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Veröffentlicht am 17.12.2017

Mein liebster Schatz ...

Tintenwelt 1. Tintenherz
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Mit ihrem Buch “Tintenherz” hat Cornelia Funke die Bestsellerlisten gestürmt - dies ist nun zehn Jahre her!
Nun hat der Oetinger Verlag mit seiner Audio Sparte ein Hörspiel dazu produziert.
160 Minuten ...

Mit ihrem Buch “Tintenherz” hat Cornelia Funke die Bestsellerlisten gestürmt - dies ist nun zehn Jahre her!
Nun hat der Oetinger Verlag mit seiner Audio Sparte ein Hörspiel dazu produziert.
160 Minuten mit tollen Stimmen, passender Musik und Szenen untermalenden Geräuschen, erschienen am 1. August 2013.
Ich danke Lovelybooks und dem Oetinger Audio sehr, für das einmalige Erlebnis!

Meggies Vater Mo ist ein Buchbinder und schon seit vielen Jahren auf der Suche nach einem ganz besonderen Buch - Tintenherz.

Dies war das letzte Buch, aus dem er Meggie vorgelesen hat und seitdem ist auch seine Frau spurlos verschwunden.
Staubfinger, ein Feuerspucker, sucht Mo auf und richtet um aus, dass Capricorn ihn sucht.
Meggie versteht nicht, was vor sich geht, erst bei ihrer Tante Elinor wird ihr bewusst gemacht, in welcher Gefahr sie alle schweben …

Als ich die Tintenherzreihe für mich entdeckte, erschien gerade der letzte Teil (es müsste 2007 gewesen sein).
Mit dem ersten Band machte Cornelia Funke mich zu einer von Tausenden ihrer Leser auf der Welt.
Wer Bücher liebt und dazu noch solch abenteuerliche Geschichte geboten bekommt, für den wird Cornelia Funkes Tintenwelt zu einem wahren Erlebnis.

Jetzt, 10 Jahre später, feiert die Autorin und der deutsche Verleger Oetinger, ein großes Jubiläum.
Im Zuge dessen entstand nicht nur das Hörspiel, auch eine Jubiläumsausgabe ist erschienen - mit extra Kapiteln und tollen Coveralternativen.

Das Hörspiel basiert, für mich, mehr auf dem Film mit Brendan Fraser und Hellen Mirren, als auf seine gedruckte Vorlage.
Dies fiel mir dadurch auf, weil viele Szenen, die ich im Buch besonders gemocht hatte, im Film und Hörspiel nicht vorkommen.

Wenn man die, aus zwei CDs bestehende, Box in den Händen hält, sind die Abbildungen wie auf dem Buch vorzufinden.
In Rot gehalten und Kapitelbuchstaben, die detailgetreu gestaltet wurden, sowie vereinzelte Bilder aus der Geschichte, prägen das erste Erscheinungsbild des Hörspiels.
Mit Starten der ersten CD befand ich mich gleich bei Capricorn, der einen Vorleser gefunden hat.
Bedrohliche Stimmen und spannungsuntermalende Musik bestimmen diese Szene.

Auch Meggie, Mo und Staubfinger, sowie alle anderen Figuren, haben passende Stimmen verliehen bekommen.
Elinors Sprecherin schaffte es sogar, mir als Hörer, ihrer Figur lebhaft in Erinnerung zu rufen.

Das Hörspiel besticht nicht nur mit seiner überragenden Geschichte und dessen Wiedergabe.
Auch runden die unterschiedlich gewählten Hintergrundbeigaben, wie Geräusche und eine untermalende, oder kapitelabschließende Musik, dieses Hörspiel gekonnt ab.

Für mich ist das Hörspiel zu Cornelia Funkes “Tintenherz” ein kleiner Schatz, da ich das Buch dazu sehr mag und nun mit seinem Audionachfolger auch unterwegs mich in die Tintenwelt begeben kann.

Rezension unter: www.dieSeitenfluesterer-unserBuchblog.blogspot.de
Copyright: dieSeitenfluesterer-unserBuchblog

Veröffentlicht am 17.12.2017

Lockere Sprüche mit krallenbesetzter Protagonistin...

Straßensymphonie
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Alexandra Fuchs hat im Drachenmond Verlag ihr neustes Werk „Straßensymphonie“ herausgebracht. Auf 371 Seiten begegnet man einer Welt, die so real, und dennoch voller Wunder und Musik steckt.

Musik gehört ...

Alexandra Fuchs hat im Drachenmond Verlag ihr neustes Werk „Straßensymphonie“ herausgebracht. Auf 371 Seiten begegnet man einer Welt, die so real, und dennoch voller Wunder und Musik steckt.

Musik gehört einfach zu Kats Leben und seit dem Tod ihres geliebten Vaters scheint sie diese verloren zu haben. Als die Band „Night Circus“ in der Bar auftritt, beleuchtet es Kats Seele. In diese kann auch der attraktive Sänger blicken und lässt Kat nicht mehr vom Haken …

Wer denkt, dass Alexandra Fuchs Geschichte einfach nur ein Jugendbuch ist, der irrt gewaltig. Denn hinter Kats Fassade steckt ein starkes Mädchen, dass es mit Gestaltenwandler, so attraktiv diese auch sind, aufnehmen kann.
Kratzbürstig wie ihr Gestalttier, eine Katze, kommt auch Kat in vielen Szenen daher und lässt auch den Liedsänger Levi nicht kalt.
Mit einer besonderen Märchenadaption setzt die Autorin kleine Highlights. Auch wenn der Beginn sehr holprig beginnt und man das Gefühl hat, dass man mehrere rote Fäden folgen soll und dabei aber bestimmte Stränge ins Leere verlaufen.

Auch kommt immer wieder die Reiselust der Figuren zum Vorschein, was die gesamte Abhandlung stoppt und man mit seiner Neugier in der Luft hängt.
Kat als Protagonistin ist im ersten Moment ein typisches Mädchen, so wie man es auf der Straße begegnen würde. Mit vielen Ecken und Kanten und einer extremen Kaffeesucht, wo wir beim Thema wären – die Extreme. Ich habe kein Problem damit wenn angesprochen wird, dass jemand Kaffee vergöttert, aber leider hat Kat in manchen Handlungssträngen ein nervig, kindische Art an sich, sodass ich sie einfach nicht ernst nehmen konnte.

Ebenso empfand ich Levi. Ist er doch ein echter Traumtyp, so hat man ab und an das Gefühl, dass er emotional kastriert wurde und nun ein zahmer Schoßhund ist.
Die Figuren springen von Thema zu Thema und als Leser hat man oft ein Gefühlsschleudertrauma.
Ein riesen Lob muss ich dem Drachenmond Verlag aussprechen! Denn auch wenn ich gebundene Bücher nicht mehr so gern bei mir habe (irgendwann wird der Lebensraum einer Wohnung doch knapp), so bin ich total happy, dass ich die gebundene Ausgabe direkt beim Verlag geordert hatte.
Nicht nur, dass ich dadurch nun einen kleinen signierten Schatz im Regal habe, auch ist das Cover und die Seitengestaltung einfach einmalig.

Die ausgearbeiteten Verzierungen und kleinen Kapitelakzente setzten auf jeder neuen Seite Blickfänge. Aber schon allein wegen des absolut passenden Covers würde ich „Straßensymphonie“ in einer Buchhandlung nicht mehr aus der Hand legen wollen.
Noch nie haben mich Kapitelüberschriften so sehr gefesselt, wie in Alexandra Fuchs Werk. Wir scheinen den gleichen Humor und vor allem die selben Serie zu lieben!

Das Tüpfelchen auf dem „i“ wären Lieder gewesen, welche vielleicht ans Ende der Geschichte angehangen, die Gestaltung komplett abgerundet hätten, aber man kann sich die Lieder auch selbst herausschreiben.
Für das nächste Werk würde ich mir etwas mehr Struktur in der Handlung wünschen und dann ist die komplette Geschichte ein wahrer Lesegenuss.

„Straßensymphonie“ überrascht mit einer tollen Adaption, lockeren Sprüchen und einer Protagonistin, die es versteht, die Krallen auszufahren!

Rezension unter: www.dieSeitenfluesterer-unserBuchblog.blogspot.de
Copyright: dieSeitenfluesterer-unserBuchblog

Veröffentlicht am 17.12.2017

Überzeugt solide...

Häkelenten tanzen nicht. Ein Chat-Roman
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“Häkelenten tanzen nicht” ist ein ungewöhnlicher Chat-Roman aus den Federn von Jennifer Wolf und Alexandra Fuchs.
Sam und Alice Geschichte erschien im Carlsen Impress Verlag, im Januar 2015, und füllten ...

“Häkelenten tanzen nicht” ist ein ungewöhnlicher Chat-Roman aus den Federn von Jennifer Wolf und Alexandra Fuchs.
Sam und Alice Geschichte erschien im Carlsen Impress Verlag, im Januar 2015, und füllten 353 Seiten mit ihrem Leben.

Eigentlich wollte Sam nur das Geschenk für seine Oma von Frank bekommen … eigentlich.
Denn es war nicht Frank der Sam antwortet, sondern Alice aus Konstanz.
Beide beginnen eine Chatfreundschaft mit wahrhaft allen Höhen und Tiefen.
Das Leben trennt beide und doch sind sie so verbunden …
Als ich das Buch der beiden Autorinnen begonnen habe, hatte ich das Gefühl etwas Verbotenes zu tun, denn eigentlich fühlt man sich wie in der NSA und ließt einen Gesprächsverlauf mit, welcher immer tiefer geht.
Tiefer in die Gefühle zwischen Sam und Alice. Wer selbst so etwas schon einmal erlebt hat, der fühlt sich mit den beiden sofort verbunden, aber selbst wenn nicht, sind es diese Figuren, die den Leser scheinbar mit offenen Armen willkommen heißen.

Die Verbindung, welche sich mit jeder neuen Nachricht immer mehr festigt, erscheint so zart und voller Gefühle. Sie brauchen einander und haben eine Bindung geschaffen, die mehr und mehr stärker wird. Beide sind urkomisch, voller Gedanken und Empfindungen.
Sam ist ein witziger junger Mann, der genauso Träume hat wie jeder andere in seinem Alter, doch er zeigt biss, weil er eben nicht wie jeder in seinem Alter ist. Er ist gehörlos, was der Dynamik zwischen den Beiden noch mehr Aufwind verleit und sie scheinbar beflügelt, alles überwinden zu können.
Alice Wege scheinen zuerst unergründlich, doch dank Sams Hilfe sieht sie den gelben Weg, der in ihr Wunderland führt und in dem sie sich geborgen und verstanden fühlt.

Zu jeder Beziehung gehört es dazu, dass man sich manchmal missverstanden fühlt und das typische Hin und Her lässt einem die Verbundenheit noch festigen, wenn sie es wahrhaftig wollen. Zwar hatte man teilweise hier das Gefühl, dass weniger durchaus mehr gewesen wäre, aber die Autorinnen federn dieses Gefühl immer wieder ab.
Ganz toll habe ich auch die Gruppenzusammensetzung gefunden, welche beide sehr stark beeinflusst.
Und ja, auch ich habe Nora gehasst, und selbst nachdem ich das Buch beendet hatte, hasste ich sie noch immer.

Geliebt hingegen, man muss es auch einfach, habe ich Ina, Sams kleine Schwester. Sie ist ein Mädchen, dass man gern zur Schwester haben möchte und dem man einfach nicht böse sein kann.
Auch wenn die Art der Erzählung, als Chatverlauf, eine ungewöhnliche ist und man sich zuerst denkt: Wie soll daraus eine funktionierende Geschichte entstehen, haben mich beide Autorinnen überzeugen können.

Ja, man kann mit in dieser Form eine Handlung entstehen lassen, die den Leser mitreißt und in der sich jeder hineinzuversetzen vermag.
Ich bin sehr gespannt, was die beiden als nächstes Zaubern werden.

Rezension unter: www.dieSeitenfluesterer-unserBuchblog.blogspot.de
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Veröffentlicht am 17.12.2017

Lest es und verliebt euch...

Mein bester letzter Sommer
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Anne Freytag hat ihr Werk “Mein bester letzter Sommer” im Heyne Verlag veröffentlichen lassen. So können die Leser nun seit März 2016 diese romantisch, traurigen 365 Seiten Geschichte beschluchzen und ...

Anne Freytag hat ihr Werk “Mein bester letzter Sommer” im Heyne Verlag veröffentlichen lassen. So können die Leser nun seit März 2016 diese romantisch, traurigen 365 Seiten Geschichte beschluchzen und sich verlieben.

Tessa weiß, was ihr bevorsteht - sie hat nur noch wenige Wochen zu leben. Und das mit gerade einmal 17 Jahren. Sie verkriecht sich und möchte mit der Außenwelt nicht mehr viel zu tun haben. Als Jungfrau ohne Führerschein wird sie sterben, denn so sieht ihr Lebensende nun einmal aus.
Was sie nie für möglich gehalten hätte, ist Oskar. Der 19 jährige Oskar, welcher sie dazu überredet mit ihm nach Italien zu fahren und noch einen Sommer lang einfach das zu tun, was sie sich wünscht - Leben …

Ich vermag meine Gefühle gerade nicht in Worte zu fassen, denn soeben habe ich Anne Freytags Werk, mit Tränen in den Augen, beendet. Denn sie schreibt nicht nur so schöne Szenen in ihre Geschichte hinein, man fühlt von Beginn an mit den Figuren mit und verliebt sich.
Tessa riss mich in ihre Welt, die voll sind mit Schmerzen und einer traurigen Seele, die doch nur eines will - Leben. Sie hatte Pläne für die Zukunft und war immer das Vorzeigekind ihrer Eltern. Man versetzt sich sofort in diese Gefühle hinein und in dem eigenen Herz entsteht ein Stein, der am Ende alles zum Überlaufen bringen wird.

In Tessas Alter ist man eigentlich stark verliebt und hat diese große Liebe vor Augen. Doch sie selbst verkriecht sich vor der Welt und lässt auch den Leser eine ganze Zeit lang nicht tief Blicken. Besonders in diesen Momenten haben mich ihre Reaktionen auf die eigene Familie mitgenommen. Ihre kleine Schwester Larissa ist eine Draufgängerin und steht immer wieder im Schatten von ihr. Wie die Schwestern sich hassen, weil unausgesprochene Dinge zwischen ihnen liegen, ist schier schmerzhaft. Aber auch ihre Eltern bekommen Tessas schlechte Laune genau zu spüren. Dennoch kann man ihr nicht böse sein, denn sie erklärt, warum sie so geworden ist und man versteht ihr Handeln in jeder sich bietenden Gelegenheit.

Als Oskar auf der Bildfläche tritt, kennt Tessa ihn nicht mal. Ich fand es sehr romantisch zu erfahren, dass er sie in Gedanken immer begleitet hat, auch wenn sie nicht nur einen Augenblick gesehen hatten. Aber als er dann tatsächlich vor ihr steht, ist es diese Liebe, die einen durch das Buch tragen wird.
Oskar - was soll ich sagen, ich bin verliebt! Still und unwiederbringlich hat er das geschafft, was keiner gewagt hat. Er ist zur Herausforderung Tessas geworden. Der Lebensfunke, welcher sich durch die komplette Geschichte ziehen wird und immer wieder, auch in den dunkelsten Kapiteln, einwenig Licht hinterlässt.

Immer wieder steht das Sterben im Mittelpunkt. Dieses verlässt die Gespräche und das gesamte Miteinander nicht. Man weiß was passiert, noch ehe man es liest und dennoch denkt man eigentlich nicht mehr daran, da das Miteinander von Oskar und Tessa so im Zentrum steht, dass man alles Dunkle niederkämpft.
Als besonders empfand ich auch die Szenen, in denen Oskar sich ein Stück öffnen kann. Diese sind nicht zahlreich, aber dadurch kostbar.

Anne Freytag - DANKE! Danke für dieses Werk, dass nun für immer bei mir bleiben wird. Denn durch diese kleinen Momente konnte man in die Ferne schweifen, sich verlieben und ja, auch weinen - aus tiefsten Herzen.

“Mein bester letzter Sommer” … lest es und verliebt euch!

Rezension unter: www.dieSeitenfluesterer-unserBuchblog.blogspot.de
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Veröffentlicht am 17.12.2017

Reißt mit und weckt starke Emotionen ...

Nur ein Tag
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Seit der Coverbekanntgabe war ich sehr gespannt auf Gayle Formans Werk “Nur ein Tag”. Erschienen sind diese herzzerreißenden 432 Seiten im Fischer Jugendbuch Verlag, im März 2016. Als ersten Teil einer ...

Seit der Coverbekanntgabe war ich sehr gespannt auf Gayle Formans Werk “Nur ein Tag”. Erschienen sind diese herzzerreißenden 432 Seiten im Fischer Jugendbuch Verlag, im März 2016. Als ersten Teil einer Duologie, bei denen die Cover herrlich zusammen aussehen. Sehr passend gestaltet zur Handlung.

Allysons Leben ist komplett durchgeplant, von ihren Eltern. Auf einer großen Europatour, die kurz vor dem Collegebeginn, unvergessliche Momente für sie liefern soll, zweifelt sie an all dem, was bisher so geschehen ist. Dann steht er vor ihr und nichts bleibt wie es war.
Willem - er ist genau das, was Allyson nie war. Lebensmutig, ungeplant und weltoffen. Sie geht einen großen Schritt und erlebt Paris mit ihm allein - nur einen Tag lang …

Soeben habe ich Allysons Geschichte hinter mir gelassen und komme ganz zerrissen aus ihrer Welt zurück.
Zu Beginn muss ich sagen, dass ich mir eine ganz andere Handlung erwartet hatte, schon beim Lesen des Klappentextes und das mich Allyson zum Start dieser Achterbahn, sehr genervt hat.
Sie war mit sich nicht im Reinen und das merkte man auch als Leser sehr stark. Aber eben diese Stärke besitzt sie zu diesem Zeitpunkt nicht, es ihren Eltern auch offen gestehen zu können.
Alles scheint von ihnen vorherbestimmt zu sein. Sogar die ganze Reise und wie viel Spaß Allyson haben muss, sind akribisch aus der Hand ihrer Mutter niedergelegt.
So empfand ich es als riesigen Schritt von der Figur, so voller Angst doch diesen offen jungen Mann in eine Stadt zu folgen, in der sie sich in kleinster Weise zurechtfindet. Weder spricht sie französisch, noch weiß sie, was sie nun tun soll. Sie ist das, was junge Menschen mit ihren 18 Jahren einfach mal sein sollten - planlos.

Doch Gayle Forman lässt Allyson nicht so einfach auf Willem los, sondern führt sie mit den Stücken Shakespeares immer näher zu ihm hin. Eine sehr verführerische Ader, die sie sich als Leitfaden gebaut hat. Denn jener Shakespeare vermag es Allyson Leben genauso zu beflügeln, wie Willem.
Von Willem erfährt man als Leser nur genauso viel, wie bereit ist von sich preiszugeben. Dass dies nicht viel sein wird, wird Allyson noch zu einer riesigen Zerrreisprobe werden.
Gerade diese Unvollständigkeit, die hier die Protagonistin regelrecht überfällt, schwappt auch an den Leser heran. Ich persönlich fühlte mich jetzt wie zerrissen und wieder zusammengesetzt - ein Stück fehlt und etwas Neues kam hinzu. So scheint es auch Allyson gefühlt zu haben.

Gerade Gefühle spielen hier eine riesige Rolle. Da ist es nicht nur die Liebe zu ihrem Leben, auch der Hass auf sich selbst und der Mut und die Entschlossenheit, rebellisch zu sein, vereinen sich in ihrer Figur.
Durch das “Tagesabenteuer” mit Willem in Paris, bekam ich eine neue Seite an Allyson zu Gesicht, vor dem sie anscheinend selbst großen Respekt hatte. Sie ist abenteuerlustig und möchte einfach mehr aus ihren Leben machen, als dem gepflasterten Weg ihrer Eltern zu folgen. Sie möchte über Steine fallen und sich wieder aufrappeln - sie wird erwachsen.

Natürlich steht die Liebe immer wieder im Fokus, wenn man neben Allyson durch die Seiten wandert. Es ist, als fühlte man ihren Schmerz mit, ebenso die Entschlossenheit Willem wiederzusehen. Sie kämpf regelrecht darum. Ob sie Erfolg hat, und was eigentlich passiert ist, das möchte ich euch nicht nehmen, selbst erlesen zu können.
Nach Beendigung von diesem ersten Teil, möchte man sofort in Willems Haut schlüpfen, um erfahren zu können, was dann passiert ist, und wie es zu ihrer Trennung an jenem einen Tag kam. (Also legt euch gleich beide Teile zu, allein sehe sie eh unvollständig aus.)

Gayle Forman hat mich mit dieser Handlung sehr überrascht und schaffte es verschiedene Emotionen nur durch Worte zu transportieren. Mehr braucht es nicht für eine gute Geschichte - treffende Worte, die man bis in die Seele spürt.

“Nur ein Tag” reißt mit und erweckt starke Emotionen!

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