieser.
Aber das Ausplaudern eines neu entdeckenden Geheimnissen lässt Chelseas Ruf nicht gerade im guten Licht dastehen, vor allem da sie sich mit den angesagtesten Schülern der High School abgibt.

Als Leserin fand ich sie sehr oberflächlich und ohne eigene Meinung, ein Mitläufer des Systems und der Rangordnung in ihrem Umfeld.
Doch sie hatte auch ihre guten Seiten, denn immer wieder begann sie über das nachzudenken, was sie tat, leider waren diese Gedankengänge meist zu spät und der Schaden schon angerichtet.
Ihr Schweigen bringt zuerst alle Leute auf die Palme, allen voran ihre Eltern, die natürlich gleich denken, sie hätten in ihrer Erziehung was falsch gemacht.

Das Thema Mobbing ist ein großer Aspekt in Hannah Harringtons Buch und wie soll sich jemand wehren, der kein Wort mehr spricht – Chelsea jedenfalls merkt man die Belastung stark an.
Durch die gewählte ICH-Perspektive bekommt man als Leser die geballte Ladung ihrer Gefühlswelt ab, anders würde diese Idee der Geschichte auch nicht funktionieren.
Ihre psychische Belastung in der Schule ist stark an ihren Grenzen und die Schüler lassen sie es jeden Tag aufs Neue wissen, was sie von der zurückliegenden Aktion halten.

Ich dachte oft selbst darüber nach, und versuchte mich in die Lage der Protagonistin zu versetzten – Was hättest Du an ihrer Stelle getan? Wärst du auch so stark bei den ganzen Mobbingattacken?
Zurückblickend kann ich für mich sagen: Chelsea hat das Richtige getan, es war nicht leicht ein Versprechen zu brechen, aber wenn eine Straftat dahinter steht, die man vielleicht durch sein Schweigen deckt, dann sollte man dieses auch brechen – dass Schweigen kam bei Chelsea hinterher.

Vor allem die vielen Charaktere im Buch haben mir den Lesegenuss versüßt, denn wenigstens jemand im Buch muss ja schließlich sprechen.
Neben ihrer bereits erwähnten Freundin Kristen – die ich auch nicht leiden konnte, weil sie einfach ein Miststück ist, das nur ihren Vorteil sucht und über Leichen gehen würde, nur um weiterhin beliebt zu sein - gibt es auch noch andere tolle Figuren.
Sam, ihn lernt Chelsea im Kunstunterricht kennen und er wird ein großer Halt in ihrem Schweigen, auch wenn es zum Anfang der Handlung ehr danach aussieht, als wenn er am liebsten nichts mit ihr zu tun haben möchte.
Asha, sie ist so eine süße Figur, immer fröhlich, quirlig und einfach zum Liebhaben geschaffen – so eine Freundin wünscht man sich, denn egal welche Vorwürfe gegen Chelsea gemacht werden, Asha stellt sich wie eine Löwin vor sie.

Auch ein fester Ort, eigentlich ein zweites Zuhause für Chelsea wird das „Rosie´s“ ein Restaurant mit Flair und einer großen Schar an Freunden die sie in ihr Herz schließen und für sie da sind.
Hannah Harrington hat mich gänzlich überzeugt von ihrer Idee und dessen Ausführungen – „speechless“ unterhält mit seiner fließenden Handlung.
Es regt zum Nachdenken an, ist informativ und zeigt auf, was wirklich im Leben zählt – Freundschaft und Zusammenhalt.

Mit „speechless“ gelangt der Leser in eine Welt der Stille, in der jeder sich mit sich selbst und der Protagonistin auseinandersetzen muss, um Situation zu meistern, die hart an die Belastungsgrenzen gehen!

Rezension unter: www.dieSeitenfluesterer-unserBuchblog.blogspot.de
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Veröffentlicht am 18.12.2017

Berührte mich nicht ...

Und er steht doch auf dich
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Der cbt-Verlag hat im Januar 2016 Rachel Harris Werk „Und er steht doch auf dich“ auf den Markt gebracht. 400 Seiten lang dreht sich die Welt des Lesers um Alys Geschichte.

Eigentlich ist Aly ehr der ...

Der cbt-Verlag hat im Januar 2016 Rachel Harris Werk „Und er steht doch auf dich“ auf den Markt gebracht. 400 Seiten lang dreht sich die Welt des Lesers um Alys Geschichte.

Eigentlich ist Aly ehr der Kumpeltyp für alle, doch zum Campingausflug soll alles anders werden. Sie will endlich Justin davon überzeugen, dass sie mehr sein kann als nur eine gute Freundin. Ihr bester Freund Brandon hält von diesem Umstyling nichts und möchte sie vor Herzschmerzen bewahren. Mit zwei Jungs befindet sich Aly schnell im Gefühlskarussel, in dem sie sich eingestehen muss, welchen der beiden sie wirklich liebt …

Turbulenter könnte keine Zeit sein, in der wir die erste große Liebe begegnen. Gerade deswegen sind es diese Geschichten, welche Leser auf der ganzen Welt immer wieder fesseln (vor allem die Leserinnen).
Auch Rachel Harris hat sich diese Grundidee genommen und packte sie in eine moderne Handlung. Hier ist es ihre Figur Aly die sich sehr schnell von einem Image lossagen will, welches sie jahrelang selbst geschaffen hatte.
Gerade ihr Umstyling und das andersartige Denken hat mich schockiert, könnte es doch den jüngeren Lesern dieses Buches zeigen: Zieht euch sexy an, dann bekommt ihr jeden Jungen ab. Gefühle scheinen erst einmal in den Hintergrund zu rücken.
Zum Glück werden dennoch diese Aspekte der Geschichte schnell wieder gerade gerückt, aber ich bemerkte, dass mich als Leser diese Geschichte nicht tief gefesselt hat.
Die Figuren erschienen sehr oberflächlich und auf sich bezogen zu sein. Auch machte es, wie sonst so oft im Leben erst „Klick“ bei den Beteiligten, als alles fast schon zu spät erschien.
Wenn man einmal eine seichte Geschichte mit etwas jüngeren Figuren lesen möchte, ist „Und er steht doch auf dich“ ideal. Es lädt zum Versinken ein, aber lange wird dieses Gefühl nicht nachhallen.

Rezension unter: www.dieSeitenfluesterer-unserBuchblog.blogspot.de
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Veröffentlicht am 18.12.2017

Sehr enttäuscht ...

Der Advent, in dem Emma ihren Schutzengel verklagte
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Noel Hardys Buch "Der Advent, in dem Emma ihren Schutzengel verklagte" erschien im HEYNE-Verlag am 14.Oktober 2013, um Bücher für die Vorweihnachtszeit pünktlich abdecken zu können.
Diese 224 Seiten erzählen ...

Noel Hardys Buch "Der Advent, in dem Emma ihren Schutzengel verklagte" erschien im HEYNE-Verlag am 14.Oktober 2013, um Bücher für die Vorweihnachtszeit pünktlich abdecken zu können.
Diese 224 Seiten erzählen von der tollpatschigen Emma, die nach einem schweren Unfall tatsächlich eine Anzeige gegen ihren eigenen Schutzengel stellt.
Dieses Buch habe ich im E-Book-Format gelesen.

Emma ist tollpatschig und wohl der einzige Mensch, der keinen Schutzengel an ihrer Seite hat.

Alles um sie herum geht den Bach runter, man sagt ihr sogar schon nach, dass ihre Pechsträhne ansteckend sei.
Als dann auch noch ein Unfall geschieht, reicht es Emma – sie verklagt ihren Schutzengel!

Schon bei dem Titel des Buches dachte ich an eine witzige und sehr unterhaltende Geschichte.
Diese begann allerdings sehr merkwürdig, denn überall auf der Welt geschahen Wunder, nur die Protagonistin Emma schien das einzig schwarze Schaf im Buch zu sein.
Durch ihre Tollpatschigkeit hat sie bereits ihren Vater in den finanziellen Ruin getrieben, denn dieser handelt mit wertvollen Antiquitäten und Emmas Ungeschicklichkeit hat ihren Teil dazu beigetragen den Stein richtig ins Rollen zu bringen.

Emma kann einen aber auch wirklich leidtun, denn so richtig gelingt ihr nichts, ohne das ihr körperlich oder in anderer Art etwas passiert.
Die Branche, in der ihr Vater tätig ist, wird hart umkämpft und natürlich boomt der Schwarzmarkt mit zahlreichen gefälschten Antiquitäten und Kunstgegenständen.
Ihr größter Feind dabei ist Salásny, der ihrem Vater eine Fälschung untergejubelt hat, nur um später Schadensersatz zu fordern.

Der Anwalt, der Emma und ihren Vater dabei zur Seite steht, ist es auch, der ihren Schutzengel verklagen soll.
Sehr verwirrend nimmt die Geschichte ihren Lauf und immer unglaubwürdiger wird diese, denn als nach der Anzeige auch noch ein gewisser Murat Honigfeld die Handlung betritt, wird es noch chaotischer.
Er ist angeblich Emmas Schutzengel und soll dafür sorgen, dass sie ihre Anzeige zurücknimmt.

Eine Geschichte, die witzig anfing, gespickt wurde mit fachlichen Details aus Kunst und Kirche und dann in eine unglaubwürdige Handlung übergeht, lässt den Lesespaß an diesem Buch schnell vergehen.
Mir persönlich waren die Umstände, in denen sich die Protagonistin befand zu dargestellt, so ungeschickt und vom Pech verflogt kann doch nun wirklich niemand sein.
Diese Aneinanderreihung ihres ehr misslichen Erfolges, ein normales Leben zu führen, nahm immer mehr zu und wurde einfach nicht spannend.

Eigentlich ist jede Figur in Noel Hardy Buch unglücklich und sucht nach dem Glück in seinem Leben.
Wenn man aber genau hinsieht, haben sie alles, sie sehen es nur nicht, schließlich muss man für ein wenig Glück auch mal was tun!

Noel Hardy hat mich mit seinem „Der Advent, in dem Emma ihren Schutzengel“ verklagte, sehr enttäuscht und mir immer mehr, im Verlauf der Handlung, die Lust an seiner Geschichte genommen!

Rezension unter: www.dieSeitenfluesterer-unserBuchblog.blogspot.de
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Veröffentlicht am 18.12.2017

Gelungener Auftakt ...

Schattensplitter
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Am 12. April 2016 erschienen ist „Schattensplitter – Prinzessin von Mawuria“ der erste Teil einer Duologie. Das Werk stammt aus der Feder von Katharina Groth und wurde auch von dieser selbst verlegt.

Jorana ...

Am 12. April 2016 erschienen ist „Schattensplitter – Prinzessin von Mawuria“ der erste Teil einer Duologie. Das Werk stammt aus der Feder von Katharina Groth und wurde auch von dieser selbst verlegt.

Jorana hatte noch nie ein gutes Verhältnis mit ihrer Stiefmutter. Als die Schattengöttin des Landes zum Kampf aufruft, kommen alle Fürsten der umliegenden Lande.
Aber die junge Prinzessin möchte ihr Leben selbst in die Hand nehmen und so entschließt sie sich selbst dem Kampf anzutreten.
Doch dunkle Mächte sind am Werk und allein kann sie nicht gewinnen …

Mit sehr viel Freude stellte die Autorin Katharina Groth, ihr Werk in den Sozialmedia vor. So wurde auch ich auf dieses aufmerksam.
Was mir zuerst auffiel, dass es eine sehr fantasielastige Geschichte werden würde, die mit zahlreichen Elementen von Magie und mystischen Gegebenheiten, den Leser unterhalten wird.
Jorana für durch ihre Geschichte, doch schnell wird einem klar, mit ihr wird man nicht warm werden, wenn sie nicht diese zickige Art ablegt. Auf der einen Seite kann man ihre Beweggründe nachvollziehen. Sie soll einen Tribut geben, obwohl sie nie was mit der Schattengöttin am Hut hatte.
Und sie möchte, wie jedes junge Mädchen, selbstbestimmen, wie ihr Leben verläuft. Ihr Vater, der König des Landes, ist ihr keine große Hilfe.

Auch wird der Leser auf ihre Stiefmutter Serena treffen, welche sich schon lange von ihrem Mann abgewandt hat und mit seiner Erlaubnis, in ihrem Teil des Reiches, regiert.
Diese hat alles, was eine Stiefmutter haben muss. Sie ist schön und wird von den Männern vergöttert, verabscheut ihre Stieftochter und zeigt ihr das auch in jedweder Szene, in derer sie aufeinandertreffen.
Spannung kommt mit dem Beginn der Spiele in die Handlung. Denn Rätsel müssen gelöst und Aufgaben dazu bewältigt werden.

Hier werden kleine Nebenrollen zu großen Helden und so habe ich den Krüppel Geral fest in mein Leserherz schließen können. Im Schloss ist er nur Dreck, so wird er auch immer behandelt. Auf der Reise mit Jorana wird er sich immer wieder beweisen können, denn sein Vater ist der Bibliothekar im Schloss und Geral deswegen sehr belesen.
Auch der Fürst Mathis, welcher Jorana oft in ihre Schranken weist und ja, auch das Herz an manchen Stellen hüpfen lässt, wird ein Wegbegleiter.

Schattentiere und Magie warten in jedem Kapitel, sodass es eine runde Sache wird und die Reise mit vielen anschaulichen, witzigen, traurigen und natürlich spannenden Szenen gespickt ist.
Leider wurde meine Lesefreude immer wieder von der Zickigkeit und dem Egoismus der Prinzessin gedämpft, welche von Mathis schnell als verzogenes Kind beschrieben wird – so kam sie mir auch vor.
Dennoch merkt man wieder Katharina Groths Herzblut für das Werk und ist gespannt, wie der Kampf ausgehen wird und ob vielleicht sogar der junge Fürst Mathis am Ende das Herz der Prinzessin bekommt.

„Schattensplitter – Prinzessin von Mawuria“ ist ein gelungener Auftakt mit vielen fantasievollen Elementen und Figuren, die aus ihrem eigenen Schatten herauszutreten lernen!

Rezension unter: www.dieSeitenfluesterer-unserBuchblog.blogspot.de
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Veröffentlicht am 18.12.2017

Gefahr und Angst ...

Der Zorn des Lammes
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Der Oetinger-Verlag hat dieses Buch am 1.April 2014 erscheinen lassen und seine 190, unter die Haut gehenden, Seiten eingebunden.
Ich danke diesen für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Jazz ...

Der Oetinger-Verlag hat dieses Buch am 1.April 2014 erscheinen lassen und seine 190, unter die Haut gehenden, Seiten eingebunden.
Ich danke diesen für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Jazz will ihr Leben neu ordnen und ihren größten Traum in Angriff nehmen – ein Job als Journalistin.
Mitten in Berlin beginnt ihr Abenteuer, was sie allerdings nicht weiß ist, dass eine Person sie genau in Augenschein nimmt.

Milan ist aus einer Nervenklinik geflohen und nun in Berlin untergetaucht. Als er Jazz in der Straßenbahn sieht, ist er sofort hin und weg von ihr.
Jede Gelegenheit nur in ihrer Nähe zu sein saugt er in sich auf, denn er weiß genau, dass sie ihn liebt und nur zu schüchtern ist es ihm und der Welt zu beweisen.
Er nimmt die Sache selbst in die Hand und zeigt ihr, wie sehr sie ihm etwas bedeutet …

Nach „Lost Places“ setzt der Autor Johannes Groschupf mit seinem neusten Werk eine große Portion Gänsehaut mit hinein.
Zwei Protagonisten begleiten den Leser durch ein Buch, das einerseits so harmlos erscheint, in der Tiefe aber tödlich ist.
Jazz ist das junge Mädchen mit einer dunklen und sehr traurigen Vergangenheit. Sie erzählt dem Leser über diese Geschehnisse, ihre Wünsche, ihre Träume und wie sie sich in den jeweiligen Situationen fühlt.
Man fiebert einfach mit ihr mit, möchte sie beschützen, sie führen und immer wieder auf neue Warnen vor ihrer Umwelt.

Milan hingegen … es ist schwer ihn zu beschreiben, denn einerseits tat er mir persönlich sehr leid, aber dennoch zeigt er seine grausame Seite immer mehr im Verlauf des Buches.
Diese treibt ihn zu Handlungen, die mir kalte Schauer über den Körper jagten und sehr erschüttert, nach den Szenen, zurückließen.
Immer wieder bin ich fasziniert, die ein unscheinbarer Mensch zu solchen Taten fähig ist, aber besonders interessant war die verschobene Wahrnehmung von Milan.
Er erwähnt in seinen Abschnitten, wie sehr er sich zu Jazz hingezogen fühlt, dass sie ihn nicht zu nahe kommen möchte, aus Angst die anderen könnten über sie reden und dass er ihr eine Unterstützung ist und immer für sie da sein wird.

Derweil erlebt der Leser die Szenen ganz anders und merkt vor allem schnell, in was für einer Welt Milan lebt und sich selbst eigentlich ganz anders darstellt, als wie er ist.
Auch die ständige Wut, die er hinunterschluckt, die Anfeindungen, die er akzeptiert – all diese Dinge führen früher oder später zum Ausbruch, da ist es egal ob dort Milan oder ein anderer Mensch daran beteiligt ist, aber die Zerstörung am Ende ist um Längen anders.
Johannes Groschupf zeigt mit seinen Figuren, dass man nie hinter die Fassade eines Menschen schauen kann, um zu sehen wie es wirklich in ihm aussieht. Auch der Weg zu innerer Stärke, das Finden von dem was man wirklich will, ist besonders für Jazz voller Steine und unwegsamen Gelände.

Und doch wird sie mit jedem Schritt stärker, widersetzt sich allen, die ihr Schaden oder, wie im Fall ihrer Eltern, zu sehr behüten wollen.
Sie stellt sich ihrer größten Angst und beweist dennoch Mitleid für die gequälte Seele von Milan, egal was zwischen ihnen vorgefallen ist.
Der Erzählstil ist voller dunkler Ecken, die einem die Luft nehmen, Gänsehaut hinterlassen und hartnäckig an einem hängen bleiben. Das ist es was Johannes Groschupfs Werke so einzigartig, neu und vor allem unvorhersehbar machen.

„Der Zorn des Lammes“ ist so unschuldig, so harmlos nach außen – innen drin erwarten euch Gefahr und Angst!

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