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Veröffentlicht am 11.06.2023

Eine mysteriöse Mordserie in Ligurien mit Urlaubsflair!

Abschied auf Italienisch
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Das Cover, mit bunten Häusern entlang der Küste gestaltet, verspricht eindeutig einen Urlaubskrimi in erholsamem Ambiente. Neben der Aufklärung von Verbrechen erfährt man auch Privates über die Hauptfiguren. ...

Das Cover, mit bunten Häusern entlang der Küste gestaltet, verspricht eindeutig einen Urlaubskrimi in erholsamem Ambiente. Neben der Aufklärung von Verbrechen erfährt man auch Privates über die Hauptfiguren. Private Erinnerungen besonders von Kommissar Grassi sind im gesamten Roman eingeflochten, helfen natürlich auch seinen kantigen, eigenwilligen Charakter näher zu beleuchten. Die malerischen Beschreibungen der Natur im Cinque Terre, die vielen Landschaftsbeschreibungen die ligurische Küste entlang lassen ein angenehmes Urlaubsgefühl aufkommen, verstärkt noch durch leicht verständliche italienische sprachliche Einsprengsel. Unterschiedliche, auch kantige Charaktere werden in diversen zwischenmenschlichen Problemlagen gezwängt. Die Spannungskurve fällt bei vorhersehbarem Ende leicht ab, insgesamt aber ein gut konstruierter erster Kriminalfall dieser Serie.

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Veröffentlicht am 10.06.2023

Eine Familiengeschichte mit ernsten Themen gespickt.

Die unglaubliche Grace Adams
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Das bunte, in sommerlichen Farben gehaltene Cover in Jugendstilmanier vermittelt einen ersten falschen Eindruck vom nicht so luftig, fröhlichen Inhalt. Auf verschiedenen Zeitebenen wird eine Familiengeschichte ...

Das bunte, in sommerlichen Farben gehaltene Cover in Jugendstilmanier vermittelt einen ersten falschen Eindruck vom nicht so luftig, fröhlichen Inhalt. Auf verschiedenen Zeitebenen wird eine Familiengeschichte rund um die 45-jährige Grace Adams, ihrem Ex-Mann Ben und der Teenie-Tochter erzählt. Hauptthemen sind die Scheidung, das Versöhnen mit ihrer Tochter, Trauerbewältigung und Missbrauch. Mit all ihren Selbstzweifeln über ihr missglücktes Leben kommt die Hauptfigur besonders im Jetzt sehr chaotisch, emotional durchgeschüttelt daher. In dieser tragischen Familiengeschichte kämpft Grace mit aller verzweifelten Kraft um ihre Familie und auch um sich selbst. Wie fehlende Kommunikation den Zusammenhalt innerhalb der Familie schwächen kann, wird hier gut beschrieben. Rückblenden in die Jahre 2002-2012 und vor drei bzw. vier Monaten decken wichtige gemeinsame Momente im Zusammenleben nicht nur voller Traurigkeit, Verzweiflung, sondern auch überzeugender Liebe auf, führen aber auch zu kleinen Längen in der ersten Hälfte des Romans besonders. So spannend und interessant das Frauenthema um Grace wie verantwortungsvolle Mutterschaft hier auch ist, schrecken mich die schwer nachvollziehbaren Wutausbrüche, Sachbeschädigung, Diebstahl auf ihrem Geburtstagstortentrip durch Nord-London doch sehr ab. Ihre Befreiungsschläge in all ihrer Verzweiflung konnten mich nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 09.06.2023

Spannung pur – ein Lesevergnügen!

Die Zentrale
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Band 1 habe ich nicht gelesen, lerne die taffe, intelligente Hauptfigur Laura Jacobs, Wertpapierberaterin in der BWG Bank Berlin, Bank für Wirtschaft und Gesellschaft, erst jetzt mit ihrer analytischen ...

Band 1 habe ich nicht gelesen, lerne die taffe, intelligente Hauptfigur Laura Jacobs, Wertpapierberaterin in der BWG Bank Berlin, Bank für Wirtschaft und Gesellschaft, erst jetzt mit ihrer analytischen Schärfe kennen. Timo Jacobs, Handwerksmeister, Ehemann von Laura, kommt im Gegensatz zu ihr zwar überzeugend ehrlich, aber weniger clever daher. Besonders hinsichtlich des Grundstückkaufs kommen Rückblicke auf berufliche und private Abgründe und massive Bedrohungen vor, was aber dem straff gezogenen Spannungsbogen in Band 2 nicht schadet. Themen wie z. B. Schwarzgeldtransaktionen über Kryptowährungen, Geldwäsche und Immobilienkauf, Leerverkäufe, internationale Bilanzmanipulation der Finanzwelt werden für Laien erklärt zwischen meist unblutigen Tötungsdelikten skrupelloser, einflussreicher, bisher immer noch unbekannter Täter. Historische Bezüge zum damaligen Postchef Klaus Zumwinkel sind gekonnt eingebaut. Der sehr unterhaltsame Plot ist für mich schlüssig mit mehreren offenen Enden. Inwieweit solche kriminellen, milliardenschweren Machenschaften in der Finanzwirtschaft tatsächlich realistisch machbar sind, kann ich nicht beurteilen.

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Veröffentlicht am 07.06.2023

Eine leichte, sommerliche Lektüre zum romantischen Träumen!

Sommertage im Quartier Latin
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Das Cover in sommerlichen, frischen Farben gehalten zeigt typisch französische Köstlichkeiten wie Croissants oder Macarons und stimmt bildlich sehr passend auf das Pariser Stadtviertel Quartier Latin ein. ...

Das Cover in sommerlichen, frischen Farben gehalten zeigt typisch französische Köstlichkeiten wie Croissants oder Macarons und stimmt bildlich sehr passend auf das Pariser Stadtviertel Quartier Latin ein. Das Thema überrascht nicht: die neue, junge Liebe und auch die nach fünfzig Jahren Ausdauer: Lola und ihre Großmutter stehen hier im Zentrum der romantischen Geschichte, die sich am linken Seineufer abspielt. Trauerbewältigung wird auch angeschnitten, alles in einem einfühlsamen Schreibstil gehalten. Die nachbarschaftliche, sommerliche Atmosphäre in einem solch alten, geschichtsträchtigen Pariser Viertel mit seinen markanten Gebäuden, Plätzen und Parks zieht angenehm herauf. Über die drei gefundenen Briefe der Großmutter wird effektiv ein wirksames Spannungselement eingesetzt. Insgesamt eine leichte, sommerliche Lektüre zum romantischen Träumen!

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Veröffentlicht am 06.06.2023

Ein Lesevergnügen für mich!

Bergleuchten
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Viele historische Fakten rund um den Bau des 17 Kilometer langen Gotthardtunnels über acht Jahre von 1872 bis 1880sind hier detail-getreu in Romanform angenehm lesbar verpackt, inkludiert sogar eine Liebesgeschichte ...

Viele historische Fakten rund um den Bau des 17 Kilometer langen Gotthardtunnels über acht Jahre von 1872 bis 1880sind hier detail-getreu in Romanform angenehm lesbar verpackt, inkludiert sogar eine Liebesgeschichte zwischen einer Schweizerin aus Göschenen und einem stark angefeindeten Italiener. Die technische Entwicklung in Bezug auf druckluftbetriebene Bohrmaschinen als auch diverse Sprengstoffmaterialien – ob nun Schwarzpulver oder das sehr explosive Dynamit - damit wird der Arbeitsalltag der im Tunnel arbeitenden Trupps auch in seiner Gefährlichkeit sehr anschaulich. Diese Arbeitsbedingungen unter Zeitdruck, Hitze, Staub, Lärm, Enge, Gestank, schlechter Hygiene und mangelhafter Unterbringung und Ernährung sprechen für sich. Entsprechend hoch war die Todesrate. Insgesamt war es natürlich eine große Meisterleistung der damaligen Ingenieur- und Vermessungstechnik – das perlt klar aus dem Inhalt überzeugend lebhaft heraus. Die Existenz von Genießverhören in der damaligen Schweiz ist neu für mich. Über das Auftreten des »Tunnelwurms« - Ancylostoma duodenale – und seine medizinische Bekämpfung konnte ich leider keine weiteren Informationen finden. Ein sehr interessanter historischer Lesestoff.

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