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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.05.2023

Ein großes Lesevergnügen!

So weit der Fluss uns trägt
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Durch ihren besonderen Schreibstil und bildhafte Wortwahl werden die Figuren im emotionalen Roman greifbar, authentisch in ihrer kargen Art des Miteinanders, verbunden mit vielen Vorurteilen und Ignoranz ...

Durch ihren besonderen Schreibstil und bildhafte Wortwahl werden die Figuren im emotionalen Roman greifbar, authentisch in ihrer kargen Art des Miteinanders, verbunden mit vielen Vorurteilen und Ignoranz gegenüber Indianern oder kauzigen Mitbewohnern meist auf Farmen rund um Iola, Colorado ab 1948. Bis ins Jahr 1971 folgt der Leser der Hauptfigur Victoria Nash und ihrem Schicksal, verbunden mit der elterlichen Pfirsich-Farm am Gunnison River, der Big-Blue-Wilderness, ihrem geliebten Wil und weggegeben Säugling. Dieser Fluss mit seinem Treibgut spiegelt als Metapher Victorias Reise mit ihren Erinnerungsstücken aus ihrer Vergangenheit wider. Themen wie Liebe zu Mitmenschen und zur Umgebung, Heimat, Identität stehen im Mittelpunkt trotz aller negativer Umstände in ihrem Leben. Ihre Charakterisierung betont ihre glaubhafte Widerstandsfähigkeit, alleine erfolgreich neue Wurzeln schlagen zu können und inneren Frieden schließlich mit geliebten, lange vermissten Personen finden zu können – alles kunstvoll beschrieben, in wild romantischer Natur in Szene gesetzt.

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Veröffentlicht am 30.04.2023

Wenn das System, der Algorithmus entscheidet, ob dein Leben zählt, was macht das mit dir?

Equilon
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Das Cover repräsentiert zwei Welten: das scheinbar grüne, fruchtbare Paradies im Gegensatz zu der Wüste voller Sand, Erdbeben, Dürre – optisch gut umgesetzt. Die zwei Hauptfiguren starten in diesem Roman ...

Das Cover repräsentiert zwei Welten: das scheinbar grüne, fruchtbare Paradies im Gegensatz zu der Wüste voller Sand, Erdbeben, Dürre – optisch gut umgesetzt. Die zwei Hauptfiguren starten in diesem Roman sehr gegensätzlich: Jenny, die endlich erfolgreich die 1 Milliarde-Hürde schafft neben Dorian, dessen Score ständig abwärts tendiert und kreativ verträumt und verzweifelt daher kommt. Beide entwickeln sich auf langer Strecke getrennt voneinander jeweils in die andere Richtung, treffen erst spät im hoffnungslosen Geschehen in New Valley aufeinander – dramaturgisch nicht schlecht gelöst. Manch ein Leser mag sich an englisch verbrämten Wörtern im Satz stören. Der Schluss kommt etwas hastig und unausgegoren daher. Auch in der heutigen politischen Welt gibt es Grenzländer, die auf eine bessere Zukunft hoffen, ohne diesen 1-Millarde-Score. Diktaturen erstehen immer wieder neu. Und ob mittels Demokratie ein Weg gefunden wird, diese Terror-Systeme zu kontrollieren, um zu programmieren oder den ‚Algorithmus‘ zu ändern, bleibt wie hier im Roman zu hoffen. Er regt auch zum Nachdenken an über zwei Fremde, die sich einander einfach das Leben retten.

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Veröffentlicht am 28.04.2023

Spannende Ferien mit Freunden – schöne Kinder-Geschichte

Mayer, Pferdeflüsterer-Mädchen 6: Schlaflose Ferien
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Ruby aus Berlin und all ihre Freunde auf der Ocean Ranch teilen eine große Liebe für Pferde und eine Freundschaft untereinander, wohl nicht nur in den Schulferien. Beschrieben wird ein freundlicher Umgang ...

Ruby aus Berlin und all ihre Freunde auf der Ocean Ranch teilen eine große Liebe für Pferde und eine Freundschaft untereinander, wohl nicht nur in den Schulferien. Beschrieben wird ein freundlicher Umgang miteinander in adäquater Wortwahl für junge Leser ab 8 Jahren. Spannung ist ebenso eingebaut mit Aktionen in dunklen, verregneten Nächten mit Taschenlampe – kindgerecht. Aufgelockert durch fein ziselierte Illustrationen in schwarz-weiß sind die Schriftgröße und der Schrifttyp angenehm passend gewählt. Die Rezepte für Pferdeleckerlis finden hoffentlich viel Anklang – abschließend eine nette, kleine Überraschung. Das Cover mit dem hübschen Mädchenporträt in rotem, rankendem Rahmen ist sehr ansprechend designt.

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Veröffentlicht am 27.04.2023

Eine Heldinnengeschichte unserer Zeit.

22 Bahnen
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Das Cover ist entweder in einer auffällig groß pinseligen Maltechnik gestaltet oder mit kleinen farbigen Papierfetzchen geklebt, um die Wasserspiegelung fest zu halten – interessant gemacht.
Dieses Buch ...

Das Cover ist entweder in einer auffällig groß pinseligen Maltechnik gestaltet oder mit kleinen farbigen Papierfetzchen geklebt, um die Wasserspiegelung fest zu halten – interessant gemacht.
Dieses Buch ist in drei wichtige Teile aufgeteilt. Im ersten Teil steht Tilda in ihren durchstrukturierten Tagesabläufen im Mittelpunkt mit ihren Sorgen um die jüngere Schwester und deren unberechenbare Mutter während ihres Studiums, um all ihre Ängste, ihre immense psychische und auch finanzielle Belastung. Rückblicke in ihre Teenagerzeit lockern nicht unbedingt die depressive Stimmung hier auf, überlagert durch zu viel Verantwortung auf einer jungen Person. Entspannung, Entlastung bringt nur das Schwimmen von 22 Bahnen im Hallenbad.
Im zweiten Teil bereitet Tilda bereitet ihre Masterarbeit vor, erhält das Angebot für eine die Promotionsstelle in Berlin, während Ida sich sehr verändert. Sie liest mehr, ändert ihre Maltechnik und Motive, nachdem sie einige ihrer privaten Kunstwerke entsorgt hat. Durch den bedingungslosen Zusammenhalt der zwei Schwestern erstarken beide, schöpfen beruflich und schulisch neue Hoffnungen für ihre Zukunft. Auch ein Funke von Liebe scheint überzuspringen. Doch dann gerät die häusliche Situation an einen dramatischen Tiefpunkt. Der tolle Spannungsbogen glüht hier zu 100 %.
Im dritten Teil rückt die Mutter in ihrer depressiven Art in den Hintergrund, Ida findet am Gymnasium selbstsicher auch endlich eine Freundin und Tilda nähert sich weiter an Viktor an und trifft wichtige Entscheidungen. Das Auftauchen des Jugendamtes hätte ich hier erwartet.
Ein dramatischer Spannungsbogen ist hier gespannt, der die Szenerie rund um Alkoholismus für junge Familienmitglieder bedrückend realistisch festhält mit aufbauenden Lichtblicken und Hoffnungen auf mehr Freiheit, Sorglosigkeit und intaktem Zusammenleben. Empfehlenswerter Roman!

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Veröffentlicht am 26.04.2023

Das Wien der einfachen Leute – eine warmherzige Milieubeschreibung!

Das Café ohne Namen
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Das Wien ab 1966 wird stimmungsvoll beschrieben und die Hauptfigur Robert Simon über mehr als zehn Jahre begleitet in seiner Tätigkeit als Pächter einer alten Gaststätte am Marktplatz. Sehr einfühlsam ...

Das Wien ab 1966 wird stimmungsvoll beschrieben und die Hauptfigur Robert Simon über mehr als zehn Jahre begleitet in seiner Tätigkeit als Pächter einer alten Gaststätte am Marktplatz. Sehr einfühlsam wird das Leben der Anwohner, Leute aus dem ärmeren sozialen Milieu und Markthändler oder Mädchen aus der nahe gelegenen Fabrik und manchem Arbeiter, teils mit Rückblicken beschrieben. Diese allzu menschlichen, teils melancholischen Beschreibungen der Menschen in ihren teils schweren Lebenssituationen lassen den Leser tief in das Milieu und die teils traurige Grundstimmung gleiten. Einzelne Porträts schätzen diesen gemütlichen, ja menschlichen Ort als ihre lebenswichtige Anlaufstelle besonders zum Miteinander-Reden, während sich drum herum bauliche Modernisierungen breit machen. Mit dem Einsturz der Reichsbrücke 1976 ist das alte Österreich endgültig vorbei, nur in Erinnerungen fühlen sich besonders ältere Menschen noch heimisch. Das warmherzige Miteinander gefällt – ein Lesegenuss!

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