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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.04.2025

Im Sturm erobert

Storm Dragons – Gewitter am Ende der Welt
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Endlich wieder ein toller Fantasyroman mit Drachen, ausgefeilten Charakteren und einem faszinierenden Worldbuilding, der nicht nur Jugendliche anspricht, sondern auch mich als Erwachsenen begeistert hat. ...

Endlich wieder ein toller Fantasyroman mit Drachen, ausgefeilten Charakteren und einem faszinierenden Worldbuilding, der nicht nur Jugendliche anspricht, sondern auch mich als Erwachsenen begeistert hat. Das Buch macht großen Spaß und man wird ab der ersten Seite in diese spannende und originelle Welt hineingezogen.

Der Planet, auf dem diese Geschichte spielt, ist in sich zerbrochen. Ganze Erdteile schweben wie Inseln in der Luft und man kann sie nur über Luftschiffe oder auf dem Rücken eines Drachen erreichen. Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht des Waisenjungen Remy erzählt, der durch kleine Diebstähle geradeso über die Runden kommt und dem in einer Gewitternacht ein Drachenbaby zufliegt, sowie der magiebegabten Prinzessin Gem. Letztere erfährt von einer Bedrohung, die das ganze Königreich vernichten könnte. Obwohl die zwei Handlungsstränge zunächst getrennt verlaufen, sind sie doch stark miteinander verbunden.

Beide Hauptcharaktere waren mir auf Anhieb sympathisch. Ich finde es auch sehr schön, dass sie in völlig unterschiedlichen Milieus aufgewachsen sind. Besonders aber der kleine Drache Sturmblitz hat mein Herz wortwörtlich im Sturm erobert. Der Autorin Julie Kagawa gelingt es, eine in sich schlüssige Welt zu kreieren, ohne den Leser mit Informationen zuzuschütten, und glaubwürdige Figuren zum Leben zu erwecken. Die Geschichte ist durchweg kurzweilig und fesselnd. Mir fiel es tatsächlich schwer, das Buch aus den Händen zu legen.

Ich freue mich bereits sehr auf die Fortsetzung. Insofern ist dieser Roman ein echtes Highlight für alle Fantasy-Liebhaber. Mit einer einzigartigen Welt, starken Charakteren und einer mitreißenden Handlung bietet das Buch genau die richtige Mischung aus Spannung, Magie und Abenteuer. Besonders die Drachen verleihen der Geschichte einen besonderen Zauber, der einen nicht mehr loslässt. Wer epische Fantasy mit Herz und Tiefgang mag, sollte sich dieses Buch auf keinen Fall entgehen lassen!

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Veröffentlicht am 01.04.2025

Katzenklappe ins Abenteuer

Muffin und Tört! 1: Bei den Wikingern
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„Muffin und Tört“ sind die absolut liebenswerten Helden dieser witzigen Abenteuergeschichte. Das Buch ist perfekt für Lesemuffel und Erstleser geeignet, da auf den einzelnen Seiten tatsächlich recht wenig ...

„Muffin und Tört“ sind die absolut liebenswerten Helden dieser witzigen Abenteuergeschichte. Das Buch ist perfekt für Lesemuffel und Erstleser geeignet, da auf den einzelnen Seiten tatsächlich recht wenig Text steht. Aber ich finde nicht, dass es auf eine bestimmte Altersgruppe beschränkt ist. Sowohl ich als auch meine vierjährige Tochter haben uns köstlich über den Humor, die Kreativität und die originellen Charaktere amüsiert.

Muffin ist ein verfressener Kater, der am liebsten den ganzen Tag faul herumlungern und schlafen würde. An seiner Seite befindet sich Tört, ein verzaubertes Törtchen, das wie ein Kaninchen aussieht und wild in der Gegend herumspringt. Seitdem der Zauberer Tatterich aus Versehen die Katzenklappe verhexte, führt diese immer wieder in fremde Welten und Abenteuer. In dieser Geschichte verschlägt es die beiden in die Welt der Wikinger. Sie erhalten den Auftrag, den Mensch Eierich zu suchen und die Trolle zu verjagen. Widerwillig begeben sich Muffin und Tört auf diese Mission.

Das Buch wirkt wie eine Graphic Novel bzw. eine Bildergeschichte. Die Schwarz-Weiß-Illustrationen sind sehr groß und umspannen meist eine bis zwei Seiten. Es gibt zudem einige Sprechblasen, die den Comiccharakter noch verstärken. Durch die Geschichte führt jedoch mehr oder weniger klassische Erzähltexte. Insgesamt ist der Textanteil ist insgesamt jedoch eher gering, sodass gerade auch Leseanfänger von der Menge nicht abgeschreckt werden.

Insgesamt ist „Muffin und Tört“ eine wunderbare Mischung aus Humor, Abenteuer und Fantasie, die sowohl Kinder als auch junggebliebene Erwachsene begeistert. Die liebevoll gestalteten Charaktere, der kreative Erzählstil und die charmanten Illustrationen machen das Buch zu einem echten Lesevergnügen. Diese Geschichte sorgt garantiert für jede Menge Spaß und lässt einen gespannt auf das nächste Abenteuer der beiden ungleichen Helden warten!

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Veröffentlicht am 18.03.2025

Spannende Fortsetzung mit Charme und Witz

Die Spurenfinder und das Drachenzepter
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Wer den ersten Band mochte, wird auch an der Fortsetzung seine Freude haben. Das Abenteuer ist ebenso humorvoll, schlagfertig und überraschend wie sein Vorgänger. Besonders spannend ist die tiefere Einführung ...

Wer den ersten Band mochte, wird auch an der Fortsetzung seine Freude haben. Das Abenteuer ist ebenso humorvoll, schlagfertig und überraschend wie sein Vorgänger. Besonders spannend ist die tiefere Einführung in das magische Konzept der Flüsterer. Während erste Geheimnisse über die Vergangenheit der Zwillinge gelüftet werden, tauchen gleichzeitig neue Rätsel auf.

Als eines der wichtigsten Insignien des Königshauses – das Drachenzepter – gestohlen wird, setzt der König die besten Spurensucher des Landes auf den Fall an. So kehren Elos von Bergen und seine Kinder in ihre ehemalige Heimatstadt zurück. Doch was zunächst nach einem einfachen politischen Schachzug aussieht, entpuppt sich schnell als gefährliche Intrige. Als einer der Spurensucher plötzlich von seinem Balkon stürzt, nehmen die Ereignisse eine dramatische Wendung.

Die Geschichte bleibt durchgehend spannend und unterhaltsam. Die wortgewandten Schlagabtausche der Zwillinge wirken meiner Meinung nach diesmal etwas weniger kindisch. Außerdem kehren ein paar liebgewonnene Charaktere aus dem ersten Band zurück. Allen voran die herrlich exzentrische Minna sorgt für viele humorvolle Momente. Auch die Krimihandlung ist fesselnd und voller unerwarteter Wendungen. Die zahlreichen Schwarz-Weiß-Illustrationen verleihen dem Buch zudem einen charmant rustikalen Stil.

Mir zumindest hat dieser Band sehr gefallen. Da das Mysterium von der Herkunft der Zwillinge bislang nur an der Oberfläche bearbeitet wurde, hoffe ich auf viele weitere Bücher aus dieser Reihe, die sowohl Jugendliche als auch Erwachsene anspricht.

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Veröffentlicht am 18.03.2025

Fragwürdiges Ende

Andersgasse 7 1: Ein Fall für den fantastischen Flusenwutz
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Zu Beginn hat mich das Buch vollkommen begeistert. Die Geschichte strotzt vor kreativen, fantasievollen und originellen Ideen. Die witzigen Zeichnungen und die charmanten Charaktere haben mich sofort in ...

Zu Beginn hat mich das Buch vollkommen begeistert. Die Geschichte strotzt vor kreativen, fantasievollen und originellen Ideen. Die witzigen Zeichnungen und die charmanten Charaktere haben mich sofort in ihren Bann gezogen. Doch ab der Mitte nahm die Erzählung eine Wendung, die mich zunehmend frustrierte. Und das Ende hat mich schließlich richtig geärgert.

Dabei hatte die Geschichte alle Zutaten für ein großartiges Leseerlebnis. Besonders gefallen haben mir die skurrilen Bewohner der Andersgasse, deren Geheimnisse nur oberflächlich angerissen wurden und viel Potenzial für weitere Bücher bieten. Da wären etwa die geheimnisvolle Hexe Esmeralda, der unsichtbare Herr Müller oder der alte Seemann Matties, der einige abenteuerliche Gegenstände und Geschichten von seinen Reisen mitgebracht hat. Auch die neue Frau Klein, die Verkäuferin im Gemischtwarenladen und die rätselhafte Dame von gegenüber versprechen spannende Geschichten. Wobei die Menge an Ideen manche Kinder vielleicht überfordert. Erst ab der Mitte des Buches kristallisiert sich ein klares Thema heraus.

Karl lebt in diesem Haus bei seiner Tante Zissi, die sich selbst für normal hält, aber mit ihren Eigenheiten perfekt in die Andersgasse passt. Um den unheimlichen Dingen auf den Grund zu gehen, ermitteln er und seine beste Freundin Elsa als Detektive unter dem Decknamen Adlerauge und Riechnase. Man erfährt aber im Laufe des Buches recht wenig über die einzelnen Nachbarn, aber sie wirken überaus magisch und geheimnisvoll. Ein paar Aspekte – wie der Geist im Keller oder der unsichtbare Klabautermann – könnten aber auf Jüngere gruselig wirken.

Während mich der Anfang des Buches überzeugt hat, begann ich mich ab der Mitte sehr über das Verhalten von der Hauptperson Karl zu ärgern. Die Allwachspflanze wird gleich zu Beginn als hochgradig gefährliche Pflanze beschrieben. Und das nicht nur von einer Person. Dennoch ignoriert Karl sämtliche Warnungen und testet die Wirkung der Pflanzen mit purer Absicht aus. Dieser erzählerische Kniff mag spannend sein, er macht Karl als Protagonisten jedoch leider wenig sympathisch. Zumal sein vorgeschobener Grund eher dürftig ist.

Besonders ärgern mich aber die Konsequenzen, die er aus seinem Handeln zieht. Das Buch endet tatsächlich mit einer weiteren rücksichtlosen, egoistischen Tat und bricht dann einfach ab. Ich nehme an, dass das Thema in einem nächsten Band wieder aufgegriffen wird, da dieses Ende alles andere als befriedigend ist. Karl hat sich weder entschuldigt noch gezeigt, dass er sein Verhalten wirklich reflektiert hat. Als Einzelband funktioniert diese Geschichte auf jeden Fall nicht.

Trotz des vielversprechenden Beginns und der fantasievollen Welt hinterlässt das Buch letztlich einen faden Beigeschmack. Die wunderbaren Charaktere und kreativen Ideen hätten das Potenzial für eine großartige Geschichte geboten, doch das fragwürdige Verhalten der Hauptfigur und der abrupte, unbefriedigende Abschluss trüben den Lesespaß erheblich. Die Fortsetzung könnte eventuell einiges wieder gutmachen. Doch solange unklar bleibt, ob und wann diese erscheint, bleibt die Enttäuschung bestehen.

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Veröffentlicht am 21.02.2025

Hypothese: Witzig, aber voller Klischees

The Love Hypothesis – Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe
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Wer eine leichte, unterhaltsame Liebesgeschichte sucht, kann sich hier entspannt zurücklehnen. Die Handlung ist zwar vorhersehbar und bewusst an bekannte Romcom-Klischees angelehnt, doch die schlagfertigen, ...

Wer eine leichte, unterhaltsame Liebesgeschichte sucht, kann sich hier entspannt zurücklehnen. Die Handlung ist zwar vorhersehbar und bewusst an bekannte Romcom-Klischees angelehnt, doch die schlagfertigen, witzigen Dialoge sorgen für kurzweilige Lesefreude.

Die Liebesgeschichte selbst ist nicht sonderlich außergewöhnlich. Ich finde es aber toll, dass Frauen in einem MINT-Studium sowie ihre Probleme darin dargestellt werden. Olive ist Doktorandin der Biologie. Ihr liegt die Forschung sehr am Herzen und sie gibt alles, um ihr Ziel zu verwirklichen. Um ihrer besten Freundin Anh zu überzeugen, dass sie kein Interesse an einem Kommilitonen hat, küsst sie spontan Adam Carlsen. Obwohl dieser als fieser Tyrann gilt, steht er ihr nur allzu gern bei ihrem Fake-Dating-Plan zur Seite.

Viele Szenen sind wirklich sehr überzogen und unrealistisch. Einerseits ist das lustig, andererseits wirkt das kein bisschen authentisch. Während einige Momente durchaus unterhaltsam waren, gab es auch Elemente, die mich eher genervt haben. Absolut unnötig fand ich die Rahmenhandlung, dass die beiden sich bereits vor zwei Jahren schon einmal begegnet sind. Überhaupt wirkten die Charaktere in der zweiten Hälfte sehr überdreht.

Für mich hätte die Hauptdarstellerin Olive zudem etwas selbstbewusster und stärker auftreten können. Irgendwie wurde sie nur von allen anderen Charakteren vorwärts geschubst, ohne wirklich eigene Entscheidungen zu treffen. Das finde ich sehr schade, gerade weil es schön gewesen wäre, eine Frau zu sehen, die sich wirklich in einem männerdominierten Bereich behaupten kann.

Für Fans lockerer Liebesgeschichten mit viel Humor dürfte das Buch dennoch eine unterhaltsame Lektüre sein. Mir persönlich war es jedoch zu klischeehaft und unrealistisch. Schade, denn das Potenzial für eine stärkere Geschichte war definitiv vorhanden.

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