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Veröffentlicht am 08.09.2023

Worum geht es im Leben?

Heldenhörnchen und Drachenfreund
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Das Buch „Heldenhörnchen und Drachenfreund“ ist eine wunderschöne Geschichte für Kinder ab 6 Jahre mit zahlreichen bezaubernden Illustrationen. Wir begleiten das Eichhörnchen auf seiner amüsanten und spannenden ...

Das Buch „Heldenhörnchen und Drachenfreund“ ist eine wunderschöne Geschichte für Kinder ab 6 Jahre mit zahlreichen bezaubernden Illustrationen. Wir begleiten das Eichhörnchen auf seiner amüsanten und spannenden Reise zu seinem wahren Ich, echtem Heldentum und einer Freundschaft, die sich von Vorurteilen und Ängsten nicht unterkriegen lässt. Ganz nebenbei erfährt man zudem einiges über die jahreszeitlichen Veränderungen und deren Auswirkung auf die Tierwelt.

Am Anfang des Buches werden die Waldtiere zunächst wenig sympathisch dargestellt. Jeder ist mit seinen eigenen Problemen beschäftigt und keiner nimmt sich Zeit für den anderen. Das kleine Eichhörnchen weiß noch nicht viel von der Welt und wird für seine Unwissenheit belächelt und ausgegrenzt. In seiner verzweifelten Suche nach Anerkennung nimmt das Eichhörnchen in Kauf, das einzige Wesen, das ihn je ernstgenommen hat, zu belügen und von sich zu stoßen.

Im Laufe der Geschichte findet das Eichhörnchen jedoch nicht nur sich selbst – symbolisiert durch den Namen, den es später bekommt –, sondern auch einen echten Freund. Es lernt, dass es im Leben auf mehr ankommt als Anerkennung und Heldentum. Es erkennt, dass es wichtig ist, sich eine eigene Meinung zu bilden, Erfahrungen zu sammeln und für andere da zu sein. Es findet auch Strategien, um mit seiner Angst umzugehen. Das Eichhörnchen steht zu seinen Fehlern, entschuldigt sich und steht letztlich für seine hart gewonnenen Erkenntnisse ein.

Annika Scheffel versteht es mit ihrer poetischen, aber kindgerechten Sprache den Leser sofort ins Geschehen hineinzuziehen. Es gibt viele lustige Momente, aber auch herzerwärmende und traurige. Sie spricht zudem viele Themen an, die unseren Alltag prägen: Worauf kommt es im Leben tatsächlich an? Welche Ziele sind wirklich erstrebenswert und wie sollten wir mit anderen umgehen? Insbesondere Kinder, die selbst Ausgrenzung erlebt haben, werden sich leicht mit dem Drachen und dem Eichhörnchen identifizieren können und mit ihnen mitleiden.

Insgesamt handelt es sich um eine zauberhafte Geschichte voller Humor und Herz, bei der man zusammen mit dem Eichhörnchen die Natur, das eigene Ich und Themen wie Freundschaft, Angst und Vorurteile hinterfragen und entdecken kann. Absolut empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 02.09.2023

Anspruchsvoller Abenteurerroman

Das Buch der gestohlenen Träume (Das Buch der gestohlenen Träume 1)
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Der Besteller „Das Buch der gestohlenen Träume“ aus Großbritannien von David Farr ist ein mitreißendes Abenteuer, das auf intelligente Weise zu überzeugen weiß und nicht nur Kinder ab zehn Jahren begeistern ...

Der Besteller „Das Buch der gestohlenen Träume“ aus Großbritannien von David Farr ist ein mitreißendes Abenteuer, das auf intelligente Weise zu überzeugen weiß und nicht nur Kinder ab zehn Jahren begeistern wird. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen. Es erscheint aber im September 2023 eine Fortsetzung auf Englisch.

Rachel und ihr älterer Bruder leben im Land Krasnia, das vom Faschismus geprägt ist. Der Diktator Charles Malstain verbietet alles, was seiner Ideologie entgegensteht. So verbannt er bestimmte Bücher und hasst Kinder. An Rachels zwölftem Geburtstag stehlen die Geschwister zusammen mit ihrem Vater ein seltsames magisches Buch, das verbrannt werden soll. Ihr Vater gerät dabei in Gefangenschaft und die Kinder werden bei dem Versuch, das Buch zu schützen, getrennt.

Das Buch mag zwar David Farrs erstes Kinderbuch sein, man merkt aber, dass er durch seine Tätigkeiten als Drehbuchautor und Regisseur jede Menge Erfahrungen gesammelt hat, um eine in sich stimmige, sprachlich kraftvolle Geschichte zu entwickeln. Mich hatte am Anfang irritiert, dass der allwissende Erzähler den Leser direkt ansprach. Diese Ansprachen dienen jedoch lediglich der Rahmung. Da die Geschichte selbst vor allem aus den Blickwinkeln von Rachel, Robert und Josef erzählt wird.

Der magische Anteil der Geschichte begrenzt sich allein auf die Fähigkeit des Buches. Insgesamt ist die Story jedoch überaus realistisch gehalten. Das gilt insbesondere für die Darstellung des Faschismus, der deutliche Parallelen zu historischen bzw. aktuellen Beispielen aufweist. So gibt es Propaganda, fingierte Gerichtsprozesse, Straflager, die Geheimpolizei, Folter, Exekutionen … Es tauchen immer wieder grausame Momente auf. Diese verkommen jedoch nie zum Selbstzweck und werden auch nicht zur Effekthascherei eingesetzt. Stattdessen zeigen sie recht nüchtern und realistisch die Kälte des Faschismus.

Das Buch ist durchgehend sehr spannend geschrieben und man fiebert gebannt mit den liebenswerten Protagonisten mit. Es gibt aber nicht nur rein schwarze und weiße Charaktere. Einige entwickeln sich im Laufe der Geschichte und zeigen ihre zahlreichen Facetten. Rachel und Robert treffen auf ihrer Reise sehr vielen unterschiedlichen Figuren. Doch auch wenn manchen nur wenige Seitenzahlen vergönnt sind, bleiben sie einem dennoch eindrucksvoll im Gedächtnis.

Die Geschichte lebt zudem von zahlreichen witzigen Vergleichen, die nur im ersten Moment absurd erscheinen, aber im Grunde perfekt passen. Zudem findet man mehrere Gedichte aus dem „Buch der gestohlenen Träume“ und Ausschnitte von Vernehmungsprotokollen sowie Zeitungsartikeln.

Das Buch von David Farr mag an einigen Stellen düster und für den ein oder anderen vielleicht zu politisch sein. Es ist aber stets kurzweilig, immer wieder mit Humor und Herz durchsetzt und überaus intelligent. Aus diesem Grund denke ich, dass es nicht nur bei Kindern und Jugendlichen großen Anklang finden wird, auch mich als Erwachsenen hat das Buch mehr als überzeugt. Der Folgeband befindet sich bereits in meinem Warenkorb.

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Veröffentlicht am 29.08.2023

Spannender Krimi für Kinder

Auf der Suche nach Emily McCrae
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Das Buch „Auf der Suche nach Emily McCrae“ von Fiona Longmuir ist ein unterhaltsamer Krimi im Stile von Enid Blytons Abenteuerbüchern, der einen durchweg mitfiebern und rätseln lässt, und für Mädchen und ...

Das Buch „Auf der Suche nach Emily McCrae“ von Fiona Longmuir ist ein unterhaltsamer Krimi im Stile von Enid Blytons Abenteuerbüchern, der einen durchweg mitfiebern und rätseln lässt, und für Mädchen und Jungen ab 10 Jahre geeignet ist.

Die zwölf Jahre alte Lily zieht in die ihrer Meinung überaus langweilige Kleinstadt Edge am Meer. Sie kann sich weder mit der Gegend noch mit den Leuten richtig anfreunden, bis sie eines Tages per Zufall über ein seltsames Museum stolpert, dass einer gewissen Emily gewidmet ist. Auf der Suche nach diesem Mädchen findet sie neue Freunde, gerät aber auch in mehr als eine gefährliche Situation.

Das Buch ist durchweg sehr spannend erzählt. Es macht Spaß zu lesen und man möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Die Kapitel sind zudem recht kurz, sodass man jederzeit eine Pause einlegen könnte. Die Charaktere sind sympathisch und wurden facettenreich mit Ecken und Kanten dargestellt. Die Geschichte schreckt des Weiteren nicht davor zurück, auch diverse Themen miteinzuarbeiten. So hat Lilys Freundin Sam zwei Väter und ihre Lieblingslehrerin Miss Hanan ist Muslimin und trägt einen Hijab.

Ich hätte dem Buch auch sehr gerne fünf Sterne gegeben, aber das Ende war mir dann doch einfach zu realistisch und albern. Eigentlich hätte man einfach die letzten zwei Kapitel weglassen können. Ich persönlich mag zudem nicht, dass die Polizei durchweg als inkompetent dargestellt wird. Zum einen untersuchen die verschiedenen Beamten weder von sich aus bestimmte Ereignisse noch reagieren sie angemessen auf Hinweise. Das geht sogar so weit, dass die Protagonisten im Buch, statt aktiv gegen den Verbrecher vorzugehen, lieber komplizierte Rätsel und Geheimnisse erstellen bzw. lösen sollen, um ihre Familie wieder zusammenzuführen. Das ist schon irgendwie absurd.

Insgesamt ist die Geschichte dennoch äußerst kurzweilig und hält einen mit seiner Spannung in den Bann. Man sollte allerdings nicht allzu sehr den Sinn des Ganzen hinterfragen.

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Veröffentlicht am 15.08.2023

Gruselige Weihnachten

Schatten – Der Pakt (Schatten 1)
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Das Buch "Schatten - Der Pakt" vom finnischen Kinderbuchautor Timo Parvela ist ein fesselnde Fantasiegeschichte zum Thema Weihnachten mit zahlreichen gruseligen und mythischen Elementen. Da es sich um ...

Das Buch "Schatten - Der Pakt" vom finnischen Kinderbuchautor Timo Parvela ist ein fesselnde Fantasiegeschichte zum Thema Weihnachten mit zahlreichen gruseligen und mythischen Elementen. Da es sich um den ersten Teil einer Trilogie handelt, endet die Geschichte zunächst mit einem Cliffhanger.

Schon im ersten Kapitel wird man von der düsteren Stimmung des Buches sofort in den Bann gezogen. Pete ist verzweifelt. Seine Freundin ist lebensbedrohlich krank und kein Arzt kann ihr helfen. In seiner Ausweglosigkeit wendet er sich schließlich an den Weihnachtsmann. Er wird schließlich tatsächlich von einem gruseligen Wichtel namens Elpiö erhört, der als Gegenleistung Petes Schatten einfordert. Das Versprechen wird eingelöst, aber Pete merkt schnell, dass ein Leben ohne Schatten ein Leben in völliger Leere bedeutet. Wie kann er den Pakt umkehren, ohne aber gleichzeitig seine Freundin zu verlieren?

Es gibt einen zweiten Handlungsstrang, der im Weihnachtsland der Wichtel stattfindet und der Schattenstrickerin Uudit folgt. Sie kann unsichtbar machende Gewänder aus Schatten kreieren und ihr sehnlichster Wunsch ist es, sich der Wichtelgilde anzuschließen. Leider verläuft das Aufnahmegespräch anders als erhofft.

Das Buch bleibt spannend bis zur letzten Minute und weiß geschickt mit Horrorelementen zu spielen, ohne dass es für (die meisten) 10-Jährigen zu gruselig sein wird. Zudem wartet die Geschichte mit vielen überraschenden Wendungen auf. Man kann nie genau wissen, was als Nächstes passiert. Die finstere Atmosphäre wird durch die großformatigen dunklen Bilder perfekt untermalt. Die Schatten sind praktisch in allen Zeichnungen spürbar. Zum Gänsehautfaktor trägt auch die Sprache der Wichtel bei, die die Kinder grundsätzlich in der dritten Person ansprechen.

Etwas unklar bleibt jedoch die Definition „Schatten“. Anfangs ist damit die Seele gemeint, dann später bekommt auch die Hülle/der Körper die Bezeichnung Schatten zugewiesen. Die eingetauschten Seelen wiederum werden ebenfalls mal als Schatten oder bloße Hüllen bezeichnet. Diese Verwirrung könnte sich durch die Übersetzung eingeschlichen haben, oder der Autor war sich selbst nicht sicher, was nun genau Hülle, Schatten oder Seele ist.

Problematisch finde ich auch, dass die Seelen-/Schattenlosen und deren Verhalten nicht konsequent gleich dargestellt wurden. So scheinen sie in der ersten Hälfte des Buches lediglich von Wut und Hass getrieben zu sein. In der zweiten Hälfte tauchen dann aber Charaktere auf, die diese Gefühle anscheinend verbergen und sogar mitfühlendes, kooperatives Verhalten zeigen können. Das erscheint mir unlogisch.

Überhaupt sind manche Verhaltensweisen wenig schlüssig. Offensichtlich ist Uudit als Schattenflickerin von großer Bedeutung für die Wichtelgilde, dennoch wird sie von ihnen aufgrund ihres Gnom-Vaters rassistisch angefeindet und mit dem Tode bedroht. Ich finde es aber grundsätzlich gut, dass Themen wie Rassismus, Ausländerfeindlichkeit, Überhöhung von materiellen Dingen und fehlende Empathie im Buch angesprochen werden.

Insgesamt handelt es sich bei dem Buch um eine tolle Mischung aus Gruselgeschichte, mythischen Verweisen auf den Weihnachtsmann und den Sinn des Lebens sowie den Wert von Freundschaft. Es bleiben noch viele Fragen offen und ich habe die Hoffnung, dass sich meine Kritikpunkte vielleicht in den nächsten beiden Büchern in Wohlgefallen auflösen. Ein Buch mit Gänsehautgarantie!

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Veröffentlicht am 15.08.2023

Eine Schnecke auf Löwenjagd

Meck und Schneck. Ein Löwe ist kein Kuscheltier
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Das Buch „Meck & Schneck – Ein Löwe ist kein Kuscheltier“ ist eine herzerwärmende Geschichte, um eine kleine Schnecke, die ihre große Angst vor praktisch allem überwinden möchte. Natürlich ist der logistischte ...

Das Buch „Meck & Schneck – Ein Löwe ist kein Kuscheltier“ ist eine herzerwärmende Geschichte, um eine kleine Schnecke, die ihre große Angst vor praktisch allem überwinden möchte. Natürlich ist der logistischte Weg dafür, einen Löwen zu fangen. Auf ihrer Reise begleitet sie Meck, der ihr mit Wort und Tat zur Seite steht. Zusammen können sie einfach alles schaffen – bestimmt auch einen Löwen zähmen.

Die Charaktere Meck und Schneck sind kindgerecht und liebevoll dargestellt. Es fällt nicht schwer, die beiden ins Herz zu schließen und sich mit ihnen zu identifizieren. Die Geschichte kommt in leisen Tönen daher, die hin und wieder zum Schmunzeln einlädt. Es gibt kaum wirklich gefährliche Situationen und selbst diese werden sowohl im Bild als auch im Text eher harmlos und spannungsarm dargestellt. Das Buch verzichtet komplett auf Schreckensmomente. Sollte die Schnecke einmal Furcht verspüren, wird sie sofort an die Hand genommen und sicher weitergeleitet. Die Botschaft der Geschichte ist klar: Gemeinsam kann man alle Hindernisse und Ängste überwinden.

Das Buch wird durchgehend von zahlreichen großen und auch kleineren Zeichnungen begleitet. Diese werden in zarten Pastelltönen gehalten und unterstreichen dadurch perfekt den ruhigen Ton der Geschichte. Auf jedem Bild sind stets eine oder später beide Hauptpersonen zu sehen. Der Hintergrund wird kaum detailliert ausgearbeitet, sondern eher weich schattiert. Der Fokus liegt damit auf Schneck und Meck. Alle Zeichnungen sind überaus charmant und warmherzig.

Einerseits finde ich die Moral des Buches wirklich wunderschön, andererseits muss ich gestehen, dass ich bei dem Untertitel „Ein Löwe ist kein Kuscheltier“ dann doch etwas anderes erwartet hatte. Der Löwe selbst steht komplett im Hintergrund und ist mehr Mittel zum Zweck als tatsächlich ein in der Geschichte agierender Charakter. Er kommt auch nie vollständig in Erscheinung.

In den Bildern werden bewusst nur Ausschnitte von ihm gezeigt und er interagiert kein einziges Mal mit den beiden Helden. Das ist an sich okay, weil er sonst wahrscheinlich die ruhige und warmherzige Grundstimmung durch seine wilde Art zerstören würde. Allerdings hätte ich mir an dieser Stelle dann doch etwas mehr Witz und einen gewissen Pepp gewünscht. Irgendwie hatte ich am Ende des Buchs das Gefühl, es fehlt etwas.

Mecks und Schnecks charmante Reise ist dennoch ein wundervolles Kinderbuch darüber, wie man seine Ängste überwinden kann, und durchaus empfehlenswert. So viel Herz findet man nicht immer in einer Geschichte.

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