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Veröffentlicht am 03.07.2024

Lovestory zur Zeit der Wikinger

Yrsa. Journey of Fate (Yrsa. Eine Wikingerin 1)
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Das Cover springt durch den grell pinken Hintergrund verziert mit Wikingersymbolen in auffälligem Golddruck sofort ins Auge. Die Szenerie spielt hauptsächlich im Ort Haithabu mit umliegenden Dörfern zur ...

Das Cover springt durch den grell pinken Hintergrund verziert mit Wikingersymbolen in auffälligem Golddruck sofort ins Auge. Die Szenerie spielt hauptsächlich im Ort Haithabu mit umliegenden Dörfern zur Zeit des nordischen Frühmittelalters im 9. Jahrhundert. Im Zentrum der Geschichte steht eine Kämpferin, eine junge Wikingerin namens Yrsa, die auf der Suche nach ihrem entführten Bruder einige gefährliche Hürden überwinden muss, aber auch ihren kämpferischen Freund Avidh lieben lernt. Bei ihren Streifzügen sogar bis nach Nibe machen die vielen Götter, Elfen, Trolle, Amulette etc. aus der nordischen Mythologie diese fiktive Geschichte lebendig. Die wichtige Aufgabe der Seherinnen und Heilerinnen wird betont. Der Alltag von Kriegern und Dorfbewohnern oder das Geschäft mit der Sklaverei sind gut nachvollziehbar. Begriffe wie Hacksilber, Wikgraf oder das Sagafest animieren zum Googeln. aAlle Handlungsfäden finden am Ende sinnvoll zueinander. Das Nachwort zum historischen Hintergrund dieses Buches ist aufschlussreich. Störend waren hingegen mehrfache Wiederholungen zu Yrsas schlechtem Gewissen bei der Suche nach ihrem Bruder, aber auch ihre ablehnende Haltung zur Heirat von Njáll als Nebenfrau. Eine gelungene Mischung aus Fiktion und Historie mit starker weiblicher Heldin.

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Veröffentlicht am 30.06.2024

Leider nur die erste Lebenshälfte von Agatha Christie

Agatha Christie
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Das passende Cover zeigt ein typisch britisches sommerliches Landschaftsbild an einer warmen Küste mit einem stattliches Gebäude im Hintergrund und wohl der jungen, noch unverheirateten Agatha Christie ...

Das passende Cover zeigt ein typisch britisches sommerliches Landschaftsbild an einer warmen Küste mit einem stattliches Gebäude im Hintergrund und wohl der jungen, noch unverheirateten Agatha Christie im Vordergrund, im modischen Stil um 1920. Leider umfasst dieser Roman nur die Zeit von 1908 bis 1929, also die erste Lebenshälfte von Agatha, * 1890. Ihre glückliche Kindheit in Torquay im Haus Ashfield, ihre Reisejahre in Paris und Kairo zusammen mit ihrer geliebten Mutter spiegeln ihre inneren Konflikte wider, aber auch die damalige Etikette in gehobenen Gesellschaftskreisen. Ermüdend ist manch ein oberflächlicher Dialog zwischen Mutter und Tochter über ähnlichem Inhalt rund ums Heiraten. Interessanter hingegen sind die schriftstellerischen Anfänge und der Schreibprozess rund um die Figur Hercule Poirot in ihren ersten Krimis. Das Ehe- und Familienleben mit Ehemann Archibald Christie und Tochter Rosalind beschreibt mehr deren Alltag. Der schriftstellerische Erfolg mit der ältlichen Ermittlerin Jane Marple in den Folgejahren nach 1928 hätte breiter ausgebaut werden können neben den vielen Reisen wie z.B. nach Bagdad, Ur oder die Kanarischen Inseln. Da Agatha bis 1976 lebte, könnte man hier die weitere Entwicklung ihrer großen Karriere vermissen. Leider liefert das Nachwort nur eine kurze Zusammenfassung mit Hinweisen auf Auslassung einiger Lebensabschnitte der Schriftstellerin. Insgesamt war der Schreibstil nicht überzeugend.

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Veröffentlicht am 27.06.2024

Die britische Besatzungszeit in Bad Oeynhausen – interessant!

Don't kiss Tommy. Eine Liebe in der Stunde Null
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Das Cover und auch der Buchtitel sind passend zum Buchinhalt originell gewählt. Die Szenerie spielt in Bad Oeynhausen ab 1945. Die britische Rheinarmee richtet hier nach Kriegsende ihr Hauptquartier ein. ...

Das Cover und auch der Buchtitel sind passend zum Buchinhalt originell gewählt. Die Szenerie spielt in Bad Oeynhausen ab 1945. Die britische Rheinarmee richtet hier nach Kriegsende ihr Hauptquartier ein. Trotz Fraternisierungverbot verirren sich die nicht nur charakterlich sehr unterschiedlichen, weiblichen Hauptfiguren Anne und Rosalie, Freundinnen seit früher Kindheit, in den charmanten Avancen von Colonel Michael Hunter bzw. Jeff, Adam und Brian. Diese fiktiven Techtelmechtel bringen zwar angenehme Atmosphäre in diese ansonsten trostlose Nachkriegszeit mit Entnazifizierung, schlechter Ernte nach dem Dürresommer, dem Jahrhundertwinter 1945/46 ohne Heizmaterialien, einer Hochwasserkatastrophe etc., wirken aber besonders im 5. Teil sehr konstruiert. Die beachtliche Recherchearbeit mit vielen Angaben im Detail macht diesen Teil deutscher Nachkriegsgeschichte sehr lebendig und nachvollziehbar, informativ in passendem Schreibstil. Daneben vermitteln die Figuren eine hoffnungsvolle Mentalität zum Wiederaufbau während ihrer recht unwürdigen Lebensweise. Wie sehr die Briten das zivile Leben und die Wirtschaft dieser Kurstadt beeinträchtigten wird gut dokumentiert.
Ein aufschlussreiches Buch zur deutschen Nachkriegsgeschichte.

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Veröffentlicht am 24.06.2024

Ein kritischer Blick auf Hollywoods Filmindustrie und Glamourwelt

Eve
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Die Szenerie spielt in Los Angeles, rund um die Filmstudios Hollywoods um 1939. Die Besetzung zum Film Vom Winde verweht steht an. Die Schauspielerin Olivia de Havilland und die seitenweise aufgeführten ...

Die Szenerie spielt in Los Angeles, rund um die Filmstudios Hollywoods um 1939. Die Besetzung zum Film Vom Winde verweht steht an. Die Schauspielerin Olivia de Havilland und die seitenweise aufgeführten Vorgaben in ihren Filmverträgen prägen auch schonungslos ihr Privatleben z.B. bei Imagefragen. In Evelyn Ross findet sie eine wahre Freundin, clever, stets diskret, mutig, selbstsicher, auf der Suche nach gesellschaftlicher Gerechtigkeit und Entmachtung der ewig Herrschsüchtigen in der Filmbranche. Das unmenschliche Buhlen um zukünftige Filmrollen und die damit einhergehende Würdelosigkeit, gepaart mit großer Angst vor Arbeitslosigkeit, auch in Berufszweigen wie Journalistik, Fotografie, Juristerei etc. – diese Themenbereiche werden behandelt in einem recht langatmigen Schreibstil in zwei Teilen des Romans. In Hollywoods scheinbar heiler Filmindustrie und Glamourwelt entpuppt sich viel Spielraum für Kriminalität, aufgedeckt durch raffinierte Aktionen von Eve und ihrem rührigen Team: Charlie Granger, ehemaliger Inspektor der Mordkommission, dann Prentice Symmons, dickleibiger, zurück getretener Schauspieler und Billie, einem jungen Stuntman. Der Roman beschreibt gesellschaftskritisch Menschen, die aus ihrem geringsten Fehltritt einen Gewinn für sich selbst schlagen wollen. Auch ahnungslose, ehrliche Menschen können schnell in die unethischen Fänge solcher Mitmenschen geraten. Leider sind der Schreibstil und die Wortwahl im Handlungsverlauf und in der Charakterisierung aller Figuren nicht überzeugend genug.

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Veröffentlicht am 22.06.2024

Der Zweite Weltkrieg im Bündnis mit Japan – interessant.

Nach uns der Sturm
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Das Cover zeigt ein Kind in Seitenansicht mit sturmmäßig verwehten Haaren und teils unscharfen Umrissen gemalt. Geht dieser Blick vielleicht in eine ungewisse Zukunft nach dem beendeten Sturm des zweiten ...

Das Cover zeigt ein Kind in Seitenansicht mit sturmmäßig verwehten Haaren und teils unscharfen Umrissen gemalt. Geht dieser Blick vielleicht in eine ungewisse Zukunft nach dem beendeten Sturm des zweiten Weltkriegs? Was die Kolonisierung für die einheimische Bevölkerung bedeutet, wird gut beschrieben. Auch wenn Malayas Bevölkerung unter der britischen Kolonisierung menschlich und wirtschaftlich weniger gelitten hat als unter der japanischen, so bleiben sie mental immer die in Angst und Verzweiflung lebenden Unterdrückten. Über einen Zeitraum von 1935 bis 1945 erläutern mehrere Erzählstränge vom damaligen Leben in Bintang Estate, Malaya. Die eurasisch-stämmige Hauptperson Cecily Alcantara, japanische Spionin für den von ihr geliebten General Fuijwara, erkennt zu spät die verheerenden Folgen ihres geheimen Handels und verzweifelt zeitweise an ihrer großen Mitschuld. Welche verheerenden Auswirkungen ihr Tun auf ihre Familie und ihr Umfeld hat, verraten die Kapitel über ihre Kinder. Gefühle wie verschiedenste Ängste, Verbitterung, Demütigung, Schuld, Verletzungen an Körper und Seele lassen die Brutalität in dieser kolonisierten Welt lebendig werden. Das Ziel „Asien den Asiaten“ wurde unter dem Tiger von Malaya fast verwirklicht.
Ein interessanter Einblick in einen asiatisch geprägten Krieg.

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