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drachenzahn

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.08.2024

Kein Griff ins Klo

Und was genau ist Kacka? Antworten für neugierige Kinder
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Bereits kleine Kinder sind daran interessiert, was genau eigentlich mit unserer Nahrung passiert, sobald sie in unserem Mund verschwunden ist. Unsere dreijährige Tochter hat das Buch dankbar angenommen ...

Bereits kleine Kinder sind daran interessiert, was genau eigentlich mit unserer Nahrung passiert, sobald sie in unserem Mund verschwunden ist. Unsere dreijährige Tochter hat das Buch dankbar angenommen und war fasziniert davon, wie in unserem Magen kleine Bakterien alles auseinandernehmen und nach Verwertbarem durchsuchen.

Das Buch ist durchweg niedlich gestaltet und die zahlreichen Klappen laden zum Entdecken sowie Staunen ein. Das Thema wurde zudem in eine kleine Rahmenhandlung eingebettet, sodass sich der Leser mit der dargestellten Familie identifizieren kann. Meist gibt es auf den einzelnen Seiten auch zahlreiche kleine und lustige Details zu entdecken.

Ich persönlich hätte mir jedoch noch mehr Informationen zur Verdauung gewünscht. Vieles wiederholt sich und wird nur sehr oberflächlich besprochen. Zumal ab der Mitte eigentlich nur noch Profanes behandelt wird. So sehen wir etwa verschiedene Tiere und deren Ausscheidungen. Es hätte durchaus interessant sein können, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu unserem Stoffwechsel an einigen spannenden oder witzigen Punkten auszumachen, aber leider wird wirklich nur das Tier und eine grobe Darstellung ihres Geschäfts abgebildet – ohne Kommentar. Insofern bleibt das Ganze dann doch sehr inhaltsleer.

Außerdem haben mich die Seiten zum Pupsen und Rülpsen gestört. Es ist gut, dass deren Entstehung angerissen wird, aber im Grunde wird das Thema hier sehr flach rübergebracht und wenn dann seitenweise sämtliche Familienmitglieder sich an ihrem Auspuff erfreuen, finde ich das dann doch etwas billig. Die Babysprache „Aa“ und „Pupu“ etc. war ebenfalls unnötig.

Insgesamt ist das Buch ein amüsanter erster Einstieg in die Funktionsweisen unseres Körpers, der vielleicht genug Interesse weckt, um sich anderweitig noch genauer mit der Thematik zu beschäftigen. Wahrscheinlich eignet es sich auch zur Unterstützung beim Trockenwerden.

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Veröffentlicht am 07.08.2024

Sherlock Holmes meets Harry Potter

Baskerville Hall - Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente
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„Baskerville Hall - Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente“ ist der Auftakt einer neuen spannenden Fantasyserie, die versucht, eine Verbindung zum Klassiker Sherlock Holmes aufzubauen, aber ...

„Baskerville Hall - Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente“ ist der Auftakt einer neuen spannenden Fantasyserie, die versucht, eine Verbindung zum Klassiker Sherlock Holmes aufzubauen, aber deutlich mehr Parallelen zu Harry Potter aufweist. Ich habe das Buch bis auf ein paar pädagogisch fragwürdige Details sehr genossen und freue mich schon auf die Fortsetzung im nächsten Jahr.

Arthur Doyle erhält durch eine kluge Heldentat eine Einladung zu einem ganz speziellen Internat. Da die Geschichte um die Regency-Zeit spielt, haftet der damals aufkommenden Technik wie Elektrizität etwas Magisches an. Diese besondere Schule vermittelt ihren Schülern, wie man sich die Welt mit naturwissenschaftlichen Methoden neu erschließen kann. Doch was hat es mit diesem seltsamen Geheimbund auf sich. Und wer ist dieser geheimnisvolle grüne Ritter? Bei ihren Nachforschungen stolpern Arthur und seine Freunde über viele Rätsel und Mysterien, die teilweise dann doch den Boden der Realität verlassen und sich in den fantastischen Bereich begeben.

Das Buch wirbt zwar mit seinem Bezug zu Sherlock Holmes, ich selbst habe aber eher den Eindruck, dass überwiegend nur die Namen aus dem Original übernommen wurden. Sehr viel auffälliger sind einige Ähnlichkeiten zu „Harry Potter und der Stein der Weisen“: der Einladungsbrief, das Internat mit seinen Zirkeln/Häusern, das Ziel des Bösewichts, … Ich würde es dennoch nicht als Kopie abwerten. Der Autor schreibt durchaus kurzweilig und man wird sehr schnell in diese spannende Geschichte hineingezogen, die doch einige überraschende Wendungen zu bieten hat. Die Protagonisten sind zudem sympathisch und man kann sich schnell mit ihnen identifizieren. Zudem scheinen einige von ihnen, selbst ein paar Geheimnisse zu verbergen.

Gestört hat mich lediglich, dass einige Handlungsstränge pädagogisch doch eher bedenklich sind. So sieht Arthur kein Problem darin, für eine Aufnahmeprüfung des Geheimbunds, sein eigenes Leben unnötig aufs Spiel zu setzen. Einen Diebstahl als Mittel zum guten Zweck zu erklären, finde ich ebenfalls moralisch etwas schwierig.

Außerdem führen die Lehrer teilweise Experimente durch, die hoffentlich kein Kind zu Hause nachahmt, u.a. bei Gewitter Drachen steigen zu lassen. Es gab auch ein paar Szenen, die einfach komplett an den Haaren herbeigezogen wirkten. Zumindest kam es mir doch sehr überzogen vor, dass Arthur nach nur einer Demonstration von Hypnose sofort in der Lage war, sie selbst in einer Stress-Situation anzuwenden. Außerdem wird er als extrem schlau beschrieben, fällt aber später auf einen dermaßen vorhersehbaren Trick herein, dass ich mit den Augen rollen musste.

Insgesamt hatte ich mit dem Buch jedoch sehr viel Spaß. Es war durchweg unterhaltsam erzählt und bietet jede Menge rätselhafter Mysterien und Einfälle. Ich bin gespannt, wie Arthurs Abenteuer weitergeht.

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Veröffentlicht am 18.07.2024

Mord ist ihr Hobby

Agatha Christie
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Agatha Christie ist eine überaus interessante Persönlichkeit, deren Geschichten noch heute viele begeistern. Aber ihr Leben selbst war nicht minder spannend und ungewöhnlich zu ihrer Zeit. Susanne Lieder ...

Agatha Christie ist eine überaus interessante Persönlichkeit, deren Geschichten noch heute viele begeistern. Aber ihr Leben selbst war nicht minder spannend und ungewöhnlich zu ihrer Zeit. Susanne Lieder gibt uns mit diesem Buch einen kurzweiligen Einblick in ihre Jugend- und Lehrjahre.

Der Tod ihrer Mutter und die gleichzeitige Trennung von ihrem Mann bilden die Rahmenhandlung. Von hier springt die Biografie immer wieder zurück in ihre Vergangenheit. Wir erfahren viel über ihre Kindheit, ihre Versuche, als Pianistin durchzustarten, und die ersten Schritte in ihre berufliche Zukunft. Über ihre zweite Lebenshälfte erfährt man jedoch leider kaum etwas. Hier hätte ich mir zumindest ein ausführlicheres Nachwort gewünscht.

Ich persönlich fand besonders ihre Entwicklung als Schriftstellerin überaus spannend und wie sie ihren Charakter Hercule Poirot erschuf, mit dem sie auch fiktive Gespräche führte. Aber auch das Hin und Her in der Beziehung zu ihrem Mann und die Beziehung zu ihrer Tochter war überaus interessant. Immerhin war sie für ihr Kind letztlich kaum präsent, was zwar zu der damaligen Zeit als völlig normal galt, aber heute eher mit Stirnrunzeln betrachtet worden wäre.

Susanne Lieder schreibt überwiegend flüssig und teilweise auch mit Augenzwinkern. Es gibt viele clevere Dialoge und man bekommt einen guten Eindruck von einer pragmatischen, teilweise aber recht unsicheren Agatha Christie. Jedoch waren mir die Schilderungen von ihrer Reise nach Bagdad am Ende etwas zu ausschweifend und ich war mir nicht sicher, was der Zweck davon sein sollte. Da fehlte mir der Bezug und die Bedeutung für ihr weiteres Leben.

Insgesamt habe ich diese Biografie sehr gerne gelesen. Ich habe viele Facetten von dieser herausragenden Krimiautorin kennengelernt. Allerdings bricht das Buch an einer Stelle ab, die mich eher unbefriedigt zurücklässt. Da wir hier nichts über ihre zweite Lebenshälfte erfahren, werde ich mich wohl in anderen Quellen darüber informieren müssen.

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Veröffentlicht am 18.07.2024

Bezauberndes Erstleserbuch

Kleines Pony, großer Traum - lesen lernen mit dem Leseraben - Erstlesebuch - Kinderbuch ab 6 Jahren - Lesenlernen 1. Klasse Jungen und Mädchen (Leserabe 1. Klasse)
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„Kleines Pony, großer Traum“ ist ein sehr schönes Buch, das perfekt auf Leseanfänger abgestimmt ist. Die Sprache ist wirklich sehr einfach: kurze Wörter und Sätze, sich wiederholende Ausdrücke und großformatige ...

„Kleines Pony, großer Traum“ ist ein sehr schönes Buch, das perfekt auf Leseanfänger abgestimmt ist. Die Sprache ist wirklich sehr einfach: kurze Wörter und Sätze, sich wiederholende Ausdrücke und großformatige Bilder zur zusätzlichen Verständnissicherung. Die Geschichte ähnelt teilweise einem Comic, da die wörtliche Rede stets als Sprechblase in die Illustration eingebaut wurde. Auf einer Seite sind zudem nie mehr als 3 bis 4 Zeilen.

Die Geschichte selbst ist ganz niedlich und vermittelt sogar eine kleine Botschaft: Glaube an dich selbst, gib niemals auf und du schaffst alles, was du möchtest. Hier geht es zwar darum, dass ein kleines dickes Pony gerne ein Turnierpferd wäre, man kann es aber ganz leicht auf das Lesenlernen übertragen. Pony Pingo ist nicht gerade für seine Sportlichkeit bekannt, weshalb auch der etwas fiese Basti eher abfällig auf den Wunsch des Tieres reagiert. Doch Pingo und seine Freundin Klara lassen sich davon nicht beirren.

Immer wenn der junge Leser einen Abschnitt geschafft hat, darf er sich zur Motivation, einen kleinen Raben-Sticker auf die entsprechende Seite kleben. Außerdem gibt es zahlreiche Rätsel und Leseaufgaben, z.B. richtig verbinden, Anlaute bestimmen, Wörter in einer Buchstaben-Schlange finden, Silben puzzeln oder einen überflüssigen Buchstaben wegstreichen. Die Aufgaben machen Spaß und animieren auch Lesemuffel zum Mitmachen.

Ich kann das Buch also wärmstens allen Erstklässlern empfehlen, die sich für Tiere interessieren und ihre Lesefähigkeiten testen bzw. erweitern wollen.

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Veröffentlicht am 18.07.2024

Der Alltag in der Weltgeschichte

Kidstory
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„Kidstory“ ist ein wundervolles Vorlesebuch für Grundschüler, das verschiedene Kinder durch die Weltgeschichte begleitet. Es wird immer ein Tag aus dem Leben eines Mädchens oder Jungens von unterschiedlichen ...

„Kidstory“ ist ein wundervolles Vorlesebuch für Grundschüler, das verschiedene Kinder durch die Weltgeschichte begleitet. Es wird immer ein Tag aus dem Leben eines Mädchens oder Jungens von unterschiedlichen Orten auf dem Globus chronologisch von der Steinzeit bis zu Neuzeit geschildert. Dabei erhalten wir zwar nur einen kleinen Ausschnitt, der jedoch bereits einige interessante Informationen und Überraschungen für uns bereithält.

Es geht dabei aber gar nicht darum, mit einem bestimmten historischen Ereignis Spannung zu erzeugen. Revolutionen, Kriege oder Umstürze spielen hier keine Rolle. Auch über verschiedene Verbrechen der Menschheitsgeschichte wird man hier nichts erfahren. Allerdings schildert der Autor nicht nur eine heile Welt. Die jungen Leser werden durchaus auch mit Themen wie Kinderarbeit oder der Pest konfrontiert, aber auf sehr unaufgeregte Weise. Das Buch kann also Kindern ab sieben Jahren vorgelesen werden.

Der Fokus liegt auf die Eindrücke und Tagesabläufe eines gewöhnlichen Kindes seiner Zeit. Und dennoch ist das Buch überhaupt nicht langweilig. Die jungen Leser werden darüber staunen, dass es nicht immer eine Toilette zu Hause gab oder dass nur Jungen an den olympischen Spielen teilnehmen durften und zwar nackt. Selbst als Erwachsener erhält man hier und da noch neue witzige und spannende Details.

Natürlich kann niemals die gesamte Weltgeschichte in 20 kurzen Geschichten wiedergegeben werden. Aber man erhält zumindest einen gewissen Eindruck davon, wie die Menschen sich entwickelten, ihre Umwelt gestalteten, Erfindungen machten und was sie für Vorstellungen von der Welt hatten. Schön ist, dass auch immer mal Parallelen und Vergleiche zu heute gezogen werden. Nach jedem Kapitel folgt des Weiteren eine kurze, aber überaus interessante Zusammenfassung, was zu dieser Zeit sonst noch auf der Welt passiert ist.

Indem das Buch uns am Ende einlädt, selbst zwei Kapitel mitzugestalten, bezieht der Autor den Leser aktiv ein und zeigt ihnen anschaulich, dass sie selbst Teil der Weltgeschichte sind. Sowohl für die Großeltern als auch das zuhörende Kind befindet sich jeweils ein Fragenkatalog hinten im Buch, den man ausfüllen kann.

Die Sprache der Geschichten ist eher sachlich angelehnt und versucht wenig, den Leser emotional zu packen. Das Geschehen wird vielmehr nüchtern und beschreibend wiedergegeben. Hier und da wird auch erwähnt, was in späteren Jahren oder anderswo noch passiert. Auf jeder Seite kann man farbige Illustrationen entdecken. Die Zeichnungen sind wirklich wunderschön und geben den Inhalt sehr gut wieder.

Bei „Kidstory“ handelt es sich um ein wundervolles Buch, von dem es bislang nichts Ähnliches auf dem Markt gibt. Intelligente und spannende Unterhaltung, bei der unsere Kinder Altes neu entdecken und ihr eigenes Leben so in neuem Licht wahrnehmen.

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